Bilder im Gleisbereich 72

[gone] User_131816
20.12.2011
Auf Dächern und unter Wasser gefährdet man keine unbeteiligten Personen. Anders ist es bei Gleisanlagen. Man trägt bei solchen Shootings eben nicht nur die Verantwortung für sich selbst und dem Model

Habt ihr jemals mit einem/r Lokführer/in gesprochen, die jemanden erfasst hat?

Ja, es gab auch bereits Fotografen (nicht nur "Trainspotter"), die verletzt wurden oder denen Schlimmeres zugestoßen ist!

"Bischen Risiko muß schon erlaubt sein und wer so doof ist, daß er nicht hört, wenn ein Zug naht, na ja...." Ein bischen Risiko ist ja okay.

Stellt euch mal in Montabaur, Hildesheim, Stendal an den Bahnsteig und hört mal hin, wann ihr die Züge hört, die dort mit 200 bis 300 durchfahren.

100 km/h: 27.7 Meter pro Sekunde
160 km/h: 44.4 Meter pro Sekunde
200 km/h: 55.5 Meter pro Sekunde
230 km/h: 63.8 Meter pro Sekunde
250 km/h: 77.8 Meter pro Sekunde

Wielange braucht man um aus dem Gleisbereich zu kommen: Erkennen -> Denken was nun -> den andern warnen -> umdrehen -> upps denken -> upps sagen -> schrecksekunde -> raus gehen ? 5 bis 8 Sekunden auf jeden Fall. Dazu kommt, dass man ja nicht die ganze Zeit darauf wartet, dass ein Zug kommt, sondern sich auf das Fotografieren konzentriert.

Wer unbedingt Bilder mit Züge machen will, der fragt einfach bei Eisenbahnvereinen an. Dort gibt es die Möglichkeit häufig. Und dazu gefahrlos.
20.12.2011
da will ich nicht widersprechen. Aber immerhin noicht "ned nur n Bitch mit dicken Möpsen und Arsch nach hinten gestreckt aufm Gleis als Thema".

Original von Bernd Saller
das ist 08/15 ...

[quote]Original von Kristina Bode
Und welche Aussage haben diese Bilder?

Für mich gehören beide zu Kategorie "ohne Konzept und daher belanglos"


[quote]Original von Images at Twilight | kommentiere zurück
also man kann auch andere Sachen machen:


[/quote][/quote]
20.12.2011
das war ja nur ein beispiel von kristina ... eins von vielen!



Original von Images at Twilight | kommentiere zurück
da will ich nicht widersprechen. Aber immerhin noicht "ned nur n Bitch mit dicken Möpsen und Arsch nach hinten gestreckt aufm Gleis als Thema".

[quote]Original von Bernd Saller
das ist 08/15 ...

[quote]Original von Kristina Bode
Und welche Aussage haben diese Bilder?

Für mich gehören beide zu Kategorie "ohne Konzept und daher belanglos"


[quote]Original von Images at Twilight | kommentiere zurück
also man kann auch andere Sachen machen:


[/quote][/quote][/quote]
20.12.2011
Original von ToGo-grafie
Auf Dächern und unter Wasser gefährdet man keine unbeteiligten Personen. Anders ist es bei Gleisanlagen. Man trägt bei solchen Shootings eben nicht nur die Verantwortung für sich selbst und dem Model

Habt ihr jemals mit einem/r Lokführer/in gesprochen, die jemanden erfasst hat?

Ja, es gab auch bereits Fotografen (nicht nur "Trainspotter"), die verletzt wurden oder denen Schlimmeres zugestoßen ist!

"Bischen Risiko muß schon erlaubt sein und wer so doof ist, daß er nicht hört, wenn ein Zug naht, na ja...." Ein bischen Risiko ist ja okay.

Stellt euch mal in Montabaur, Hildesheim, Stendal an den Bahnsteig und hört mal hin, wann ihr die Züge hört, die dort mit 200 bis 300 durchfahren.

100 km/h: 27.7 Meter pro Sekunde
160 km/h: 44.4 Meter pro Sekunde
200 km/h: 55.5 Meter pro Sekunde
230 km/h: 63.8 Meter pro Sekunde
250 km/h: 77.8 Meter pro Sekunde

Wielange braucht man um aus dem Gleisbereich zu kommen: Erkennen -> Denken was nun -> den andern warnen -> umdrehen -> upps denken -> upps sagen -> schrecksekunde -> raus gehen ? 5 bis 8 Sekunden auf jeden Fall. Dazu kommt, dass man ja nicht die ganze Zeit darauf wartet, dass ein Zug kommt, sondern sich auf das Fotografieren konzentriert.

Wer unbedingt Bilder mit Züge machen will, der fragt einfach bei Eisenbahnvereinen an. Dort gibt es die Möglichkeit häufig. Und dazu gefahrlos.


Bei einem Treffen mit mehreren Fotografen war auch ein Lokführer mit dabei.
Der hat ausdrücklich drum gebeten, wenn man schon der Meinung ist sich im Glausbett aufhalten zu müssen, dann unbedingt eine Warnweste tragen. So weis der Lokführer, das man sich nicht vor den Zug werfen will.

Für ein Shooting mit einem Modell halte ich eine befahrene Strecke für zu gefährlich. Es gibt genug Strecken, die stillgelegt sind oder am Wochenende nicht befahren werden. Mir wäre das Risiko auf anderen Strecken zu hoch. Der Sog des Zuges ist ja auch nicht ohne.
20.12.2011
§ 315
Gefährliche Eingriffe in den Bahn-, Schiffs- und Luftverkehr

(1) Wer die Sicherheit des Schienenbahn-, Schwebebahn-, Schiffs- oder Luftverkehrs dadurch beeinträchtigt, daß er
1. Anlagen oder Beförderungsmittel zerstört, beschädigt oder beseitigt,
2. Hindernisse bereitet,
3. falsche Zeichen oder Signale gibt oder
4. einen ähnlichen, ebenso gefährlichen Eingriff vornimmt,

und dadurch Leib oder Leben eines anderen Menschen oder fremde Sachen von bedeutendem Wert gefährdet, wird mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren bestraft.

(2) Der Versuch ist strafbar.

(3) Auf Freiheitsstrafe nicht unter einem Jahr ist zu erkennen, wenn der Täter
1. in der Absicht handelt,
a) einen Unglücksfall herbeizuführen oder
b) eine andere Straftat zu ermöglichen oder zu verdecken, oder
2. durch die Tat eine schwere Gesundheitsschädigung eines anderen Menschen oder eine Gesundheitsschädigung einer großen Zahl von Menschen verursacht.

(4) In minder schweren Fällen des Absatzes 1 ist auf Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren, in minder schweren Fällen des Absatzes 3 auf Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren zu erkennen.

(5) Wer in den Fällen des Absatzes 1 die Gefahr fahrlässig verursacht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

(6) Wer in den Fällen des Absatzes 1 fahrlässig handelt und die Gefahr fahrlässig verursacht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
Ich bin bekennender Schisshase. Auf diesem Bild befand sich der Gleisbereich exakt eine Etage unter mir und damit ausreichend sicher von mir getrennt:

[gone] User_131816
20.12.2011
@ Andreas: Ja, für Tf ist es schon ungemein berührigend, wenn jemand im Gleis ist und eine Warnweste trägt. Für den Fotografen trifft das zu. Aber ich habe noch kein Bild hier in der MK entdeckt, auf dem auch das Model die Weste trägt.

Wobei nur durch das Tragen der Weste der Straftatbestand nicht gemildert wird. Vielen Dank Cerunnos für den Paragraphen.
20.12.2011
kann mal einer ein bild hierher verlinken das auf einer befahrenen strecke gemacht wurde ...?
[gone] User_131816
20.12.2011
Bilder findet man hier genug: http://www.model-kartei.de/bilder/tag/gleise
20.12.2011
ich hab bei der bahn gelernt und bin danach ein halbes auf gleisen gewesen.
ich kann jedem nur raten die finger davon zu lassen. wenn man sich erstmal an die umgebung gewöhnt hat, hört man die züge nicht mehr.

bei der bahn gibt es für arbeiten im gleis sicherungsposten die "nur" gucken dürfen. nicht quatschen, nix halten und nich mal eben mit anfassen.
Original von Tobias Voss
[quote]Original von Coolpaparazzi
Würde mich mal interessieren in wie weit bei diesen 643 Personen Modelle und Fotografen mit beteiligt sind.
Ich denke mal, dass die Anzahl an fotografen oder Models (wenn überhaupt) im einstelligen Bereich liegt ...[/quote]

Wenn man dann aber selbst betroffen ist, reicht auch eine einstellige Zahl schon aus...
Original von Andy Bee Photography - http://www.beephotography.de
[quote]Original von Tobias Voss
[quote]Original von Coolpaparazzi
Würde mich mal interessieren in wie weit bei diesen 643 Personen Modelle und Fotografen mit beteiligt sind.
Ich denke mal, dass die Anzahl an fotografen oder Models (wenn überhaupt) im einstelligen Bereich liegt ...[/quote]

Wenn man dann aber selbst betroffen ist, reicht auch eine einstellige Zahl schon aus...[/quote]

In der Tat. Aber letztlich kann man das ja in die Kategorie 'selbst schuld' einordnen. Jeder kann mit seinem Leben umspringen, wie es ihm beliebt. Und Modellen und Fotografen steht es natürlich frei, sich in größte Gefahr zu begeben, nur um ein Langweiler-Bild zu machen.

Aber das ist ja nicht der springende Punkt. Mit dem Unfug bringen Fotograf/ Modell ja ganz viele andere in Gefahr. Die Lokführer haben danach natürlich erstmal einen schweren Schaden und sind tlw. dann lebenslang nicht mehr arbeitsfähig (zumindest nicht als Lokführer). Und für die Passagiere ist es auch recht uncool zu wissen, dass dieses Geholpere (wenn einem sowas in der S-Bahn passiert, merkt man das nämlich ziemlich genau -.-) keine Unregelmäßigkeit im Gleis war, sondern irgendein Idiot, der meinte, auf den Gleisen rumspazieren oder sich da umbringen zu müssen.

Wenn am Ende nur Modell/ Fotograf geschädigt wären, gäbe es ja kein wirkliches Problem damit. Für mich zumindest nicht.
also ich liebe Bilder an Gleisen... ^^

20.12.2011
Mich würde mal interessieren wieviele Fotografen es bei diesen sinnentleerten Bildern dahingerafft hat, die eine Model mit Pistole zeigen? Wir schauen in die Mündung wie der Pornograf auf die Mandeln, würg

duck und wech (sorry of topic aber für mich ein vergleichbar sinnloses Motiv wie Gleisbett)
20.12.2011
Original von ToGo-grafie
Wer unbedingt Bilder mit Züge machen will, der fragt einfach bei Eisenbahnvereinen an. Dort gibt es die Möglichkeit häufig. Und dazu gefahrlos.


Da ist eher die Gefahr gegeben, einen Herzinfarkt zu erliegen. Im Herbst habe ich eine Anfrage an einen solchen Verein gestellt, zurück kam folgende Antwort:

Grundpreis 250 eur
pro stunde pro Person Aufenthalt 25 eur
Pro Gruppe "Aufpasser" 25eur/h (max 4person pro gruppe, max 4 Gruppen)

Keine kommerzielle Nutzung, nix anstößiges

Ähm... ja....
#36
@robert.wendel

oooh das hast du schön gesagt, danke! <3
21.12.2011
Original von Jean Chiout OldSchool Art
[quote]Viel schlimmer ist jedoch die Tatsache, dass es immer wieder zu tödlichen Unfällen im Gleisbereich kommt. Im letzten Jahr sind bundesweit 643 Personenunfälle!


ich geh jetzt mal davon aus das die ganzen selbsmörder inkl. sind, oder...[/quote]
Die allermeisten. Es gibt aber auch ein paar Deppen, die wirklich unbeabsichtigt vor einen Zug laufen. (Wobei ich mich immer noch frage, wie man das hinbekommt... Außer man wäre volltrunken vielleicht...)

Original von Coolpaparazzi
Würde mich mal interessieren in wie weit bei diesen 643 Personen Modelle und Fotografen mit beteiligt sind.

Niemand, meines Wissens.

Trotzdem sind stillgelegte Gleisanlagen als Fotolocation sinnvoller als "aktive". Wobei das Betreten stillgelegter Gleisanlagen meines Wissens genauso verboten ist...

"Shoot and go" inklusive Gehirn einschalten ist schon die Methode der Wahl, wobei ich bis heute nicht begriffen habe, was an Gleisanlagen als Shooting-Location reizvoll ist. Gleisanlagen können an sich fotografisch sehr reizvoll sein, aber ein Model stört dann irgendwie nur auf dem Bild...
21.12.2011
Original von ToGo-grafie
Auf Dächern und unter Wasser gefährdet man keine unbeteiligten Personen.

Das ist ein großer Irrtum.

Erstens: wenn Du vom Dach fällst, kannst Du auf jemanden fallen, und der ist dann u.U. tot.

Zweitens: wenn Du auf einem Dach herumturnst, oder in einer anderen offensichtlich gefährlichen Situation, dann kannst Du einen Polizei- bzw. Rettungseinsatz auslösen. Und der bringt ganz schnell sehr viele Menschen in potentielle Gefahr. Ich sage nur: Blaulichtfahrt...
21.12.2011
Original von Andreas Pott
Bei einem Treffen mit mehreren Fotografen war auch ein Lokführer mit dabei.
Der hat ausdrücklich drum gebeten, wenn man schon der Meinung ist sich im Glausbett aufhalten zu müssen, dann unbedingt eine Warnweste tragen. So weis der Lokführer, das man sich nicht vor den Zug werfen will.

Das nenne ich mal eine praktischen Ansatz!

Bravo! Das sollte man sich hinter die Ohren schreiben. Und das könnte auch in anderen "mißverständlichen Foto-Situationen" sinnvoll sein.

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