Abitur - Thema Kriegsfotografie, aber keine These 61
[gone] User_6449
02.04.2011
Original von Farina (Berlin)
Ich habe mich bereits für Bilder entschieden und da wird es auch nichts zu rütteln geben. Capa und Nachtwey hin oder her, auch andere Künstler hin oder her, es wird um die am Anfang genannten Bilder gehen.
Bisher sehe ich in Deinem ersten Beitrag nur das übliche Bild vom "Mann mit Sack
über dem Kopf und Kind im Arm". Welche Bilder hast Du sonst noch ausgesucht?
Original von Farina (Berlin)
Ich denke, zu diskutieren, ob es Kunst ist oder nicht, bringt nicht viel. Denn ich kann ja nicht diskutieren in meiner Prüfung. Das wird wohl jeder subjektiv entscheiden, ob es Kunst ist oder nicht. So objektiv wird man das nicht entscheiden können.
Wenn es in Deinem Vortrag nicht um Kunst und Bildberichterstattung gehen soll
und die Geschichte der Kriegsfotografie als Thema auch nicht erlaubt ist:
Worüber möchtest Du dann überhaupt einen Vortrag halten ...?
Original von Farina (Berlin)
Es geht auch weniger um Kunst wie z.B. Malerei. Sondern eher um Kunst im Sinne als "Transport/Dokumenationsmedium".
Ist doch absolut wurscht ob es ein Foto oder eine Malerei ist. Transportiert und
dokumentiert werden muß es auf jeden Fall, denn sonst sieht Kunst niemand.
Mein Tip:
Nimm das Thema Deiner Lehrerin, denn dann ist sie zufrieden, macht keinen Ärger
und es ist nur ein "Arbeitstitel" unter dem Du dann alles laufen lassen kannst was
Du gern möchtest:
"Ist Kriegsfotografie ein wichtiges Dokumentationsmedium oder ein Geschäft mit
dem Leiden anderer?"
Von Kunst, über Fotografie und Journalismus bis zur Politik kannst Du daraus alles
herleiten was Dir gefällt.
Wovon aber Deine Note abhängt ist die Meinung Deiner Lehrerin:
Hält sie Kriegsfotografie für ein Dokumentationsmedium, oder hält sie diese für
ein Geschäft mit dem Leiden anderer?
Du solltest also nochmal "ganz diskret" testen wie Die Meinung Deiner Lehrerin
ist, denn wenn Du dagegen schreibst, hast Du schlechte Karten ...
Viele Grüße
Peter
#42Report
[gone] hideurheart
02.04.2011
Also genau dieses Bild ist auch das, was veröffentlicht wurde.
So ist es jedenfalls in dem eigens darüber gemachten Film von Mark Wiese der Fall.
Das benutze ich.
Also, wenn du das NUR als solches siehst, sorry, aber für mich, meine Lehrerin und die Jury vom World Press Award steht hinter diesem Bild viel mehr, als das, was du da scheinbar siehst.
So ist es jedenfalls in dem eigens darüber gemachten Film von Mark Wiese der Fall.
Das benutze ich.
Original von estimated.ch
Ich finde nicht, dass das foto von ut "nur unwesentlich" beschnippelt wurde.. der fotograf, der in der situation die filmrolle wechselt nimmt der ganzen szenerie doch irgendwie die dynamik. die version ohne fotograf ist dynamischer, noch verstörender..
ich würde gerade den aspekt der nachbearbeitung, verfremdung zu welchem zweck auch immer aufgreifen..
just my 2 cents
Also, wenn du das NUR als solches siehst, sorry, aber für mich, meine Lehrerin und die Jury vom World Press Award steht hinter diesem Bild viel mehr, als das, was du da scheinbar siehst.
Bisher sehe ich in Deinem ersten Beitrag nur das übliche Bild vom "Mann mit Sack über dem Kopf und Kind im Arm". Welche Bilder hast Du sonst noch ausgesucht?
#43Report
02.04.2011
Original von Farina (Berlin)
Also genau dieses Bild ist auch das, was veröffentlicht wurde.
So ist es jedenfalls in dem eigens darüber gemachten Film von Mark Wiese der Fall.
Das benutze ich.
Ich weiss natürlich, dass dies die originale version war. aber es ist fakt, dass es noch eine andere, ebenfalls veröffentlichte und verwendete Version gibt.. und die veränderung wurde wohl mit einem bestimmten hintergedanken gemacht: die wirkung des bildes ganz bewusst noch zu verstärken..
meine frage wäre, ob es legitim ist dass man methoden die in der "normalen" fotrografie gang und gäbe sind, die wirkung und aussage eines bildes durch bearbeitung zu verändern, in die (Kriegs-)Reportagefotografie bringt und durch eingriffe versucht die Aussage eines Bildes zu verstärken, abzuschwächen oder zu verändern.. Dann wird es, meiner Meinung nach, kritisch.. und ich rede hier nicht in erster linie von fotografen sondern von agenturen und den veröffentlichenden medien..
Beide Bilder
#44Report
[gone] hideurheart
02.04.2011
Ja, aber dann wäre das ja wieder zwischen Propaganda, also dem bewussten manipulieren zu irgendeinem Zweck, oder Aufklärung, d.h. bloß zeigen, was wirklich dort los ist...
Oder?
Hach ist das alles schwer.. Alles greift irgendwie ineinander..
Ich weiss natürlich, dass dies die originale version war. aber es ist fakt, dass es noch eine andere, ebenfalls veröffentlichte und verwendete Version gibt.. und die veränderung wurde wohl mit einem bestimmten hintergedanken gemacht: die wirkung des bildes ganz bewusst noch zu verstärken..
meine frage wäre, ob es legitim ist dass man methoden die in der "normalen" fotrografie gang und gäbe sind, die wirkung und aussage eines bildes durch bearbeitung zu verändern, in die (Kriegs-)Reportagefotografie bringt und durch eingriffe versucht die Aussage eines Bildes zu verstärken, abzuschwächen oder zu verändern.. Dann wird es, meiner Meinung nach, kritisch.. und ich rede hier nicht in erster linie von fotografen sondern von agenturen und den veröffentlichenden medien..
Beide Bilder[/quote]
Oder?
Hach ist das alles schwer.. Alles greift irgendwie ineinander..
Original von estimated.ch
[quote]Original von Farina (Berlin)
Also genau dieses Bild ist auch das, was veröffentlicht wurde.
So ist es jedenfalls in dem eigens darüber gemachten Film von Mark Wiese der Fall.
Das benutze ich.
Ich weiss natürlich, dass dies die originale version war. aber es ist fakt, dass es noch eine andere, ebenfalls veröffentlichte und verwendete Version gibt.. und die veränderung wurde wohl mit einem bestimmten hintergedanken gemacht: die wirkung des bildes ganz bewusst noch zu verstärken..
meine frage wäre, ob es legitim ist dass man methoden die in der "normalen" fotrografie gang und gäbe sind, die wirkung und aussage eines bildes durch bearbeitung zu verändern, in die (Kriegs-)Reportagefotografie bringt und durch eingriffe versucht die Aussage eines Bildes zu verstärken, abzuschwächen oder zu verändern.. Dann wird es, meiner Meinung nach, kritisch.. und ich rede hier nicht in erster linie von fotografen sondern von agenturen und den veröffentlichenden medien..
Beide Bilder[/quote]
#45Report
[gone] User_6449
02.04.2011
Original von Farina (Berlin)[/quote]
Also, wenn du das NUR als solches siehst, sorry, aber für mich, meine Lehrerin und die Jury vom World Press Award steht hinter diesem Bild viel mehr, als das, was du da scheinbar siehst.
[quote]Bisher sehe ich in Deinem ersten Beitrag nur das übliche Bild vom "Mann mit Sack über dem Kopf und Kind im Arm". Welche Bilder hast Du sonst noch ausgesucht?
Für mich ist es nur ein normales Reportagefoto und hat mit mit
Deinem ursprünglichen Thema "Kunst in der Kriegsfotografie"
absolut nichts zu tun, denn es ist eben einfach Reportage.
Den "World Press Award" gibt es übrigens nicht für die Kunst,
sondern für Reportage, Berichterstattung und Pressefotos.
Aber:
Wenn Deine Lehrerin so einfache Reportagefotos mit "Kunst"
gleichsetzt solltest Du ihr nicht widersprechen, denn sie vergibt
Deine Note und ihre Meinung ist für Dich im Zeugnis relevant.
Ob sie tatsächlich eine künstlerische Fotografie von einer Pizza
unterscheiden kann spielt dabei keine Rolle ...
Viele Grüße
Peter
#46Report
Die "Kunst" ist es im richtigen Augenblick abzudrücken und das "Motiv" zu sehen
bzw. anders herum.
in manchen Kriesengebieten ist es auch die "Kunst" zu überleben.
bzw. anders herum.
in manchen Kriesengebieten ist es auch die "Kunst" zu überleben.
#47Report
"Ist Kriegsfotografie ein wichtiges Dokumentationsmedium oder ein Geschäft mit dem Leiden anderer?"
Das kann man nicht pauschal sagen.
Denn die eigentliche Kriegsfotografie ist tot.
Früher hat man dukumentiert
Heute wird man übrwiegend herumgeführt und darf nur das fotografieren was die Militärs einem anbieten. Wenn man sich nicht an die Vorgaben hält, begibt man sich auf ganz dünnes Eis und da kann man leicht einbrechen und das mit den Leben bezahlen.
Die Rolle der Kriegsberichterstattung haben heute eher facebook, twitter, Youtube usw. übernommen. Aber einiges ist manipuliert und anderes ist wahr und real. Der normale User kann den Unterschied kaum erkennen.
Ich kenne viele Kollegen die in Krisengebieten waren und kenne ihre geschichten
#48Report
02.04.2011
Also ich finde Peter hat in seinem Beitrag etwas wirklich wahres geschrieben. In deiner Abi-Arbeit geht es einzig und allein darum das zu verfassen was deine Kunstlehrerin hören möchte.
Bleibe also bei dem was sie möchte. Versuche ihrere Einstellung zu diesem Thema herauszufinden und bau deine Arbeit darum auf.
Es ist wirklich sehr lobenswert das du etwas besonderes in deiner Abi Arbeit machen möchtest,aber realistisch geht es halt nur um deine Note....
Bleibe also bei dem was sie möchte. Versuche ihrere Einstellung zu diesem Thema herauszufinden und bau deine Arbeit darum auf.
Es ist wirklich sehr lobenswert das du etwas besonderes in deiner Abi Arbeit machen möchtest,aber realistisch geht es halt nur um deine Note....
#49Report
03.04.2011
Ich bin immer mal wieder erstaunt, wie völlig überdimensioniert AbiThemen
angegangen werden. Da sind schlicht Lehrpersonen wie Absolventen
von den Möglichkeiten und der angedachte Zeit überfordert.
Deshalb auch das "nein" der Lehrperson zu den essentiellen Fragen.
Da müsste Frau Professor noch was lesen vor der Prüfung - und dafür ist keine
Zeit.
Beim Thema Kunst (mit Seitenblick Geschichte) gibt es aus meiner
Sicht zwei Betrachtungsweisen, die machbar wären.
- Die Entwicklung der Bildsprache in der Kriegsfotografie zwischen 1915 und 2005
anhand einiger gewählter Aufnahmen.
- Die Veränderung des Themenbezuges in der Kriegsfotografie .....
Das erste Thema ist ein klassisches Kunstgeschichtethema, ist beschränkt
auf eine Teilbetrachtungsweise, was am Ende eine Aussage ermöglicht -
und ist aufwandmässig zu beschränken.
Das zweite Thema ist komplexer, aufwändiger und mit den vorliegenden
Aufnahmen nicht zu schaffen. Da müssten mehr Dokumente vorliegen.
Man könnte das Thema auch beschränken in amerikanische Kriegsberichterstattung
vom Beginn bis Ende Vietnamkrieg. Veränderung der publizierten Optik und der Themen.
Heiner
angegangen werden. Da sind schlicht Lehrpersonen wie Absolventen
von den Möglichkeiten und der angedachte Zeit überfordert.
Deshalb auch das "nein" der Lehrperson zu den essentiellen Fragen.
Da müsste Frau Professor noch was lesen vor der Prüfung - und dafür ist keine
Zeit.
Beim Thema Kunst (mit Seitenblick Geschichte) gibt es aus meiner
Sicht zwei Betrachtungsweisen, die machbar wären.
- Die Entwicklung der Bildsprache in der Kriegsfotografie zwischen 1915 und 2005
anhand einiger gewählter Aufnahmen.
- Die Veränderung des Themenbezuges in der Kriegsfotografie .....
Das erste Thema ist ein klassisches Kunstgeschichtethema, ist beschränkt
auf eine Teilbetrachtungsweise, was am Ende eine Aussage ermöglicht -
und ist aufwandmässig zu beschränken.
Das zweite Thema ist komplexer, aufwändiger und mit den vorliegenden
Aufnahmen nicht zu schaffen. Da müssten mehr Dokumente vorliegen.
Man könnte das Thema auch beschränken in amerikanische Kriegsberichterstattung
vom Beginn bis Ende Vietnamkrieg. Veränderung der publizierten Optik und der Themen.
Heiner
#50Report
03.04.2011
Für mich ist aus fotografischer Sicht bedeutend, was es braucht, dass ein Kriegsbild wirklich die Menschen berühren und beeinflussen kann (das wäre dann auch die anschmiedende Frage deiner Arbeit). Und da helfen uns die 5 Kriterien von Martin Hellmond, diesen Zusammenhang zu verstehen.
Damit ein Kriegsbild zu einer Ikone der Zeit werden kann, benötigt es folgende Aspekte:
- Suggestion von Authentizität
- zeitliche Verdichtung der Handlung
- Dominanz einer Gebärdenfigur im Bildzentrum
- Hervorrufung einer synästhischen Wahrnehmung
- Erzeugung eines imaginären Bildraumes.
Alle diese Aspekte findest du exemplarisch in Nick Uts Bild.
LG Martin
Damit ein Kriegsbild zu einer Ikone der Zeit werden kann, benötigt es folgende Aspekte:
- Suggestion von Authentizität
- zeitliche Verdichtung der Handlung
- Dominanz einer Gebärdenfigur im Bildzentrum
- Hervorrufung einer synästhischen Wahrnehmung
- Erzeugung eines imaginären Bildraumes.
Alle diese Aspekte findest du exemplarisch in Nick Uts Bild.
LG Martin
#51Report
03.04.2011
Ich habe jetzt nicht alles durchgelesen.
Aber vielleicht wären in diesem Zusammenhang die Bände "Camera in Conflict" (The Hulton Getty Picture Collection) interessant oder Bücher über Robert Capa . Evtl. zu finden in einer Bibliothek in Deiner Stadt.
Ansonsten Archic der Zeitung mit Berichten über Irak, Afghanistan usw.
Aber vielleicht wären in diesem Zusammenhang die Bände "Camera in Conflict" (The Hulton Getty Picture Collection) interessant oder Bücher über Robert Capa . Evtl. zu finden in einer Bibliothek in Deiner Stadt.
Ansonsten Archic der Zeitung mit Berichten über Irak, Afghanistan usw.
#52Report
03.04.2011
warum fragst du nicht Nick Ut selbst - vielleicht beantwortet er deine Fragen.
Nick Ut lebt heute in Los Angeles; er ist als Fotoreporter für die Agentur Associated Press tätig.
Über Facebook oder seine Agentur lässt sich bestimmt Kontakt herstellen.
http://www.facebook.com/pages/Nick-Ut/49875002229
http://asap.ap.org/data/interactives/_news/nick_ut/index.html
Nick Ut lebt heute in Los Angeles; er ist als Fotoreporter für die Agentur Associated Press tätig.
Über Facebook oder seine Agentur lässt sich bestimmt Kontakt herstellen.
http://www.facebook.com/pages/Nick-Ut/49875002229
http://asap.ap.org/data/interactives/_news/nick_ut/index.html
#53Report
[gone] hideurheart
03.04.2011
Ich hab doch garkeine Frage an Nick Ut????!!
Leute, danke für die liebgemeinte Hilfe. Aber ich brauche keine Quellen oder Bücher zum Lesen, auch brauch ich keine weiteren Namen o.ä.
Ich habe mich schon mit dem Thema auseinandergesetzt und weiß über die Fotografen bescheid. Hier geht es ja nicht um: "Ich brauche dringend Material für meine Abiprüfung." Sondern um eine möglichst konkrete Fragestellung..... Danke trotzdem ;-)
Leute, danke für die liebgemeinte Hilfe. Aber ich brauche keine Quellen oder Bücher zum Lesen, auch brauch ich keine weiteren Namen o.ä.
Ich habe mich schon mit dem Thema auseinandergesetzt und weiß über die Fotografen bescheid. Hier geht es ja nicht um: "Ich brauche dringend Material für meine Abiprüfung." Sondern um eine möglichst konkrete Fragestellung..... Danke trotzdem ;-)
#54Report
03.04.2011
Original von BS
Du brauchst ne These ?
"Kriegsfotografien werden auch nach künstlerischen Gesichtspunkten aufgenommen oder bearbeitet "
Don McCullin erklärte einmal in einem Interview, er habe noch nie ein Foto gemacht, ohne vorher die Belichtung zu messen. Er halte es für sinnlos, sein Leben für ein Bild zu riskieren, das nicht korrekt belichtet und ordentlich gestaltet sei...
#55Report
Original von TomRohwer
[quote]Original von BS
Du brauchst ne These ?
"Kriegsfotografien werden auch nach künstlerischen Gesichtspunkten aufgenommen oder bearbeitet "
Don McCullin erklärte einmal in einem Interview, er habe noch nie ein Foto gemacht, ohne vorher die Belichtung zu messen. Er halte es für sinnlos, sein Leben für ein Bild zu riskieren, das nicht korrekt belichtet und ordentlich gestaltet sei...[/quote]
Du hast als Situationsfotograf eh ein inneres Gefühl für das Motiv.... also sehen und abdrücken..... Belichtung und scharf stellen ist einfach Routine. ..
#56Report
03.04.2011
Original von Horst G .............. Punkt !! aka DER LOLLIGRAF
[quote]Original von TomRohwer
[quote]Original von BS
Du brauchst ne These ?
"Kriegsfotografien werden auch nach künstlerischen Gesichtspunkten aufgenommen oder bearbeitet "
Don McCullin erklärte einmal in einem Interview, er habe noch nie ein Foto gemacht, ohne vorher die Belichtung zu messen. Er halte es für sinnlos, sein Leben für ein Bild zu riskieren, das nicht korrekt belichtet und ordentlich gestaltet sei...[/quote]
Du hast als Situationsfotograf eh ein inneres Gefühl für das Motiv.... also sehen und abdrücken..... Belichtung und scharf stellen ist einfach Routine. ..[/quote]
Das unterscheidet Don McCullin unter anderem eben von vielen anderen Fotografen.
Daß man in bestimmten, extremen Situationen bestimmte Muster abspult - das ist das täglich Brot des Reportagefotografen. Das kennt jeder, der damit über einen längeren Zeitraum Erfahrung gesammelt hat und "drin" ist.
McCullin meint etwas anderes, und das versteht man, wenn man sich mal intensiver mit seinen Bildern beschäftigt, und mit Interviews mit ihm und Reportagen über ihn - er beschäftigt sich tatsächlich auch und in erheblichem Maß mit der Gestaltung. Mit dem Licht.
Das fällt z.B. auch auf, wenn man seinen Bildband "Die im Dunkeln" anschaut (da ist das Interview von LeCarre auch drin) und dann dieselben Bilder, wie sie in Zeitungen Jahre vorher gedruckt wurden. Da hat er im Labor noch mal gewaltig nachgearbeitet, die Bilder sind viel härter, und werden grafisch teilweise geradezu zu Ikonen. Radikale Konzentration auf Lichter, Schatten nur noch schwarz.
Wenn man einem Kriegsfotografen im gewissen Umfang "künstlerisches Fotografieren" bescheinigen kann, dann - ausgerechnet, verblüffenderweise - ihm.
#57Report
[gone] User_6449
03.04.2011
Original von TomRohwer
Don McCullin erklärte einmal in einem Interview, er habe noch nie ein Foto gemacht, ohne vorher die Belichtung zu messen. Er halte es für sinnlos, sein Leben für ein Bild zu riskieren, das nicht korrekt belichtet und ordentlich gestaltet sei...
Vermutlich meinte er es eher im übertragenen Sinne als Metapher.
Um überspitzt zu formulieren, daß auch Reportagefotos technisch
und künstlerisch gut sein müssen, damit sie beim Betrachter einen
bleibenden Eindruck hinterlassen.
Seine Bilder sind bekannt und da ist sehr viel Laborarbeit im Spiel,
um den "speziellen Bildstil" rauszuholen.
Man muß also nicht mit einem Belichtungsmesser rumrennen und
damit sein Leben riskieren.
Erfahrung bei der Aufnahme für eine halbwegs passende Belichtung
reicht vollkommen aus und den Rest macht ein guter Laborant ... ;-)
Viele Grüße
Peter
#58Report
[gone] User_6449
03.04.2011
Original von Farina (Berlin)
Hier geht es ja nicht um: "Ich brauche dringend Material für meine Abiprüfung." Sondern um eine möglichst konkrete Fragestellung..... Danke trotzdem ;-)
Fragestellungen sind hier im Thread ja bereits genannt worden, habe ich mal
extra für Dich aus den Beiträgen extrahiert und hoffentlich nichts übersehen:
"Ist Kriegsfotografie ein wichtiges Dokumentationsmedium oder ein Geschäft
mit dem Leiden anderer?"
"Frewillig in Lebensgefahr - Was sind die Intentionen der Kriegsfotografen?"
"Die Wahrheit ist die beste Abbildung, die beste Propaganda?"
"Embedded Journalist 2003, der Wendepunkt in der Kiegsberichterstattung?"
"Kann (darf) man die Kriegsfotografie als Kunstform ansehen ?"
"Schwarzweißfotografie als gestalterische Abstraktion in der Kriegsberichterstattung?"
"Kriegsfotografien werden auch nach künstlerischen Gesichtspunkten aufgenommen
oder bearbeitet?"
Viele Grüße
Peter
#59Report
Wie gefährlich das ist hat man gerade in Lybien gesehen
2 sehr bekannte Kriegsfotografen haben ihr Leben gelassen
2 sehr bekannte Kriegsfotografen haben ihr Leben gelassen
#60Report
Topic has been closed
ich würde gerade den aspekt der nachbearbeitung, verfremdung zu welchem zweck auch immer aufgreifen..
just my 2 cents