Zukunft der Peoplefotografie? 356

4 years ago
@ Peter Herhold
Danke für dieses Beispiel mit der U-Bahnszene ! Genau so etwas wäre eben für mich eine legale "Öffentlichkeitsfotografie" mit zusätzlichem sozialkritischem Bezug.
Die Umsetzung in s/w mit stimmigem Bildschnitt kann ich mir auch als zielführend vorstellen, indem die wohl eher unauffällig und "farblos" gekleidete Oma so deutlicher betont würde.
Die Umsetzung in Grauwerte würde auch Informationen wie die Farben der Smartphonecovers in gold, pink oder beige auflösen, sowie auch der Kleidung und Haarfarben und deren im erlebten Eindruck stärkere Betonung so beim bildlichen Erinnerungseindruck wohl abmildern.

Jedoch, eines der zuletzt justizrelevant gewordenen Streetfotos stammt von einem Ostkreuz-Fotografen, also auch aus renommierter Quelle und eben kein "Schrottfoto"...
#261Report
[gone] User_6449
4 years ago
Zitat: SEE so/easy/ey ...

Danke für dieses Beispiel mit der U-Bahnszene ! Genau so etwas wäre eben für mich eine legale "Öffentlichkeitsfotografie" mit zusätzlichem sozialkritischem Bezug.

Das ist ja auch legal und wird in der Straßenfotografie massenhaft
so gemacht.

Möglicherweise verwechselst Du die vielen beschissenen Fotos und
Videos auf Facebook usw. mit Straßenfotografie. Die sind aber eine
ganz andere Nummer und haben nichts mit Reportage oder Kunst
zu tun

Ich verstehe daher noch immer noch nicht so ganz, wo überhaupt
Dein Problem liegt?
#262Report
4 years ago
Das ist ja auch legal ,,,,.


Du irrst
#263Report
[gone] User_6449
4 years ago
Zitat: BS ...

Du irrst

Nö ...

Vielleicht wird es wieder so kommen, aber bisher hat die Freiheit der
Presse und der Kunst nach 1945 noch niemand ausser Kraft gesetzt.
#264Report
4 years ago
Hier war der Link zur verworfenen Verfassungsbeschwerde :

https://www.model-kartei.de/forum/thread/97430/streetfotografie-prozess-mittels-crowdfunding-gesichert/#new
#265Report
4 years ago
Presse und Kunstfreiheit sind Rechte.
Ein Individuum hat auch Rechte und unter anderem das Recht am eigenen Bild
Manchmal kollidieren diese Rechte und dann wird abgewogen was schwerer wiegt.
Dieses Wiegen findet dann oft vor den Gerichten statt mit ungewissem Ausgang da....Einzelfallentscheidung.
Zur Pressefreiheit fällt mir so auf die Schneööe Caroline von Monaco ein-
Meines Wissens ein Fall der nach 1945 die Gerichte bemüht hat.
#266Report
[gone] User_6449
4 years ago
Zitat: BS ...

Presse und Kunstfreiheit sind Rechte.

Ein Individuum hat auch Rechte und unter anderem das Recht am eigenen Bild
Manchmal kollidieren diese Rechte und dann wird abgewogen was schwerer wiegt.
Dieses Wiegen findet dann oft vor den Gerichten statt mit ungewissem Ausgang da....Einzelfallentscheidung.

Genau so ist es ...

Wenn man "Straßenfotografie" macht, muss man auch immer damit rechnen,
dass es Ärger geben könnte. Jeder Fotograf muss selbst entscheiden, ob er das
Risiko eingeht oder nicht.

Meine persönliche Meinung:

Pressefreiheit und Kunst sind zwar gesetzlich verankert, aber jeder Fotograf
muss selbst verantworten was er macht. Im Zweifelsfall könnte er auch dafür
vor Gericht gezerrt werden, wenn dabei Perönlichkeitsrechte verletzt werden.

Aber wenn wir keine gesetzlich garantierte Freiheit der Presse und der Kunst
mehr hätten, würde es in der Tat sehr schlecht aussehen ...
#267Report
4 years ago
Zitat: Tom Rohwer | Fakten fordernder Verleugner ...

"Das war vor 40 Jahren schon so... "

Ja, das war früher auch schon so ...

Ich habe jedoch den Eindruck, dass die Abneigung gegen Fotografen
in den letzten Jahren deutlich größer geworden ist, speziell wenn der
Eindruck entsteht, dass sie von der Presse kommen.

Ja, da gehen meine Eindrücke in ähnliche Richtung.
Was völlig absurd ist: diese Entwicklung läuft parallel zur "Selfie-Manie" und der Angewohnheit, alles und auch alle ständig mit dem Smartphone zu fotografieren, und die Fotos bei Instagram und Facebook zu veröffentlichen und damit auch noch umfangreiche Rechte einzuräumen, die der Betreffende überwiegend noch nicht mal wieder zurückrufen kann...
(Fotos bei Facebook kann der Uploader wieder löschen - aber nur, wenn sie nicht bereits von anderen Usern geteilt wurden. Und Instagram... ganz finster...)

Aber vielleicht ist ein Smartphone mit wirklich guter Fotofunktion die heutige Alternative zur kleinen, leisen, unauffälligen Leica M früherer "Street-Fotografen"....
#268Report
4 years ago
@eckisfotos:
Übrigens warte ich jetzt mal auf Tom, der Euch gleich einmal das Recht am eigenen Bild erklärt - es geht dabei nämlich nach meinem Kenntnisstand nicht um das Fotografieren, sondern um das Veröffentlichen.

Ehrlich: Ich mag nicht mehr. Gegen all den vollständig, halb, drittel und viertel Unsinn, der wieder und wieder und wieder dazu speziell in Fotoforen verbraten wird... Nicht mein Problem. Ich weiß, was ich darf. Und wenn andere Leute meinen, man dürfe etwas nicht, was man in Wirklichkeit darf...

Ich arbeite seit vielen Jahren mit einer deutschen mittelständischen Bildagentur zusammen, für die ein wichtiges Themengebiet "Wirtschaft" ist. Über die verkaufe ich Fotos zu Wirtschafts-Themen. Wirtschafts-Themen gehen kaum ohne Unternehmen, Unternehmen gehen kaum ohne geschützte Marken. (Logos vor allem)

Seit vielen Jahren labern unzählige Leute rum, man dürfe keine geschützten Marken fotografieren und schon gar nicht veröffentlichen. Sogar die grenzverblödeten "Redakteure" gewisser "Microstock-Agenturen" wollen keine Marken auf Bildern. (Erkennen aber 95 Prozent aller Marken auf den Bildern gar nicht... *LOL*)

Soll mir recht sein. Ich (und andere Profis auch) und die Agentur verdienen gutes Geld mit Mercedes-Sternen, McDonalds-Leuchtreklamen und Marken, Marken, Marken... Manchmal ruft mich ein Redakteur der Agentur an und sagt: "Wir brauchen mal wieder aktuell... Apotheken und Pharma..." (Nur ein Beispiel)

Und wenn ich Zeit und Lust habe, ziehe ich dann los und fotografiere Markenlogos in möglichst vielen Zusammenhängen und Facetten.

Lange war ich so blöd und versuchte anderen Leuten zu erklären: Ihr dürft das auch. Sie wollten es nicht verstehen. Ist aber eigentlich ja auch gut so. Weniger Konkurrenz... ;-]]]]]]]]]]]]]]]]]]]]]]]]
#269Report
[gone] User_6449
4 years ago
Zitat: Tom Rohwer | Fakten fordernder Verleugner ...

Lange war ich so blöd und versuchte anderen Leuten zu
erklären: Ihr dürft das auch. Sie wollten es nicht verstehen.

Irgendwann streicht man eben besser die Segel und senkt die
Flagge, als einen verlorenen Kampf noch unnötig fortzuführen.
(Zitat: Hans Langsdorff)
#270Report
4 years ago
@ Peter Herhold

Hans Langsdorff stand vor einer ganz anderen Situation ... es waren wohl seine letzten Zeilen, die er niederschrieb, während sein Schiff versank und er dann abdrückte. Diese Tragik steht für mich weit über der hier geführten Diskussion ... zu der ich aber zurückkehre :

Genau dieses "damit rechnen müssen" und "das Risiko eingehen" ... wie auf hoher See bei Windstärke 11 mit ungewissem Ende. Da wäre mir eine klarere Regelung schon lieber, mit legislativ bestimmten Eckpfeilern, an denen man sich orientieren kann.
Dazu könnte (!) auch gehören, daß ein geplant und bewußt gezeigtes öffentliches Erscheinen eben auch so fotografiert werden darf, wenn eine angemessene Distanz und Perspektive eingehalten wird.

Gerade bei der immer noch anhaltenden Unklarheit wird doch derjenige, der nicht spektakulär die Grenzen ausloten, sondern sich möglichst rechtstreu verhalten will, letztlich zur Vorsicht und damit zum Verzicht gedrängt. Street und Eventfotografie als Wagnis ... führt doch nur zur Eindämmung dieses Genres, anstatt ihm mit klaren Regeln einen gesicherten Freiraum zu geben. Darin sehe ich, wie Du in #262 fragtest, das Problem ...

Frohe Weihnachten !
#271Report
4 years ago
Der Kampf ist dann verloren, wenn alle Menschen glauben, dass Fotografien verboten sind, auf denen Menschen abgebildet sind, die nicht vorher eine Einwilligung unterschrieben haben - auch dann wenn sie nur im Hintergrund ins Bild laufen. Das wird dann der Tod fast jeglicher Fotografie sein. Das schlimme ist: Wir steuern genau darauf zu.
#272Report
4 years ago
@ Marcello Rubini
Danke ! Neugierig gemacht hat mich speziell auch die darin erwähnte Merry Alpern, dazu auch dieses Interview (das irgendwie noch besser in den heute reanimierten thread gepaßt hätte) :

https://www.icp.org/interviews/public-private-secret-merry-alpern-with-pauline-vermare

https://www.schirn.de/magazin/interviews/ich_wartete_auf_die_menschen_wie_ein_jaeger_auf_beute/
#274Report
[gone] User_6449
4 years ago
Zitat: Marcello Rubini ...

Ein aktueller Link zum Thema: https://www.monopol-magazin.de/streetphotography-wien-persoenlichkeitsrechte?fbclid=IwAR1Grh5R4cGVxX4EljYQ5T0uRZNsnTjxbVYqkcsAg23ELmHTPV9fgHWwsMg

Der Artikel zeigt gut, dass Straßenfotografie stets eine Gratwanderung
zwischen Kunst-/Pressefrehieit und den Persönlichkeitsrechten ist ...

Meine Meinung ist noch immer:

Jeder Fotograf muss selbst entscheiden, was er an Fotos verantworten
kann - wofür er selbst im Zweifelsfall gerade stehen möchte oder nicht.
#275Report
4 years ago
Ob es in Zukunft mehr Spaß machen wird zu fotografieren wenn die Technik alles alleine macht mag sich jeder selbst beantworten. Aus meiner Sicht entwickelt sich die Fotografie immer mehr zu einer Art Zweitsprache die jeder beherrscht. Damit kann man natürlich auch Kunst produzieren aber es wird wohl damit so ähnlich werden wie mit den persönlichen Meinungsäußerungen im Web, jeder kann das machen aber kaum jemanden wird es interessieren. Es ist ja eigentlich das Handwerk was viele Fotografen motiviert und dazu bringt besser zu werden und weniger der Anspruch Kunst zu erschaffen.

https://www.youtube.com/watch?v=cLaRxM-KQGw
#276Report
4 years ago
Nur, weil mir heute dieses Video
vom gekonnten Personalisieren und Individualisieren
von ausgeschenktem Guiness Bier unterkam.

Es gibt eben immer wieder neu entstehende Möglichkeiten
für Peoplefotografen und den Ergebnissen, während andere
Möglichkeiten eben zurückgehen. Beständig ist die Veränderung.

Also vorwärts mit Kreativität, Menschenkenntnis und Leidenschaft !
In naher Zukunft werden sicher auch lebensgroße 3-D-Statuen zum
guten Ton gehören, bei denen dann gern mal ein Künstler zur Wahl
einer optimalen Mimik, Gestik und Körperhaltung und natürlich ein
entsprechend ausgerüstetes 3-D-Aufnahmegerät bezahlt werden.

Ähnlich wie die durch alle Städte durchgezogene Iris-Fotografie-Aktion.
#277Report
4 years ago
Wieder habe ich erst heute von einer Möglichkeit erfahren,
die wohl schon mindestens 2 Jahre lang vorhanden ist.

Man kann seine Fingernägel mit echten Fotos bedrucken lassen.
Also - da sollte doch jeder Fotograf hellhörig werden.
So oft, wie die Frauen ins Nagelstudio gehen, könnte
dieser Markt also durchaus auch von Fotografen mit dem
Spezialdrucker belegt/genutzt werden.
( Ganz bestimmt eine Erfindung und Entwicklung
aus dem hochqualifizierten, kreativen Deutschland !)
;-)


(Sogar ohne Probleme mit Einhaltung von 4m Abstand
mittels Fernauslösung / remote-Bedienung der Kamera)
#278Report
2 years ago
https://www.youtube.com/watch?v=dM8vo_WVBbk

So funktioniert Peoplefotografie heute. Ihr merkt schon, ein spezialisierter Fotograf und Bildbearbeiter kommt in diesem Video nicht mehr vor.
#279Report
[gone] User_446991
2 years ago
sehr spannend, danke für den Post.
Aber das Mädel kennt sich schon mit dem Thema Retusche und Bilderstil aus...
Wenn Fotos nur auf einem kleinen Bildschirm betrachtet werden sollen, dann reicht diese Art der Retusche vollkommen. Neue Welt :-)
#280Report

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