@Udo
"Kein Modell wird gezwungen TFP zu machen...aber...keine guten Bilder, kein Fundus an Bekleidung, kein Posing etc.....also KEIN KÖNNEN.....und trotzdem horrende Summen verlangen (egal ob Fashion ,Akt oder sonstwas). "

Naja, jeder darf die Einstellung haben die er/sie will. Hier gibt es AUCH nicht weniger Anfängerfotografen, die denken "Ich hab ne Kamera, ich bin der King of Foto!". Beide zahlen ihren Preis für diese Einstellung. Die unerfahrenen Models durch schlechte Knipser und das Fotografenpendant durch geringe Modelauswahl.
Wobei bei ersteren die Frage bleibt, ob sie überhaupt gute Bilder oder nur Geld wollen. Bei letzterem ist ihre Einstellung erst recht berechtigt, wenn es funktioniert. Ob es funktioniert bestimmen Fotografen.

Und wie schon geschrieben, horrende Summen kannst Du auch verlangen. Kann jeder. Niemand wird gezwungen diese zu bezahlen.
Zahlt sie aber jemand, kann man nur sagen "alles richtig gemacht".

Kein Modell wird gezwungen TFP zu machen...aber...keine guten Bilder, kein Fundus an Bekleidung, kein Posing etc.....also KEIN KÖNNEN.....und trotzdem horrende Summen verlangen (egal ob Fashion ,Akt oder sonstwas). Diesen Mangel an Selbstreflektion finde ich entäuschend...ist aber leider mittlerweile Spiegel der Gesellschaft.

Man nennt das auch - Freiheit.

Es gibt auch keine Pflicht zur Selbstreflektion, und sie würde auch nicht funktionieren, weil die Wertungen immer subjektiv sind.

Der Wurm muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler. (Helmut Thoma) Dem Fisch zu erzählen, er müsse doch einsehen, daß andere Würmer viel besser seien ist nicht nur sinnlos. Es ist auch anmaßend, weil nun mal der Fisch allein entscheidet, was er gut findet und was nicht.

Der Markt tut das übrige. Der holt Leute mit fehlender Selbstreflektion ganz schnell wieder auf den Boden der Tatsachen herunter.

Wenn aber das angeblich nicht selbstreflektierende Model seine angeblich überhöhten Preise am Markt erzielen kann... dann hat die Selbstreflektion hervorragend funktioniert, und das Model hat etwas richtig gemacht. Und nicht falsch.
Vor einiger Zeit gab's auf Modelmayhem mal eine absurde Diskussion. Tenor: "Oh, diese scheußlichen Instagram-Fotos! Und die Models und Fotografen haben auch noch Erfolg damit! Und andere, die das ganze ganz doll lernen und super gut sind, die haben das Nachsehen und keinen Erfolg und kriegen kein Geld mehr!"

Äh... Marktwirtschaft? Könnte es sein, daß die einen sich auf dem Markt zurechtfinden und Angebote machen, die nachgefragt werden? Und die anderen haben den Zug der Zeit verpasst, und stehen jetzt auf dem Bahnhof und gucken dem Zug hinterher? Weil sie den Fahrplan benutzt haben, den sie seit 30 Jahren schon benutzen, und nicht gemerkt haben, daß es inzwischen eine Fahrplanänderung gab?
Bei Ärzten gibt es den schönen Satz "Wer heilt hat recht!" Wer Erfolg hat, hat was richtig gemacht. Wer keinen Erfolg hat, hat was falsch gemacht.
Ja, ist auch irgendwie gemein, aber es ist so.

Ich denke nicht, das TFP tot ist.
Bei mir ist das Verhältnis TFP- und Pay- Models etwa 2 zu 1 also mehr TFP.
Für Neulinge ist es doch nach wie vor noch ne Möglichkeit evtl. schöne Bilder zu generieren. Als Fotograf muss ich letzendlich aber selbst entscheiden, für was ich wieviel bezahlen möchte. Das ist ja woanders im Geschäftsleben genauso.
Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass irgendein Fotograf, egal wie erfahren er ist, für ein Model was bezahlt, die noch nichts an Bildern zeigen kann. Egal aus welchem Bereich. Egal ob TFP oder Pay. wenn ja, selbst Schuld. Ich würde das jedenfalls nicht tun. Models, die für Nichts horrende Summen verlangen, kenne ich bis jetzt noch nicht.
Ansonsten finde ich die Ratschläge von
@Casa de Chrisso in Beitrag #37
für durchaus praktikabel und des Überdenkens wert.
Tom

@t.spors
[...ch glaube ehrlich gesagt nicht, dass irgendein Fotograf, egal wie erfahren er ist, für ein Model was bezahlt, die noch nichts an Bildern zeigen kann. Egal aus welchem Bereich. ]

Oh aber davon gibt es zur genüge, weshalb ja soviele Models, mit NULL Erfahrung diese horrenden Summen verlangen und das nicht nur für Akt.
Ein Model mit Null Erfahrung und einigen Handyfotos auf der SC aber ausschließlich Pay ab 50€/h anbietet findet nicht nur hier Ihre "Kunden"

@ jörg M. gibt es wahrscheinlich auch. wie gesagt: selbst schuld wer da zahlt. Ich kann da nur von mir ausgehen.

TFP ist nicht tot, sonst wäre meine People-Fotografie tot.

Und ein Model, das nicht differenzieren kann zwischen "ich lasse mich für Schrott bezahlen, der mir ewig nachhängt" und "ich kann auf TFP-Basis geile Bilder bekommen", ist dann halt die falsche. So long!

@TBichler
100% Zustimme!!

Man sollte auch noch bedenken das man oft nur sieht was eim Model gern hätte. Was es im Endeffekt bekommt und worauf es sich tatsächlich einlässt, sieht man nicht immer.

@ Sanguis : Du meinst sie zeigt auch nicht unbedingt die besten Bilder, sondern das was Sie für das beste hält.

Mir ist aufgefallen, dass 'Neulinge', wenn ( also wenn überhaupt ) es dann mal über die ersten paar Anfangsbilder hinausgeht, auch nicht plötzlich so gute Bilder posten. Trauen die sich vielleicht nicht an die besseren Fotografen ran, oder schätzen die das ganz anders ein. Ist das nur mein Eindruck?
Das ist jetzt wahrscheinlich of topic. Dazu müssten sich halt mal paar Models äußern sonst kann man da eh nur raten.

@t.spors
"Du meinst sie zeigt auch nicht unbedingt die besten Bilder, sondern das was Sie für das beste hält. "

Nein. Ich meine damit, das die Konditionen auf der SC nicht unbedingt die sind, die am Ende den deal machen. Ich habe mit Pay Models auf tfp und mit tfp Models pay geshootet. Hatte alles seine Gründe. Gute Gründe.
Ich sage nicht, das dies immer und bei jedem möglich ist. Das was manche auf der SC schreiben aber auch nicht und die Praxis sieht dann anders aus. Merkt man nur nicht, weil DAS natürlich nicht auf der SC steht :).

Es gibt übrigens keine objektiv "besten Bilder". Das ist subjektiv, immer. Ich vermute fast jeder packt die Bilder auf seine SC die er/sie am besten findet. Ob jeder das dann so sieht ist fraglich.

Wer bestimmt, was das beste Bild ist.
- der Fotograf hat bestimmte Vorstellungen, weil er das Bild gemäß seien Wünschen ideal gestaltet hat.
- das Modell findet sich auf einem ganz anderen Bild gut, weil sie sich so sieht... oder, weil sie davon ausgeht, dass es sie erfolgversprechend darstellt.
- die Visa findet ein ganz anderes Bild gut, weil es ihre Arbeit sehr positiv betont.
- ein neutraler Betrachter findett bei einem anderen Bild , dass es ihm was sagt... er hatte wahrscheinlich die geringste Auswahl
- in der MK hat ein Bild die höchste Erfolgsrate, wenn möglichst wenig störende Accessoires zu sehen sind ;-))... dafür gibt's dann Herzchen ...
Was ist das beste Bild? Manchmal mag ich am nächsten Tag ein ganz anderes Bild...
glg Wolf

Ich meinte das vom jeweiligen subjektiven Standpunk gesehen, so wie Ihr das sagt. Ein Bild, drei Betrachter, wahrscheinlich drei Meinungen.

Tom: "... seine angeblich überhöhten Preise am Markt erzielen kann... dann hat die Selbstreflektion hervorragend funktioniert, und das Model hat etwas richtig gemacht. Und nicht falsch." - Und mal wieder vergisst du, dass wir hier nicht in Amerika leben, wo Geld und Geschäft der vorherrschende Lebens- und Entscheidungszweck sind, sondern in Europa, wo es auch noch andere Werte des Lebens als Zielvorstellung gibt. Arbeit auf tfp-Basis gehört nicht selten zu solchen, ohne rechnendes Kalkül.
Und die Gründung der MK gehörte auch nicht in die Abteilung "finanziell lohnenswert, also richtig".

Es bleibt eine ethische Frage, ob nur eine Entscheidung auf finanzieller Grundlage grundsätzlich als "richtig gemacht" zu beurteilen sein sollte.

Für das Model das bekommt was es bekommen möchte, kann das nur richtig sein.

Einige haben den Sinn von TfP leider noch immer nicht verstanden.
Erst gestern habe ich die SC eines Models gesehen:
" TfP ja, wenn die VISA und Hairstylistin vom Fotografen bezahlt wird! "

Ethisch / Moralisch ...
Na wenn einige Models mal darüber nachdenken würden, welche Honorare sie für welche Gegenleistung verlangen ...
Und wenn einige Fotografen mal darüber nachdenken würden warum sie so viel Geld für ein paar Schmuddelbilder rausschmeißen ....

[quote]Bilder von fremden Mädels zu machen, die praktisch keiner wahrnimmt, ist letztlich der Kern von TfP.
Sowas kann man ein paar Mal machen, aber dann stellt sich die Frage, ob man nicht lieber etwas weniger Beliebiges anstrebt. Nur als Gedanke.[quote]

Wie kommt man denn bloß zu der Aussage???

"Beliebige Bilder" kann man auch machen, indem man selbige bezahlt oder selbst bezahlt wird. Und umgekehrt kann man auf TfP auch Bilder mit Konzept / Aussage / Thema / etc. Zweck machen.

Und ehrlich gesagt verstehe ich auch nicht, warum manche immer wieder schreiben, wie TfP "zu sein hat".

Das Wort selbst sagt nur, dass alle Beteiligten ihre Zeit einbringen und dafür Bilder erhalten. Das setzt natürlich voraus, dass alle Beteiligten auch eben jene Bilder haben möchten und sie ihnen als Gegenwert für ihre Zeit "genügen".

Aber alles andere kann doch individuell zwischen den Menschen geregelt werden, die es betrifft und die damit glücklich werden müssen.

Ach, und übrigens ist es auch eine ganz persönliche Sache, wie weit einem überhaupt wichtig ist, dass die eigenen Arbeiten wahrgenommen werden. Theoretisch reicht es bei TfP völlig, wenn sie Model und Fotograf (und evtl. noch der Visa) gefallen. :-)