Analog fotografieren 89

5 years ago
Hallo,
ich bin aus Digitalen Generation und brauche Hilfe von erfahrenen Analog Fotografen.
Ich habe vor die Bilder selber zu entwickeln.
Meine Kamera (Ananlog natürlich ;-) hat einen 50mm 2. 8 Blende.
Ich will einen Entwickler kaufen der hat einen 50mm 4.6 Objektiv.
Meine 1 Frage: geht es überhaupt, verliere ich an Bild Qualität? oder ist das überhaupt anderes Stiefel?

Meine 2 Frage: ist es besser die Bilder in dunkel Kammer zu entwickeln oder geht es genau so gut über einscannen von Analogfilm ins PC? Ist das ein Qualität unterschied ?

viele Grüße
Bartek
5 years ago
Korrektur: es handelt sich um einen Schwarzweiß-Vergrößerer natürlich und nicht um einen Entwickler ;-)
5 years ago
Warum meinst du an Bildqualität zu verlieren? Weil das Objektiv des Vergrößerers eine kleinere Blendenöffnung hat?
5 years ago
In der Dunkelkammer brauchst du keine lichtstarken Objektive. Im Gegenteil. Je nach Papier werden die Belichtungszeiten so kurz, dass so manche Zeitschaltuhr es nicht schafft. Außerdem bekommst du bei offener Blende schneller Unschärfen weil das Papier sich vielleicht mal minimal verwirft. Außerdem wirst du kein Spaß haben wenn du bei sehr kurzen Belichtungszeiten mal abwedeln oder nachbelichten musst.
5 years ago
Natürlich solltest du darauf achten, dass auch das Objektiv des Vergrößerers eine vernünftige Qualität hat, aber das hat nichts mit der größten Blendenöffnung zu tun. Es macht ohnehin eher Sinn abzublenden (Blende 11 etwa) und dafür die Belichtungszeit zu verlängern, denn dann hast du eine bessere Möglichkeit für Finetuning (abwedeln und nachbelichten).

Vielleicht hilft dir dies hier ja weiter:
https://analoge-fotografie.net/blog/fotolabor-belichtungszeit/#Blende-schlieen
5 years ago
Der Aufwand, Papierabzüge herzustellen ist deutlich (!) größer als die reine Negativentwicklung. Wenn du nur Filme entwickelst und dann einscannst, brauchst du nicht mal eine Dunkelkammer. Es genügt ein Wechselsack und Entwicklungsdose. Ganz zu schweigen von den Materialkosten. Papier ist inzwischen sehr teuer geworden.
Darum scannen tatsächlich viele Analog-Fotografen ihre Filme und bearbeiten dann weiter am Rechner. Dabei verlierst du je nach Scanner und Scansoftware aber durchaus Qualität. Anbieter wie Fotoimpex bieten Filmentwicklung und hochwertigen Scan - preislich natürlich jenseits der Kosten bei Selbstverarbeitung. Allerdings ist es für den Anfang sicher eine Überlegung wert.
5 years ago
Meine Meinung:
du solltest dir erst einmal mit Hilfe entsprechender Litaratur oder einem Kurs, einige Grundkenntnisse aneignen, dann klärt sich Frage 1 von selbst.

zu Frage 2:
Wenn du analog fotografieren willst, solltest du auch analog vergößern (wozu braucht es sonst einen Vergrößerer?) was du vorschlägst ist ein Hybridverfahren, also letztlich auch wieder digital.

In der analogen Fotografie geht es um das Endprodukt,
also um ein auf Fotopapier belichtetes und entwickeltes Original.
Ein Druck oder ein Bild am Bildschirm ist keine (analoge) Fotografie!
5 years ago
@whs photographie

Darauf ein klares: "kann man so oder so sehen". Fotografie ist dem Namen nach Schreiben mit Licht. Womit und worauf du schreibst, ist dir überlassen.
Wie gesagt: Papierabzüge bedeuten einfach mal einen immensen Mehraufwand. Gerade zum Einstieg sollte man sich vielleicht verzetteln. Aber ich kann deinen Vorschlag nur unterstreichen, vor Ort nach einer Fotogruppe etc Ausschau zu halten!
5 years ago
Kann man nicht,
Analog ist analog und digital ist digital.
Mischformen verdienen nicht die Bezeichnung Analog.

... und wenn der TO schon nach einem Vergrößerer fragt...
5 years ago
PS
Digitale Daten sind binäre Codes, sonst nichts.
wo steckt in einem binären Code das Licht ?
5 years ago
Das Licht wäre im Falle eines gescannten Negativs das (mit oder ohne digitale Bearbeitung) danach ausbelichtet werden würde, das Laserlicht eines Labs, das mit einem roten, grünen und blauen Laserstrahls ein Fotopapier belichtet und danach entwickelt und fixiert. Das Ergebnis ist also ein analoger Abzug, eine Fotografie, kein Druck.
Aber es stimmt, dass das nur sehr bedingt mit einem klassischen, analogen Abzug aus dem eigenen Labor unter Verwendung eines Vergrößerers zu vergleichen ist, denn das sind letztlich immer Unikate ... und die haben eine eigene - nennen wir es mal - Aura.
5 years ago
Also bitte, das sind jetzt echt Glaubensfragen und haben mit der Technik nichts zu tun. Es ist vollkommen legitim seine Filme einzuscannen und Prints am Tintenspucker zu machen, dadurch geht die Anmutung eines schönen Analogfotos sicher nicht flöten. Und daß der Analogabzug technisch besser wäre kann mir keiner erzählen. Hier geht es lediglich um die haptische Erfahrung, die Freude am Prozess, aber ganz sicher nicht um maximale Qualität. Man darf gerne digitalfeindlich sein, aber rein objektiv macht es den Kohl nun auch nicht so fett ob die Daten per Binärcode oder durch Photonengeprassel auf das Papier gebracht werden, Letzteres ist auch nur eine Datenquelle und keine göttliche Magie. Rein physikalisch habe ich jedenfalls erhebliche Zweifel daß ein Analogprint mit diversen physikalischen Flaschenhälsen auf dem Weg vom Negativ zum Papier präziser sein kann als ein Druck vom Trommelscan oder auch nur Flextight- oder guter Filmscan.
Die Freude an der Kreativität, auch gerade an der nicht 100%igen Präzision vom Analogprozess kann ich trotzdem teilen und man bekommt sicher tolle Sachen hin die mit dem bearbeiteten Scan, gerade wegen der Präzision, vielleicht unmöglich sind aber zumindest ohne Überraschungen daherkommen, weswegen ich auch weit mehr Spaß mit Analogfotografie habe. Aber das hat künstlerische oder emotionale Gründe, sicher nicht technische.
5 years ago
Nun, es gibt einige Fotografen, die sehr gut hybrid arbeiten und die analoge Aura erhalten können. Da fällt mir zum Beispiel Jan Scholz ein. Ich muss doch immer wieder ein wenig schmunzeln, wenn gerade ein Fotograf die Welt ausschließlich in schwarz oder weiß sieht.
Aber ich habe selbst viele Jahre "vollanalog" gearbeitet. Ich weiß schon, was ihr meint. Und abgesehen von der Aura - wenn ich den Begriff weitertragen darf - färbt der entschleunigte und verteuerte Aufnahmeprozess auch auf die Arbeitsweise ab...
Sorry fürs OT.
5 years ago
WOW !!!
Vielen Dank für die Antworten! Ich bin begeistert mit euren Gedanken, Überlegungen und Tipps.
Ich nehme alles auf und mache mich auf dem Analogen Weg :-)

Viele Grüße
Bartek
5 years ago
Gutes Gelingen ... es macht nach ein paar Startschwierigkeiten wirklich Spaß ... ich denke darauf können wir uns hier alle einigen ;-)
5 years ago
fotoimpex in berlin ist ein sehr guter vorschlag für sw filme und alles drum herum.
wenn du "hybrid" testen willst wäre der günstige einstieg: ilford xp2.
den kannst du nahezu überall relativ günstig kaufen und dann entwickeln und digitalisieren lassen, weil er anders als echte sw-filme mit dem standardmäßigen c41 farbprozess entwickelt wird.
5 years ago
In der Dunkelkammer brauchst du keine lichtstarken Objektive.

Das ist nur begrenzt richtig.

Ein Vergrößerungs-Objektiv mit Lichtstärke 2.8 ist sinnvoll, weil erstens die manuelle Scharfstellung einfacher ist als bei einem lichtschwächeren (und damit auch das Einjustieren einer automatischen Scharfstellung, falls vorhanden) und zweitens weil man schlicht mehr vom auf den Vergrößerungsrahmen bzw. das Fotopapier projizierten Bildes sieht.

Vergrößerungs-Objektive mit Lichtstärke 1:4 oder gar 1:5.6 (früher durchaus üblich) sind einfach sehr duster.

Man sollte sich unbedingt ein wirklich gutes Vergrößerungs-Objektiv gönnen, eines mit Lichtstärke 1:2.8 und mit guter Randschärfe. Zum Einrichten des Bildes, Wahl des Ausschnitts usw. nutzt man die offene Blende, zum Belichten des Fotopapiers geht man dann 2 bis 3 Blendenstufen runter.

Bei Formaten bis 18x24 reicht es meistens, 2 Stufen abzublenden, bei 30x40, 40x50 oder noch größer sollte man dann 3 Stufen, ggf. 4 Stufen abblenden. Das probiert man am besten mal mit einer kleinen Versuchsreihe aus.

Es gibt eine ganze einfache Methode dafür: egal wie groß die Vergrößerung auch ist - das Korn des Films muß bis in die Ecken knackscharf wiedergegeben werden. Wenn das Korn in der Bildmitte scharf ist und zu den Ecken hin immer unschärfer wird, dann taugt entweder das Vergrößerungs-Objektiv nichts, oder man hat nicht weit genug abgeblendet (bei offener Blende hat man immer Qualitätsverlust in den Ecken und an den Rändern) - oder das Papier wurde nicht richtig plan gehalten, sondern wölbte sich am Rand etwas hoch. (Das kann passieren, wenn man Papierformate verwendet, für die man keinen ausreichend großen Vergrößerungsrahmen hat - Rahmen, die bis 30x40 oder gar 40x50 oder 50x60 gehen sind schweineteuer. Waren sie vor 40 Jahren schon, und sind sie heute mit Sicherheit erst recht.)
5 years ago
Ich denke man sollte langsam anfangen und erstmal den Negativprozess wirklich verstehen, bevor man sich dem Positivprozess widmet. Also erstmal selbst entwickeln und Scannen. Ansonsten bezahlt man gerade analog natürlich mächtig Lehrgeld.

Willst Du trotzdem schon einen Vergrößerer erwerben, achte darauf, daß das entsprechende Objektiv auch die richtige Brennweite hat, um für Deine Formate überhaupt einsetzbar zu sein und dass die nötigen Masken/Bühnen etc. beiliegen.
5 years ago
Negative scannen, insbesondere S/W-Negative, führt nur mit sehr hochwertigen Scannern und bei sehr sehr exakt entwickelten Negativen zu gleichwertigen Ergebnissen mit der Methode, vom Negativ eine Vergrößerung anzufertigen und diese dann mit einem Flachbett-Scanner einzuscannen.

Es ist in der Tat meistens technisch besser und auch preiswerter, mit einem guten Vergrößerer - und dem nötigen Know-How - eine sauber 18x24 oder 24x30-Vergrößerung zu erstellen und die dann mit einem Flachbett-Scanner (Trommelscanner dieses Formats wird wohl kaum einer haben) zu digitalisieren.

Praktischer Erfahrungswert...

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