@ foto300

Hast ne PM

Ansonsten... Dein Vorschlag ist etwas übertrieben aber so ungefähr habe ich bis heute drei verschiedene Linsen gekauft. Kamerabody einpacken und zum Fotohändler. Vor dem Laden hats ein paar Büsche für Makro-Aufnahmen, Bäume und Strassen für "Landschaftsaufnahmen", hässliche Häuser für Architekturaufnahmen, Tauben, Spatzen, Amseln und Hunde für Tieraufnahmen, Autos für Technickaufnahmen, rollenden Verkehr für Actionaufnahmen, viele Mitarbeiter im Laden die es sich gewohnt sind wenn man sie mal kurz ablichtet und zahlreiche Winkel im Ladenlokal für Indoor-Aufnahmen bei schummrigen Licht. Sicher alles keine schönen, hochstehenden und präsentationswürdigen Sujets, doch für eine erste Beurteilung der Leistung des Objektivs allemal ausreichend.

Saturn/Mediamarkt hat hier in Deutschland 2 Wochen Rückgaberecht. Als ich dort nachgefragt hab, wurde mir gesagt, daß das NICHT für Fotosachen gilt.

Schade, der Eingangsbeitrag enthält wenig Informationen z.B. über das Budget und was vielleicht schon vorhanden ist - ich mag ja nicht glauben, dass jemand einfach einen Kamerabody gekauft hat und sich nun erst Gedanken über ein Objektiv macht. Also wenn tatsächlich nichts vorhanden ist und EIN Universalobjektiv gefragt ist, dann ist ja wohl klar, dass das keine Festbrennweite ist. Natürlich wäre ein Objektiv mit hoher Lichtstärke, großem Zoombereich und optimaler Qualität das Beste. Allerdings wäre ein solches Objektiv sehr teuer und sehr schwer. Also ist ein Kompromiss zu finden, der immer sehr individuell ist. Meine erste DSLR war die Canon 350D, die nach fast 100.000 Auslösungen durch eine 600D ergänzt wurde (d.h. die 350D ist nunmehr Zweit- oder Ersatzkamera). Ich kann mir vorstellen, dass unsere Ausgangssituationen ähnlich sind. Ich habe die 350D tatsächlich ohne Kit-Objektiv bekommen können und hatte daher auch die große Auswahl: Ich habe meinen Kompromiss im SIGMA 17-70 2.8-4.5 gefunden. In den letzten 15 Jahren sind 90% meiner Fotos mit diesem Objektiv entstanden. In den letzten Jahren hat es zwar gelegentlich herumgezickt - hat aber mit mir auch viel durchmachen müssen (von Wüste bis feuchte Kälte). Man kann heute ein Nachfolgemodell mit Bildstabilisator bekommen. Das möchte ich hiermit empfehlen. Bei der 600D kann man eine recht hohe ISO-Zahl wählen ohne dass das Rauschen ein Problem wird. Daher würde ich die Lichtstärke nicht überbewerten.

Zur Info: Die restlichen 10% der Bilder entstehen bei mir mit einem SIGMA 70-300, dem Canon Kit-Objektiv (18-55), das bei der 600D zwangsweise dabei war und einer 50mm 1.8 Canon Festbrennweite. Gaaanz selten beim Einsatz beider DSLRs an verschiedenen Orten (wenn andere Familienmitglieder auch mal fotografieren) kommt ein altes (wie das 50iger aus Analogzeiten) TAMRON 28-200 zum Einsatz.

Saturn/Mediamarkt winden sich i.a. bei Rückgaben, wo sie nur können.

Der Nachfolger des Sigma 17-70 mit identischem Zoombereich heißt nun 17-70 / 2.8-4 DC Macro OS HSM , ich würde aber eher zum Sigma 18-35 / 1.8 DC HSM raten. Preislich wäre das aber ein Bereich, in dem die Abwägung von APS-C zum Vollformat relevant würde : Wäre ein Aufstiegswunsch eher auf eine EOS 77D oder 80D gerichtet oder doch auf eine 5D IV oder 6D II ? Dann wären im Hinblick auf das größere Sensorformat EF-S bzw. DC-Objektive eine Fehlinvestition und zu raten wären dann ein Sigma 24-35/2 DG HSM oder ein Tamron SP 15-30/2.8 Di USD VC oder als Festbrennweite das Tamron SP 45/1.8 Di USD VC
Für den Telebereich wäre dann noch das Tamron 70-300 USD VC zu nennen ... eben die Version mit dem schnellen USD-Antrieb für den AF. Bliebe es aber gewiß bei APS-C, dann gäbe es auch noch das Sigma 50-100 / 1.8 DC HSM
Da nun auch Canon und Nikon wieder mal gleichzeitig aufschlagen, wo Sony in 3.Generation angesiedelt ist - vielleicht wären spiegellose Systemkameras auch für Dich eine Alternative zur DSLR ? Bei Canon wären da EOS-M und nun auch EOS-R ... wo Lumix, Olympus und Fujifilm ebenfalls schon seit Jahren aktiv sind.

@JackPott:
Das Kit-Objektiv ist doch gar nicht so schlecht. Was stört daran?
In dem Fall bietet sich eher eine Ergänzug bei den höheren Brennweiten an.

ich habe übrigens eine Webseite gefunden, die die Tiefenschärfe bei unterschiedlichen Sensorgrössen vergleicht. Dort sagen sie, daß Blende 2,8 Fullformat etwa Blende 1,8 Aps-c entspricht. Eine Blende 2 Fullformat ist dann etwa Blende 1,4 APS-C.
Somit ist klar, daß du für Portraitfreistellungen mindestens Blende 1,4 benötigst.
https://www.borrowlenses.com/blog/the-bokeh-effect-how-sensor-size-affects-background-blur/

Naja nochmal, der Effekt der Freistellung hängt nicht nur von der Blende und dem Aufnahmeformat ab sondern vor allem vom Abstand des Models zur Kamera und vom Hintergrund und damit auch von der Brennweite.
Mit einem 135mm 2.0 erreichst du eine viel bessere Freistellung als mit einem 35mm 1.4.

Eine gute Webseite berechnet Dir anhand dieser Faktoren die erzielbare Tiefenschärfe.
http://www.dofmaster.com/dofjs.html
http://www.erik-krause.de/schaerfe.htm

Spiel da mal mit dem Abstand zwischen Objekt und Kamera und schau wie sich die Tiefenschärfe verändert.

Oder am Beispielbild: Gleiche Kamera, gleiches Objektiv, beides bei Offenblende aber völlig anderer Unschärfeeindruck:

Bild 1: weiter Abstand zum Model und weiter Abstand vom Model zum Hintergrund. Ausgeprägte Tiefenschärfe, dezentes Bokeh

Bild 2: Sehr nah am Model und Model auch direkt vorm Hintergrund. Sehr geringe Tiefenschärfe, sehr ausgeprägtes Bokeh.

@shoshin: das von Dir gesagte ist sicherlich richtig. Wenn es um eine Kaufentscheidung für die Lichtstärke eines Objektivs bzw. für die Brennweite geht, allerdings für den TO absolut unerheblich (abgesehen davon, diese Fakten zu kennen). Natürlich braucht er deswegen kein 300mm Tele mit 1,4 Lichtstärke, falls es sowas wirklich zu kaufen gibt.

Klar. Aber ich votiere ja auch mit dieser Argumentation für ein Zoomobjektiv mit durchgehend 2.8. Damit kann man schon gut freistellen und ist recht flexibel. Ein 28-75 2.8 ist mein erstes Objektiv gewesen und hat mir lange sehr gute Dienste geleistet.

@shoshin; bei APS-C ist das ein Brennweitenbereich von 42mm bis 112mm. Freistellen bei APS-C vergleichbar etwa Blende 4 bei Full Format? Also im Bokehhimmel ist man da bestimmt noch nicht angelangt.

Ich hatte neulich das Vergnügen ein 135mm mit 2,8 Blende und ein 135mm mit 1,4 Blende zu vergleichen. Das sind WELTEN, man hat das Gefühl die Unschärfe verzehnfacht sich.

Also ich konnte damals mit einer D200 und 75mm 2.8 ausreichend freistellen.
Ich denke man muss schon unterscheiden zwischen bloßer Freistellung und dem Trend mit möglichst kleinen Blenden zu arbeiten (aus Gründen eines simplen Wow-Effektes, um ein bisschen anzugeben oder um weniger Ärger mit der Hautretusche zu haben).
Für reine Freistellung reicht natürlich Blende 2.8 aus.

du meinst, den Trend mit möglichst GROSSEN Blenden zu arbeiten?

Ja Foto300, ich meine natürlich offenblendiges Arbeiten, mit kleinen Blendenzahlen aber großen Blendenöffnungen :-).

@charisma : ich schreibe ja darüber, ob und wie man mit welchem Objektiv freistellen KANN, und nicht darüber daß ich es in meinem Bildern anstrebe. Bei klassichen Portraits (die ich eigentlich nie mache) ist es durchaus üblich und sinnvoll freizustellen. Und viele sehen es als "trendy" und "cool" an.

@Charisma
Du nennst Dich ja -meines Wissens nach - auch Fotografin. Was ist denn Deine Empfehlung betreffend guten Objektiven? Wäre dem Thread eher dienlich als wenn Du Dich auch hier mit inhaltsloser Wichtigtuerei einmischst.

ich würde in jedem Fall empfehlen, mindestens Blende 1,4 anzustreben, egal ob Zoom oder Festbrennweite.
Damit hast du mit etwa APS-C Blende 2 Tiefenschärfe genügend Spielraum zum Freistellen.
Blende 2,8 resultiert in APS-C Unschärfe Blende 4, und das ist zumindest nur ein schwacher Effekt.