Neues aus der Psychiatrie 85

11.09.2012
Original von Hadie
Erst letzthin setzt sich ein Mädel (so um die 20 Jahre) auf die freie Bank mir gegenüber im Zugabteil (bin Pendler) und fängt auf einmal an, über ihre Probleme zu sprechen. Ich hab sie vorher noch nie gesehen. Ein paar Tage später wieder dasselbe.
In dem Fall einfach nur zuhören, mehr will der- oder diejenige auch garnicht und weh hat es mir auch nicht getan.

Danke, aber ich möchte im Zug nicht vollgequatscht werden, weder mit den Problemen fremder Leute noch mit Erweckungsprosa fundamentalistischer Christen noch mit den Gelalle besoffener Fußballfans oder Müllcontainerplünderer.

Übrigens auch ein Grund, warum ich seit Jahren nur noch 1.Klasse fahre. Da kann man vielleicht mal Ohrenzeuge von skurrilen Handytelefonaten werden oder darüber philosophieren, warum anscheinend 99 Prozent aller Windows-Benutzer nicht die Startmelodie abstellen. Aber ansonsten bleibt man von nervigen Behelligungen oder üblen Ausdünstungen weitestgehend verschont. Und irgendwie kommt in der 1.Klasse sogar im Regionalexpress die Frage des Schaffners nach dem Fahrschein freundlicher rüber als in der Zwoten.
11.09.2012
Original von eckisfotos (Studioshootings bis Mitte September)
Glücklicherweise gibt es immer noch ein paar Fotomodelle hier, die - egal ob Profi oder Amateur - in der Lage waren/sind, normal mit mir per KN zu kommunizieren, so dass auf diese Weise ein oder mehrere Shootings verabredet werden konnten. Auch beim Shooting wurden dann normale Gespräche geführt - meist mit Bezug zur Fotografie, gelegentlich auch mit anderen Themen.

Und wenn man mal nach mehreren Shootings mit dem gleichen Fotomodell mit eben diesem Modell zu einem Shooting von Hamburg an die Ostrsee fährt, dann schweigt man sich im Auto auch nicht an. Da geht es dann auch schon mal etwas tiefer.

Völlig richtig, aber tiefschürfende psychotherapeutische Gespräche sind da m.E. völlig fehl am Platz. Und wie heißt die gute alte Regel so schön: keine Diskussionen über Politik oder Religion. Es gibt eine Fähigkeit zum gepflegten Smalltalk. Glücklicherweise beherrschen sie viele Menschen noch.

Allerdings sehe ich einen Trend, den ich aber nicht nur auf die MK beschränke: Es gibt immer mehr Unzuverlässigkeit.

Kann ich nicht bestätigen. Es gab schon immer Zuverlässige und Unzuverlässige. In allen Bereichen.

Dass ein Shooting eien "sehr persöhnliche Angelegenheit" ist, kommt noch hinzu. Man ist mitunter stundenlang aufeinander intensiv fixiert. Entsprechend fallen die Gespräche aus.

Daß ein Fotoshooting eine sehr konzentrierte Angelegenheit ist, ist der beste Grund dafür, währenddessen nicht dauern zu sabbeln.

Wenn ich eine Veränderung festgestellt habe, dann die, daß auf allen Gebieten der Gesellschaft die Zahl der ADS-Gestörten sich vervielfacht hat. Menschen, die drei Stunden lang auf eine Sache konzentriert arbeiten können, die sterben wirklich langsam aus.
11.09.2012
Was ich übrigens extrem erstaunlich finde:

Vor nicht allzulanger Zeit gab es einen Thread, in dem erbittert darüber diskutiert und von von vielen MK-Usern entschieden abgelehnt wurde, daß Fotografen einen Model gegenüber beim Shooting das eine oder andere Kompliment über die körperlichen Eigenschaften machen.

Ein auflockernder Spruch wie "Du hast schöne Augen" oder "Du hast wirklich einen hübschen Busen" beim Akt-Shooting ist also tabu - aber tiefenpsychologische Gespräche über Beziehungsprobleme werden anscheinend dauernd geführt.

Verquirlte Welt... ;-]]]]
11.09.2012
Original von Sylvio Dittrich (Studio für Körperkunst)
und sie müssen genau wie wir, eine professionelle Distanz einhalten, sonst kommen die Fledermäuse mit nach hause......

Anders als der Psychotherapeut, dessen Aufgabe es ja gerade ist, solche Gespräche zu führen, können Fotografen und Models sich das ganze Bohei aber von vornherein führen, wenn sie beim Fotoshooting an Fotos denken und Fotos machen, und keine psychotherapeutischen Gespräche führen.

Mal ganz davon abgesehen daß es sowieso nichts schlimmeres auf dieser Welt gibt als selbsternannte Psychotherapeuten und ihre Wohnküchenpsychologie.

(Na gut, okay, es gibt schlimmeres. PsychologiestudentInnen im 3.Semester...)
11.09.2012
Gegen das Vollgequatscht werden im Zug helfen auch Kopfhörer mit Musik auf den Ohren und ein Buch, sodass man ziemlich abgeschottet ist von der Außenwelt, auch in der 2. Klasse. ;)


Zum Thema: Eine befreundete Fotografin sagt auch, sie müsse mehr sein als nur Fotografin, sondern auch Clown, Psychologin, manchmal Freundin. Sie muss wissen, wie sie die Leute locker macht, wie sie ihnen ein natürliches Lachen entlocken kann, wie sie mit Panikattacken (sie fotografiert oft auf Hochzeiten ;)) umgeht, wie sie sich auch mal unsichtbar macht, wie sie einen Draht zu den Menschen kriegt, die sie fotografiert und deren Geschmack muss sie auch halbwegs einschätzen können. Gar nicht mal so einfach, denke ich.

Wiederum: Auch eine VerkäuferIn in einer kleinen Boutique muss sicher ihre KundInnen einschätzen können, deren Geschmack, deren Unsicherheiten rasch erfassen können, um sie passend zu beraten und das richtige anbieten zu können. Auch so manche Arbeitskraft in einem Frisier- oder Massagestudio muss sich sicher mal den Kummer der Kunden bereitwillig anhören. Ein bisschen Psychologie und Empathie gehört wohl fast immer dazu, wenn man Dienstleistungen an Menschen erbringt.
11.09.2012
Original von No_pierdo_nada
[quote]Original von Hadie
Zuhören tut doch nicht weh. Und mehr ist doch garnicht gewollt.


Das zuhören hat als keinerlei Auswirkungen auf dich?[/quote]
Links rein, rechts wieder raus. Oder umgekehrt.
11.09.2012
Original von netAction
Das sehe ich anders. Wir arbeiten mit jungen Menschen, die Sex zum Ausdruck bringen sollen.

BITTE?

Wir produzieren Pornos??? Aha...

So ein Shooting ist gesellschaftlich umstritten.

Na ja... na gut... wenn man Pornos produziert...
Original von TomRohwer
[quote]Original von No_pierdo_nada
[quote]Original von Hadie
Zuhören tut doch nicht weh. Und mehr ist doch garnicht gewollt.

Das zuhören hat als keinerlei Auswirkungen auf dich?[/quote]
Links rein, rechts wieder raus. Oder umgekehrt.[/quote]

Zeit zum Zuhören bzw. Zeit überhaupt - dürfte auch das Thema sein :
Wenn ein Model binnen von 3 Std. 3-5 SMS bekommt (soviele kriege ich im ganzen Monat, wenn sonst nichts los ist) und jeden Abend 10 weitere Kontakttexte auf sie warten ...
dann läßt dies doch erahnen, daß ihr kaum Zeit bleiben würde für eine weitere Intensivierung.
Und um jedes neue Shooting genauso begeistert angehen zu können, ihr Denken und Planen eher zukunftsorientiert zu halten und das Geschehene jeweils eher als erledigt abzuhaken - mit hoffentlich möglichst guter Erinnerung daran.
Sagen zu können "das war ein toller Tag" ...so wie Urlaub, das beflügelt doch alle Beteiligten ! Und eigentlich ist ein Bild doch nichts anderes, als dieses Geschehen und somit Vergangenes in die Zukunft fortwirken zu lassen .
11.09.2012
Original von Die große Vorsitzende Miau Tse-Tung
Gegen das Vollgequatscht werden im Zug helfen auch Kopfhörer mit Musik auf den Ohren und ein Buch, sodass man ziemlich abgeschottet ist von der Außenwelt, auch in der 2. Klasse. ;)

Kopfhörer mit Musik finde ich auf Reisen nervig. Ich mag mich nicht zudröhnen, ich mag die leisen Töne auf Reisen, die Unterhaltungen ein paar Sitzreihen weiter vorn, die man nur halb mitbekommt, das Geklapper des Zuges usw. Und ein Buch? Das hat noch niemanden davon abgehalten, andere Leute vollzuquatschen... Ohrstöpsel mit Musik übrigens auch nicht... Und wirklich die Umwelt ausblenden können die auch nicht - es sei denn, man stellt sie so laut, daß man selbst Ohrenschäden bekommt und die Umwelt ein permanentes "Tschisch-tschisch-schwumm-tschisch-tschisch-wimm" hört...


Zum Thema: Eine befreundete Fotografin sagt auch, sie müsse mehr sein als nur Fotografin, sondern auch Clown, Psychologin, manchmal Freundin. Sie muss wissen, wie sie die Leute locker macht, wie sie ihnen ein natürliches Lachen entlocken kann, wie sie mit Panikattacken (sie fotografiert oft auf Hochzeiten ;)) umgeht

Also M o o m e n t ! - am Beginn des Threads sprachen wir von Fotografen und MODELs.

Mithin also Menschen, die sich anheuern lassen, um für Fotos Modell zu stehen bzw. die Menschen anheuern, damit diese für Fotos Modell stehen.

Wiederum: Auch eine VerkäuferIn in einer kleinen Boutique muss sicher ihre KundInnen einschätzen können, deren Geschmack, deren Unsicherheiten rasch erfassen können, um sie passend zu beraten und das richtige anbieten zu können.

Vollkommen andere Situation. Die Verkäuferin soll Kunden etwas verkaufen, und zwar möglichst so, daß die zufrieden den Laden verlassen und auch drei Wochen später noch zufrieden mit der Ware sind.

Fotografen und Models kommen zusammen, um miteinander an einem ganz bestimmten Projekt zu arbeiten.

Auch so manche Arbeitskraft in einem Frisier- oder Massagestudio muss sich sicher mal den Kummer der Kunden bereitwillig anhören. Ein bisschen Psychologie und Empathie gehört wohl fast immer dazu, wenn man Dienstleistungen an Menschen erbringt.

Auch hier gilt wieder: eine vollkommen andere Situation als zwischen Fotograf und Model.
11.09.2012
Original von SEE-Schnappschußfoto
Zeit zum Zuhören bzw. Zeit überhaupt - dürfte auch das Thema sein :
Wenn ein Model binnen von 3 Std. 3-5 SMS bekommt (soviele kriege ich im ganzen Monat, wenn sonst nichts los ist) und jeden Abend 10 weitere Kontakttexte auf sie warten ...

Äh... während des Shootings??? Bitte?

Da würde ich das Model freundlich fragen, ob sie jetzt lieber arbeiten oder simsen möchte.

Wenn ich konzentriert mit einem (oder mehreren) Models fotografiere, dann könnte auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein Haus einstürzen - ich würde das vermutlich nicht mitbekommen. Drei Stunden mit einem Model fotografieren, das ist wie sechs Stunden Autobahn fahren. Und ich gehe davon aus, daß das für das Model ähnlich anstrengend ist.
11.09.2012
Der guter Freundt: "Wie geht's?"
Die gute Freundin: "Hast Du ein Problem?"
Der Sozialpädagoge: "Du hast ein Problem."
11.09.2012
Original von TomRohwer

Der Sozialpädagoge: "Du hast ein Problem."


Alos ich bin Sozialpädagoge und höre dienstlich genug Probleme. Ich suche die nicht bei meinen Modellen. Man bekommt sie aber häufig mit. Dennoch versuche ich meine Hobby als Hobby von solchen Sachen möglichst frei zu halten. Bei Menschen die mir wichtig sind, läßt mich ein Problem aber nicht völlig kalt . Und wenn ich stundenlang mit jemanden shoote, wird mir der Mensch für diese Zeit auf jeden Fall nah und dann verdient er auch einen respektvollen Umgang, der auch aktuelle Befindlichkeiten nicht ausgrenzt oder negiert. Mir ist immer wichtig, dass nach dem Shooting sich beide seiten eien Fortsetzung vorstellen können. Auch wenn es nicht immer dazu kommen mus.
Original von moments of life by Uli Lotz
[quote]Original von TomRohwer

Der Sozialpädagoge: "Du hast ein Problem."


Alos ich bin Sozialpädagoge und höre dienstlich genug Probleme. Ich suche die nicht bei meinen Modellen. Man bekommt sie aber häufig mit. Dennoch versuche ich meine Hobby als Hobby von solchen Sachen möglichst frei zu halten. Bei Menschen die mir wichtig sind, läßt mich ein Problem aber nicht völlig kalt . Und wenn ich stundenlang mit jemanden shoote, wird mir der Mensch für diese Zeit auf jeden Fall nah und dann verdient er auch einen respektvollen Umgang, der auch aktuelle Befindlichkeiten nicht ausgrenzt oder negiert. Mir ist immer wichtig, dass nach dem Shooting sich beide seiten eien Fortsetzung vorstellen können. Auch wenn es nicht immer dazu kommen mus.[/quote]

Vielleicht liegt das einfach an der Branche. Models wollen Aufmerksamkeit. Ohne dies würden sie nicht posen. Sie werden in vieler Hinsicht nur auf das Äußere begrenzt, nicht nur beim Shooten. Sie suchen Aufmerksamkeit, nicht immer bei den richtigen. Sie wollen sich einen anvertrauen, finden aber meistens einen der sie auf das Aussehen beschrenkt. Sie kämpfen um Anerkennung und um die erhörung ihrer Seele. Viele finden dies nie. Meistens selbst verursacht.
So brauchen sie ein Vantil und müssen sich aussprechen. Schlimm finde ich nur die jenigen, die wollen, dass man sie versteht, aber weder Kritik dulden noch einen guten Ratschlag, noch einen Hinweis warum denen so geht.
Der Mensch versuchsacht in vielen Fällen sich selbst die Probleme, manchmal kann er nichts dafür, ist an die falschen geraten. Aber auch hier sollte man sich fragen warum.
Doch einige dulden nur ja hast du alles prima gemacht, sind nicht bereit zu lernen, sich zu bessern. Sie denken sie sind schön und alles liegt denen zu Füßen.
Mit dem Alter, wenn sie nicht mehr so atraktiv wirken kommt die Erkenntnis.
Doch für viele zu spät und sie Fallen in ein tiefes Loch, weil ihnen die Leute nicht mehr hinterher laufen, nicht mehr nur ja ja sagen.
Ein teufelskreis.
Privat kann man somit durchaus philosophieren am Set hat das wenig zu suchen, denn man hat bezahlt. Ein bisschen smalltalk schadet nie, aber smalltalk verrät kaum was privates ;)
Jedoch bin ich kein Menschenabschaum, der sich den Kummer nicht anhört. Aber ich bin auch kein Schwam, der die Sorgen alle aufsaugt.

Ja die Welt ist schon kompliziert. Reden hilft, zuhören hilft auch, und ratschläge geben hilft, wenn sie auch verstanden werden und darüber nachgedacht wird.
11.09.2012
Original von robert.wendel
Und manchmal bin ich mir nicht mehr sicher, ob ich es nicht selbst bin, der verrückt ist...


...egal. Wenn´s Spaß macht !
Ich denke, wer täglich die Zeitung liest, das Leben lebt
und sich das alles durchdenkt, hat nur noch 2 Optionen offen.
Radikal oder verrückt werden.
11.09.2012
Original von moments of life by Uli Lotz
[quote]Original von TomRohwer

Der Sozialpädagoge: "Du hast ein Problem."


Alos ich bin Sozialpädagoge und höre dienstlich genug Probleme. Ich suche die nicht bei meinen Modellen.[/quote]
Es gibt auch katholische Pfarrer, die keine Knaben behelligen. Sollen aber in der Minderheit sein, wie ich hörte... Nein, im Ernst - wie leicht erkennbar sein sollte, handelt es sich um ein Bonmot, einen Aphorismus. Und in einem solchen steckt bekanntlich immer ein ordentliches Stück Wahrheit.


Man bekommt sie aber häufig mit. Dennoch versuche ich meine Hobby als Hobby von solchen Sachen möglichst frei zu halten. Bei Menschen die mir wichtig sind, läßt mich ein Problem aber nicht völlig kalt . Und wenn ich stundenlang mit jemanden shoote, wird mir der Mensch für diese Zeit auf jeden Fall nah und dann verdient er auch einen respektvollen Umgang, der auch aktuelle Befindlichkeiten nicht ausgrenzt oder negiert.

Einen respektvollen Umgang verdient jeder Mensch, mit dem man zusammenarbeitet, von der ersten Minute an.

Sich mal so nebenbei neben einem Fotoshooting an den - vielleicht ja durchaus vorhandenen - Problemen des Models therapeutisch zu versuchen ist allerdings mit dem Begriff "Kunstfehler" und "unprofessionell" noch sehr freundlich bezeichnet.

Solche "Nebenher-Aktionen" richten regelmäßig mehr Schaden an als Nutzen.

Mir ist immer wichtig, dass nach dem Shooting sich beide seiten eien Fortsetzung vorstellen können. Auch wenn es nicht immer dazu kommen mus.

Also das sehe ich professionell. Wenn ich gut mit einem Model zusammenarbeiten konnte, dann ist das gegebenenfalls ein Punkt, der für eine erneute Zusammenarbeit sprechen kann, wenn beim nächsten Mal indessen die "Parameter" nicht passen, dann kann das Model so nett und lieb gewesen sein wie's will - dann passt's eben nicht. Unterm Strich ist mir allerdings eine möglichst große Vielfalt im "Modelpark" durchaus wichtiger.
11.09.2012
Original von Adrian Sahlke
Vielleicht liegt das einfach an der Branche. Models wollen Aufmerksamkeit. Ohne dies würden sie nicht posen. Sie werden in vieler Hinsicht nur auf das Äußere begrenzt, nicht nur beim Shooten. Sie suchen Aufmerksamkeit, nicht immer bei den richtigen. Sie wollen sich einen anvertrauen, finden aber meistens einen der sie auf das Aussehen beschrenkt. Sie kämpfen um Anerkennung und um die erhörung ihrer Seele. Viele finden dies nie. Meistens selbst verursacht.

"Erhörung der Seele"...

Kleiner geht's nicht?

Also 9999 von 10000 Models wollen einfach modeln. Weil's Geld bringen kann, weil's Spaß machen kann, weil's die eigene Eitelkeit befriedigt, weil's cool ist...

Und nicht weil sie Therapie wollen oder ihre Seele erhöhen...

Auffällig in diesem Thread finde ich übrigens, daß mal wieder nahezu ausschließlich männliche Fotografen sich über die Psyche und Therapiebedürftigkeit von weiblichen Models äußern. (Daß das "Model" im MK-Forum per se ein weibliches ist, ist ja nicht neu, und spricht auch Bände...)

In der Psychologie nenne man das gemeinhin "Projektion", würde ein Zyniker dabei wohl anmerken.

Ich verkneif's mir.
11.09.2012
Crocodile Dundee sinngemäß

Bei uns erzählen wir unsere Probleme den Freunde oder dem Wirt.
Ihr (in Amerika) bezahlt dafür einen Psychologen.

Menschen sind genau dann menschlich,
wenn sie einander als Menschen behandeln.
Original von TomRohwer
[quote]Original von SEE-Schnappschußfoto
Zeit zum Zuhören bzw. Zeit überhaupt - dürfte auch das Thema sein :
Wenn ein Model binnen von 3 Std. 3-5 SMS bekommt (soviele kriege ich im ganzen Monat, wenn sonst nichts los ist) und jeden Abend 10 weitere Kontakttexte auf sie warten ...

Äh... während des Shootings??? Bitte?

Da würde ich das Model freundlich fragen, ob sie jetzt lieber arbeiten oder simsen möchte.
[/quote]

Binnen von 3 Stunden bekommen, aber da war das Handy aus oder stummgeschaltet ... also erst nach dem Shooting bzw. in der Pause gelesen. Die Arbeit blieb also völlig unbeeinträchtigt ... das sind so manche Schüler, Arbeitskollegen usw. "dreister". Wollte damit nur zum Ausdruck bringen, daß es den Models - und hübsche Frauen sind sie gewiß - eben kaum an Kommunikation und Ansprache fehlen wird. Ob diese dann auch so frei und tiefgreifend ist wie eben hier in Bezug auf shootings geschildert, steht wiederum auf einem anderen Blatt.

Die gegenteilige Thematik gab es schon oft genug hier - nämlich daß das Model "gewünschtermaßen" zusätzliche Funktionen übernehmen soll - von Sexualtherapeutin bis Ehefrau; und meist eben das Model dann selber die Rolle der Psychologin mitbewältigen muß ... nur mal von der Häufigkeitsverteilung her.
11.09.2012
Der Tsunami-Rohwer ist wieder da:0)

Dein Text wundert mich angesichts der "Wort"gewalten, die Du hier losläßt.

Aber ansonsten bleibt Dir das überlassen, anderen zuzuhören oder nicht.
Ich selbst werde keinen wegschicken, nur weil der sich mal aussprechen muß oder will.

Und so oft kommt das im Zug nun auch nicht vor. Ist also zu verkraften.



Original von TomRohwer
[quote]Original von Hadie
Erst letzthin setzt sich ein Mädel (so um die 20 Jahre) auf die freie Bank mir gegenüber im Zugabteil (bin Pendler) und fängt auf einmal an, über ihre Probleme zu sprechen. Ich hab sie vorher noch nie gesehen. Ein paar Tage später wieder dasselbe.
In dem Fall einfach nur zuhören, mehr will der- oder diejenige auch garnicht und weh hat es mir auch nicht getan.

Danke, aber ich möchte im Zug nicht vollgequatscht werden, weder mit den Problemen fremder Leute noch mit Erweckungsprosa fundamentalistischer Christen noch mit den Gelalle besoffener Fußballfans oder Müllcontainerplünderer.

Übrigens auch ein Grund, warum ich seit Jahren nur noch 1.Klasse fahre. Da kann man vielleicht mal Ohrenzeuge von skurrilen Handytelefonaten werden oder darüber philosophieren, warum anscheinend 99 Prozent aller Windows-Benutzer nicht die Startmelodie abstellen. Aber ansonsten bleibt man von nervigen Behelligungen oder üblen Ausdünstungen weitestgehend verschont. Und irgendwie kommt in der 1.Klasse sogar im Regionalexpress die Frage des Schaffners nach dem Fahrschein freundlicher rüber als in der Zwoten.[/quote]
11.09.2012
Original von TomRohwer

Auffällig in diesem Thread finde ich übrigens, daß mal wieder nahezu ausschließlich männliche Fotografen sich über die Psyche und Therapiebedürftigkeit von weiblichen Models äußern. (Daß das "Model" im MK-Forum per se ein weibliches ist, ist ja nicht neu, und spricht auch Bände...)

In der Psychologie nenne man das gemeinhin "Projektion", würde ein Zyniker dabei wohl anmerken.

Ich verkneif's mir.


*lach* Vielen Dank Tom, ich dachte es mir zuerst nur, habe deshalb meine eigene Sicht zum Ausdruck gebracht und weiterhin darauf geachtet, die männlichen und weiblichen Formen zu verwenden.

Hier meine Frage an die männlichen Modelle und die weiblichen Fotografinnen:
Wie seht ihr das? Gibt es bei euch nur "professionellen" Smalltalk oder kann bei euch auch das ein oder andere private Thema zur Sprache kommen? ;-)

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