Handyknipser 84

In einem Nachbarthread wurde die - zugegeben sicherlich nicht so ganz ernst gemeinte - Anfrage zu einem Shooting mittels Handy amüsiert zurückgewiesen.

Dennoch stellt sich mir die Frage: Mit der heutigen Kameratechnik, die in Handys verbaut ist, wieso sollte man dies nicht tun? Ist das nicht auch ein legitimes Ziel.

Vor einigen Jahren gab es bereits ein Video in welchem ein Fotograf ein komplettes Fashionshooting mit einem I-Phone durchführte. Die Bloggerin "Swopes" (Instagram) hat daraus eine Geschäftsidee gemacht und arbeitet ausschließlich mit dem Smartphone. Es gibt bereits diverse Bücher, wie man das Beste aus seine Handykamera heraus holt.

Wie sehen das andere hier (sehr gerne auch Models)? Nutze ich die Bilder ausschließlich im Netz oder zu kleinere Prints, dann kann doch das Handy durchaus ausreichend sein. Klar ist meine Canon 5D M IV einem Smartphone sicherlich überlegen, aber bin ich es denn auch?

Gerade in Zeiten des Lightroom CC "geht" vieles an Bildbearbeitung und ich selbst habe auch schon diverse Bilder hier veröffentlicht, die sicher nicht schlecht sind oder sofort als Handybild identifizierbar.
Wie ist eure Meinung dazu - und in diesem Sinne - zeigt auch mal ein paar Handyshootingbilder von euch.

4 years ago
Ich finde mit einem Handy als Zweitkamera ist man gut ausgestattet. Machmal überrascht das Ergebnis und manchmal bedient es jedes Vorurteil vom Handybild.
Dieses Bild machte mein altes Samsung, das HUAWEI kann es etwas besser, bzw. hat ein paar mehr Möglichkeiten. Besser macht es nur der Bediener.
Unterwegs bin ich auch froh ein Smartphone mit einer super Kamera zu haben, um den ein oder anderen Schnappschuss zu machen.
Bei viel Licht klappt das auch sehr gut.

Sobald man natürlich ein Motiv freistellen möchte oder auf ein gutes Rauschverhalten angewiesen ist kommt man an einer 'richtigen' Kamera nicht vorbei.

Zugegebenermaßen habe ich bei einem shooting auch gerne etwas in der Hand :-)

Fazit: ich bin froh das die Smartphones so gute Arbeit machen - will aber auf meine EOS R nicht verzichten :-)
4 years ago
Wer die Bedeutung der Smart-Phones-Kameras in der heutigen Welt anzweifelt,
glaubt auch noch, dass "westlich-chtistliche-Werte" verteidigt werden.

Aber meiner Meinung nach geht die Diskussion viel zu kurz.
Wer heute Aufmerksamkeit bei den Menschen erreichen will
braucht dringend bewegte, dynamische Bilder. Videos & Filme.

....und da sind viele SmartPhones den DSLR schon weit voraus,
oder welcher stolze MK-Kamerabesitzer springt einfach mal so mit seiner
ersparten Kamera und dem sündhaft teuren Objektiv in Pool, Meer
oder kann sich dabei noch auf einen halbwegs stimmigen AF verlassen ?

Die Quintessenz ist in meinen Augen so klar, wie bitter.
Da kannst Du (aus Deiner Sicht) recht viel Deiner finanziellen Mittel
in dieses Hobby stecken, aber Du darfst nicht erwarten, dass sich
das eigentlich Wichtige: Die Motive vor Dir plötzlich auftun und
sich exklusiv von Dir ablichten lassen. Eben nicht. Never. Niemals !

Der geniale Fotograf mit exklusiver Technik ist ein unwesentliches
Detail einer aktuellen Medien-Menschen-Status-Botschaft geworden.
Das, was zählt, ist der Moment. Der muss live, voll Action, golden und echt sein.
Randerscheinungen gab es immer und wird es immer geben.
Natürlich auch mit Daseinsberechtigung. Gewöhnt Euch dran !
:-)

Das Problem ist eben, dass viele Männer trotz all ihrer Supereigenschaften
nicht zugeben wollen und können, in der Prioritätenliste weit hinter den
hübschen Mädels zu rangieren. Aber auch das Problem ist ja jahrhundertealt
und kommt meines Erachtes nur besonders krass in realistätsfernen Sphären
voe. Beispielsweise bei Fotografen, aber auch allen anderen Künstlern, die ihr
Schaffen als den Nabel der Welt ansehen, um den sich alles drehen sollte/muss.
4 years ago
Ich habe natürlich auch ein Smartphone aber die Kamera nutze ich nur um schnell etwas zu knipsen. Mir ist es zu eingeschränkt nur mit dem Telefon zu fotografieren. Welche Einstellungen kann man schon machen? Fast keine und immer nur Weitwinkel. Ja die Technik ist weit voran geschritte aber es bleibt wohl auch erstmal so dass eine Kamera zum fotografieren da ist und ein Telefon da nicht mithalten kann. Die Hilferufe einiger Leute, dass ich ihre Bilder bearbeiten soll da sie bei näherer Betrachtung doch keine Knollennase haben wollen werden weiterhin mit dem Angebot eines richtigen Fotos beantwortet.
4 years ago
Das Problem ist nicht die Art der Kamera - nie! Das Problem, wenn es eines gibt, ist, dass der Fotograf sich nicht auf sein Werkzeug eingestellt hat. Solange das Konzept des Shootings zum Leistungsumfang eines Handys passt: Why not?
4 years ago
Ich nutze die Smartphone Kamera gerne für Landschaftaufnahmen und für Streetfotographie.
Das klappt super, dank der Brennweite super. Durch die integrierte Software auch Nachts.

Freistellen ist kein Problem. Ich kann alle Parameter einstellen und in RAW speichern.

Es ist nicht perfekt (Stichwort Wechselobjektive) aber für die Bereiche mehr als ausreichend.
4 years ago
isch habe gar kein schmartfon ... grins ;)

aber ich habe bilder von einem freund mit einem HUAWEI p20 pro (oder wie immer des heißt) gesehen und war beeindruckt, da kann sich so mancher kamerahalter hier was abschneiden ^^

ps: sonst wie @Tim
4 years ago
Das p30 ist noch n ticken besser.

Die Linsen kommen von Leica.
[gone] User_6449
4 years ago
Für meine Art von Fotos würde ein Smartphone mit hochwertiger
Optik und 16 Megapixel ausreichen, denn es gibt ja bereits gute
Televorsätze, um den Brennweitenbereich von 24 bis zu 100 mm
abzudecken.

Das Problem ist lediglich das Image von Smartphones. Denn was
sollen Modelle denken, wenn alle Fotografen mit einem "riesen
Ding" rumlaufen und ich nur mit so einem "kümmerlichen Teil"?


Kurze Story dazu:

Alfred Eisenstaedt (MAGNUM Fotoagentur) hat bevorzugt Leica
Kleinbildkameras verwendet und ist deshalb gefragt worden:

"Und wo sind nun ihre richtigen Kameras?"

Weil damals eben noch Groß- und Mittelformat angesagt war.


Alfred Eisenstaedt ist übrigens der mit diesem Bild, kennt jeder:
https://petapixel.com/assets/uploads/2013/04/vday.jpg
So mancher mit dem Smartphone festgehaltene Moment auf IG ist eindeutig besser als einige mit teuren DSLR aufgenommene Fotos auf Fotoplattformen.

Und ich hatte auch schon Modelle vor der Linse, die wollten keine Bilder aus meiner DSLR, sondern lieber zwischendurch mit ihrem Handy geknipst werden, damit sie was fürs Netz haben.
4 years ago
"Etwas in der Hand haben" wollen:
Das ist ein Argument für DSLRs, was hier belächelt wird - wenn man es wörtlich nimmt auch berechtigt, denn die Vorteile eines Smartphones sind offensichtlich: Viele haben es sowieso andauernd in der Hand und können tolle spontane Schnappschüsse machen. Die Software der Smartphones besorgt den Rest. Das ist natürlich gut für alle, die ohnehin nicht fotografieren können. Gehören DSLR-Besitzer zu den ewig gestrigen, die heute noch auf Analogfotografie setzen?

Meiner Meinung nach nicht. Ich denke schon, dass die Haptik einer DSLR die individuelle Bildgestaltung begünstigt. Vielleicht ist es eine Gewöhnungssache, aber mir fällt es wesentlich einfacher, die DSLR exakt (!) auf ein Ziel auszurichten, während ich durch einen richtigen Sucher schaue - als wenn ich ein Smartphone ausrichte. Und ich kann viel einfacher Einstellungen vornehmen.

Abgesehen davon kann man auch optische Gesetze nicht aushebeln. Eine große Linse wird immer einer kleinen überlegen sein - auch wenn das bei der Bildpräsentation in der MK kaum eine Rolle spielt.
Man kann es doch ganz einfach beschreiben.

Wenn die Kameras und Objektive in den Smartphone, die in der Werbung so hoch gelobt werden, so sehr die Fotografie revolutionieren würden, dann:
Nikon, Canon, PhaseOne, Hasselblatt, Leica und und und; sämtliche dieser Firmen würden die Produktion der DSLR DSLM einstellen und NUR noch Handy produzieren!

10fach Zoom mit einem Objektiv welches nur ein paar Millimeter Durchmesser und Dicke besitzt im vergleich zu einem zum Beispeil 70-200mm. Blende und Größe der Austrittspupille etc. lassen wir mal gleich Außen vor ;-)
Ein bissel Physik und Optik .... :-)
4 years ago
Wie war das nochmit Mark Twain???
(Wenn ich jetzt eine vergoldete Schreibmaschine hätte ... ich würde nur einen Bestseller nach dem anderen schreiben, oder?
4 years ago
@Jörg

Ich schrieb es schon. Leica baut die Linsen für Huawei Handys. Da gibt es nicht wenige.
Und die Dinger sind gut. Die Einstellungen funktionieren genauso leicht wie an meiner Canon. Im Grunde fehlt mir nur qualitatives wechseln von Objektiven. Ansonsten ist da kein großer Unterschied.
Natürlich hat Ecki recht damit das die Linsengröße nicht hilfreich ist. Um das auszugleichen hat Huawei 4 Linsen in einem Smartphone, die durch Software miteinander funktionieren. Also eine Linse für nah, eine für fern usw... alles zusammen gibt ein gutes Bild.
4 years ago
ich verstehe immer noch nicht warum sich die klassischen Hersteller so sehr vor den offensichtlichen Vorteilen der Smartphones scheuen: Rechenpower und Software.
Warum nicht schon längst in den Kameras topline ARM Prozessoren sitzen und ein Softwareteam mit Budget in den Firmen erschließt sich mir einfach nicht.
Die Smartphone automatiken zaubern aus den Schnappschüssen wirklich brauchbare Bilder, selbst bei relativ schwierigen Verhältnissen während die "echte"Kamera noch am fokussieren ist und verwackelte, falsch belichtete Bilder auswirft...

Natürlich kann keiner die Physik austricksen und Porträts mit Offenblende sehen mit simuliertem Bokeh auf dem Smartphone besch... aus

Aber wie schon als Beispiel gebracht: Landschaftsfotografie lässt sich mit dem Smartphone wunderbar umsetzen.
Klar, der Pixelzähler wird auch hier seine Unterschiede finden, aber der Normalbetrachter wird kaum einen Unterschied feststellen.
Ich muss Sanguis Recht geben. Die Huawei Kamera ist nicht verkehrt (mein Bild oben ist damit gemacht(Mate P20Pro), Tonwerte und Kontrast etwas in Lightroom angeglichen aber ansonsten direkt Handycam), allerdings finde ich die manuellen Einstellungen doch etwas frickelig auf dem Glas.

Trotzdem würde ich echt gerne mal ein Shooting ausschliesslich mit Handy probieren. Allerdings trau ich der Sache selbst nicht so ganz, lach.
4 years ago
Ich weiß nicht wie die Software des mate20pro aussieht. Ich habe (noch) den Vorgänger, also das mate10pro. Da gibt es in der Software den "pro" Modus in dem sich alles einstellen lässt.

Bokeh finde ich auch nicht viel anders. Die Blendenebene lässt sich ja auch schnell einstellen.

Vor 2 Jahren hab ich noch darüber gemeckert. Aber dann ging da rasant was ab.

@Prisma
Das verstehe ich auch nicht. Da ist Technik und Canon/Nikon ignorieren die. Bei Sony und Samsung weiß ich es nicht genau.
Wenn sich die Physik geändert hat und man glauben kann, das man mit derartiger Technik, die gleichen hochwertigen Bilder wie mit ordentlichen Equipment hin bekommt, die Bilder wirklich so aufgenommen wurden und nicht errechnet werden, und die auch noch auf allem was größer als 10 Zoll ist, gut aussehen, dann melde ich mich wieder zu Thema.
4 years ago
Das man die gleichen Bilder hinbekommt glaube ich nicht.
Hochwertige schon. Und weit weg von den gleichen sind sie nicht.

Wie damals mit Polaroid, quasi. Hat keine Bilder gemacht wie eine SLR aber gut genug sie zu benutzen und teilweise damit berühmt zu werden.

Mit 4 Linsen die gleichzeitig arbeiten, lässt sich die Physik schon verändern.

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