Die "Gefahr" der Digitalfotografie für Berufsfotografen 71
01.12.2009
In den meisten Berufszweigen gibt es über die Zeit Änderungen, so auch in der Fotografie. Früher brauchte man viel Geld, um Musik zumindest semiprofessionell zu produzieren, heute kanns jeder mit jedem Standard Laptop oder PC. Ist das schlecht? Nein, es ist nur anders. Aber als jemand, der bisher unter den "Auserwählten" gehört hat, weil er sich in dieses Fachgebiet einstudiert und vor allem viel Geld in die Ausrüstung investiert hat, ist das natürlich ein klarer Einschnitt.
Aber so eine Veränderung und der Zwang, sich nicht auf Stillstand auszuruhen, bedeutet auch, dass man neu gefordert ist, neue Geschäftsfelder und -ideen anzugehen. Nur rumjammern "früher konnte das noch nicht jeder, heut hab ich weniger Aufträge deshalb" ist das Schwachsinnigste, was man tun kann. Das machst du zum Glück nicht, denn du hast mit Coaching und Schulung einen neuen Geschäftszweig entdeckt. Ob du dich damit auf lange Zeit halten kannst? Kann wohl keine Glaskugel sagen. Aber sicher ist, dass es dich fordert, mehr und neue Kunden zu suchen - bei dem heutigen Mitarbeiterwechsel ist die Chance jedoch vorhanden, dass du ne Weile davon einiges verdienen kannst, also nicht irgendwann "jede Firma mal einen internen Fotografen hat".
Dann sprichst du am Schluss noch die Kunst an: Für die Fotografie ist es sehr schade. War es für die Musik schade, dass nun jeder kostengünstig einen Synthesizer in Form eines PCs zuhause hat? Ja, es gibt viel Mist, aber es kristallisieren sich auch immer wieder gute Amateur-Projekte raus. Projekte, die es zuvor nicht gegeben hätte, weil die Personen das Talent mangels Geld sich nicht hätten leisten können. Genauso ist es bei der Fotografie. Wobei aber immer noch bei der Fotografie das *richtige* Equipment noch deutlich teurer ist als in der Musikwelt - denn eines der Hauptbestandteile sind immer noch die Objektive - und die sind weiterhin teuer - wenn man Qualität möchte.
Aber so eine Veränderung und der Zwang, sich nicht auf Stillstand auszuruhen, bedeutet auch, dass man neu gefordert ist, neue Geschäftsfelder und -ideen anzugehen. Nur rumjammern "früher konnte das noch nicht jeder, heut hab ich weniger Aufträge deshalb" ist das Schwachsinnigste, was man tun kann. Das machst du zum Glück nicht, denn du hast mit Coaching und Schulung einen neuen Geschäftszweig entdeckt. Ob du dich damit auf lange Zeit halten kannst? Kann wohl keine Glaskugel sagen. Aber sicher ist, dass es dich fordert, mehr und neue Kunden zu suchen - bei dem heutigen Mitarbeiterwechsel ist die Chance jedoch vorhanden, dass du ne Weile davon einiges verdienen kannst, also nicht irgendwann "jede Firma mal einen internen Fotografen hat".
Dann sprichst du am Schluss noch die Kunst an: Für die Fotografie ist es sehr schade. War es für die Musik schade, dass nun jeder kostengünstig einen Synthesizer in Form eines PCs zuhause hat? Ja, es gibt viel Mist, aber es kristallisieren sich auch immer wieder gute Amateur-Projekte raus. Projekte, die es zuvor nicht gegeben hätte, weil die Personen das Talent mangels Geld sich nicht hätten leisten können. Genauso ist es bei der Fotografie. Wobei aber immer noch bei der Fotografie das *richtige* Equipment noch deutlich teurer ist als in der Musikwelt - denn eines der Hauptbestandteile sind immer noch die Objektive - und die sind weiterhin teuer - wenn man Qualität möchte.
#2Report
01.12.2009
Es ist ein Prozess, den jede Branche mehr oder weniger treffen kann. So, wie die Hufschmiede und Kutschenbauer zu Beginn des 20. Jahrhunderts massive Einbußen hinnehmen mussten und sich deren Berufe nur halten ließen, wenn sie Nieschen besetzen oder begannen, Autos zu bauen, ist diese Entwicklung auch in der Fotografie zu beachten. Gleiches gab es schon beim DTP und der Musik.
Produktionsmittel wurden besser UND bezahlbar, sodass einer der Hauptgründe für die Existenz vieler Firmen wegfiel: Der Besitz dieser Güter.
Es ging also immer mehr um Ideen, Wisse und nur noch wenige Produktionsmittel für Nieschen.
Insofern findet gerade ein klassische Marktbereinigung statt. Jetzt gilt es, mit guten Ideen neue Produkte zu entwickeln und zu vermarkten.
Produktionsmittel wurden besser UND bezahlbar, sodass einer der Hauptgründe für die Existenz vieler Firmen wegfiel: Der Besitz dieser Güter.
Es ging also immer mehr um Ideen, Wisse und nur noch wenige Produktionsmittel für Nieschen.
Insofern findet gerade ein klassische Marktbereinigung statt. Jetzt gilt es, mit guten Ideen neue Produkte zu entwickeln und zu vermarkten.
#3Report
01.12.2009
Geh mal in einen großen Baumarkt, hörst Du da die Handwerker weinen?
Du hast aber Recht, der Markt verändert sich. Wer sich da nicht anpasst, bleibt langfristig auf der Strecke. Ich sehe es im Journalismus. Die Redakteure, die früher nur die Interviews geführt haben und für den Inhalt der Beiträge verantwortlich waren, knipsen jetzt noch zusätzlich die Bilder für Print und Internet und stehen an den sehr kompakt geworden HD-Videokameras um die Schnittbilder für die TV-Beiträge zu machen. Statt mit einem Kamerateam, kommt der Redakteur nun immer öfter ganz alleine. Das sind aber auch keine ausgebildeten Mediengestalter. Die werden in internen Schulungen ausgebildet, die richtigen Bilder zu liefern. Das geht etwas über den normalen Workshop hinaus, ist aber mit einer entsprechenden Ausbildung nicht zu vergleichen.
Du hast aber Recht, der Markt verändert sich. Wer sich da nicht anpasst, bleibt langfristig auf der Strecke. Ich sehe es im Journalismus. Die Redakteure, die früher nur die Interviews geführt haben und für den Inhalt der Beiträge verantwortlich waren, knipsen jetzt noch zusätzlich die Bilder für Print und Internet und stehen an den sehr kompakt geworden HD-Videokameras um die Schnittbilder für die TV-Beiträge zu machen. Statt mit einem Kamerateam, kommt der Redakteur nun immer öfter ganz alleine. Das sind aber auch keine ausgebildeten Mediengestalter. Die werden in internen Schulungen ausgebildet, die richtigen Bilder zu liefern. Das geht etwas über den normalen Workshop hinaus, ist aber mit einer entsprechenden Ausbildung nicht zu vergleichen.
#4Report
[gone] Abgemeldet
01.12.2009
Mir erzählte jemand mal folgendes Beispiel: "Viele können mit einem Bleistift nur schreiben oder ankreuzen - und ganz wenige schaffen damit auch Kunst".
Mit Kunst hat handwerkliche Fotografie nicht unbedingt viel zu tun. Und handwerkliche Fähigkeiten sind nicht mehr ausbildungsabhängig. Jeder kann sie sich heute beibringen, oder beibringen lassen.
Die Tatsache Equipment zu besitzen und damit ein wenig umgehen zu können reichte früher für viele Aufträge aus - heute reicht sowas auch aus, wenn es ein Firmenmitarbeiter macht.
Vielleicht wäre es schade wenn zu viele denken sie könnten alles und machen alles - und das allgemein (wenn überhaupt) vorhandene Qualitätsbewusstsein ginge dabei dann völlig vor die Hunde. Aber über sowas wurde schon ewig geklagt.
Die Frage wäre was einen beruflichen Fotografen in Zukunft ausmachen würde.
Redaktionen brauchen heute auch keinen Fotografen mehr nach Brasilien zu schicken. Über Web findet man sich dort auskennende einheimische Fotografen die billiger sind.
Man könnte die Situation der Fotografen auch einfach mit den schreibern vergleichen: Schreiben kann hier fast jeder, Equipment brauch man dazu nicht besonders viel (Stift, Schreibmaschine, PC). Es könnte also so gut wie jeder hier Textautor werden.
Zurück zu Deinem Erfahrungen als Mitarbeiter-Ausbilder: Wieviel traust Du diesen Firmenmitarbeitern denn zu? Wenn sie richtig gute Fotografen würden, würden sie später ihrem Arbeitgeber vielleicht verloren gehen.
Mit Kunst hat handwerkliche Fotografie nicht unbedingt viel zu tun. Und handwerkliche Fähigkeiten sind nicht mehr ausbildungsabhängig. Jeder kann sie sich heute beibringen, oder beibringen lassen.
Die Tatsache Equipment zu besitzen und damit ein wenig umgehen zu können reichte früher für viele Aufträge aus - heute reicht sowas auch aus, wenn es ein Firmenmitarbeiter macht.
Vielleicht wäre es schade wenn zu viele denken sie könnten alles und machen alles - und das allgemein (wenn überhaupt) vorhandene Qualitätsbewusstsein ginge dabei dann völlig vor die Hunde. Aber über sowas wurde schon ewig geklagt.
Die Frage wäre was einen beruflichen Fotografen in Zukunft ausmachen würde.
Redaktionen brauchen heute auch keinen Fotografen mehr nach Brasilien zu schicken. Über Web findet man sich dort auskennende einheimische Fotografen die billiger sind.
Man könnte die Situation der Fotografen auch einfach mit den schreibern vergleichen: Schreiben kann hier fast jeder, Equipment brauch man dazu nicht besonders viel (Stift, Schreibmaschine, PC). Es könnte also so gut wie jeder hier Textautor werden.
Zurück zu Deinem Erfahrungen als Mitarbeiter-Ausbilder: Wieviel traust Du diesen Firmenmitarbeitern denn zu? Wenn sie richtig gute Fotografen würden, würden sie später ihrem Arbeitgeber vielleicht verloren gehen.
#5Report
01.12.2009
Das geht noch viel weiter.
Es werden heute von bekannten Bekleidungsfirmen
für Werbefotos Fotografen angeheuert, die vor
6 Monaten noch nicht wussten, was ein Studioblitz ist.
Models, Studio und Fotoarbeit für lau . . .
Wieso denn nicht, wenn das Ergebnis gut genug ist.
Auch die Fotoauftraggeber stehen unter massivem Kosten- und Auftragsdruck.
Heiner
Es werden heute von bekannten Bekleidungsfirmen
für Werbefotos Fotografen angeheuert, die vor
6 Monaten noch nicht wussten, was ein Studioblitz ist.
Models, Studio und Fotoarbeit für lau . . .
Wieso denn nicht, wenn das Ergebnis gut genug ist.
Auch die Fotoauftraggeber stehen unter massivem Kosten- und Auftragsdruck.
Heiner
#6Report
[gone] Abgemeldet
01.12.2009
"Professionelle Fotografie" war eigentlich schon immer nie "so gut wie möglich" (dazu gab es wenige Beispiele) sondern nur " so gut wie gerade nötig" ( die Mehrheit) .
Im Berufleben "ökonomisch" ist z.B. das schreibende Journalisten (selbst wenn sie sich gegen jegliche technischen oder gestalterischen Tipps wehren) fotografieren. Oder z.B. auch ältere übergewichtige Lehrerinnen in der Grundschule Sportunterricht geben ( und dafür viel verdienen, obwohl sie dafür nicht ausgebildet sind).
Im Berufleben "ökonomisch" ist z.B. das schreibende Journalisten (selbst wenn sie sich gegen jegliche technischen oder gestalterischen Tipps wehren) fotografieren. Oder z.B. auch ältere übergewichtige Lehrerinnen in der Grundschule Sportunterricht geben ( und dafür viel verdienen, obwohl sie dafür nicht ausgebildet sind).
#7Report
01.12.2009
und insofern ist es die Aufgabe der "Profis", für andere klar zu machen, warum es sich eben doch lohnen könnte, einen deutlich höheren Preis zu zahlen, als der vermeintliche "Amateur" verlangt.
Und wenn man da mal nachfragt, hört man oft nur "Ich hab eine bessere Blitzanlage/Kameras/was auch immer". Aber verkaufe ich als Modehersteller ein Kleid mehr, weil meine Collection von einer Hensel-Blitzanlage geblitzt wurde, anstelle mit der Walimex???
Und wenn man da mal nachfragt, hört man oft nur "Ich hab eine bessere Blitzanlage/Kameras/was auch immer". Aber verkaufe ich als Modehersteller ein Kleid mehr, weil meine Collection von einer Hensel-Blitzanlage geblitzt wurde, anstelle mit der Walimex???
Original von Polarlicht
Das geht noch viel weiter.
Es werden heute von bekannten Bekleidungsfirmen
für Werbefotos Fotografen angeheuert, die vor
6 Monaten noch nicht wussten, was ein Studioblitz ist.
Models, Studio und Fotoarbeit für lau . . .
Wieso denn nicht, wenn das Ergebnis gut genug ist.
Auch die Fotoauftraggeber stehen unter massivem Kosten- und Auftragsdruck.
Heiner
#8Report
[gone] Abgemeldet
01.12.2009
Vielleicht bringt dies das Problem auf den Punkt : Entscheidungen Geld zu sparen geschehen leicht ziemlich irrational.
#9Report
01.12.2009
Ich teile diese Angst nicht, den Fehler nichtprofessionelle Fotografen zu nehmen, machen die Firmen ein,-oder zwei Mal.
Dann bemerken sie, daß aus der Geldparerei doch oft nur Murks und Mehrarbeit entsteht.
Über kurz oder lang kommen die Firmen wieder zurück zu den "Fachkräften".
Dann bemerken sie, daß aus der Geldparerei doch oft nur Murks und Mehrarbeit entsteht.
Über kurz oder lang kommen die Firmen wieder zurück zu den "Fachkräften".
#10Report
[gone] Abgemeldet
01.12.2009
Lokalzeitungen führen seit über 50 Jahren erfolgreich vor wie man mit Murks richtig Geld machen kann (oder konnte?).
#11Report
01.12.2009
Original von http://www.la-garda.de - neue Tests & Galerien online
und insofern ist es die Aufgabe der "Profis", für andere klar zu machen, warum es sich eben doch lohnen könnte, einen deutlich höheren Preis zu zahlen, als der vermeintliche "Amateur" verlangt.
Es ist im Grunde etwas vom schwersten jemandem klar zu machen, dass es sich
lohnt, mehr für eine Leistung zu zahlen. Da sind die Hochstapler am Werk, die für
höchste Gagen nichts verkaufen - und auch bei hohen Gagen ist die Garantie,
fehlerfrei zu sein nicht da. Es soll jeder der professionell (hauptberuflich)
tätigen Kollegen doch fragen, ob er bei jedem Auftrag das eigene Maximum
gegeben hat. Und sei es nur ein Bewerbungsbildchen von einer allein erziehenden
Mutter, die sich wieder ins Erwerbsleben integrieren muss.
Auch wir kaufen zumeist unsere Ausrüstung im Internet und nicht beim Fachhändler.
Weil wir das Gefühl haben, es im Grundsatz besser zu wissen wie der Fachmann.
Dieses Gefühl haben nicht nur Fotografen - auch wenn es manchmal meilenweit
abseits der Realität zu sein scheint.
Heiner
#12Report
01.12.2009
.....man muss aber auch dazu sagen, das es auch "Hobbyfotografen" gibt, die sogar bessere arbeiten abliefern, wie manche Berufskollegen. Mich eingeschlossen - es gibt auch hier einige, die ich wirklich bewundere um ihre Fähigkeiten.
Grundsätzlich denke ich, das der Beruf als Fotograf genauso einem Wandel unterliegt, wie alle modernen Berufe - man denke nur an den früheren Reprografen - diejenigen, die sich da nicht weiterentwickelt hatten oder ihr business nur auf Belichtungen und scans ausgelegt hatten sind jetzt arbeitslos, oder die bude ist zu.
Der kunde will heute mehr und ist anspruchsvoller geworden - die Berufsfotografen, die stehengeblieben sind, werden in Zukunft weniger Aufträge bekommen.
lg Jürgen
Grundsätzlich denke ich, das der Beruf als Fotograf genauso einem Wandel unterliegt, wie alle modernen Berufe - man denke nur an den früheren Reprografen - diejenigen, die sich da nicht weiterentwickelt hatten oder ihr business nur auf Belichtungen und scans ausgelegt hatten sind jetzt arbeitslos, oder die bude ist zu.
Der kunde will heute mehr und ist anspruchsvoller geworden - die Berufsfotografen, die stehengeblieben sind, werden in Zukunft weniger Aufträge bekommen.
lg Jürgen
#13Report
01.12.2009
Original von Dorfstudio
Mit Kunst hat handwerkliche Fotografie nicht unbedingt viel zu tun.
Bis dahin ok!
Original von DorfstudioUnd handwerkliche Fähigkeiten sind nicht mehr ausbildungsabhängig. Jeder kann sie sich heute beibringen, oder beibringen lassen.
Das ist totaler Quatsch. Handwerkliche Fähigkeiten bestehen im wesentlichen aus drei Komponenten:
- Muskelkraft
- Geschicklichkeit, Fingerfertigkeit
- Intelligenz
Je nach Handwerk mit unterschiedlichen Gewichtungen. Ein Maler, der zu blöde ist, das richtige Mischungsverhältnis für die Farben auszurechnen, kann zwar Eimer schleppen, Ecken streichen, aber beherrscht dennoch nicht sein Handwerk.
Mischt er einfach drauf los, wird er zwar recht oft ein ansprechendes Ergebnis erzielen, das aber nur in den seltensten Fällen genaus das ist, was der Auftraggeber definiert hat.
Arbeit ist ein geistiger Vorgang!
Handwerk, bezogen auf Fotografie bedeutet, dem Auftraggeber genau das Ergebnis zu liefern, was er bestellt. Davon sind die allermeisten angelernten und Hobbyfotografen, mich schliesse ich da ein, weit entfernt.
#14Report
01.12.2009
Original von Peter Nickel
Über kurz oder lang kommen die Firmen wieder zurück zu den "Fachkräften".
Zumindest, wenn die Fachkräfte tatsächlich "Mehrwert" bieten und sich dieser Mehrwert auch positiv für die Firmen niederschlägt. Nicht wenige Unternehmen können oder wollen aber eben nicht konsequent ökonomisch rechnen und wundern sich nur, warum andere insgesamt erfolgreicher sind, obwohl deren Kosten höher sind.
#15Report
01.12.2009
Das allgegenwertige Problem ist jedoch dieses:
Der Kunde sieht im ersten Moment nur SEIN Foto. Er sieht nicht, was er hätte bekommen können wenn.........
Ihr dürft nicht immer von Euch aus "sehen", sondern von dem Kunden, der teilweise gar nicht erkennt, ob es sich um ein professionelles Foto handelt oder nicht. Um mal gar nicht so weit abzugreifen: Teilweise wundere ich mich über die Modelle, welche wirklich Topfotos von höchster Klasse auf ihrer Sedcard haben, dann aber wiederum neue einstellen, die einfach nur geknipst sind ohne Ansprüche. Wo man dann denkt: " Ja sieht sie denn nicht, dass das Foto ihre ganze Sedcard runterzieht?"
Und wieder zurück: Genau so ist es auch mit den Kunden. Man darf niemals davon ausgehen, dass der Kunde grundsätzlich ein Auge für Gut oder Schlecht hat. Nicht alle, auf keinen Fall. Manche sind da äußerst penibel. Doch die Meisten haben es einfach nicht, und das ist fakt.
Beispiel Hochzeitsfotos: Wie viele schwärmen von ihren Fotos bis zum Gehtnichtmehr. Schaue ich sie an, denke ich nur.... oh je. Aber soll ich die Emotionen, welche die Kunden in das Foto legen, kaputt reden? Nein, dann ist es eben ein schönes Foto. Nicht technisch, aber dann wohl doch emotional.
Was ist grundsätzlich sagen will: Wir sehen anders als die meisten Kunden. Und solange Kunden nicht "sehen" können, werden auch immer schlechte Fotos gut sein. Bis zu einem direkten Vergleich. Doch dazu wird es wohl nur in den seltesten Fällen kommen.
Grüße,
Michael
Der Kunde sieht im ersten Moment nur SEIN Foto. Er sieht nicht, was er hätte bekommen können wenn.........
Ihr dürft nicht immer von Euch aus "sehen", sondern von dem Kunden, der teilweise gar nicht erkennt, ob es sich um ein professionelles Foto handelt oder nicht. Um mal gar nicht so weit abzugreifen: Teilweise wundere ich mich über die Modelle, welche wirklich Topfotos von höchster Klasse auf ihrer Sedcard haben, dann aber wiederum neue einstellen, die einfach nur geknipst sind ohne Ansprüche. Wo man dann denkt: " Ja sieht sie denn nicht, dass das Foto ihre ganze Sedcard runterzieht?"
Und wieder zurück: Genau so ist es auch mit den Kunden. Man darf niemals davon ausgehen, dass der Kunde grundsätzlich ein Auge für Gut oder Schlecht hat. Nicht alle, auf keinen Fall. Manche sind da äußerst penibel. Doch die Meisten haben es einfach nicht, und das ist fakt.
Beispiel Hochzeitsfotos: Wie viele schwärmen von ihren Fotos bis zum Gehtnichtmehr. Schaue ich sie an, denke ich nur.... oh je. Aber soll ich die Emotionen, welche die Kunden in das Foto legen, kaputt reden? Nein, dann ist es eben ein schönes Foto. Nicht technisch, aber dann wohl doch emotional.
Was ist grundsätzlich sagen will: Wir sehen anders als die meisten Kunden. Und solange Kunden nicht "sehen" können, werden auch immer schlechte Fotos gut sein. Bis zu einem direkten Vergleich. Doch dazu wird es wohl nur in den seltesten Fällen kommen.
Grüße,
Michael
#16Report
[gone] User_177693
01.12.2009
Zitat:
"Teilweise wundere ich mich über die Modelle, welche wirklich Topfotos von höchster Klasse auf ihrer Sedcard haben, dann aber wiederum neue einstellen, die einfach nur geknipst sind ohne Ansprüche. Wo man dann denkt: " Ja sieht sie denn nicht, dass das Foto ihre ganze Sedcard runterzieht?"
___________________________________________________
Dabei darf man leider nicht vergessen das es vielen Models nicht um´s modeln geht, sondern um eine reine Selbstdarstellung. Wenn ihnen ihr Gesicht und Haltung gefällt ist die Qualität oft nicht wichtig. Leider.
Gruß Udo
Nachgebessert ;-)
"Teilweise wundere ich mich über die Modelle, welche wirklich Topfotos von höchster Klasse auf ihrer Sedcard haben, dann aber wiederum neue einstellen, die einfach nur geknipst sind ohne Ansprüche. Wo man dann denkt: " Ja sieht sie denn nicht, dass das Foto ihre ganze Sedcard runterzieht?"
___________________________________________________
Dabei darf man leider nicht vergessen das es vielen Models nicht um´s modeln geht, sondern um eine reine Selbstdarstellung. Wenn ihnen ihr Gesicht und Haltung gefällt ist die Qualität oft nicht wichtig. Leider.
Gruß Udo
Nachgebessert ;-)
#17Report
[gone] Abgemeldet
01.12.2009
Zu der Sache mit dem direkten Vergleich: Die Verleger hatten vor etwa einem Jahr dagegen geklagt das die öffentlich rechtlichen Medien (ARD, ZDF) ihen Kontend dauerhaft auf ihren Seiten online präsentieren dürfen. Grund dafür ist (meiner Meinung nach): Sie fürchten die höhere Qualität der Beiträge, die dann im Web ehr Standart werden könnte.
Das Web wäre vielleicht eine Chance Ahnungslosen Qualität vorzuführen (?).
Das Web wäre vielleicht eine Chance Ahnungslosen Qualität vorzuführen (?).
#18Report
[gone] SPO ©
01.12.2009
Original von Lofote
Aber so eine Veränderung und der Zwang, sich nicht auf Stillstand auszuruhen
Es geht gar nicht so sehr um Stillstand... Fakt ist einfach, daß keiner der Berufsfotografen jetzt plötzlich damit anfängt, Schweine zu schlachten, oder Brot zu backen .. und dann Schnitzel oder Brot verschenkt...
das ist es doch, was mit Fotos passiert. Ich habe hier das Argument gelesen, daß Berufe ausgestorben sind, weil die Produkte nicht mehr zeitgemäss sind oder gar überflüssig.
Dies trifft auf den Beruf des Fotografen ja in keinster Weise zu... hier ist es "nur" der Fall, daß dieser Beruf zwischenzeitlichen vielen Menschen NEBEN deren eigentlichen Broterwerb zugänglich geworden ist.
In ihrer Freitzeit verschenken sie also ein Produkt, von dem der eigentliche Fotograf leben sollte.
#19Report
[gone] User_177693
01.12.2009
Vielleicht sollte man sich doch erst einmal fragen in WELCHEN Bereichen die Fotografie für Berufsfotografen zum Problem wird.
Ich glaube das es nur zwei wirkliche Schlachtfelder gibt wo der Preiskrieg entfacht und die Qualität sinkt. Zum einen die Hochzeitsfotografie, wobei da selbst nicht mehr auf Amateurfotografen zurückgegriffen wird sondern in den eigenen Bekanntenkreis geschaut wird ob man nicht noch die letzten 100 € sparen kann wenn Onkel Fritz mit seiner Spiegelreflex das auch noch hinbekommt? Und zum anderen in der Portrait-Fotografie.
Die wirklichen Bereiche wo Know How gefragt ist, sind Produkt- oder Werbefotografie und die wirklich anspruchsvolle Fashion-Fotografie, wo man immer noch, Qualität hin oder her, auf wirklich bekannte Fotografen der Szene zurück greift und bucht.
Oder sehe ich das falsch?
Die Ansprüche der Kunden kann unterschiedlicher nicht sein. Ein kleiner Online-Shop wird, selbst wenn es keine Amateurfotografen gibt, nicht für 1000de von Euronen seine Produkte bei einer Werbeagentur webgerecht gestalten lassen ..... wogegen Daimler, Porsche etc. wohl niemals einen Wohnzimmerfotografen für anspruchsvolle Werbefotos ansprechen würde.
Und bei Schaufensterauslagen mancher alteingessener Fotografen, deren Qualität bei weitem nicht mehr an das ran kommt was man hier z.T. in der MK sieht, darf man sich auch nicht mehr wundern wenn es den Kunden woanders hinzieht ..... selbst zu einem Amateur.
Gruß Udo
Ich glaube das es nur zwei wirkliche Schlachtfelder gibt wo der Preiskrieg entfacht und die Qualität sinkt. Zum einen die Hochzeitsfotografie, wobei da selbst nicht mehr auf Amateurfotografen zurückgegriffen wird sondern in den eigenen Bekanntenkreis geschaut wird ob man nicht noch die letzten 100 € sparen kann wenn Onkel Fritz mit seiner Spiegelreflex das auch noch hinbekommt? Und zum anderen in der Portrait-Fotografie.
Die wirklichen Bereiche wo Know How gefragt ist, sind Produkt- oder Werbefotografie und die wirklich anspruchsvolle Fashion-Fotografie, wo man immer noch, Qualität hin oder her, auf wirklich bekannte Fotografen der Szene zurück greift und bucht.
Oder sehe ich das falsch?
Die Ansprüche der Kunden kann unterschiedlicher nicht sein. Ein kleiner Online-Shop wird, selbst wenn es keine Amateurfotografen gibt, nicht für 1000de von Euronen seine Produkte bei einer Werbeagentur webgerecht gestalten lassen ..... wogegen Daimler, Porsche etc. wohl niemals einen Wohnzimmerfotografen für anspruchsvolle Werbefotos ansprechen würde.
Und bei Schaufensterauslagen mancher alteingessener Fotografen, deren Qualität bei weitem nicht mehr an das ran kommt was man hier z.T. in der MK sieht, darf man sich auch nicht mehr wundern wenn es den Kunden woanders hinzieht ..... selbst zu einem Amateur.
Gruß Udo
#20Report
Topic has been closed
Man macht sich so seine Gedanken über die Zukunft bezüglich der Aufträge und ich merke doch, dass diese speziell aus dem gewerblichen Bereich, dort besonders in Bezug auf Firmenportraits, Mitarbeiter- und Veranstaltungsfotografie heftig nachlassen.
Sehr häufig werde ich mit dem Grund konfrontiert..... die Firmen lassen immer mehr eigene Mitarbeiter, welche schon Hobbyfotografen sind, zu hauseigenen Fotografen "ausbilden". So zahlen sie nur einmal die Workshopgebühr und haben ständig einen "Fotografen" vor Ort, der sich eine Ausrüstung auf Kosten der Firma beschaffen kann und in der Folge nicht mehr kostet als ein normaler Angestellter. Nutzungsrechte jeglicher Art inbegriffen.
Nicht so erheblich davon betroffen ist wahrscheinlich die Produktfotografie, da dort doch Studios mit einer gewissen Größe und Equipment erforderlich sind.
Veranlasst, diese Sätze zu schreiben, sind immer mehr Buchungen von Einzelcoaching bezüglich Firmen für eben diese Mitarbeiter. Ok, ich profitiere natürlich davon, doch sind es immer nur Einnahmen ohne Folgegeschäft, was natürlich auf der anderen Seite nicht so gut ist.
Letztendlich bekommt der Mitarbeiter Wissen vermittelt, welches er auch Privat nutzen kann und das kann unter Umständen die schon so verbreitete Schwarzarbeit erheblich fördern. Ich denke, der Zweig der Berufsfotografen leidet schon ebenso darunter wie die Frisöre.
Schon jetzt mache ich mehr Umsatz mit Schulungen als mit der Fotografie und das macht mich nachdenklich der Zukunft betreffend. Natürlich bestehen schon Ideen und ich werde dem geänderten Anforderungen nach ein entsprechendes Angebot haben. Doch rein für die Fotografie ist dies sehr schade, finde ich.
Bin gespannt über die Diskussionen.
Grüße,
Michael