Ab welchen Minusgraden wird es riskant für die Kamera ? 47

02.12.2010
Geht bei -10 Grad Celsius etwas kaputt oder nicht ?

Sicher bin ich nicht der Einzige,
der Anfragen für ein Schneeshooting bekommt.

Aus Angst, meiner Kamera ein zusätzliches
Risiko auszusetzen, habe ich es bisher aber nie realisiert.
Leider kann ich ja beim Fotografieren die Kamera
auch nicht ständig unter der Jacke behalten. ;-)

Wenn ich den Wechsel von warm auf kalt
und danach auch von kalt auf warm sehr behutsam und
langsam mache, um kein Kondenswasser zu produzieren
- gibt es dann da noch ein anderes irreparables Kälterisiko
für die DSLR ?
(nachlassende Akkuleistung und Displayschwierigkeiten nehme ich in Kauf)

Rein vom Gefühl her würde ich meiner 500D maximal
bis zu 5 Grad unter Null zumuten.
Was riskiert ihr denn so ?

PS: Ergänzung: CANON gibt für die 500D an:
Betriebsumgebung ca. 0 – 40 °C, max. 85 % relative Luftfeuchtigkeit
bei der: EOS-1Ds Mark III
ca. 0 – 45 °C, max. 85 % relative Luftfeuchtigkeit

Aber die Frage ist ja auch eigentlich: Geht bei -10 Grad Celsius etwas kaputt oder nicht ?
02.12.2010
...ich hab mal mit meiner damaligen 450D bei ca. -5° bis -10° gearbeitet. Sie hat voll das spinnen angefangen. (Display unmotiviert aus/an, ein Fehler im Display der nur mit aus/an wieder wegzubekommen war...)

Ich denk ich die 0-40° Angabe des Herstellers wird so in etwa schon passen und mehr würd ich meiner 5er auch nicht "zumuten"... Dazu hab ich sie viel zu lieb. Man könnte ja ne Kamerajacke erfinden, wär bestimmt ne Marktlücke. ;)

Greetz Pepper
02.12.2010
Meine 450D hat auch beim vorletzten Winter mit -20°C funktioniert.

Ein Freund von mir war mit seiner Nikon D200 in der Antarktis bei -30°C und es gab keine Probleme.
02.12.2010
Ein Forenbekannter nutzt eine Olympus E-3 in Russland als Baustellenkamera auch bei weit unter 0 Grad C. ImhO waren -23 Grad C dort Durchschnittswerte untertags.
02.12.2010
Die richtige und verbindliche Angabe steht in der Bedienungsanleitung (technische Daten) der Kamera.
02.12.2010
Original von cooltour
Ein Forenbekannter nutzt eine Olympus E-3 in Russland als Baustellenkamera auch bei weit unter 0 Grad C. ImhO waren -23 Grad C dort Durchschnittswerte untertags.


also mit eis und schnee und argen minustemperarturen hatte ich noch kein problem mit den kameras. bei schnee ist es aber auch selten weit im minusbereich.

problematischer war ein shooting bei einem gewitter mit starkregen.


das hat die kamera nicht überlebt. :-(
[gone] oma *pantera: pferde, cadillac glam & retro shoots
02.12.2010
ich weiss zwar nicht, ob es wirklich kälter war, oder es sich nur so angefühlt hat- aber ich habe recht viele wintershooting hinter mir, wo man auch warm verpackt am ende meinte bis zum knochen tiefgefrorenes fleisch frisch aus der tiefkühltrühe zu sein- aber ich habe den eindruck, dass

a) den kameras die kälte nie was ausgemacht hat

b) der wechsel warm->kalt absolut unproblematisch ist
umgekehrt muss man der camera schon zeit lassen

c) das problem sind eher die akkus, die bei kälte extrem schnell nachlassen... ich nehme daher im winter draussen immer noch ersatz mit und trage sie irgendwo am körper, nicht in der kameratasche.
02.12.2010
Hallo Fotocowboy,

meine Erfahrungen aus der Tierfotografie zeigen bisher keinerlei Probleme. Letzten Winter war ich bei -15°C mehrere Stunden draußen. Nur ich hatte damit Probleme ;-) Die Kamera (400D) zeigte außer einer geringeren Akkulaufzeit keinerlei Probleme.

Sehr problematisch ist allerdings, wenn Du mit der ausgekühlten Kamera ins Warme kommst. Es schlägt sich sofort Feuchtigkeit außern und innen in der Kamera nieder. Also die Kamera noch draußen in kalter Umgebung einigermaßen luftdicht in eine Platiktüte packen und zwei-drei Stunden warten bevor Du sie wieder auspackst.

Viele Grüße!

Sam
[gone] oma *pantera: pferde, cadillac glam & retro shoots
02.12.2010
ich weiss nicht ob das mit der plastiktüte so ein guter tipp ist.
ich würde die cam einfach erstmal in der kalten geschlossenen fototasche drin belassen und sie so langsam die innentemp. annehmen lassen.
02.12.2010
Original von Fotocowboy
Geht bei -10 Grad Celsius etwas kaputt oder nicht ?
Aber die Frage ist ja auch eigentlich: Geht bei -10 Grad Celsius etwas kaputt oder nicht ?

Bei Nikon nicht. Zu anderen Marken kann ich nichts sagen, außer zu Leica, aber das ist 'ne M4, die geht sowieso nicht kaputt, die friert höchstens ein, bis man sie dann wieder auftaut.

Eine D70 hab ich mal versehentlich etwa 16 Stunden über Nacht bei Temperaturen um die -10 bis 12° C im Kofferraum liegen gelassen. Anschalten, geht. Die Entladung der Akkus (und Batterien) wird durch Kälte bekanntlich beschleunigt, aber das ist ja kein Schaden im eigentlichen Sinne.

Vernünftige Kameras (wie gesagt, zu Canon oder anderen Nicht-Nikon-Marken kann ich nichts aus eigener Erfahrung sagen) werden in der Arktis und in der Antarktis eingesetzt, und daß die Hälfte des Jahres über wegen der Frosttemperaturen in Rußland, Ostpolen oder Kasachstan nicht fotografiert würde, halte ich für ein Gerücht.

Wie kalt mag es wohl gewesen sein, als diese Aufnahme entstand:
http://www.everest-2002.de/bilder/gipfelbild.jpg ?
[gone] falschbelichtung ( o.O )
02.12.2010
Imho darf man das nich ganz so eng sehen, was da auf dem Beipackzettel steht. Die Teile können schon ordentlich was ab. Selbst die "kleinen" ohne extra Wetterschutz.

Das einzige was bei krassen Temperaturwechsel (und dem Beschlagen) nicht gemacht werden sollte ist, kräftig am Zoomring vom Objektiv zu drehen (so es denn eins ist, das "länger" wird), weil dann Luft reingezogen wird und das uncool enden kann.

Temperaturen sind der Cam eigentlich ziemlich hupe. Lediglich die Akkus halten halt nicht so lange - wobei -5° eigentlich auch diesbezüglich absolut nich dramatisch sind. Die Kamera wird ja durch Betrieb und in der Hand halten auch bisserl gewärmt - und der Akku sitzt halt im Griff.
Das Einfachste ist, wenn man sich unsicher ist, den Hersteller fragen.!!! Kostet nicht viel, spart aber unter umständen ne Menge*gf*
[gone] falschbelichtung ( o.O )
02.12.2010
Nachtrag: Frag doch mal den User Polarlicht. Der hat imho Ahnung von kaltem Wetter.

Und zum Thema frostige Temperaturen. Ich hab den kompletten letzten Winter mit einer 1000D meine Außentermine gemacht. Ich kann nicht sagen, wie kalt es da jeweils genau war, aber schon deutlich unter 0°.

Auch der Temperaturwechsel ist jetzt nicht so tragisch, wie's oft behauptet wird. Extrembeispiel: Bin mit ner 450D bei -15° zwei Stunden über den Weihnachtsmarkt und durch die Stadt um Fotos zu machen. Kamera die komplette Zeit "draußen" gehabt. In der Fototasche hatte ich ne Capri-Sonne in der Fronttasche drin - die war nahezu ein Eisklotz. Dann klingelt das Handy: Fototermin im Schwimmbad. Also hingelatscht, Kamera in die Tasche gesteckt, 15 Minute gewartet und halt Sachen aufgeschrieben für den Pressetermin, dann Kamera aus der Tasche geholt, nochmal 5 Minuten gewartet, dann Fotos gemacht und wieder zurück zur Redaktion. Die Cam fands wohl nicht so schlimm. Ich schon, weil mit praktisch nassen durch die Luftfeuchtigkeit von 28° auf -15° ist ECHT uncool. :D
02.12.2010
Vielen Dank für Eure umfangreichen Tipps !
....also ich werde es einfach mal riskieren,
die Grenzen der Herstellerangaben leicht zu überschreiten.

....und der Kamera danach viel Zeit zum Erwärmen geben.
[gone] David Brad
02.12.2010
eine wirklich sehr interessante frage.

habe mich auch schon öfters gefragt, wie weit man seine cams kältemässig belasten kann.

bis etwa -15 grad hatte ich allerdings auch schon bei mehreren shootings meine kameras im einsatz und bisher gab es nie irgendwelche probleme.

lg, david
#16
[gone] Der Hosenknopf
02.12.2010
Also mit Canon war ich auch schon bei Minus 15 Grad draußen zum Shooting, die Kameras, egal ob 20D oder 40D machten keine Probleme, eher die Finger und die Akkus !

Ein Fotograf hier aus der MK hat mal den Tipp gegeben, Taschenwärmer besorgen, in die Fototasche stecken, damit die Tasche etwas aufgewärmt wird. Hält bei -15 nicht sehr lange, aber 1-2 Stunden ist es warm.

Ersatzakkus immer am Körper tragen, damit die warm gehalten werden, das war bisweilen immer das Problem, aber ein paar Akkus als Ersatz und es klappt.

Dazu ein paar gute Neopren Handschuhe, am besten Anglerhandschuhe wo 3 Finger aufklappbar sind und es gibt wenig Probleme. Da gibt es schon richtig gute Dinger für günstiges Geld.

lg Jörg
[gone] User_6449
02.12.2010
Mit meinen Nikons hatte ich bisher nie Probleme und bis - 15°C haben sie über
mehrere Stunden durchgehalten.

Nur die Akkus gehen manchmal in die Knie und man sollte immer einen warmen
in der Hosentasche haben ... ;-)

Viele Grüße
Peter

PS: Das Display geht bei Kälte manchmal nicht so gut, aber das gibt sich wieder.
02.12.2010
Ich habe mal bei CPS (Canon) wegen den Betriebsbedingungen der EOS-1D(s)-Serie nachgefragt.
Die sagten mir das sind die gleichen Bedingungen wie bei der analogen EOS-1 oder der alten F-1n also garantierte -20 bis 60 Grad.
Der Knackpunkt sind nur die Speicherkarten, die haben einen Betriebsbereich von 0 - 45 Grad.
Seit dem benutze ich die Extreme-Karten (-20 bis 80 Grad) und hatte noch nie mit meinen beiden Einser-Eos Probleme.
Der Akku könnte auch eine Schwachstelle darstellen.
02.12.2010
Danke nochmals auch für die Zusatztipps des Zubehörs.

Da werde ich auch meinen Skianzug und doppelte Socken nutzen.
;-)

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