Bitte um Analyse/Kritik 19

5 years ago
folgender drei Bilder für den Anfang, womöglich in der Reihenfolge wie in der Überschrift.
Gemeint sind sachbezogene, nachvollziehbare Bildmerkmale, einen Anfang könnte die Liste von J Reber im Kommentar #556 hier bilden:

https://www.model-kartei.de/forum/thread/100404/modelkartei-oder-pornoseite/?page=27

Ich bin Anfänger (ernsthaftes Fotografieren seit 2014), fotografiere mit Nikon DSLRs, überwiegend mit Festbrennweiten und begreife meine Bilder als Portraits. Akt, sinnlich, erotisch etc. interessieren mich nicht.

Haut mir was um die Ohren!





Habe dir die Bilder kommentiert.
[gone] User_6449
5 years ago
Zitat: Jörg M. ...
Habe dir die Bilder kommentiert.

Wo?
5 years ago
Alle drei Bilder versuchen eine psychologische Aussage über die Protagonistin zu machen, mit gestalterischen Mittlen. So nehme ich das wahr. Im ersten Fall durch die leuchtende, bewegte Umgebung und die Verschattung der Person, im zweiten Fall durch das an-den-Rand-Drängen der Person vom dunklen Raum und im dritten Fall durch die Pose, wo das Modell sich von der direkten Face-en-Face-Kommunikation vom Betrachter wegdreht.

Nein, habe mich jetzt nicht an einer Liste abgearbeitet, das hielte ich für unsinnig formalistisch. Mir ist es wichtiger, die wesentlichen Mittel und Wirkungen zu erschließen. Anderes könnte ergänzen, scheint mir aber hier weniger von Belang.

Nachtrag: Eine Kritik an der fotografischen Haltung spare ich mir, die ist ja nicht gewünscht. Formal sind die Beispiele jedenfalls gut konzipiert und gemacht.
5 years ago
Meine subjektive Laienmeinung, auch als Hobbyfotograf:

Das dritte gefaellt mir am besten. Als Portrait funktioniert es super.
Ausdruck, Beleuchtung, Klarheit, Fokus, Lichteinsatz, alles sehr stimmig. Ich habe das Gefuehl, bei dem Modell zu sein und sie in einem privaten Moment zu erleben. Blick zur Seite vermeidet das typische "ich guck jetzt in die Kamera". Die Textur des Hemdes ist ausserordentlich gut gelungen. Die Lichtsetzung fuehrt zum Bildmotiv.
Einzige kleine Schwaeche: Die Haare sind zum Rand hin nicht sauber vom Hintergrund getrennt.

Das mittlere ist mir persoenlich etwas zu dunkel -- ich haette gerne etwas mehr Highlights im Gesicht. Aber insgesamt ist Pose, Lichtsetzung mit Konturen und warme Farbgebung stimmig.
Was mir nicht gefaellt ist der Schnitt: Da ist zuviel "empty space", also einfach nur schwarzes Nichts. Ein engerer Schnitt haette dem Bild gut getan.

Das erste verstehe ich nicht. Es faengt Stimmung ein, aber warum ist das Hauptmotiv so dunkel, wenn es ein Portrait ist? Licht auf dem Koerper ist sehr gut, Schaerfe finde ich gut eingesetzt, Farbe passt, aber das Gesicht ist mir zu dunkel.
Kann man als kuenstlerischen Effekt sehen ("guck halt genauer hin!"), aber meins ist es nicht so.
Dann faellt mir noch auf: Ich faende es besser, wenn das Modell in die andere Richtung guckt. Wir "lesen" Bilder ja von links nach rechts. Hier hoert das Bild beim Gesicht auf, weil das Auge ja dann den Weg zurueck nimmt.


Was mir bei allen dreien gefaellt: Du siehst Dein Modell als Person, nicht als austauschbare Figur.

Sollen wir fuer unsere Bilder eigene Threads aufmachen, oder koennen wir den benutzen?
5 years ago
@Peter Herhold:
Unter den Bildern...
5 years ago
@ aspan
Am Besten gefällt mir das oberste Bild, das fast schon ins Silhouettenhafte gehende vermittelt zusammen mit dem erkennbar lebendigen Posing eine gefühlvolle Stimmung. Das unterste Bild ist ein schönes Portrait und sagt mir auch zu, beim mittleren Bild jedoch sehe ich nur das Licht an der Wand über dem Hinterkopf.
Meine schon hier im Forumspost vorgebildete Meinung blieb also quasi unverändert, denn wie ich nun sah, fand ich oben und unten schon früher mal großartig, das Mittlere jedoch nicht.
[gone] schallkoerper fotografie
5 years ago
Bei Bild Nr 1 bin ich uneins inwiefern ich den Hintergrund zu dominant finde, aber sie ist nicht total im Dunkeln, man muss sich finde ich auch einfach mehr hineinbegeben in das Bild, wegen ihres im Dunkeln liegenden Gesichts, wobei ich finde, das man es dem Betrachter ja auch nicht zu leicht machen muss. Ich mag den Hintergrund fast lieber als die fotografierte Person, das in Unschärfe verlorene gefällt mir, auch farblich.

Bei Bild Nr. 2 wo "empty Space" erwähnt wird...ist mir fast zu wenig, ich gehe von mir aus: ich hätte über ihrem Kopf mehr Platz gelassen. Ich finde gut wenn alles drumrum verschwindet und es auch hier nicht so perfekt ausgeleuchtet ist, man begibt sich auch hier wie bei einer Stimme, die leise aber vernehmbar spricht stärker hinein.

Bild Nr. 3...schönes klares Porträt, schöne Farben, ich bin ja nicht so er Fan von Hochformat, an sich finde ich das nur beim zweiten Foto wirklich gut, aber je weniger Raum und hier war vermutlich nicht soviel Raum desto eher halt Hochformat als Querformat. Für mich könnte sie auch in die Kamera schauen, das Bild vermittelt mir, dass Ihr eine gute Zeit beim Fotos machen hattet.
5 years ago
Normalerweise kommentiere ich keiner Bilder, aber da explizit gewünscht...

Da man irgendwelche "künstlerischen Hintergedanken" immer maximal erraten kann, konzentriere ich mich rein auf "klassisches Handwerk" bzw. emotionaler Wirkung auf mich persönlich.
Sorry vorab, falls ich damit deine eigentlich Intention "übersehe" bzw. dass meine Kritik damit eher praktischer Natur ist und leider auch nicht so gehoben klingt, wie manch anderer seine Eindrücke formulieren kann. ;-)

#1

Vom Gesicht sehe ich zu wenig und das color-grading der dunklen Tonwerte geht mir zu sehr Richtung Mitten - gibt "unschöne" Rände um Schatten, wie bspw. um ihr linkes Auge oder den Haaransatz. Im Hintergrund, wo mich das Licht hinzieht, muss ich mir aufgrund der Unschärfe die Objekte zusammenraten... die aber vermutlich eh belanglos wären.

Unterm Strich: das Bild sagt mir gar nichts - weder klassisch-ästhetisch noch emotional.

#2

Handwerklich stört mich das deutlich Banding und dass es rechts aussieht, als hätte jemand retuschiert, dessen Monitor dunkle Tonwerte nicht differenzieren kann. ;-) Ein sauberes Auslaufen lassen ins Schwarz hätte mir besser gefallen.
Bzgl. Schnitt bin ich mir uneins. Ja, ist viel toter Raum und ich persönlich mag es "nah dran" - aber andererseits "kippt" das Bild für mein dafürhalten noch nicht. Ach, und ebenfalls schön wäre, wenn das Model heller oder zumindest gleich hell wie der Hintergrund wäre... was ich aber vermutlich durch Abdunkeln des Hintergrunds machen würde. Das sanfte Licht im Gesicht finde ich super.

Emotional gefällt es mir gut. Es wirkt auf mich ruhig und nachdenklich, ohne dabei gelangweilt oder desinteressiert rüber zu kommen.

#3

Interessantes Gesicht. Handwerklich fällt mir spontan ein Bügeleisen ein, bin mir aber nicht sicher, ob das zum klassischen fotografischen Handwerkszeug gehört. ;-P
Schönes, weiches Licht. Hartes Licht von unten kann ich beim besten Willen nicht erkennen, höchstens vielleicht ein bißchen zu viel. Finde die schattenfreie Ausleuchung in dem Fall aber eigentlich ganz schön.
Im Bereich Haare würden mir persönlich warme Schatten besser gefallen - insb. in Anbtracht der Haarfarbe. Und auch die Bluse hätte ich eher farbneutral gehalten. Ist aber beides sicherlich Geschmackssache.
Bzgl. Schnitt ist es m.E. weder Fisch noch Fleisch: entweder "ran" - oben und links weniger - oder "mehr" - zeig mir, wo sie hinschaut bzw. was sie sieht.

Aber auch hier: schöne Ausstrahlung, "wirkt" für mich... und ist mein Favorit der drei. :-)
5 years ago
Drei Aufnahmen sind schon etwas viel auf einmal, da werde ich zwangsläufig etwas oberflächlich.

Bild 1: Besticht mich sehr durch die Farben. Wirkt fast etwas abstrakt oder im Ansatz psychedelisch. Durch Farbe und Helligkeit lenkt es natürlich sehr vom Hauptmotiv ab. Das finde ich wiederum äußerst entzückend. Kopfhaltung und im Ansatz zu erahnender Ausdruck finde ich wirklich sehr schön. Die Handhaltung gibt der Aufnahme fast etwas meditatives. Dass mir zuviel "abgesoffen" ist bzw. Aufhellung die Haut leicht schmutzig wirken lässt, tritt für mich hinter dem Gesamteindruck absolut zurück und ist damit für mich "okay", wäre ansonsten für mich aber definitiv ein Kritikpunkt.

Bild 2: Die Lichtstimmung ist überragend, allerdings auch verwirrend, da sehr unnatürlich wirkend. Gefühlt es es mir im Gesicht einen Hauch zu dunkel und ich hätte mir auch insgesamt einen Hauch mehr Zeichnung gewünscht. Alleine in Bezug auf die Gesamtästhetik überzeugt mich die Aufnahme nicht. Allerdings geht es hier ganz offensichtlich auch nicht darum, deshalb ist das ok.

Bild 3:
Die Aufnahme lebt für mich ganz eindeutig vom Ausdruck, sehr positiv, sehr sympathisch aber gleichzeitig kein simples Lächelfoto. Der abgewandte Blick und der nicht eindeutig benennbare Ausdruck bringt enorm Spannung ins Bild.
Was mir nicht so gut gefällt ist der unruhige Hintergrund. Im rechten Bildbereich ist alles gut und der blaue Lichtschimmer gefällt. Links sind helle aber nicht zuzuordnende Strukturen. Die nehmen der Aufnahme für meinen Geschmack viel Harmonie, was auch auf die knittrige Bluse zutrifft. Ich glaube letzteres ist zu einem guten Teil der Bearbeitung geschuldet.

Insgesamt sind alle drei Aufnahmen betrachtenswert. Ich finde sie erfrischend ungewöhnlich und sehr stimmungsvoll. Letzteres ist für mich auch das allerwichtigste bei Fotos. Ich finde man sieht, dass Dich etwas künstlerisch anleitet. Dadurch verzeihe ich den Aufnahmen Schwächen, die andere Fotos für mich disqualifizieren würden. Wobei das jetzt nicht so hart klingen soll. Ich meine damit vor allem Geschmacksfragen, vor allem in Bezug auf die Bearbeitung, und dabei bin ich schon sehr eigen. Mir fallen unnatürliche Dinge, unnatürliche Lichtstimmungen, Kontrastverhältnisse etc. immer sehr stark auf.
5 years ago
Höchst erfreut über alle Eindrücke. Danke an alle, die sich die Mühe gemacht haben, für viele Hinweise auf diverse Schwächen und feine Details, die ich weitgehend teile, besonders Reber, moments und shoshin. (Mehr und/oder deutlichere Kritik wäre kein Schaden gewesen). Wo nicht widersprochen wird, gilt die Kritik als angenommen und bestätigt.


@Marcello,
mit dem Versuch, eine bestimmte psychologische Aussage zu vermitteln, liegst du bestimmt richtig. Ich hätte eher vom Ausdruck einer Stimmung gesprochen - "psychologisch" klingt so, als solle mit dem Bild etwas erklärt werden.


@J Reber,
zu #1: Auch wenn das womöglich infantil oder eindimensional klingt, ich mag Tiefen auf meinen Bildern. Ich mag dunkle Bilder allgemein, ich mag Schattenbereiche, dunkle Hintergründe, im Dunkeln auslaufende Konturen, Strukturen, Linien, ich mag das nicht ganz Sichtbare, schematisch Vieldeutige, das sich nicht ganz zu Ende evaluieren lässt und von der Phantasie ergänzt werden muss. Dunkles zu nutzen, um es beim Erahnen zu belassen und helleres/halbdunkles hervorzuheben, finde ich großartig. In diesem Zusammenhang lag #1 allerdings kein Vorsatz zugrunde, sondern technische Schwäche, d.i. ich habe Mist gebaut. Fotografiert wurde mit Offenblende (1.8), nachdem ich vergeblich versucht hatte, in der beengten Räumlichkeit über eine hell tapezierte Wand ihr Gesicht mit reflektiertem Blitz aufzuhellen (das Shooting war nachts und spontan, ich war auf einer Urlaubsreise und hatte keinerlei Ausrüstung außer einem Blitz mit unbrauchbarem Kack-Mini-Billig-Diffusor dabei). Also blieb nur available light mit langen Belichtungszeiten (1/25s, D810/ISO 400 ist für mich hart an der Grenze bei so großen dynamischen Unterschieden) und eine shilouettenhafte Aufnahme - was meinen Präferenzen entgegenkommt, s.o. - die ihr Gesicht ins Zentrum stellt, weil man es mangels Ausleuchtung genauer ergründen will, aber in diesem Fall war das eine Notlösung und keine Tugend. Sie saß auf dem Bettrand und war wunderschön, ich wollte die Perspektive nicht wechseln. Trotzdem ist das technisch natürlich dürftig, auch die fehlenden Hände sind mau; salient waren für mich Kopf und Oberkörper - die übliche 'Was sich für mich gut anfühlt, sieht schön aus'-Unachtsamkeit.

Zu #2: Mit Blick auf meine oben genannten Präferenzen: Ich bin tatsächlich mit dem Licht, insbesondere auf dem Gesicht, sehr zufrieden und halte es für ziemlich gelungen. Es hat exakt den Effekt bewirkt, den ich mir erhofft hatte. Mich überrascht (und ich bedaure), dass ich es nicht geschafft habe, diese Wirkung bei der Mehrheit der Kommentatoren zu entfalten. Blick und Gesichtsausdruck haben für mich etwas beinahe religiös-besinnliches bis -erhabenes; der Augenblick ist entlegen, sie ist allein, aber nicht einsam. Richtig ist, dass der Lichtfleck an der Wand über ihrem Kopf zu groß ist und den Blick von ihr ablenkt. Ich wollte, dass sie an der Wand lehnt, wäre sie gestanden, wäre der Lichtfleck wahrscheinlich kleiner ausgefallen, aber sie wäre nicht so in ihrer Mitte gewesen. Man kann in meiner Lesart diesen Fleck aber auch als eine Art Präsenz begreifen, die sich zu ihr gesellt. Auch der 'empty space' scheint mir in Ordnung zu sein, wäre der Raum größer gewesen, hätte ich u.U. noch mehr genommen.
(In dem Zusammenhang: Mir sind sehr viele Bilder hier in der MK viel zu knapp geschnitten, viel zu nah am Motiv. Es wird kein Kontext mit dem umgebenden Raum, kein Eindruck von Räumlichkeit hergestellt. Meistens ist das beim betreffenden Fotografen eine Art Standardeinstellung, die man nie verlässt, und betrifft dann gleich die komplette SED.)


@moments,
zu #1: Bearbeitung/Aufhellung der Hauttöne im Gesichts ist Schmu, gebe dir recht. Vielleicht gehe ich da nochmal ran.

zu #2:
Handwerklich stört mich das deutlich Banding und dass es rechts aussieht, als hätte jemand retuschiert, dessen Monitor dunkle Tonwerte nicht differenzieren kann. ;-)


Hups!
Werd mal präziser. Was genau meinst du? Ich fürchte, ich weiß, was du meinst. Dass der Gang, in dem sie steht, hinten in einen Torbogen mündet, meinst du nicht, oder?
Zu Raumverteilung und hell-dunkel siehe oben bei Antwort an J Reber.

zu #3: Ihr Gesicht ist eines der großartigsten, die ich bislang fotografiert habe, und brennweitenabhängig (das zur Bügeleisenthematik) sehr wandelbar - sie oszilliert (nicht nur fotografisch) zwischen Bauernkind, Mädel aus dem Treppenhaus und einer reifen, aufregenden Frau. Das weiche Licht von unten (es gab nur weiches, d.h. reflektiertes Licht auf dem Bild) kam von hellen Holzdielen und unterstreicht auf dem Bild im Verbund mit dem Gesichtsausdruck ihre adlige Herkunft.

Bzgl. Schnitt ist es m.E. weder Fisch noch Fleisch: entweder "ran" - oben und links weniger - oder "mehr" - zeig mir, wo sie hinschaut bzw. was sie sieht.


Jep, der Schnitt an dem Bild ist ein ewiger Kompromiss. Habe gefühlt Stunden daran rumgedoktort und bin zu keinem befriedigendem Ergebnis gekommen. Ursprüngliches Aufnahmeformat war quer und hat reichlich Platz nach rechts gelassen - kommt für mich nicht in Frage. Ich liebe Portraits im Hochformat.


@shoshin,
danke für den Hinweis auf die meditative Haltung der Hände bei #1. Bin ebenfalls glücklich mit Kopfhaltung und Ausdruck.
Kann nahezu allen deinen Beobachtungen, insbesondere zu #2 nur zustimmen, und du hast eine ausgeprägte Beobachtungsgabe. Einzig den unruhigen Hintergrund bei #3 bzw. die nicht zuzordnenden Strukturen empfinde ich nicht als störend oder ablenkend, weil - wie du richtig festgestellt hast - das Bild überwiegend vom Ausdruck lebt. Die verknitterte Bluse fand ich bislang unerheblich, jetzt stört sie mich irgendwie auch.
5 years ago
Ich werd den Teufel tun und das wissenschaftlich aufdröseln, aber ich mag 1 und 3 und 2 fällt etwas ab, weil mein Bauch das so will. Daß 1 im Dunkeln verschwindet finde ich okay denn ich mag die farbliche Gesamtwirkung mit dem Hintergrund, und bei 3 mag ich auch vor allem die gedämpften Farben und die Natürlichkeit des Models, auch wenn es vom Gesichtsausdruck eher ein nettes Privatbild als intensives Portrait ist. Da würde mich zum Vergleich noch ein intensiverer Blick Richtung Kamera interessieren, ansonsten aber ein Like.
5 years ago
Werd mal präziser. Was genau meinst du?

Gerne - wenn ich denn wüsste, in welchem Punkt. ;-)

Was den Torbogen angeht, nehme ich meine Kritik jedenfalls zurück. Den habe ich tatsächlich nicht als solchen erkannt, sondern - in Verbindung mit dem Banding - auf einen Pinsel zurückgeführt. :-)

Und noch ergänzend zu Bild 1:
Ich kenne zwar die D810 nicht, bin mir aber ziemlich sicher, dass du bei dem Motiv und der Kamera mit 1/60s und ISO 800 keine Probleme gehabt hättest... und das wären genau die zwei Blenden, die das Gesicht Richtung sinnvoll belichtet bringen. Natürlich wäre dir dann der Hintergrund vollends ausgefressen - inkl. eines Teils ihrer Haare - aber das ist bei Gegenlichtaufnahmen halt so, wenn man nicht "gegen hält".
5 years ago
PS: Guter Umgang mit Feedback - da können sich vermutlich verdammt viele Leute eine Scheibe abschneiden. :-)
5 years ago
Das Feedback gefällt mir auch - ist ja nicht selbstredend, dass der Künstler mit Worten erklären kann, worum es ihm wesentlich geht. Zum Abgleich mit der eigenen Wahrnehmung ist das ziemlich interessant und erhellend.
5 years ago
@shoshin,
danke für den Hinweis auf die meditative Haltung der Hände bei #1. Bin ebenfalls glücklich mit Kopfhaltung und Ausdruck.
Kann nahezu allen deinen Beobachtungen, insbesondere zu #2 nur zustimmen, und du hast eine ausgeprägte Beobachtungsgabe. Einzig den unruhigen Hintergrund bei #3 bzw. die nicht zuzordnenden Strukturen empfinde ich nicht als störend oder ablenkend, weil - wie du richtig festgestellt hast - das Bild überwiegend vom Ausdruck lebt. Die verknitterte Bluse fand ich bislang unerheblich, jetzt stört sie mich irgendwie auch.


Danke für die freundlichen Worte! Ich muss mich auch nochmal korrigieren. Ich habe die Aufnahmen gestern auf dem steinalten Notebook angesehen. Bei Was ich bei #3 gesehen habe, war der schlechten Tonwertwiedergabe meines Monitors geschuldet. Jetzt sehe ich statt irritierender Strukturen da etwas wie eine Holztür...
Überhaupt ist alles viel heller....
Meine Bewertungen gehen also alle nochmal nach oben....
5 years ago
Ich gebe zu ich habe den Torbogen auch als Pinsel misinterpretiert, bot sich wohl irgendwie an.
5 years ago
Zum Bild 1, etwas zu wenig Licht auf dem Gesicht, aber auch gerade dadurch schaue ich genauer hin, bzw versuche ich das Bild mehr zu interpretieren. Da das Licht auch genau von hinter dem Model kommt, ist die zeitliche Einordnung genau in diesem Augenblick. Was mir wiederum sagt, genau in diesem Moment wohnt eine besondere Atmosphäre für die Bildteilnehmer inne.

Das Bild 2 gefällt mir irgendwie am Besten. Es ist der Schnitt und das Licht. Das Licht ist wie so ein Sucher, ein Spot aus der Zukunft. Das Model so nachdenklich nach unten schauend, so schüchtern, möchte nicht im Mittelpunkt stehen. Doch der Spot aus der Zukunft kommend, der ihr sagen möchte, du bist mir wichtig.

Das Bild 3 ist gut, irgendwie zu gut, vom fotografischen Handwerk her normal, irgendwie das was man erwartet. Das Model ist besonders, das Bild lebt eindeutig von der Ausstrahlung des Models, nicht von einer besonderen fotografischen Spannung. Dennoch wünschte ich mir solch ein gutes Portrait hinzubekommen. Der Ausdruck und der Blick ist stolz, auch oder gerade im Bezug vom leichten Licht von unten. Das Licht ist nur sehr dezent, es versucht von der Richtung her Düsterkeit zu bringen, jedoch ihr Blick und auch die Richtung sagen, ich stehe zu mir und ich weiß was ich möchte.
[gone] schallkoerper fotografie
5 years ago
interessant, musste grade erstmal schauen was es denn mit dem Torbogen auf sich hat, ich hätte jetzt nicht gedacht, das man da was anderes sehen könnte, aber...viele unterschiedliche Blicke :)

ich selber merke hier beim Lesen ganz heftig das ich meist wenig genau sagen könnte was ich vor hatte abzubilden, okay, wenn ich es gefunden habe weiss ich es irgendwie, aber ein für mich zu konkrete Vorgabe führt meistens eher dazu das es mir zu künstlich wird, deshalb suche ich mir auch nie Bildervorgaben her oder ähnliches.

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