Fotograf oder Hobby 129

[gone] User_184280
5 years ago
5 years ago
Diese wirtschaftliche Einschätzung teile ich und anders herum kommen aus allen Umfragen heraus, das Fotograf der Traumberuf der meisten Befragten ist und ihre Zufriedenheit, trotz der für die Mehrheit begrenzten Verdienstmöglichkeiten, die höchste ist, verglichen mit anderen Berufen.

Und da trifft der alt bewährte Satz zu: Geld alleine macht nicht glücklich.
5 years ago
@moments:
Die setzt ja nicht voraus, daß Überschüsse erzielt werden.


Hmm, für manche fehlt vielleicht ja doch eine Option:
"Ich bin Profi, kann aber nicht davon leben". ;-P

Das ist in diesem Bereich absolut korrekt erkannt. Es gibt sowohl bei freiberuflichen Journalisten als auch bei freiberuflichen Fotografen einen großen Anteil, der nur durch zusätzliche Tätigkeiten überleben kann (früher war das der legendäre Pressefotograf, der nebenbei Taxi fuhr), oder durch das Einkommen eines (Ehe-)Partners.
Ist noch nicht lange her, als das durchschnittliche Jahreseinkommen von freiberuflichen Journalisten und Bildjournalisten irgendwo in der Größenordnung von 13.000 Euro lag...
5 years ago
@H.Steffen:
Models rufen Honorare ab die denen von Profis nicht mehr weit entfernt sind

*Grübel*...
Ein Model, das ein Honorar haben will für's Modeln ist ein Profi. Jedenfalls in dem Sinne, daß gemodelt wird, um Geld damit zu verdienen. ("Profi" kommt von "Profession", und "Profession" bedeutet "Beruf, Gewerbe".)
5 years ago
Innerhalb der kommerziellen Profifotografie ist die Hochzeitsfotografie gewiß ein wichtiger Bestandteil, aber ich erinnere mich da einerseits an die kommerzielle Eventfotografie auf Urlauberkreuzfahrtschiffen vor 35-40 Jahren und andererseits an Fotoscouts in Clubs und Discos vor 10-15 Jahren. Jetzt gibt es doch beides wohl so nicht mehr ?

Auf Kreuzfahrtschiffen gibt es keinen Bordfotografen mehr, sondern einen Bord-Videographen, der den Passagieren am Ende der Kreuzfahrt eine DVD anbietet.
Das scheint sich zu lohnen, sonst würden die Reedereien das kaum machen.
5 years ago
Es gibt meines Erachtens nichts Langweiligeres als kommerzielle Fotografie, wie sie von 90% der Berufsfotografen ausgeführt wird. Spätestens nach der 20. Hochzeit muss das uninteressant werden.

Jeder Beruf wird irgendwann "langweilig".
Wobei das das falsche Wort und die falsche Herangehensweise ist.
Für den Tischler ist der erste Bücherschrank, den er selbst tischlert, spannend. Die erste Einbauküche, die er sauber und passgenau installiert ist spannend.
Der 50.Schrank, die 50.Einbauküche ist nicht mehr "spannend".
Oder eben manchmal doch - dann, wenn besondere Schwierigkeiten und Herausforderungen dazu kommen. Dann, wenn man mit interessanten, ungewöhnlichen Kunden zu tun hat.

Wenn man nach der 20.Hochzeit anfängt, sich dabei zu langweilen, sollte man sich halt einen anderen Job suchen. Ist bei Grafikern ja auch nicht anders. Auch da gibt's nicht immer wieder neue Spannung, sondern jede Menge Brot-und-Butter-Geschäft.

Das sollte man übrigens nicht gering schätzen, und nicht nur aus finanziellen Gründen. Man lernt auch dabei immer wieder dazu - allerdings nur, wenn man nicht in die Routine verfällt.

Ich tue mich immer noch schwer damit, "kommerzielle Fotografie" als "langweilig" anzusehen. Es ist eine Frage der Herangehensweise, nicht des Auftrags. Und ganz ehrlich: nach zwei Wochen voller hammerharter und hyperkreativer Herausforderungen ist ein "08/15-Job" eine wunderbare Entspannung.

Und zum Thema Studiofotografie. Die meisten Leute wollen keine sterilen Umgebungen oder künstliche Aufbauten wie Schultafel oder ähnliches. Sowas machen die wenigen verbliebenen Läden mit Laufkundschaft. Daher findet man sich immer häufiger on location mit mobilem Blitzgerät. Zumindest ist das der Trend, dass man sich die hohen Mietkosten spart und dafür flexibler ist. Laut berufsfotografen.com arbeiteten 2017 79 % ohne festes Studio. 41 % können davon leben. Keine Ahnung, wie aussagekräftig die Umfrageergebnisse sind.

Nun ja - spätestens wenn die Hochzeitsfotos buchstäblich ins Wasser fallen, weil die Kirche und das Standesamt nichtssagende Profanbauten mit Resopalmöbeln sind und es draußen wie aus Eimern regnet und alle schöne "On Location"-Ideen durch die Kanalisation hinweggespült werden... lernt ein Fotograf die Vorteile eines Studios dann schätzen...
5 years ago
es gibt -wie Tom schreibt- in jedem beruf gewöhnungseffekte
und man muss für sich abwägen, ob trotz dieser Effekte das ganze noch interessant genug ist
ich arbeit (nicht als fotograf) in meinem beruf seit 1982 und finde immer wieder neue interessante Aspekte, die das denken ans aufhören nicht aufkommen lassen
5 years ago
@Tom Rohwer
"...lernt ein Fotograf die Vorteile eines Studios dann schätzen..."
Auch das lieber Tom alles reine Geschmackssache.

Wenn ich mich früher schon mal eine Hochzeit zu fotografieren "überreden" ließ*, dann NUR OUTDOOR.
FÜR MICH dienten Studios in erster Linie für Produkt Fotogafie (wie MILKA Schokolade, die verschiedensten Biersorten einer entsprechenden Marke oder auch nur Salat Köpfe für das nächste EDEKA Prospekt). Hat schon etwas "Zellen haftes". Und dann soll das auch noch "als schönster Tag im Leben..." durchgehen; ich weiß nicht.

Waren die Witterungsbedingungen einmal total daneben schlug ich dem Brautpaar vor die Fotos am nächsten Tag zu machen. Begab man sich zuerst mal in die Flitterwochen, dann gerne nach Rückkehr. Aber auch vor dem offiziellen Termin boten sich Tage an, das umzusetzen. Riesen Vorteil, egal wann man das dann anging: man hatte alle Zeit der Welt. Keine störenden Hochzeitsgäste, die wegen der Kaffeetafel oder dem Abendessen schon in den Startlöchern wetzten.

Übrigens: an solchen Terminen entstanden dann die Ausdruck stärksten Hochzeitsfotos. IMMER!

Noch etwas zu @Phil Photo-Art #82
inhaltlich völlig zutreffend.
Wenn ich in den letzten Jahren schriftliche, elektronische oder telefonische Anfragen zu einem Ausbildungsverhältnis erhielt, dann versuchte ich immer erst einmal den/die Interessent(in) von diesem Berufsziel abzubringen. Oftmals mit Erfolg. Übrigens wie bei Sedcard Wünschen von jungen Mädchen auch.
Da stellte ich schon vor 25 Jahre die Frage in den Raum nach der Anzahl der in L.A. lebenden und auf einen Job wartenden "Berufs Kolleginnen"...

*aber nur unter der Voraussetzung dass meine Daten nicht an Dritte weiter gegeben werden durften. Sonst wäre das zu einer Wochenend Dauerbeschäftigung ausgeartet.
[gone] User_184280
5 years ago
@Tom
Auch da gibt's nicht immer wieder neue Spannung, sondern jede Menge Brot-und-Butter-Geschäft.

Ich schätze an meinem Grafik-Beruf, dass ich mal eine Webseite mache, dann mal ein Buch, Fotos oder Illustrationen, Broschüren, Werbetexte, Übersetzungen, social-media-Konzepte etc. Letztlich ist es immer eine eigene Kreationsleistung, auch wenn es jemandem anderen gefallen muss. Es mag Leute geben, die es immer wieder aufs Neue spannend finden, anderer Leute Hochzeiten zu dokumentieren. Ich finde, es ist eine megaanstrengende Akkordarbeit und das am heiligen Wochenende ...

Ich kenne Hochzeitsfotografen, die nie in ein Studio gehen. Die fotografieren dann an einem späteren Zeitpunkt draußen nach. Geht alles.
5 years ago
@pam
eine hochzeiot draußen nachfotografieren geht aber nur, wenn der personenkreis der aufs foto soll überschaubar ist
wenn du die teilnehmer an der kirchlichen vor der kirche aufnehmen sollst (z.b.), wird das mit einem späteren termin schwierig
5 years ago
In diesem Thread wurde geäußert, dass Models und Fotografen, die Geld erhalten, Gewerbetreibende oder Freiberufler wären.

Das ist so generell nicht richtig. Nur wenn Gewinne erzielt werden oder zumindest durch eine geschäftsplanmäßige Prognose Gewinnerzielungsabsicht nachgewiesen kann (Anfangsverluste sind normal), handelt es sich um eine gewerbliche oder freiberufliche Tätigkeit.

Jemand, der zwar Geld einnimmt, aber dessen Ausgaben für Fotoausrüstung / Studio bzw. Outfits / Kosmetik im Jahr meist höher sind, wird nicht dauerhaft als Gewerbetreibender / Freiberufler vom Finanzamt anerkannt, sondern - früher oder später - der Liebhaberei (d.h. Hobby) zugeordnet. Oftmals werden Steuerbescheide daher als vorläufig gekennzeichnet, sofern zunächst eine steuerliche Anerkennung der Verluste erfolgt, die mit anderen positven Einnahmen steuermindernd verrechnet werden.

Ähnliches betrifft auch Personen, die - angeblich gewerblich - ihre Segelyacht vermieten, einen Oldtimer verleihen oder sich als Pferdezüchter betätigen und damit über einen längeren Zeitraum mehr Ausgaben als Einnahmen haben.
5 years ago
@fotogist ... was??? *schmunzel ... ja du hast recht, aber ohne eine steuernummer kann dies dir keiner nachweisen oder verbieten ... also musst du schonmal ein gewerbe haben und dem finanzamt bekannt sein ... wenn du dann über mehrere jahre keine gewinnerwartung nachweisen kannst, haste ein problem ;)

ps: betrifft aber nur leute, welche vorsteuer ziehen.
5 years ago
Mich würde jetzt mal interessieren, welches Fazit relevanter Natur man aus den gegebenen Zahlenverhältnissen ableiten kann. (Abgesehen davon, dass tfp eine gewisse Mehrheit hat.)
[gone] User_6449
5 years ago
Fazit:

Die meisten sind Hobbyfotografen. Besonders neu ist das allerdings nicht ... ;-)
5 years ago
da die umfrage nur für mich persönlich gedacht war, kann ich dir auch nur meinen persönlichen eindruck dazu mitteilen.
von 127 stimmen bekommen nur 25 gelegentlich geld für ihre arbeit, die mehrheit macht es aus spaß an der freude (hobby) und oder bezahlen die modelle sogar. die umfrage umgekehrt zu starten und die modelle mal zu fragen auf welcher basis sie arbeiten, würde vllt. einiges erklären (aber dazu beteiligen sich wahrscheinlich zu wenige).

wenn man davon ausgeht, dass hier mehr aktive "fotografen" als modelle angemeldet sind und 4/5 davon es nur als hobby ansehen, haben natürlich viele hier mit der behauptung "die MK sei nur für hobbyisten da" recht. (des ist mein fazit)

alles andere würde jetzt und hier zu weit führen, aber gerne per pn.
5 years ago
Bei den Modellen läßt es sich anhand der Aufnahmebereiche zumindest sehr grob abschätzen...

In den letzten 6 Monaten waren 12401 weib. Modelle eingeloggt davon haben Akt auf "ja" 2072. Wenn davon die Hälfte ausschließlich auf Paybasis arbeitet, hat man eine grobe Orientierung...
5 years ago
es gibt auch model, die für Portrait und Fashion Geld haben möchten
[gone] User556317
5 years ago
@ Dirk
Ich habe kein einziges weibliches Model hier entdeckt das NICHT auf Paybasis arbeitet, kein einziges. Bei den Herren sind es immerhin > 50 % die dann nur Fahrtkosten wollen.

Gesucht habe ich bis 500 km Umkreis.

Daher ist es für mich nicht nachvollziehbar woher die Daten kommen sollen.

Vielleicht haben nur 16 % (16,71%) Akt auf ja, die Ausage der dargestellten Bilder die neu eingestellt werden zeigen allerdings weitaus mehr als 16 % Aktshootings.

Daher ist es auch in diesem Fall, für mich, nicht nachvollziehbar wie die Aussage entsteht.

lg
Harald
5 years ago
Harald es könnte auch sein, dass die sogenannten "Akt" Fotografen einfach AKTIVER sind...
#100Report

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