Das allseits beliebte Urheberrecht - mal von 'ner Meta-Ebene betrachtet 29
28.06.2010
So wie es die VG BILD-KUNST tut?
#22Report
[gone] John Doe II
28.06.2010
Sowas in modern und umfassender wäre ein Ansatz.
Es fehlen aber (technische) Möglichkeiten um jede Veröffentlichung/Nutzung zu erfassen.
Evtl. wäre ein pauschaleres Verteilungsmodell da die bessere Variante.
Keine Ahnung wie man sowas gerecht und praktikabel umsetzen könnte.
Es fehlen aber (technische) Möglichkeiten um jede Veröffentlichung/Nutzung zu erfassen.
Evtl. wäre ein pauschaleres Verteilungsmodell da die bessere Variante.
Keine Ahnung wie man sowas gerecht und praktikabel umsetzen könnte.
#23Report
28.06.2010
Original von fischervisuals.com
Sowas in modern und umfassender wäre ein Ansatz.
Es fehlen aber (technische) Möglichkeiten um jede Veröffentlichung/Nutzung zu erfassen.
Evtl. wäre ein pauschaleres Verteilungsmodell da die bessere Variante.
Keine Ahnung wie man sowas gerecht und praktikabel umsetzen könnte.
Fehlen solche Möglichkeiten wirklich oder liegts nur daran, das kaum jemand für deren Nutzung zahlen will?
Es gibt so viele Leute, die überall kostenlos Bilder von irgendwelchen Events oder sonstwas einstellen. Wenn man seine Werke schützen will, dann darf man sie nicht so einfach ins Netz stellen.
Wenn ich mein Cabrio vor Diebstahl schützen will, dann stelle ich es in die Garage, schliesse Auto und Garagetor ab und nehme den Schlüssel mit nach oben. Ich stelle es aber nicht mit laufendem Motor auf den Marktplatz gehe nach Hause.
Seit mir nicht böse, aber die Argumentation, das es keine Möglichkeiten gibt, lasse ich nicht gelten.
#24Report
[gone] User_6449
28.06.2010
Original von cash - just ask for...
Es gibt so viele Leute, die überall kostenlos Bilder von irgendwelchen Events oder sonstwas einstellen. Wenn man seine Werke schützen will, dann darf man sie nicht so einfach ins Netz stellen.
Wenn man seine Bilder nicht ausstellt, kann sie das Publikum auch nicht sehen ...
Bei einer realen Ausstellung ist jedem Besucher klar, daß er ein Bild nicht einfach
mitnehmen darf. Im Internet ist das genau so, man wird nur seltener erwischt.
Das momentane Urheberrecht in Deutschland schützt nicht vor Diebstahl geistigen
Eigentums, bietet aber eine sehr gute rechtliche Handhabe, falls es zum Diebstahl
gekommen ist.
Wie ich den Professor verstehe, ist er ein Anhänger der "Google-Rechtsauffassung":
"Wenn kein Verbotsschild dranhängt, dürfen wir es verwenden. Wer etwas dagegen
hat, muß sich melden."
Das läuft allerdings der hierzulande geltenden Rechtsauffassung entgegen, wo gilt:
"Wenn keine Gehnehmigung dranhängt, dürfen wir es nicht verwenden. Wer etwas
verwenden möchte, muß sich melden."
Ich bin eher ein Anhänger der hierzulande geltenden Rechtsauffassung, auch wenn
sich die in Zeiten des Internets viel schwerer umsetzten läßt.
Viele Grüße
Peter
#25Report
28.06.2010
Original von TWENTYFOURSEVEN-MEDIA
[quote]Original von Fotofuxx
Ich finde, daß Lessig in jedem einzelnen Punkt recht hat.
Um die Diskussion anzuregen: Wie ist denn Deine Meinung dazu ?
Ich zitiere mal Jim Jarmusch (der am Ende dann wiederum Jean-Luc Godard zitiert). Insbesondere dieses Godard-Zitat bringt es eigentlich ganz gurt auf den Punkt, wie ich finde.
"Nothing is original. Steal from anywhere that resonates with inspiration or fuels your imagination. Devour old films, new films, music, books, paintings, photographs, poems, dreams, random conversations, architecture, bridges, street signs, trees, clouds, bodies of water, light and shadows. Select only things to steal from that speak directly to your soul. If you do this, your work (and theft) will be authentic. Authenticity is invaluable; originality is nonexistent. And don’t bother concealing your thievery, celebrate it if you feel like it. In any case, always remember what Jean-Luc Godard said: “It’s not where you take things from — it’s where you take them to."
Und pasend dazu noch ein hübsches Zitat von Pablo Picasso: "Good artists copy, great artists steal."[/quote]
Interessant. Ich vermute, daß Du mit diesen Zitaten zum Ausdruck bringen möchtest,
daß sie Deine Ansichten gut verkörpern.
Die beiden Zitate sind ja ziemlich konträr zu Lessigs Auffassung, daß man entweder
die Gesetze ändern (Gesetzgebung) oder neu interpretieren (Rechtsprechung) soll
um sie den Gegebenheiten anzupassen bzw. wenn das nicht gelingt, auf freiwilliger
Basis auf Rechte verzichten soll.
Während Lessig also konsequent auf dem Boden des Gesetzes bleibt, stellen Deine
Zitate sich außerhalb des Gesetzes.
#26Report
28.06.2010
Original von Fotofuxx
Interessant. Ich vermute, daß Du mit diesen Zitaten zum Ausdruck bringen möchtest,
daß sie Deine Ansichten gut verkörpern.
Die beiden Zitate sind ja ziemlich konträr zu Lessigs Auffassung, daß man entweder
die Gesetze ändern (Gesetzgebung) oder neu interpretieren (Rechtsprechung) soll
um sie den Gegebenheiten anzupassen bzw. wenn das nicht gelingt, auf freiwilliger
Basis auf Rechte verzichten soll.
Während Lessig also konsequent auf dem Boden des Gesetzes bleibt, stellen Deine
Zitate sich außerhalb des Gesetzes.
Naja, mit dem ganzen Thread angefangen, möchte ich natürlich gerne ein Stück weit provozieren, deshalb auch die gewählten Zitate.
Andererseits, und da beziehe ich mich jetzt mal auf die von Lessig gezeigten Video-Beispiele. Sagen wir mal, da nimmt jemand ein "urheberrechtlich" geschütztes Manga-Filmchen aus dem TV und dazu ein "urheberrechtlich" geschütztes Musikstück und mixt daraus etwas völlig neues. Vielleicht kein großes Kino, vielleicht auch nicht große Kunst und vor allem macht er oder sie es vermutlich auch NICHT um damit den großen Reibach zu machen.
Ich finde, wenn Menschen individuell kreativ werden und anfangen zu spielen, dann ist das erst mal eine großartige Sache. Auch wenn dabei vielleicht viel Nonsens entsteht und nur wenige Werke wirklich vorzeigenswert sind.
Wirklich kritisch wird es doch erst, wenn plötzlich jemand mit etwas Geld verdient, was nicht nur auf seiner eigenen Leistung beruht, sondern auch die Leistungen anderer in Anspruch nimmt.
An dem Punkt schwächelt das deutsche Urheberrecht genauso wie der amerikanische Copyright Act.
Ich denke, wer etwas veröffentlicht. wo auch immer, muss heute damit leben, dass Leute damit spielen, samplen, verfremden - und, manchmal bitter für den Erst-Urheber eines Fragments - auch etwas völlig neues schaffen, was das ursprüngliche Werk so nie in sich hatte.
#27Report
[gone] John Doe II
28.06.2010
Vielleicht sollte man diese weiteren Nutzungen nicht als Einzelfälle behandeln sondern nach einem Verteilschlüssel (welcher sicherlich noch erfunden werden muss) pauschal an den Ersturheber zurückgeben.
Die Instrumente sind mit Pauschalabgabe und ZPÜ ja eigentlich schon vorhanden.
Die Gemeinschaft der Konsumenten zahlt dann quasi ihre erweiterten Nutzungsrechte vorab.
Das erfordert dann aber wohl eine unpopuläre Abgabenerhöhung für den Konsumenten.
Die Instrumente sind mit Pauschalabgabe und ZPÜ ja eigentlich schon vorhanden.
Die Gemeinschaft der Konsumenten zahlt dann quasi ihre erweiterten Nutzungsrechte vorab.
Das erfordert dann aber wohl eine unpopuläre Abgabenerhöhung für den Konsumenten.
#28Report
28.06.2010
Ich schäme mich ja irgendwie ein bisschen, Euch schon wieder mit einem TED-Video zu belästigen.
Hatte gestern schonmal überlegt den Link zu posten, es dann aber erst mal wieder verworfen.
Sicherlich kann man sagen, dass der Vortrag auch ein Stück weit eine selbstgefällige Präsentation eines großen Unternehmens ist. Dennoch ist die Präsentation vor allem bezüglich der mittlerweile erstaunlichen technischen Möglichkeiten und der aufgerufenen Zahlen auch beeindruckend.
Leider ohne deutsche Untertitel:
http://www.ted.com/talks/margaret_stewart_how_youtube_thinks_about_copyright.html
Hatte gestern schonmal überlegt den Link zu posten, es dann aber erst mal wieder verworfen.
Sicherlich kann man sagen, dass der Vortrag auch ein Stück weit eine selbstgefällige Präsentation eines großen Unternehmens ist. Dennoch ist die Präsentation vor allem bezüglich der mittlerweile erstaunlichen technischen Möglichkeiten und der aufgerufenen Zahlen auch beeindruckend.
Leider ohne deutsche Untertitel:
http://www.ted.com/talks/margaret_stewart_how_youtube_thinks_about_copyright.html
#29Report
Topic has been closed
Eben. Und da sollten Urheberrechtsnovellen ansetzen.
Es müssen Möglichkeiten gefunden werden, den de facto schon existierenden "freieren Umgang mit Veröffentlichungen" dem Urheber zu vergüten.