"Formelsammlung" für Fotografie? 44

[gone] User_188590
21.03.2011
Formelsammlung ist vielleicht unglücklich ausgedrückt.
Da steht halt alles drin was man wissen muss, daher der Begriff.

Natürlich geht selber erarbeiten auch.

Aber wäre es nicht schön nen paar Seiten mit Tipps, Tricks, Regeln usw. zu haben um sich später vielleicht nicht zu ärgern?

Mal ehrlich, wievielen von uns hätte der Tipp:"Knips nie mit Blende 1,8 direkt in die Sonne" nicht schon geholfen? :D
21.03.2011
Eine Formel die in der Praxis eher wenig bringt:
Brennweite / Blenden-Durchmesser = Blendenzahl

100mm / 36mm = 2,8
100mm / 18mm = 5,6

daher auch die Schreibweise f/2.8, wobei f die Brennweite ist: 100/2.8=36


von f/2,8 bis f/5,6 sind es 2 Blenden, also 4 mal mehr Licht.

Kreisfläche = Radius² x Pi

f/2,8: (36/2)² x Pi = 1018mm²
f/5,6: (18/2)² x Pi = 254,5mm²

1018mm² / 254,5mm² = 4 > > tataaa ;)


Vielleicht hilft es ja dem Einen oder Anderen manche Zusammenhänge besser zu verstehen...
... je dunkler die Nacht desto schwärzer das Bild
21.03.2011
42

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21.03.2011
Hier eine kleine Sammlung von Tipps/Regeln...

Mir macht ja vorallem Regel 15 zu schaffen ;)

http://gawno.com/2009/05/78-photography-rules/
[gone] User_188590
21.03.2011
Mit 15 hab ich auch immer zu kämpfen.
21.03.2011
Original von Fotocowboy
Im Normalfall nicht Outdoor Models in der Mittagszeit fotografieren.


meinst du jetzt mit oder ohne sonne?
passiert manchmal, wenn sich die visa nicht ausmährt.
das hilft nur ein/ zwei leistungsstarker blitz(e)....
21.03.2011
1. Vor dem Druck auf den Auslöser erst mal aufmerksam durch den Sucher schauen, was alles denn nicht sooo toll aussieht. Das erst mal wegräumen oder Aufnahmeposition / Ausschnitt entsprechend ändern.

2. Jetzt wieder durch den Sucher gucken und langsam bis 100 zählen. Dabei überlegen, ob das Bild wirklich so gut ist, dass es den Druck auf den Auslöser lohnt.

3. Kamera einpacken und ein besseres Motiv suchen.
21.03.2011
F+K+S=GB

F=Fotograf
K=Kamera (egal welche)
S=Spaß
GB=Gute Bilder

Die einzige wahre Formel!!!

Egal wieviele Bilder man macht, das was wirklich gefällt, ist das Bild was aus einer Laune herausentstanden ist und nicht mühseelig berechnet wurde...
[gone] KB Photographie in Bewegung
22.03.2011
mir fällt bei dem Lesen dazu ein:

Vordergrund macht Bild gesund

oder GRUNDKURS belegen

Regeln haben durchaus ihren sinn. Sies sind Basics z.B. was ist blende?, in welchem verhältnis steht die belichungszeit zur blende? Was macht die Belichtungszeit? Wann kurz, wann lang?
was geschieht bei einer Gegenlichtsituation? Warum ist das Model so dunkel?
Und dann hilft nur eines: Üben bis die formeln und regeln intuitiv übernommen werden und nochmal weiterüben

Und BEVOR man Regeln bricht, sollte man sie erst beherrschen.

vg karin
22.03.2011
Original von Kathi - FotoWERKstatt
mir fällt bei dem Lesen dazu ein:

Vordergrund macht Bild gesund


Der Vollständigkeit halber...

Mittelgrund tut Hauptsach kund
Hintergrund nie kunterbunt

:)
22.03.2011
Hmmm, in der Richtung steht in Feininger's großer Fotolehre alles drinnen, was man im Allgemeinen so braucht. Vor Allem ist es aber viel besser aufbereitet als in den heute üblichen Büchern, die mehr Bilder als Text beinhalten.

Gutes Buch über die fotografische Problemzonenkorrektur kenne ich aber leider keines.

Zum Allgemeinen:

Die Faustregel "verwacklungsfreie Belichtungszeit = 1s/effektive Brennweite auf Mittelformat bezogen" stimmt aber schon so ungefähr. Bei den Längeren Teles (so ab 500mm eff.) stimmt das dann aber nicht mehr, die verwackeln schneller.

Feininger schreibt nicht "Sonne lacht - Blende 8", sondern er spricht von der "Magischen 16" sprich er nimmt bei Blende 1/16 eine Belichtungszeit von 1/ISO Sekunden. Das macht immerhin einen Unterschied von 2 Blenden aus. Kann natürlich auch daran liegen, dass er oft südlicher fotografiert hat, als der durchschnittliche Deutsche. In meiner Kärntner Jugendheimat hat man bei der 8er-Regel vor Allem in den Bergen mit Sicherheit ausgebrannte Lichter. Bei Belichtung nach der "magischen 16" kann man in der Dunkelkammer einfach mehr drehen.

LG
[gone] Dirk Krauzig
22.03.2011
Handwerk, Wissen und theoretische Zusammenhänge für überflüssig zu erklären, wie hier in einigen Beiträgen zu lesen war, ist schlichtweg dumm. Natürlich ist der Bildinhalt das Wichtigste, aber Du solltest wissen, wie Du zur technischen Umsetzung kommst. Damit Du weißt, was Du verkehrt gemacht hast, wenn Du was verkehrt gemacht hast.

Und da helfen nur Basics! BUCH-EMPFEHLUNG

Technik verhilft heute selbst Anfängern ohne Grundkenntnisse zu passablen Bildern, nicht zuletzt dank sofortiger Überprüfbarkeit des Ergebnisses auf dem Display. So kann ich bequem an meinen Menus und Knöpfchen rumschrauben, bis irgendwann irgendwas anders wird und diese Vorgehensweise dann stolz als "learning bei doing" bezeichnen. Das ist ungefähr so zielführend, wie wenn ich als Fahranfänger mit 100 in eine Haarnadelkurve fahre, um herauszufinden, was passiert, oder in der Rush-Hour einfach mal in die Kreuzung reinschanze, weil mir niemand erklärt hat, was der Stock mit den drei bunten Lampen am Strassenrand bedeutet... ;-)

Wissen schadet nicht!
22.03.2011
"photokollegium" von Marchesi,

steht alles drin was du brauchst, vielleicht auch etwas mehr.
22.03.2011
Tiefenschärfe Rechner für das iphone:

Suche nach "Simple Depth of Field Calculator" im App Store und installieren (kostenlose App). Für diverse Kameramodelle, Brennweiten, Blendenöffnungen und Objekentfernungen.

Finde ich ziemlich nützlich und cool!
[gone] Howein
22.03.2011
Wissen, Grundwissen als unnötig oder gar schädlich zu "verteufeln", das kommt wohl meist von Leuten die selbst keines haben oder durch solche Sprüche ein bisschen auffallen wollen ... ;-)
Was nützen die tollsten Bildideen, so denn vorhanden, wenn das Wissen fehlt sie sauber umzusetzen? Speziell auch in Situationen wo keine Zeit ist lange rumzuprobieren? Und ein wenig Grundwissen hilft gerade auch dem wenig Geübten zwar nicht gleich Kunstwerke aber doch handwerklich sauber gemachte Fotos zu machen.
Um frei und kreativ mit dem Wissen umzugehen, um (bewusst!) Regeln zu brechen, muss man sie erst mal kennen. Ansonsten produziert man nur Zufallsergebnisse ... die manchmal durchaus auch ansehnlich sein können, aber eben keine eigene Leistung sind ...
[gone] User_188590
22.03.2011
Ja, um dieses Grundwissen gehts. Halt von vornerein technische K.O.s zu vermeiden.

Beispiel. Das Model steht am rechten Bildrand. Nach Links ist Luft durch Objekte. Model guckt nach rechts aus dem Bild. Technisches Faul. Setzen 6. Immer ins Bild reingucken.

Danke bisher für die Buchempfehlungen. Ich guck mal was mir da passend in die Finger kommt.
22.03.2011
Original von DerSchuki
Ja, um dieses Grundwissen gehts. Halt von vornerein technische K.O.s zu vermeiden.

Beispiel. Das Model steht am rechten Bildrand. Nach Links ist Luft durch Objekte. Model guckt nach rechts aus dem Bild. Technisches Faul. Setzen 6. Immer ins Bild reingucken.



Demnach ist das hier ein Beispiel für "Note 6, setzen"?

[IMG]

Dieses "technische Faul" stammt von einem Edward Steichen.
Nie gehört? Einfach mal googeln ;-)

Ok, so eine Regel über Blick und Raumaufteilung gibt es tatsächlich. Aber wenn Du so fleißig Regeln lernen möchtest, lerne am besten auch den richtigen Umgang damit.

Ein nach Regeln aufgebautes Bild bewirkt meistens einen gefälligen, harmonischen Bildaufbau. Das ist aber nicht immer erwünscht. Starke Fotos entstehen manchmal gerade dadurch, dass man Regeln bricht.
Um Regeln brechen zu können, muss man sie natürlich kennen. So weit so gut ;-)

Aber mach Dich nicht zum Sklaven von Regeln, Fotografie ist nicht Mathematik sondern etwas kreatives. "Richtig" oder "falsch" gibt es wenn überhaupt im Bezug auf die beabsichtigte Bildaussage.

LG Thomas
22.03.2011
So und das Beispiel Bild hier ist nach Regeln Aufgebaut da ist keine gebrochen; wir haben das Licht von links das Modell ist im Goldeinschnitt und der Flügel lenkt den Betrachter wieder auf das Modell.
[gone] David Brad
22.03.2011
Original von Martin Rösl :: Regensburg ( http://www.roesl.net )
... je dunkler die Nacht desto schwärzer das Bild

haha ...
der ist good. :-)

offen gestanden finde ich diesen ganzen formel-kram interessant, aber nicht ausschlaggebend für gute fotos.

lg, david

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