Das ganze hat ja auch noch ne andere Komponente: Was ist Perfektion? Erst vor kurzem habe ich wieder ein Inetrview mit Peter Lindbergh gelesen, in dem er über die grosse Zeit der Supermodelle der 90er Jahre gesprochen hat. Und über den Nimbus den diese Frauen erreicht haben und auch die Weigerung eben zu Retuschieren. Retusche ist aus diesem Gesichtspunkt heraus eine Illusion und eine Verleugnung von sich selbst,a bera uch eine Enthauptung von Ikonen und Idealen durch das sich zwanghaft anpassen wollen, und wenn das durch Training nicht geht, muss halt der Bildbearbeiter ran (TV-Zeitschriften-Würg). Es ist doch paradox, dass wir in einer Welt leben, in der das natürliche im Provaten kultiviert wird, und im Öffentlichen eine Maske bis hin zur Selbstverleugnung aufgesetzt wird. Was nützt es den einem "Privatmodel", wenn es auf Bilder von sich dann 3 Konfektionsgrössen anders aussieht? Das ist Selbstverleugnung auch mit Folgen für andere.

Dann ist dei Frau halt etwas kräftiger und hat Pölsterchen, des wegen ist sie nicht zwingend weniger schön, oder gar liebenswert und sympathisch.

Original von Thom Bichler -vom See an die See-
Dezentes Korrigieren von Fotografenfehlerchen oder anatomischen Unmöglichkeiten ist ja nichts verwerfliches. Wenn ich aber dem next-door-Pummelchen einen Traumkörper verpasse, dann ist es eben ärgerlich, wenn Du sie dann buchst und erst am Set mt der Realität konfrontiert wirst. ... und dann auch noch auf Unverständnis stößt, wenn Du meckerst.

Nicht dass da ein falscher Eindruck entsteht: Ich shoote nicht nur mit XXL Models und mache anschließend High-fashion Mädels aus ihnen. Es geht mir mehr um die vielen Kleinigkeiten die auch bei Modellen mit größe 34 auftreten (müssen). Ein BH schneidet nun mal ein wenig ein, ein Oberarm erscheint bei bestimmten Posen nun mal kräftiger als er ist, ....
Meine Erfahrung ist, dass man beim Betrachten eines Bildes viel mehr Kleinigkeiten unbewust wahr nimmt, als man glaubt. Das habe ich früher schon beim Ausflecken von Negativscans gemerkt. Auch wenn man die Stäubchen eigentlich gar nicht gesehen hat, machte das Bild vor der Retusche einen unsauberen Eindruck. Ähnlich finde ich, sieht es in der Beautyretusche aus bei der Verflüssigen ja nur ein Teil ist.

Original von akigrafie fotodesign
Was mir hier häufig hilft: Kollegen fragen, geh das Netzwerk durch, schau was die andern gemacht haben.
Das mache ich aber nur wenn ich vorab schon ein mulmiges Gefühl habe. .

[/quote]

Dazu bin ich in den letzten Monaten auch übergegangen. Keine MK-Pay-Shootings, oder Auftragsabwicklung mit MK-Models, ohne intensive Recherche. Nervig, zietraubend, aber leider häufig notwendig. ... und teilweise mit erschütternden Ergebnissen.

Mal ergänzend erwähnt: oft verbiege ich gar nicht das Model sondern die Klamotten. Die sitzen manchmal ziemlich schlecht, betonen die Figur ungünstig oder wenns z.B. wehender Stoff sein soll, dann kann man den so nochmal ordentlich aufpeppen.

Ich mach keine "Charakterfotografie", wo ich jetzt die Seele und das Wesen der abgebildeten Person, oder ihern Körper in der natürlichen, unveränderten Form einfangen möchte ^^. Ich komme aus der Ecke Theater/Regie. Meine Fotos sind eher "Schauspiel" als "Charakterstudie"
Fotografie und Bearbeitung sind dabei zwei unabdingbare Faktoren mit etwas höherem Gewicht auf der Bearbeitung.

Wenn ich ein Model für meine Idee fotografiere, dann interessiert mich eigentlich das Wesen und der Charakter des Models nicht, fürs Foto. (Natürlich schon, im Rahmen der Zusammenarbeit....aber eben nicht unbedingt für das Bild). Ein Model ist für mich tatsächlich nur ein "Modell" das etwas darstellen soll, und zwar nicht unbedingt in jedem Fall sich selber, und das man aber durchaus dann im postprocessing weiter "modellieren" kann um es mit meiner Idee in Einklang zu bringen. Wenn also mal die Hüfte nicht ganz optimal aussieht, oder der Busen, wird das durchaus korrigiert, damit es *mir* gefällt.

Das ist vielleicht der Unterschied zu anderen, die die PERSON des Modells fotografieren wollen.
Ich brauche Modelle, die für mich u.U. etwas anderes DARSTELLEN, als die Personen, oder Körper, die sie sind oder haben.

Dann seh ich auch kein Problem, diese DARSTELLUNG zu optimieren mit EBV.

Aki, genau das ist der Punkt (auch psychologisch) - Attraktivität hat oft nichts damit zu tun, dass man (Frau) sich einbildet, einem Ideal entsprechen zu müssen. Perfektion ist nicht nur auf "technische" Masse begrenzt. Frauen mäkeln oft an sich herum und wollen ihren Körper verbessern, wo es eigentlich gar nix zu verbessern gibt, sieht man oft an "Brustoptimierungen" (hüstel). ich war da erst vor kurzem auf einer Sedcard hier völlig entsetzt, ab dem Vorher und Nachher. Brüste nun perfekt, Attraktivität und Authentizität weg! Die Dame kommt für mich als Model jetzt nicht mehr in Frage. Oft wird modefotografen ja vorgeworfen, die Modelle seien nur Kleiderständer. Sichetr gilt das oft in der Branche, vor allem auch bei Schauen oder Lookbooks, aber ein Kleiderhacken, kommt eben nur an eine gewisse Schwelle, dann kommen andere, softe Faktoren, und eben auch das Unperfekte im Perfekten.

Nur mal so als Hinweis: Mario Galla

Original von akigrafie fotodesign
Hm, also das ist bei mir selten der Fall. Gerade meine letzten Mädels waren unglaublich attraktiv, trotz dass sie sehr verschieden "gebaut" waren.

Es ist z.B. auch ganz hilfreich nur das mit dem Modell zu shooten wofür sie auch geeignet ist.


[quote]Original von Thom Bichler -vom See an die See-


Dazu bin ich in den letzten Monaten auch übergegangen. Keine MK-Pay-Shootings, oder Auftragsabwicklung mit MK-Models, ohne intensive Recherche. Nervig, zietraubend, aber leider häufig notwendig. ... und teilweise mit erschütternden Ergebnissen.

[/quote]

Also...ohne jetzt mal total tiefenpsychologisch zu werden...ich bin ja nur ein Hobbymodell, also so eins wie Tim es beschrieben hat (wenn auch nicht mit Größe 34).

Und ich bin auch unzufrieden mit meiner Figur, andere beneiden mich drum und wieder andere können nicht fassen, dass ich mich mit SO EINEM Körper vor ne Kamera wage. ^^

Aber allgemein finde ich es besser, wenn ich weiß, dass das auf dem Bild immer noch ich bin.

Wenn mal eine Bauchfalte weggemacht wird oder ein bisschen der Arm reingeschoben, das bringt mich nicht um.

Würde mich jemand aber um 2 Kleidergrößen schrumpfen, wär Kirmes...dann würde ich die Bilder auch nirgends ausstellen, wär mir peinlich.

Tim geht es um kleine Korrekturen, die nicht das gesamte Modell verändern, sondern nur dazu beitragen, dass das gesamte Bild harmonischer wirkt.

Und das find ich gut und vertretbar.

Katha, da würd mich dein Kommentar zu meiner Ansicht interessieren. (n paar Beiträge weiter vorn)

Du bist n Modell ... für mich bedeutet das, du hast die Aufgabe, etwas darzustellen das die Bild-Idee verlangt. Ich würde dich nicht als "KATHA" ins Bild reintun, sondern als "Darstellerin" einer weiblichen Figur.

Kämst du denn nicht damit klar, dass ein Fotograf dich quasi nur als "Ausgangsmaterial" fotografiert, und dann entsprechend seinen Wünschen umformt wenn das seine Idee verlangt?

Original von *KathaStrophe*
Also...ohne jetzt mal total tiefenpsychologisch zu werden...ich bin ja nur ein Hobbymodell, also so eins wie Tim es beschrieben hat (wenn auch nicht mit Größe 34).

Und ich bin auch unzufrieden mit meiner Figur, andere beneiden mich drum und wieder andere können nicht fassen, dass ich mich mit SO EINEM Körper vor ne Kamera wage. ^^

Aber allgemein finde ich es besser, wenn ich weiß, dass das auf dem Bild immer noch ich bin.

Wenn mal eine Bauchfalte weggemacht wird oder ein bisschen der Arm reingeschoben, das bringt mich nicht um.

Würde mich jemand aber um 2 Kleidergrößen schrumpfen, wär Kirmes...dann würde ich die Bilder auch nirgends ausstellen, wär mir peinlich.

Tim geht es um kleine Korrekturen, die nicht das gesamte Modell verändern, sondern nur dazu beitragen, dass das gesamte Bild harmonischer wirkt.

Und das find ich gut und vertretbar.

Original von digitalrebel
Katha, da würd mich dein Kommentar zu meiner Ansicht interessieren. (n paar Beiträge weiter vorn)

Du bist n Modell ... für mich bedeutet das, du hast die Aufgabe, etwas darzustellen das die Bild-Idee verlangt. Ich würde dich nicht als "KATHA" ins Bild reintun, sondern als "Darstellerin" einer weiblichen Figur.

Kämst du denn nicht damit klar, dass ein Fotograf dich quasi nur als "Ausgangsmaterial" fotografiert, und dann entsprechend seinen Wünschen umformt wenn das seine Idee verlangt?

Das ist ganz einfach: wenn ich nicht mich selbst ins Bild einbringen "darf" und die Bilder somit für den Fotografen perfekt sind, aber ich mich darin nicht selbst wiederfinde, ist das kein Fall für TfP.

Wenn man mich bezahlt, stell ich auch ne Möhre dar, wenn der Fotograf das wünscht.

Bei freien Arbeiten, die beiden Seiten etwas bringen sollten, möchte ich mich mit einbringen.

Da wär ich einfach nicht das richtige Modell für dich.

Ah oke ... das macht wirklich Sinn ... Möhre bei Geld, Katha bei TFP ... ^^
Ja, kann ich nachvollziehen. Danke :)

Ich hab auch schon auf Pay geshootet, also wärst auch DU das richtige Modell für mich, wenn's zu einer Idee passen würde die ich habe ... ;)

Original von *KathaStrophe*
Das ist ganz einfach: wenn ich nicht mich selbst ins Bild einbringen "darf" und die Bilder somit für den Fotografen perfekt sind, aber ich mich darin nicht selbst wiederfinde, ist das kein Fall für TfP.

Wenn man mich bezahlt, stell ich auch ne Möhre dar, wenn der Fotograf das wünscht.

Bei freien Arbeiten, die beiden Seiten etwas bringen sollten, möchte ich mich mit einbringen.

Da wär ich einfach nicht das richtige Modell für dich.

Wenn man mich bezahlt, stell ich auch ne Möhre dar, wenn der Fotograf das wünscht.

Haha...zu geil! You made my day! :D

Ich halte den Begriff "figurkorrigierend" schon für bedenklich. Er setzt voraus, dass ein Fehler vorliegt, der korrigiert werden muss, dass ein Körper fehlerhaft ist und deshalb nicht mehr "in Ordnung". Das suggeriert einfach etwas Falsches, gerade für die Mädels, die sowieso mit ihrem Aussehen hadern.
"Figurverändernd" fände ich da besser.

und dann ... wenn ich mal was verändere, dann nur wenig.

Ich knipse ja auch hin und wieder mal und bearbeite dann die Bilder,
allerdings noch nie was so einer Korrektur angeht. Ich hab mir das noch nicht beigebracht, aber wenn ich ehrlich bin würde ich es können, würde ich es sicherlich verwenden. Ich fühl mich nicht wohl, wenn ich Bilder hochstelle und denke "hoffentlich sieht das oder das keiner". - Also lieber ein perfektes Bild. Ich wäre auch froh jemanden zu finden, der meine Bilder bevor ich sie hochlade korrigieren möchte. Also falls jemand noch was zum Üben braucht ;)

Genau das und basta.
Dieser Absatz sollte am Ende des Threads stehen und fertig.

Original von Kunststuerze
[...]

Ich mache da an meinen Bildern nix, was den Grund hat, dass ich mir eine gewisse Authentizität und Natürlichkeit erhalten will. Das bezieht sich sowohl auf den Körperbau, als auch auf Hautretusche, die bei mir wenn überhaupt nur minimalistisch zur Anwendung kommt.

[...]

Nö wieso.

Es liegt doch nicht in JEDRMANNS interesse, " eine gewisse Authentizität und Natürlichkeit " zu erhalten bei seinen Bilder. Wieso sollte das also eine treffende Abschlussbemerkung sein?

Original von Coniaric
Genau das und basta.
Dieser Absatz sollte am Ende des Threads stehen und fertig.

[quote]Original von Kunststuerze
[...]

Ich mache da an meinen Bildern nix, was den Grund hat, dass ich mir eine gewisse Authentizität und Natürlichkeit erhalten will. Das bezieht sich sowohl auf den Körperbau, als auch auf Hautretusche, die bei mir wenn überhaupt nur minimalistisch zur Anwendung kommt.

[...]

[/quote]