Fotograf zahlt Honorar nicht - was tun? 79

7 years ago
Abgesehen von der auch meines Erachtens unnötigen Variante solche Einzelfälle in einem Forum zu diskutieren finde ich die Antworten hier vereinzelt kreativ.

Rechnung > Mahnung und Zugleich Aufforderung zur Unterlassung der Nutzung (vom Gegner zu unterzeichnende Vereinbarung) mit Androhung üblicher Zinsen und Rechtsfolgen > Mahnvefahren > Vollstreckung. Ein ganz üblicher Weg der - will man es durchziehen - keiner Variablen oder Diskussionen bedarf.
[gone] User_467312
7 years ago
Hi Zusammen,
Arbeiten in diesen Bereichen per Überweisung ist ein NoGO - mal ehrlich, wie schnell sinkt die Zahlungslust, wenn man hat was man will.
Jemand der es ehrlich meint, zahlt direkt nach dem Shooting. Wer die paar Kröten nicht einstecken hat, sollte kein Model per pay buchen.
Gut, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, kann man als Aussenstehender leicht gackern.
Mein Tip: Wenn du als Model nachweisen kannst, das du deine Leistung erbracht hast, sofort nach Ablauf des Zahlungsziels + 3 Werktage einen Mahnbescheid raus, ich mach das mit meinen Mietern die öfters zahlungsunwillig sind nicht anders.
Mahnungen sind keine Pflicht, und bringen nichts.Allerdings gehst du mit dem Mahnbescheid in Vorleistung ca. 50 €, wirfst gutes Geld schlechtem hinterher.
Deine Entscheidung.
Vertrag ist Vertrag. Auf einen Mahnbescheid (einfach online stellen) muss er reagieren. Und vielleicht ist der Mensch dann lernfähig, wenns teuer wird.
7 years ago
Das ist ja mal nett, wie hier mit der TO umgegangen wird.
Wenn hier jemand Hilfe sucht und man das Thema blöd findet, muss man ja nix schreiben. Aber bei solchen Antworten, wie unnötig das Thema ist, sorgt man nur dafür, dass noch weniger Models Bock haben hier zu posten und man nur noch die üblichen alle-Models-wollen-Kohle/Mein-Model-ist-krank/nur-billige-Tittenbilder-hier-Heulthreads hier findet.

On Topic:
Ich würde auf alle Fälle "Beweise" lokal speichern -- d.h. Screenshot seiner Veröffentlichung, Sicherung der Kommunikation und ggf. andere Hinweise, die zeigen, dass Du das Shooting tatsächlich für die angegebene Zeit durchgeführt hsat. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass es doch noch zu einem Verfahren kommt und er behauptet, dass das so nmicht stattgefunden hast.

Zu unterzeichnende Unterlassung der Nutzung halte ich für eine blöde Idee.
Erstens habt ihr einen Vertrag über die Nutzung -- er hat nur seinen Teil davon nicht erfüllt. Wenn Du erwartest, dass Dein Teil erfüllt wird (und keine explizite Vereinbarung im Vertrag über Zahlungsmodalitäten getroffen wurden), dann solltest Du Deinen Part nicht zurückziehen.
Zweitens wird er die Vereinbarung eh nicht unterschreiben. Warum sollte er?
Drittens ist das eine vollkommen sinnlose Eskalation, die für den Fall, dass er einfach nur etwas verbaselt hat, schludrig ist, die Überweisung schief gegangen ist oder sonstwas, den einzigen Effekt hat, dass er sauer wird und all seinen Kollegen erzählt, was Du für ein blödes Modell bist, dass er nie wieder buchen wird.
Ergo: Bringt gar nichts, hilft Dir nicht zu Deinem Geld zu kommen und verhilft Dir zu dem Ruf, ein zickiges Model zu sein.
[gone] User_467312
7 years ago
@ J Reber
du hast weitestgehend meine Zustimmung.
Im geschilderten Fall halte ich verbaselt oder etwas schiefgegangen (Was ja mal passieren kann) nicht für zutreffend, weil dann würde ich auf Anfragen antworten, wenn ich der Fotograf wäre.
Alleine schon, um so etwas zu vermeiden.
Was noch erschwerend hinzukäme, wenn der Fotograf nicht zahlt und das Model wirklich zickig wäre:
Sie könnte beim nächsten Polizeirevier nach Ablauf der Frist sofort eine Anzeige wegen Leistungsbetruges stellen. Und ob das dann so toll ist wegen der paar Euronen?
Auf der Polizei wegen Betrugs anzutanzen?
Ich persönlich finde es schon abartig, erbrachte Leistung nicht (bzw. nicht sofort) zu zahlen. Der besagte Fotograf hätte sich ja auch ein TFP Model nehmen können.
7 years ago
Normalerweise wird am Ende des Payshootings Bargeld bezahlt ... und zwar die vorher vereinbarte Summe. Wenn ich 200 € dabei habe, und dann shootet man spontan fast die doppelte Zeit oder ungeplante Aufnahmebereich, dann könnten theoretisch 370 € zusammenkommen ... aber die Gage plötzlich und unkalkuliert fast zu verdoppeln, wäre für mich eh schon ein Problem.
Wenn die 370 € aber von Anfang an vereinbart waren - wieso wurde dies dann nicht genau so bar bezahlt ? Es kann vielleicht sein, daß der Fotograf plötzlich tanken mußte und dann statt 370 nur noch 350 € dabei hatte - aber dann würde man jetzt über 20 € diskutieren und nicht über 370 ...  
#26
[gone] K A U S E
7 years ago
Wüsteste Vermutungen kursieren hier.
Wunderlich nur, das trotz der selbst dokumentierten Erfahrung des Models, Sie/Du hier Ratlosigkeit präsentierst.
Das macht mich stutzig, aber durch die schwarze Brille betrachtet: abwarten und Tee trinken.
Wenn es einen dokumentierten Auftrag mit zugehöriger Rechnung gibt, dann wirst du dein Geld schon kriegen.
Einfach Google: "Forderung eintreiben" und in den Webseiten der HWKs und IHKs oder Businessportale wie haufe.de recherchieren.



 
7 years ago
Ich hab eben mal überlegt, ob ich überhaupt je ein Shooting hatte, in dem per Überweisung gezahlt wurde.
Lediglich ein Vorcasting für ein Brillenshooting, einer Optikerkette, wurden mir die Fahrtkosten ca 4 Wochen später überwiesen. Aber da gehts um 50€
Ansonsten wurde ich grundsätzlich immer sofort bei Unterzeichung des Vertrags ausgezahlt. Das heisst sogar teilweise vor dem Shooting.
Übrigens auch bei Shooting mit kommerziellem Hintergrund. Wir alle wissen wie schlecht allgemein die Zahlungsmoral ist, also am besten sofort Geld gg erbrachte Leistung.
Ich hoffe sehr, Du bekommst Dein Geld noch :-/
7 years ago
Vermutungen ...? Das war genau so eingangs in den Fakten genannt :
- Pay-Vertrag wurde unterschrieben und Überweisung vereinbart
- offizielle Rechnungsstellung (370€) ist erfolgt

Je nach Dauer und Modalitäten könnte die Summe schon passen z.B. für ein Ganztagsshooting - nur wieso "mußte" dafür eine Überweisung vereinbart werden ? Würde m.E. nur einen Sinn machen, wenn der Verwertungserfolg der Bilder dabei relevant wäre, also Gage X, wenn die Bilder in einem Presseerzeugnis landen und Gage Y, wenn sie kommerziell ungenutzt bleiben. 

Aber auch das hätte man doch besser so geregelt, daß Summe Y bar ausbezahlt wird und eine etwaige Gewinnbeteiligung dann später überwiesen wird (und da fände ich dann 14 Wochen plausibler als 14 Tage ..)
Dazu wäre das von Ines genannte Vorcasting zwecks Brillenportraits für eine Optikerfirma genau zutreffend !
7 years ago
Ob die Summe angemessen ist oder nicht, tut nichts zur Sache - es war offensichtlich so vereinbart...

Ich hoffe sehr, dass Eva ihr Geld noch bekommt - ansonsten ist es eben Lehrgeld gewesen :-/
[gone] K A U S E
7 years ago
@ See
Die Vermutungen beziehen sich auf die Gründe des Fotografen. 

Zahlungen über die Bank laufen zu lassen, ist bei geschäftlichen Tätigkeiten aber absolut sinnvoll. Zwecks GOB. 
Bar hat aber auch seine Vorteile ;-) 
#32
7 years ago
@ TO
Deine Model-Agentur kann dir dabei nicht helfen?
Jaja, das mit den nicht antwortednen Fotografen oder wer auch immer .... die Schattenseiten des Internets, wo man sich schön hintzer seinem Computerbildschirm verstecken kann :s
7 years ago
Zahlungen über die Bank laufen zu lassen, ist bei geschäftlichen Tätigkeiten aber absolut sinnvoll. Zwecks GOB. 

Die GOB schließen keine Barzahlung aus.
Man muß halt nur einen Beleg haben.
Eine Quittung bei Barzahlung ist auch ein Beleg.
Das aber nur am Rande.
[gone] K A U S E
7 years ago
@ JH
Schon klar, das aber nur am Rande.
Wo kommen wir denn hin wenn man das vereinbarte Honorar auch bekommen will?

ich glaube das die TO nur irritiert war weil das Shooting offensichtlich nett und harmonisch verlaufen ist (also wohl auch angenehme Kommunikation) und beim Thema Zahlungsverkehr Null Kommunikation, da ist sie dann stutzig geworden.
Wäre ich auch aber Objektiv betrachtet ist ja nicht verpflichtet zu kommunizieren, also kann er das Geld auch kommentarlos überweisen (vielleicht dachte er nach dem tollen Shoot stellt sie mir nichts in Rechnung  .-))
Also einfach mal abwarten ...dann den hier beschrieben Weg der Zahlungserinnerung beschreiten ....

Was mich echt wunder das Du wirklich noch keinen Ärger damit hattest, da hätte ich cht gedacht wäre die Pappenheimer Quote höher, aber wenn ich das richtig verstehe haben bis jetzt alle immer pünktlich bezahlt ...bemerkenswert.
[gone] jan wischnewski photography | berlin | potsdam
7 years ago
Ich bezahle Models immer in Bar. Rechnung ist - wenn es sich nicht um Agenturen handelt - eher unüblich.
Aber nach noch nicht mal 2 Wochen muss man sich auch eigentlich noch keine Sorgen machen. Eigentlich...denn wenn der Fotograf nicht mal antwortet, kann man schon vermuten, was da kommt.
Nach den Zahlungsziel (ich hoffe, es steht mit Datum auf der Rechnung) kann man durchaus schon eine Mahnung schreiben. Zahlungserinnerungen sind meiner Erfahrung nach Zeitverschwendung. Nach der Mahnung entweder zum Anwalt, oder beim zentralen Mahngericht (bei uns ist es das Amtsgericht Berlin-Wedding) online einen Mahnbescheid beantragen (kostet nur knapp 20 Euro). Der wird dann amtlich zugestellt und du hast 14 Tage nach Eingang beim Schuldner einen vollstreckbaren Titel gegen den Fotografen (wenn er keinen Widerspruch einlegt). Mit dem Titel kannst du direkt pfänden lassen.
Legt der Fotograf Widerspruch ein gehst du zum Anwalt.
7 years ago
Erste Mahnung schreiben, Nutzung untersagen bis Kohle da ist. Fruchtet das nicht, Anwalt einschalten.

Du kannst entweder eine Mahnung schicken oder die Nutzung untersagen - aber nicht beides, das wäre rechtlich widersprüchlich.

Die Mahnung bestätigt ein Schuldverhältnis - Model hat gemodelt und ein Modelrelease unterschrieben und dafür einen Honoraranspruch. Wenn Du das Modelrelease widerrufst, kannst Du nicht gleichzeitig das Honorar für's Model und Modelrelease verlangen.

Also: freundliche Zahlungserinnerung schicken, wenn das nicht hilft - Mahnverfahren einleiten.

So machen es Gewerbetreibende und Freiberufler. Wobei sie immer vorher überlegen sollten, ob der Schuldner ausreichend solvent ist, sonst wirft man dem schlechten Geld gutes hinterher.
7 years ago
Sie könnte beim nächsten Polizeirevier nach Ablauf der Frist sofort eine Anzeige wegen Leistungsbetruges stellen.

Gequirlter Unfug.
"Leistungsbetrug: Betrug, bei dem der Täter eine Leistungserbringung verspricht, jedoch nicht erbringt und so deren Bezahlung erlangt. Eine Unterform ist der Sozialleistungsbetrug, ergo die betrügerische Erlangung von Sozialleistungen."

Und eine Rechnung nicht zu bezahlen ist strafrechtlich noch lange kein Betrug - sonst säße ein Drittel aller Deutschen im Knast...
Ich persönlich finde es schon abartig, erbrachte Leistung nicht (bzw. nicht sofort) zu zahlen.

Es wurde eine Zahlungsfrist vereinbart, was völlig üblich ist. Vom Gesetz her ist die übliche Zahlungsfrist übrigens sogar 30 Tage, nicht zwei Wochen.
Die allermeisten Gewerbetreibenden (ein Pay-Model ist ein solcher) arbeiten auf Rechnung... Und "richtige" Profi-Models kriegen ihr Geld üblicherweise auch nicht in bar beim Shooting. (Sondern über ihre Agentur, die das Geld auch nicht in bar bekommt...)
7 years ago
@TO
Meine Empfehlung wäre:
Frist abwarten und in der Zwischenzeit versuchen, den Fotografen zu erreichen.
Falls die Frist verstreicht, kurze freundliche Erinnerung am besten per Telefon und falls immer noch nicht telefonisch erreichbar schriftlich. Und dann einfach mal 1-2 Wo abwarten. Eine Mahnung würde ich frühestens nach 4 Wochen ausstellen. Aber bis dahin hast Du den Fotografen sicher erreicht und es hat sich die Verzögerung aufgeklärt. 
Das nächste Mal, wenn es so dringend mit der Bezahlung ist, den Fotografen um eine Barzahlung gegen Rechnung bitten. 

Den Anwalt einzuschalten, bei so einem Betrag ist auch zu einem späteren Zeitpunkt aus meiner Sicht vor allem auch aus wirtschaftlicher Psrspektive unangemessen und sorry wenn ich das so schreiben muss dummes Geschwätz. 
Manche MKler arbeiten wohl hauptberuflich beim Ordnungsamt oder im Inkassounternehmen oder habens einfach nicht so mit der Kommunikation?! 
Würde ich so mit meinen Geschäftspartnern umgehen, wäre ich sie garantiert los! 
Wer von Euch hat noch nie eine Zahlungsfrist verstreichen lassen, bewusst, unbewusst, weil übersehen, etc?




 

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