Kunde nervt mit dreisten Forderungen 32

01.02.2010
Hallo Forum!

Ich habe gerade so ein Rohr, vielleicht kann mir ein erfahrener Unternehmer einen Tipp geben.

Und zwar habe ich einem Kunden ein Angebot geschrieben. Er hat mich totgeredet und stundenlang die belanglosesten Sachen neu zerkaut. Dabei hat er noch ein paar Extras herausgehandelt. Nun will er weiter labern und vor allem im Vorfeld ein paar Dinge kostenlos bekommen.

Ich bin wirklich gutmütig, hilfsbereit und würde für keine Information Geld verlangen. Aber nun ist der Bogen überspannt. Meine Kosten für das Schreiben des Angebotes haben für mich das Limit erreicht.

Bevor ich komplett austicke, beim Kunden Amok laufe oder ihm sage, er könnte sich das Angebot sonstwohin stecken, was kann ich da machen? Vorher hatte ich noch nie mit Leuten zu tun, die zu dumm sind, sich zu merken, was gestern schon geklärt war und gleichzeitig so dreist sind, dass ich zu keinem Millimeter Eingeständnisse mehr bereit bin.

Also meine Frage: Wie kriege ich dem Kunden verklickert, dass jetzt Schluss ist und kein weiteres "mal eben" mehr läuft, auch wenn er der Meinung ist oder es zumindest behauptet, das würde doch dazugehören?
01.02.2010
Die Frage ist:
Willst Du den Kunden halten
a) ja
b) nein

Der Kunde weiss, dass er mit stundenlangem Geschwätz
noch dieses und jenes Zugeständnis erreicht. Darum
labert er dich voll, weil Du schon einige Zugeständnisse
geacht hast - der Kunde hat das Gefühl: Ich krieg noch mehr.

Ziemlich hart für einen Kunden ist zu schereiben:
Ich habe eben einen Auftrag bekommen. Was mich veranlasst,
mein Angebot für dich neu zu kalkulieren. Bisherige Rabatte etc.
können nun nicht mehr gewährleistet werden.

Will er dich wirklich als Dienstleister oder braucht er das Angebot,
um einen Dritte mit dem Preis wie einne Zitrone zu pressen.

Das merkst Du bei dieser Fragestellung sofort.

Risikoreich - wenns klappt hast Du gewonnen.

Lieber Gruss

Heiner
01.02.2010
schriftliches angebot unterbreiten und schriftliche annahme oder änderung fordern.... ist schon aus rechtstechnischen gründen bei labertaschen und vergesslichkeitsakrobaten angesagt....

klingt, als würde es auf streit im nachgang hinauslaufen.... würde den kunden wohl abschießen oder wenns nich geht, dann alles schriftlich....

unter umständen hilft auch ein kleiner hinweis, dass jede angebotsbearbeitung nunmehr was kostet...

mit den kosten bekomm ich immer alle tot ohne unhöflich zu werden. und wenn sie die kosten dennoch schlucken, dann weiß ich wenigstens, warum ich mir des graus antue....
[gone] Mietstudio Halle - Burgstrasse
01.02.2010
Also - ich habe auch ab und an mit solchen Kunden direkt zu tun... LEIDER.

Für Sonderwünsche gibt es immer eine "Phase 2" eines Projektes, die dann gesondert definiert wird.

In der einen Agentur gab es den sog. "Schulterblick" des Kunden, wo der Kunde einen tag in der Firma war und sehen konnte, wie aufwändig die Umsetzung ist ... viele können sich das halt nicht vorstellen - gerade im Kreativbereich oder bei Websites & Co ...

Und wenn es um das liebe Preis > Leistungsverhältnis geht ... Es gitb 3 Faktoren, nach denen sich ein projekt richtet:
- Zeit
- Qualität
- Geld

zB wenig Zeit - dafür aber viel Geld = gute Qualität möglich
01.02.2010
Wieso sagst du ihm nicht einfach, dass du alle seine Wünsche erfüllen kannst, es dann allerdings teurer wird - es gibt keinen anderen Weg.

Und zu glauben der Kunde versteht dich nicht ist bestimmt ein Trugschluss - der frisst dich gerade auf!

Auch wenn es jetzt weh tut, aber lieber einen Kunden verbrennen als ewig darunter leiden!

Otto sagt: Ein hinten liegendes Tief kommt vorne nicht mehr hoch! :D :D :D

Oder anders gesagt, mach dir deine Preise nicht kaputt!!!
01.02.2010
Wenn es ein ganz kleiner Kunde ist, kann das auch den Grund haben, daß er gerne Leute vollabert und das sein Fetisch ist.
Egal, ich würde freundlich schreiben oder sagen, er solle sich entscheiden, ob der Auftrag gegeben wird.
Wenn der Auftrag zu groß ist, ggf vom Auftrag eine Anfangsphase abspalten und ihm die Wahl lassen, ob er die beauftragt oder nicht.
01.02.2010
Kurzes Textchen schreiben....gar nicht mehr soviel Mühe machen...

"Sehr geehrter Herr ******

...dem letzten Angebot was ich ihnen unterbreitet habe kann ich leider keine weiteren Rabatte hinzufügen.

Dieses Angebot ist gültig bis zum XX.XX.XXXX

Hochachtungsvoll......"

Je nach Belieben noch mit ein oder zwei weiteren Sätzen auschmücken.
Höflich bleiben (auch wenn es schwer fällt )...austicken lohnt nicht
01.02.2010
Ja, ich will den Kunden. Für die Leute arbeite ich schon lange, aber meine neue Kontaktperson ist eine Pfeife.

Die wollen definitiv mich. Die neuen Forderungen sind eher interne Machenschaften in der Art: "Kannst du in dem Entwurf mich vor dem Chef erwähnen?" Ich habe aber keinen Bock, die Entwürfe zu überarbeiten. Alles Relevante ist schließlich erkennbar.

Zu dem Preis will ich halt stehen. Ich bin ja der Gute. Nur entweder fressen die das endlich, oder es kostet extra.

Ich werde es so machen, dass ich den Vertrag schicke und sage, dass er so ist und nicht anders. Inhaltlich ist eh nichts mehr zu besprechen.

Der Kunde ist zwar nicht klein, aber der Fetisch zum Volllabern ist absolut ausgeprägt. Das macht der Kunde bei allen. Nur bisher hatte ich es mit intelligenten höflichen Menschen zu tun, mit denen ich gerne mal sonntags ne Stunde telefoniert habe.
01.02.2010
Wo ist denn das Problem. Angebote kann man annehmen oder ablehnen. Du gibst Dein Angebot ab und der Kunde kann ja oder nein sagen.

Wichtig ist nur, dass das Angebot gut genug geschrieben ist, um klar und deutlich darzulegen, was denn geschuldet ist, wenn der Kunde annimmt. Die Leistungsbeschreibung ist daher das Herzstück des Angebotes.

Wenn der Kunde dann nicht will: auch gut. Ich lege mich lieber an den Strand in die Sonne als an einem Projekt zu arbeiten, bei dem ich zusetze und auf das ich eigentlich auch keine Lust habe.
[gone] Malo PHOTO_ART
01.02.2010
Würde jetzt auch sagen , lass dich nicht weiter drücken . Der drückt dich sonst aus , ohn dass du da noch profit drausschlägst , das sind Menschen die Wollen einfach nichts Bezahlen ... und er wird es solange machen bis du Nervlich am Ende doch noch unter dem Preis verkaufst , und dann haben sie nochmals eine Ausrede um das auch NICHT zu Bezahlen.

Darum lieber jetzt Aussteigen, bevor es dich Auffrisst ... der wird dir keine guten weiter Geschäfte bringen , ob du ihm jetzt unter dem Preis Verkaufst oder 1000 Euro Verdienst ..

Was ich denn da mache . Also gut ,, hier nochmals ein Suppper Angebot , Schreibe das dem Kunden auf einen Zettel , und verdecke es noch , dann die Bestätigung von Ihm einholen dass er damit einverstanden ist ; auf dem Zettel steht Min. 20% MEHR drauf als du haben wolltest . Er wird sauer davon Laufen , aber du hast dich nicht unter deinem Marktpreis Verkauft ...
[gone] Mia Vagedes
01.02.2010
Zieh eine Linie und zeig sie dem Kunden. Natürlich versucht er seine Wünsche durchzudrücken. Egal was für Aufträge du sonst noch hast, ihm ist seiner wichtig. Und alles andere nicht.
01.02.2010
Hi,
in unseren Angeboten, die vor allem im Webbereich lang sind, steht immer der gloreiche Satz: " zusätzliche Leistungen werden gesondert in Rechnung gestellt"
da kann noch dazu, nach welchem Stundensatz,
aber
wie der Kollege schon sagte: willst du den Kunden behalten oder nicht?
und
richte ein kostenpflichtige Hotline ein!
vgm
01.02.2010
Japp, deshalb geht es auch nicht um einen Kunden von netAction, der MK-Zugang wird nur gerade mal missbraucht ;-)
[gone] Hermann Klecker
01.02.2010
Biete ihnen doch ein Rahmenangebot an für allgemeine Beratungsleistungen.

Liste darin Tätigkeiten auf, wie Du sie für diese Labertasche leistest wie "Auskünfte über ...", "Beratung zu Lösungen für ..."

Und um des lieben Friedens willen kannst Du dann ja anbieten, bis zu x Stunden davon später zu verrechnen, wenn daraus ein Auftrag in höhe von mindestens XY erteit wird.
[gone] Anja Mangatter - www.anjamangatter.de
01.02.2010
Was für ein Thema...^^

Ist eine Gradwanderung...wie heißt es so schön: der Kunde ist König...

Du hast vorhin geschrieben, dass das ein neuer Anprechpartner für dich ist...ich vermute mal, er ist nicht doof...eher genau das Gegenteil...ausgekocht und dreist...und er wil gut Kind beim Chef sein.

Vorsicht bei solchen Leuten...er tut vielleicht nur so etwas hilflos und als ob er nichts auf die Reihe kriegt, aber wenn es hart auf hart kommt, weiss er plötzlich sehr genau Bescheid.

Mein Tip: alles genau dokumentieren, jedes Telfonat, jedes Gespräch, jede Mail...
Angebot nachbessern, soweit du es vertreten kannst, aber deutlicher Hinweis, wie du zu dem Angebot stehst und wie lange es Gültigkeit hat.
Keine Nebenabsprachen oder Hinweise auf Leistungen, die extra in Rechnung gestellt werden. Diese Sachen streichen dir deine Auftraggeber nach Rechnungsstellung einfach raus....
01.02.2010
Naja ... Kunde ist König, ... schon richtig. Es kann aber auch passieren dass Du über das Jahr viele Könige bedient hast und am Ende doch als Bettelmann dastehst. Hier rentiert sich immer eine Aufwand-/Nutzenrechnung. Du musst Deine Grenzen genau kennen und wenn die unterschritten werden muss Schluss sein. Lieber einmal nein gesagt als dann ewig gebraucht um das ramponierte Image wieder gerade zu biegen. Preisdamping spricht sich komischerweise sehr schnell rum und dann sind Deine Preise im Keller. Auch hier gilt, "lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende!"
[gone] Anja Mangatter - www.anjamangatter.de
01.02.2010
...der Kunde ist König...war eher sarkastisch gemeint...

In einer Zeit, wo die Könige immer schlechter bezahlen, bin ich von dieser Denkweise sehr, sehr weit abgerückt....
01.02.2010
nervende Kunden sind doch die besten ... sie zeigen Interesse und sind von sich aus aktiv. Nett und verbindlich sein und Gespräche nur gut vorbereitet führen. Also ich steh auf Probleme und die Lösungen sind mein Gehalt :-)

anTon
[gone] Mapan
01.02.2010
Hi netAction..

Ich kenne dein Problem.
Wer sehr nett und tolerant ist, wird früher oder später auf jemanden treffen der das Gegenteil ist:
- Kaum auf seinen guten Ruf und sein Ansehen bedacht ("Mir doch egal, wenn der andere mich nervig findet")
- Intolerant ("Nö. Entweder so wie ich will, oder ich fang an noch mehr zu zicken.")
- Feilschweltmeister .. Moralisch ordentliche Menschen sagen vorher eine Etat-Grenze an.
Oder sie nerven eben nicht und fragen ob aufgrund der unkomplizierten und schnellen Arbeit ein kleiner Rabatt möglich wäre.
- Dann gibts noch diejenigen die sich ungefragt 3% Skonto ziehen, obwohl dies kaufmännisch gar nicht eingerechnet war. (Skonto wird ja intern vorab aufgeschlagen um Kunden zur schnelleren Zahlung zu animieren)

LÖSUNG:
Nettigkeitsstufe 1: Sag klipp und klar, das dieser Auftrag eine Ausnahme ist - zum "neuen" Kennenlernen - danach wird nicht gefeilscht. Es sei denn er zahlt einen Stundenlohn für jede Feilscherei.
Nettigkeitsstufe 2: Keine weiteren Zugeständnisse, bisherige Sonderwünsche teilweise charmant widerrufen: "Sorry, das krieg ich so doch nicht hin.". Zukünftig kühler verhandeln, keine Zugeständnisse mehr, bei Gesprächen kurz angebunden und sachlich bleiben. Überflüssiges Gelaber mit "Ich muss arbeiten" beenden.
Nettigkeitsstufe 3: Offen sagen, das der Bogen überspannt wurde. Alle Vereinbarungen zurück ziehen und ruhig etwas beleidigt auftreten. Deine Leistung hat einen Wert! Wer ihn untergräbt, beleidigt dich!
Auftrag gern zu herkömmlichen Konditionen durchziehen. Sonst nicht.

WARUM: (?)
- Die Gefahr das du ausgetauscht wirst, scheint mir gering. Trotzdem .. natürlich ists dein Risiko.
- Selbst wenn dieser eine Auftrag platzt. DU kennst den Kunden länger. Vermutlich wird er deine Arbeit doch mehr mögen und dich zukünftig wieder-erwählen.
- Dein neuer Ansprechpartner nen karrieregeiles Arschloch ist, das dir sonst so lange auf die Nüsse geht, das du ne Gastritis kriegst..

Fazit: Es wird sonst nicht besser!!

Alternative: Lad das Arsch zu nem privaten Bier ein! Vielleicht bricht dies das Eis und er entpuppt sich als netter Kerl der nur versucht hart zu sein.


Viel Erfolg & Alles Gute

Mapan

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