Diese Diskussion ist hier ja nicht neu.
Und daß man bei der Diskussion bitte unterscheiden soll zwischen Hobby und Beruf, wurde hoffentlich schon angemerkt.

Ich möchte an dieser Stelle einwenden, daß der Titel des Threads

"Verdienst von Nacktmodellen im TV"

lautet.

Verdienst und Hobby schließen sich gegenseitig aus, es kann mithin nur um haupt- oder nebenberufliches Modeln gehen.

Bei der ganzen Diskussion hier wird - wie so oft - vergessen, dass es (marktwirtschaftliche) Grundsätze gibt. Die beiden wichtigsten sind:

1) Der Preis wird durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Die Nachfrage nach Aktmodellen ist sehr groß - das Angebot offensichtlich nicht. Daher sind die Honorare der Modelle entsprechend.

Das ist richtig, aber nicht vollständig. Der Preis wird nicht allein von Angebot und Nachfrage bestimmt - ein weiteres Faktum ist, daß überhaupt keine Preise zustande kommen, wenn die Vorstellungen von Angebots- und Nachfrage-Seite zu weit auseinandergehen.
Will sagen: der Preis steigt nicht in unbegrenzte Höhen, wenn eine starke Nachfrage auf ein geringes Angebot trifft, es gibt auch eine praktische Grenze, wo die Nachfrager aussteigen, weil sie sich die Preise, die sich an sich gern zahlen würden, wenn sie es könnten, schlicht nicht leisten können.

Das ist ja auch der Grund dafür, warum bestimmte Geschäftsbereiche vom Markt verschwinden. Es lässt kaum noch ein Privatmann seine Wohnung von einem Malerbetrieb auf Rechnung tapezieren und streichen. Die Nachfrage für diese Dienstleistung ist durchaus vorhanden, und an Malerbetrieben würde es auch nicht fehlen. Woran es aber fehlt ist schlicht die Möglichkeit von Durchschnittsverdienern, 10.000 Euro inkl. USt für das Tapezieren und Malen einer 4-Zimmer-Wohnung durch einen Maler-Fachbetrieb bezahlen zu können.

Seitdem denke ich bei jedem TFP-Shooting darüber nach, ob das jeweilige Fotomodell oder ich mehr Dienstleisung erbringen.

Ich sehe bei TfP in den meisten Fällen gar keine Dienstleistung. Sondern schlicht: eine/r hat Spaß am Fotografieren, eine/r hat Spaß am Modeln. Ist wie bei Amateur-Fußballern. Es braucht dafür Amateur-Spieler, und es braucht Amateur-Schiedsrichter.

Die Spieler können nicht ohne Schiedsrichter vernünftig spielen, und die Schiedsrichter können nicht ohne Spieler vernünftig schiedsrichten.

Oder ein Beispiel, das noch dichter dran ist: Amateur-Theater. Da gibt's Amateuer-Darsteller, Amateur-Regisseure, Amateur-Beleuchter, Amateur-Bühnenbauer... Jeder hat ein Hobby, eine Leidenschaft, das nur zusammen mit anderen ausgeübt werden kann.

Amen ....

...und guten Rutsch! ;)