Sprachlos 76

5 years ago
Mit etwas Verzögerung (2-3 Jahre) kommt mal wieder ein internationaler Minitrend auch in der MK an.
Das ganze ist - wie der meiste Instagramquatsch - reine Selbstinzenierung. Es wird suggeriert, dass ein Shooting quasi nur Nebenprodukt eines aufregenden Bettgeplänkels wäre - was es meistens gar nicht ist.

So manch Fotografen (in der Mk gibts sogar sich darauf berufende Nachahmer) bauen sich eine Marke darauf auf und so manch ein Model fährt darauf ab und beide empfinden es als eigene Marktwertsteigerung sich so darzustellen.

Ich habe persönlich nichts gegen solche Aufnahmen - im Privatalbum. Wer sowas veröffentlicht, erhält von mir ein mitleidiges Lächeln.
5 years ago
Nur mal zum drüber nachdenken :
Als ich 1987 das erste Mal in Indien war , habe ich naiv unwissend und unbedacht spontan meine Schwiegermutter umarmt , worauf sie sagte : "Nun bin ich über 60 Jahre alt geworden und da muß es mir noch passieren , daß mich ein fremder Mann berührt !" Da wußte ich , daß ich was falsch gemacht hatte , ist mir dann auch nie wieder passiert .
Übrigens , sie hat es mir dann doch nicht übel genommen und hat sich immer rührend um mich besorgt .

Zum Eingangspost : Lieber kein Kommentar , es wurde schon alles Wichtige gesagt .
@ shoshin

"Es wird suggeriert..."

Vielleicht wird aber auch suggeriert, daß man ein total netter und integerer Fotograf ist, der keinen Stock im Arsch hat, und mit dem geneigte Models sowas einfach gerne machen.

Vielleicht wird aber auch suggeriert, daß man eine übergriffige, notgeile Drecksau ist.

Vielleicht dieses...vielleicht jenes. Das darf jeder Betrachter und vor allem jeder Shooting-Interessent gerne für sich selbst entscheiden.
5 years ago
Zum Eingangspost : Lieber kein Kommentar , es wurde schon alles Wichtige gesagt.

Aber noch nicht von jedem. Da geht noch was.
5 years ago
Da überlasse ich gerne anderen den Vortritt ...
...
"Es wird suggeriert..."
...

Nein, es wird eine Aussage getroffen.
5 years ago
Eine Aussage die jeder nach seinem Gusto anders interpretiert.
Und vor allem eine Aussage die nur Vermutung ist, solange man nicht vor Ort war.
Und selbst dann geht es uns nix an was andere im gegenseitigen Einverständnis alles machen.
5 years ago
am geilsten in Beitrag #16 der entlarvt, daß der Betrachter, der bei solchen Bildern ach so schockiert ist oder sich hier ob mangelnder Qualität entrüstet, derjenige ist, in dessen Kopf sich das bildet, über das er sich beschwert.
Eine Aussage die jeder nach seinem Gusto anders interpretiert.
Und vor allem eine Aussage die nur Vermutung ist, solange man nicht vor Ort war.
Und selbst dann geht es uns nix an was andere im gegenseitigen Einverständnis alles machen.


Das ist wahr, dennoch ist es genauso legitim sich öffentlich darüber zu "echauffieren" wenn man denn will. Gewisse Symbole haben eine gewisse gesellschaftliche Kraft. Ob diese wahr sind oder nicht. Man kann eine mit Kunstblut und künstlichen Narben völlig verunstaltete Frau aufnehmen zusammen mit der Hand des Fotografen, der einen Schlagring trägt...

Hier ist es völlig egal, ob das Shooting für alle Beteiligten der beste Tag des Lebens war, an dem alle gelacht und gefeiert hatten wie noch nie zuvor. Ein solches Bild wird dies nicht transportieren, will es auch nicht. Dennoch darf die Gesellschaft fragen (und zwar Model und Fotograf gleichermaßen): "Gefällt Dir sowas? Stehst Du darauf? Warum machst Du sowas? Findest Du das schön?"

Natürlich würde niemand annehmen, dass Anthony Hopkins tatsächlich die Leber eines Gastes essen würde, dennoch wurde diese Frage durchaus gestellt. Bei einigen Bildern im WWW ist es eben nicht so sicher, was wohl die Intension ist und ob es tatsächlich "gefaked" wäre.

Natürlich ist es letztlich egal, was zwei Erwachsene Menschen im gegenseitigen Konsenz machen. Aber was eine Aufnahme suggeriert und was sie aussagt, sind zwei verschiedene Dinge. Gerade wir Bildermacher sollten ab und an darüber nachdenken. Die Bildaussage ist nämlich unsere geheime Superkraft...
5 years ago
an den TO.
Ich mache mit meiner Lebensgefährtin auch Bilder wo ich Hand anlege....ist DAS jetzt ekelhaft...?
Oder darf ich DAS...? Wer hat das Recht darüber zu entscheiden....eigentlich nur diejenigen,...welche es angeht. Solang keine Gesetze etc. gebrochen werden...darf eigentlich ALLES fotografiert werden....
Ob Mann/Frau das gut, schön, ansprechend, skandalös oder ekelhaft findet...bleibt dem eigenen Geschmack überlassen.
Ich zB. finde Portraits mit immer dem gleichen Gesichtsausdruck nichtssagend und langweilig....
5 years ago
"Aber was eine Aufnahme suggeriert und was sie aussagt, sind zwei verschiedene Dinge. Gerade wir Bildermacher sollten ab und an darüber nachdenken. Die Bildaussage ist nämlich unsere geheime Superkraft..."

Ich mache Fotos für mich. Und Du?
Mir ist egal was andere davon denken oder in ein Bild fehlinterpretieren. Dem Model und mir muss es gefallen. Über mehr mache ich mir keine Gedanken. Warum auch?
Warum veröffentlichst Du dann?

Sobald Du Dein Bild jemandem zeigst, gehört es Dir nicht mehr alleine. Dann kann (soll) und darf das Gegenüber eine Meinung bilden und äußern.
Auch ich mache Fotos für mich, denn ich verdiene nichts damit, aber ich weiß sehr wohl dass meine Bilder etwas vermitteln können. Darüber sollte man sich klar sein.
5 years ago
Ich veröffentliche schlicht weil ich es kann.
Natürlich kann sich jeder eine Meinung darüber bilden. Sie interessiert mich bei den meisten nur nicht.

Du hattest geschrieben das wir Bildermacher über die Bildaussage nachdenken sollen. Ist es die aussage die Model&Ich wollen? Ja/Nein. Mehr interessiert mich nicht. Worüber soll ich da noch nachsenken und warum?
Das ist doch auch Dein gutes Recht, solange Du es mit Absicht machst. Dass es Dir egal ist was andere sagen, ob sie es fehlinterpretieren oder ein nicht gewolltes "Bild" gegenüber Deinen Fotos entwickeln.
Jedoch ist es falsch zu sagen: "Ich suggeriere nur und mehr findet nicht statt".

Das tut es sehr wohl. Man kann eben nicht nicht kommunizieren. Gerade mit Bildern. Ist es egal, ist alles gut, dann ist aber auch legitim wenn die Leute bei den vom TO angesprochenen Bildern sagen: "Ach guck an, der kleine Wichser, der packt den Models immer mal gerne an die Muschi." oder auf's Model gesprochen: "Na die kleine Schlampe lässt sich ja gerne befingern. Naja, wenn die Kasse stimmt."

Das alles darf Dich dann weder wundern noch irgendwie aufregen, denn es ist ja egal. Alles gut.

Nur zur Sicherheit: Die Aussagen sind fiktiv und ich kenne Deine Bilder nicht. Ich hab mich damit auf die im Eingangspost beschriebenen Bilder bezogen. Doch die Sicht von Anderen ist legitim. Falsch oder nicht, die Combo Fotograf/Model haben diese Ansichten "heraufbeschworen", damit stehen sie im Raum.
5 years ago
Deswegen verweigere ich Fotografen grundsätzlich den Handschlag. Wer weiß wann er sich zuletzt die Pranken
gereinigt hat.
5 years ago
Das beantwortet meine Frage nicht.

"Du hattest geschrieben das wir Bildermacher über die Bildaussage nachdenken sollen. Ist es die aussage die Model&Ich wollen? Ja/Nein. Mehr interessiert mich nicht. Worüber soll ich da noch nachsenken und warum?"
Dachte das hätte ich. Wenn Dir das einfach reicht, dann ist es OK und absolut legitim.

Ich zum Beispiel denke durchaus auch über diverse Aussenwirkungen nach. Zum Beispiel welches Frauenbild ich mit meinen Bildern unterstütze.
5 years ago
Damit prägst Du nur das Frauenbild nach Deiner Interpretation. Mehr nicht.
Nein, die Gesellschaft bildet ein Frauenbild. Ich unterstütze dies oder eben nicht
5 years ago
Das Grundproblem ist für mich, dass hier etliche Bildbetrachter offenbar die Realität und die auf den Bildern dargestellte Fiktion nicht auseinander halten können. Es ist ja eigentlich ein Kompliment für die Fotografen der entsprechenden Bilder, wenn die Bilder (technisch) gelungen sind, obwohl der Fotograf die Kamera mit einer Hand balanciert hat und dann auch noch die Betrachter glauben, dass "Erotik stattgefunden" hat, obwohl es harte Arbeit war.

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