Mit Kritik ist das eine sehr komplexe Sache.
Grundsätzlich gehe ich mit Moments & Emotions: Die Reaktionen anderer auf meine Aufnahmen sind mir persönlich erstmal völlig egal. Egal ob positiv oder negativ.
90% meiner Aufnahmen schlummern unveröffentlicht in A3-Mappen. Ich mache meine Aufnahmen nicht um irgendetwas zu bekommen, sondern um etwas loszuwerden. Ein Gefühl, etwas das mich bewegt, was ich nichtmal selbst benennen kann und dem ich mich immer nur nähern kann, ohne es jemals (bisher) zu erreichen.

Aber natürlich habe auch ich ein Ego, je nach Tagesform mal mehr oder weniger stark, das gerne gebauchpinselt wird und dem Kritik nahe geht. Das trifft aber eher darauf zu, wenn ich Aufnahmen jemandem persönlich zeige. Im Internet halte ich das meiste für unehrlich und an Likes und Kommentaren würde ich mich eh nie messen, weil das, was ich mache, glaube ich zumindest, fern vom Massengeschmack ist.

Sehr dankbar bin ich für konkrete Verbesserungsvorschläge, was die Bildgestaltung von Aufnahmen anbelangt. Mir fehlt oft die gestalterische Harmonie in meinen Aufnahmen.

Fragt Ihr Euch regelmäßig, was für Wünsche wohl (TFP-)Modelle haben könnten? Und falls ja: Beeinflusst Euch das?

Eine Zusammenarbeit ist dann für mich optimal, wenn beide das erreichen, was sie wollen. Und ich mag es nicht, wenn Modelle in einer Rolle stecken, die ihnen nicht liegt. Ich bin ein ziemlich sensitiver Mensch und merke sofort, wenn in der Hinsicht etwas nicht stimmig ist.
Das bedeutet nicht, dass ich mit einem Model und seinen Vorstellungen jetzt 100% Übereinstimmung haben muss. Für mich ist TFP auch fair, wenn erst die einen Ideen und dann die anderen Ideen umgesetzt werden. Aber die Schnittmenge muss eben groß genug sein.
Und bei einer richtig großen Schnittmenge, bei viel Vertrauen in der Zusammenarbeit, fühle ich mich am wohlsten und bin ich am produktivsten.

"Das trifft aber eher darauf zu, wenn ich Aufnahmen jemandem persönlich zeige. Im Internet halte ich das meiste für unehrlich und an Likes und Kommentaren würde ich mich eh nie messen, weil das, was ich mache, glaube ich zumindest, fern vom Massengeschmack ist."

Naja, sowohl hier in der MK wie auch auf FB ist das für mich schon fast das selbe, da meine Seiten nicht besonders hoch frequentiert sind und ich mich auch weitab vom Massengeschmack bewege. Daher kommt es mir nicht so sehr darauf an wie viele, sondern wer liked. Die Hälfte kenn ich eh schon persönlich, zumindest auf FB, und ein paar Leute zählen für mich auch mindestens doppelt. Als ich mal ein paar nacktere Bilder eingestellt habe bekam ich entsprechend auch mehr Likes und Kommentare, die aber als "Kritik" für mich ziemlich bedeutungslos waren, da eben mehr Haut automatisch mehr Interesse erzeugt. Wenn aber z.B. Schalli vorbeistreicht und mich für einen runden Fleck auf einem unbearbeiteten Analogbild lobt dann ist das Bauchpinselei, denn der hat anscheinend um einiges genauer hingeguckt als ich selbst. :)

Zuerst möchte ich mal ganz allgemein sagen, ich finde es Klasse hier, ich finde euch Klasse. Beim Lesen teilt man ja die Beteiligten bewusst oder unbewusst in Kategorien ein. So gibt es einige wo ich denke, was für ein A...
Das geht mal ein paar Seiten so und dann haut er oder sie einen Beitrag raus, wo ich nur sagen kann; Danke für deinen wertvollen Beitrag, das bringt mich und hoffentlich auch andere weiter.
Es ist also gut immer und immer wieder zu zuhören und das gesagte in die eigene Reflexion einzubinden. Dafür an dieser Stelle auch mal ein großes Dankeschön.

@SEE so/easy/ey

Ja, auch im Landburschenverein will jeder mit der örtlichen Doldenprinzessin oder Weinkönigin tanzen, so ist das Gerangel groß ...
Aber die Hooligans hier sind eben weitgehend die Foristen, und da meist die "tfp-Frischfleischjäger", während die "alten geilen Säcke" eine weitgehend friedliche Spezies sind, die halt das Portemonnaie öffnen, um hübsche Paymodels ohne "Zickenterror" vor die Linse zu kriegen.
Aber anstatt daß alle nach eigener Fasson selig werden können, wird immer wieder das Kriegsbeil ausgegraben ... aber die Hoffnung stirbt zuletzt ...!

Ich teile diese Einteilung und vor allem diese unterschwelligen Vorwürfe ("tfp-Frischfleischjäger" und "alten geilen Säcke") nicht . Wenn nun jede dieser Gruppen nur ihre Zielgruppe anschreiben würde, wäre es evtl auch gut so. Was passiert aber, wenn die "Säcke" das "Frischfleisch" anschreiben, die schalten in den "Zickenterror" und diesen bekommen die nächsten "Jäger" ab. Das scheint mir ja eben so eine verquere Denke zu sein, wenn man mit Scheinen winkt ist jedes Model zu allem bereit.
Wahrscheinlich hast du hier das Grundproblem genau getroffen, die Gruppe der TfP-Neulinge ist prüder und zickiger als es gestandene Models und vor Allem die Pay-Modells sind.

Um auch noch beim aktuellen Themenschwenk zu bleiben, ein Neuling wird anfangs viel mehr wert auf positive Kommentare und Likes legen, wie sie oder er es später tun wird. Ich kann mich in meinem Fall noch daran erinnern, das ich nicht so viele Likes bekommen habe wie ich mir erhoffte. Vergleiche mit Hilfe des Kommentarstreams haben mir dann suggeriert, "du musst mehr nackte Haut zeigen, dann bekommst du Likes".
Was soll ich sagen, es funktioniert, macht mich aber nicht glücklich.
Nach meiner Einschätzung bin ich noch lange nicht soweit, das ich handwerklich gute Fotos hinbekomme und erst dannach sollte ich mich auch an Akt versuchen.

Da liegt die Lösung auf der Hand, das man einfach die Likes abschafft und gleich dannach die Kommentare. Aber das wäre nur ein zu kurz gedachter Schnellschuß. Vernünftiger wäre es, Äpfel mit Äpfel und Birnen mit Birnen zu vergleichen. Das würde bedeuten, das sich Fotostreams in Kategorien trennen sollten. Doch wo ist die Grenze, die setzen 100 Gefragte bestimmt an mindestens 50 verschiedenen Stellen. Ganz zu schweigen vom enormen technischen Aufwand und dann dem Aufwand der Kontrolle, ob jedes Bild mit den richtigen Schlagworten versehen wurde.

Über weite Teile dieser Disskusion hatte ich mir gedacht, würdet ihr mal am konkreten Foto disskutieren, ihr wärt gar nicht so weit auseinander. Die Wendung hin zur konkreteren Bilderdiskussion ist eine begrüßenswerte Sache.
Jedoch birgt diese Diskussion im Forum ein sehr großes Risiko. Es werden Fotos die eigentlich MK18 getaggt sind für jeden sichtbar, auch wenn nur im Miniaturbild. Das kann für manche schon ein riesengroßes Problem werden. Daher sollte eine Bilderkritikendiskussion in einem internen Bereich stattfinden. Kann man Forentreads auch als nur für ViPs oder MK18 sichtbar machen.

Darauf bezugnehmend kann die zuletzt wieder häufig gestellte Frage nach pornorösen Fotos nicht beantwortet werden. Auf der einen Seite die Frage nach solchen Fotos, wenn es sie gibt, auf der anderen Seite schließen die Persönlichkeitsrechte und Wünsche nach internem Bereich, das zeigen hier im Forum aus.

Was dieser Diskussion fehlt, ist die Beantwortung der Frage, was ist überhaupt ein pornoröses Bild? Was ist ein Bild mit sexuellem Inhalt? Wo wird Sex angeboten, bzw gesucht?
Ich persönlich finde, das Finger oder andere Gegenstände zwischen die Schamlippen zu schieben definitiv Sex ist. Somit ist zumindest für mich in dem als Aufhänger genutzten Fotoangebots eine Anfrage nach Sex vor der Kamera enthalten. Eine Reduzierung des Bildinhalts nur auf die Geschlechtsteile und dann noch im einlochbereiten Zustand, sehe ich ebenfalls als pornorelevant an.

Weder Beuys noch Banksy hätten von mir als Kritiker Gutes zu erwarten ... so sind Kritiken auch immer subjektiv. Bezogen auf dieses Thema, ob Modelkartei oder Pornoseite kann ich nach der Kritik an meinen beiden Fashionbildern einräumen, daß unter meinen freizügigen Bildern ähnliche Mängel bestehen, und verstehe insofern, daß schlechte "Mumubilder" Euch umso mehr stören. Die Frage ist nur, wo ist der Schwellwert zwischen toll und mißlungen ? Da sind die Ansprüche der Kritiker wohl höher als die der Künstler ... oder weil eben Kunst erwartet, aber Knipserei präsentiert wird. Ob auch die Knipserei Existenzberechtigung hat ... dazu gibt es eben unterschiedliche Auffassungen.
@ steinitoon
Danke ! Perfekt gesehen mit dem Wechsel von Jägern und erspähter Beute ... aber auch regelbar : wer Akt & Co. hat, darf Newcomerinnen eben nicht initiativ anschreiben ..
Und die Trennung zwischen Äpfeln und Birnen, die kann gerne auch strenger ausfallen.
Freizügiges etc. muß nicht in der Tagesübersicht erscheinen und kann in den Randbereivh abtauchen, aber es sollte eben da bleiben dürfen ...

@schallkoerper fotografie (#620)

Nee nicht ganz, ich bin da eher bei Casa de Chrisso als es scheinen mag. Allerdings sind hier die Bildkritiken (wie schon geschrieben) so gruselig, dass sie mir einfach nichts bringen und diese HIER auch nicht suche. Da habe ich andere Leute (nein nicht Familie, die sich spätestens seit "Warum lacht die denn nicht auf dem Bild" selbst disqualifizierte), Fotografen im persönlichen Gespräch oder auch online.

Abgesehen davon glaube ich, dass sehr sehr viele hier ihre Bilder hochladen, obwohl sie um deren Mängel wissen (ich jedenfalls weiß oft was da nicht stimmt). Dennoch bin ich ja nicht beratungsresistent. Nur muss es von den richtigen Stellen kommen und auch qualifiziert angesprochen werden...

steinitoon:

..."du musst mehr nackte Haut zeigen, dann bekommst du Likes".
Was soll ich sagen, es funktioniert ...

Diese Überlegung hatte ich auch (wie wahrscheinlich fast jeder).
Auch der Test gab in dem Sinne der Theorie recht.
Dann stellte ich mir aber auch die Frage woher diese Likes/Kommentare kommen.
Fast 100% von der falschen Zielgruppe.
Dann war für mich auch relativ schnell klar das ich hier auf das zeigen von Akt gern verzichten kann.

Ich schließe mich mal dem Großteil hier an:
Es ist nicht wichtig wieviele Likes / Kommentare man bekommt. Sondern woher diese kommen.

Was mich zu der Frage bringt, was genau man von diesen Likes eigentlich hat. Ist es tatsächlich vielen nur wichtig egal aus welchen Gründen die meisten Likes abzugrasen, Quantität statt Qualität - und hat man dadurch irgendwelche wirtschaftlichen Vorteile? Höhere Position im Suchfilter? Ich raffe es nicht wirklich. Auch, ohne irgendwen angreifen zu wollen, auch die Vorschreiberthreads zielen doch hauptsächlich auf Sedcardbesuche ab, aber irgendwie kann man sich davon doch nichts kaufen, erhöht seine Chancen auf TfP-Models nicht und die Likes sind auch nur Wischiwaschi... oder sehe ich das falsch?

Aber man kann genauso leicht dieser süßen Versuchung erliegen und noch mehr nackte Haut fotografieren und zeigen, als man eigentlich möchte. Es ist doch so viel einfacher. Ich muss mich nicht entwickeln und das Geld nicht in Location oder die Erweiterung der Ausrüstung investieren.

Naja, wenn ich nackte Haut fotografiere dann in erster Linie weil ich nackte Haut fotografieren möchte, die Likes sind mir da ziemlich schnurzpiepe. :)

Was mich zu der Frage bringt, was genau man von diesen Likes eigentlich hat. Ist es tatsächlich vielen nur wichtig egal aus welchen Gründen die meisten Likes abzugrasen, Quantität statt Qualität - und hat man dadurch irgendwelche wirtschaftlichen Vorteile? Höhere Position im Suchfilter? Ich raffe es nicht wirklich. Auch, ohne irgendwen angreifen zu wollen, auch die Vorschreiberthreads zielen doch hauptsächlich auf Sedcardbesuche ab, aber irgendwie kann man sich davon doch nichts kaufen, erhöht seine Chancen auf TfP-Models nicht und die Likes sind auch nur Wischiwaschi... oder sehe ich das falsch?

Ganz banal ist jedes Like erstmal ein kleiner Dopaminkick. Die Hirnchemie fragt da gar nicht soviel nach. Strategisch geht es bei soetwas natürlich darum, die eigene Reichweite zu steigern um noch mehr Likes zu generieren, weil die irrige Annahme vorherrscht, je beliebter man ist, desto einfacher käme man an Models, die einem wieder zu mehr Likes verhelfen um dann wieder besser an Modelle zu kommen.... Das klassische Hamsterrad also.
Wobei das hier ja noch relativ gesittet zugeht. Was sich die Leute auf Instagram und Facebook so einfallen lassen um den Algorithmus zu befriedigen....

Casa de Chrisso:

Was mich zu der Frage bringt, was genau man von diesen Likes eigentlich hat.

Ich denke:
1. Bauchpinselei (ui, ganz viele mögen meine Bilder, ich muss also gut sein)
2. Fame (Der bekommt viel likes / Kommentare / Beachtung .. muss also gut sein)

Vielleicht erhöht man so dann doch seine Chancen auf TfP-Shoots, wenn

1. Das unerfahrene Model die Leistung anhand von Likes ausmacht und auch gerne viele Likes bekommen möchte.
2. Ein Shoot mit Dir dann mehr Reichweite für das Model generiert.

Alles nur Vermutung. ;)

Naja, auf Facebook und Instagram haben die Likes ja immerhin auch handfeste Vorteile, wirtschaftlich und für die Exposition. In der MK sehe ich die nicht so ganz. Den Dopaminkick kenne ich natürlich, aber wie gesagt muss der ja auch qualitativ richtig sein. Die Likes für Aktbilder haben mir nicht so viel gegeben, wobei ich damit nicht sagen möchte ich sei nicht zufrieden mit den Bildern, aber da zweifle ich eben automatisch an den Gründen für das Like. Diese Woche hab ich ungefähr 3 Likes bekommen, die haben mich aber allesamt gefreut - immerhin habe ich seit 'nem Jahr nichts mehr hochgeladen und die Likes waren nicht für Akt.

Ich hab den Button ja auch an aus ähnlichen Gründen, mich bewegt nur die Frage warum man Likes quantitativ so wichtig nimmt, also egal was hauptsache schnell Maximum Likes sammeln - eben in dem man den Mainstream bedient, viel Haut, alle Vorschreiberthreads mitnehmen usw. - denn hier hat man im Gegensatz zu Insta und Co. ja keine direkten wirtschaftlichen Vorteile davon oder sammelt Follower... es sei denn das kleine Netwerktätigkeits-Widget hat für die Leute dieselbe Funktion wie die Facebook-Startseite oder der Insta-Feed?

Da fehlt mir eben das Verständnis... wenn ich 350 Likes für ein Mumubild sammle (um mal den Kreis zu schließen) sagt mir das persönlich gar nichts zu meiner Fotografie noch fühle ich mich dadurch gebauchpinselt, denn der Fotograf ist bei dem Werk ja egal, gelobt wird der Einblick, auch wenn dann Kommentare was von tollem Bildschnitt und Kopfkino blubbern. Wenn ich allerdings 5 Likes von wirklich guten Kollegen für ein Portrait bekomme freue ich mich richtig über das Lob.

Was mich an der Likerei stört: Ich kann ein Foto aus den
verrücktesten Gründen mögen, z. B. weil mir ein bestimmter
Körperteil besonders gut getroffen scheint. Wir reden hier ja nicht
über Blümchenfotografie. Will ich das
zum Ausdruck bringen, ohne gleich einen Kommentar zu schreiben,
hab ich nur die Möglichkeit, dieses Foto "großartig" zu nennen.
Damit würde ich ihm notgedrungen eine Qualität - etwas Objektes! - zuschreiben,
die es überhaupt nicht haben muss. Etwas mögen ist eine Sache,
etwas richtig gut finden eine ganz andere. Diese Differenz geht
bei dem objektivierenden "großartig" verloren. Hieße es einfach "mag ich",
müsste der Empfänger auch nicht mehr groß überlegen, ob es es sich
um kompetente Zustimmung, unreflektiertes Gefallen oder einfach nur um
die übliche Schleimerei handelt. Und man könnte auch selbst unbefangener liken.
Überdies wäre jederzeit
klar, dass die Anzahl der Likes in der Hauptsache nur etwas
über die Nähe zum Mainstream aussagt.