Nicht falsch verstehen, das hab ich nie behauptet. ;-) ich habe die Erfahrung gemacht, dass auch Fotografen mit günstigen Kameras tolle Bilder machen können. Umgekehrt gibt aus viele Fotografen mit teuren Kameras, die miese Bilder machen, weil sie mit ihrem Werkzeug nicht ungehen können. Letzten Endes miss die Kamer, für die man sich entscheidet, zweckdienlich sein, darum geht es doch. Deshalb: Kamera testen, dann entscheiden.

Noch ergänzend ... um den Vergleich von Fotocowboy zu erweitern, oder wie Du zum Porsche schriebst : Der Eine kauft einen Bentley, der Zweite einen Golfplatz und der Dritte eine digitale Mittelformatkamera wie z.B. die Hasselblad X1D oder die Fuji GFX100. Der Golfer hätte als Alternative an eine Yacht gedacht, und der Bentleyfahrer an einen Maserati oder Rolls-Royce, aber keinen hätte die Fuji GFX100 interessiert. Geld genug wäre dafür ja da, sogar noch für die Nikon D5 und Canon 1Ds und, und, und ... aber Fotografieren bedeutet ihm nichts, er will nur im Urlaub ein paar Bilder schießen, wo sonst seine Frau und sein Sohn fotografieren. Dem schenkt er dann vielleicht wirklich zum nächsten Weihnachten eine Hasselblad ...
Vor einiger Zeit hielt ich eine E-Gitarre in der Hand, keine Fender Stratocaster, sondern eine für 150 € ... und dann ? Hätte ich sie richtig genutzt oder wäre sie zum Staubfänger mutiert ? Auch ein Entscheidung die ich nur allein fällen kann, oder hier deutlich mehr an Hintergrundinformation bedürfte, ob ich z.B. schon versiert bin mit Klarinette oder Akkordeon usw. oder noch nicht mal "Stille Nacht" richtig vom Notenblatt ablesen kann ... es muß natürlich nicht immer das Neueste, Größte und Teuerste sein ...

Ähhh …
Ich glaube, dass MJW (der TO) einfach nur wissen wollte, ob er mit dem Kauf der 5D-4 warten soll bis die 5D-5 auf den Markt kommt und dann der Preis des Objekts seiner Begierde in den Keller stürzt (wobei dann immer auch das Risiko besteht, dass die 5D-4, dann sehr schnell ausverkauft sein könnte). Das wäre meiner 600D-Story nicht unähnlich, weil mir die 600D eben (über den Preis) nachgeworfen wurde, weil mir die neuen Features der 650D und der 700D relativ egal waren. Selbstverständlich sind solche finanziell getriebene Erwägungen auch ein Grund, darüber nachzudenken, wozu man eine 5D braucht und ob es eben nicht auch die 800D tun würde.

Was die Umtauschaktionen "Alt gegen Neu" angeht: Es ist selbstverständlich, dass da häufiger eine 350D o.ä. als eine 5D eingetauscht wird, denn erstens gab es von der 350D viel mehr (möglicherweise ist es sogar immer noch so, dass es mehr aktive 350D als 5D gibt) und zweitens lohnen sich die meisten dieser Aktionen mehr für billige Teile als für teure. Ich sehe hier kein Indiz für Unzufriedenheit mit billigen Kameramodellen - eher im Gegenteil: Canon (oder welche Firma auch immer) hatte es nötig, den Wunsch nach einer besseren Kamera über eine solche Aktion zu "beflügeln". Drittens : Gegen was sollte man denn eine 5D tauschen???

@ eckisfotos
Auch Panasonic und Nikon haben oder hatten kürzlich eine solche Eintauschaktion "Alt-gegen-Neu".
Klar, wenn es egal ist, ob man eine 5D oder eine 350D abgibt, um die neue Vollformat-Lumix um 400 € billiger zu bekommen, wird man dafür eher die 350D "opfern". Für die 5D kann man nämlich noch 100 oder 150 € erzielen, für die 350D eben nur noch 20 oder 30 €. Also wird erst die 5D für gerade noch dreistelliges Geld verscherbelt und dann eine Coolpix L15 oder S30, Digital Ixus75 oder Exilim EX-Z450 (sofern diese den Aktionsanforderungen genügen) für 10 € beschafft ... oder eben eine 350D für 30 €, falls es eine DSLR, weil "Systemwechsel" sein muß.
Betrachtet man die unterschiedlichen Modelle und die derzeitigen Produktionszyklen, dann haben die Systemkameras schon mehr Varianten hervorgebracht als alle vollformatigen DSLR zusammen. Allein in der Sony alpha 7/9 Baureihe zähle ich 11 (a7 I-III, a7s I,II, a7R I-IV, a9 I,II) zu 4 (a99 I,II, a900, a850)
Und bei APS-C ... z.B. alle Fuji-X-Kameras gegen alle Nikon-DX-DSLR's ... wobei die FinePix S2pro auch das F-Bajonett hatte

"Aber einem Anfänger zu attestieren, dass ein 2000€+ Body "das richtige ist", weil er "den Anforderungen entspricht", verzerrt die Sache doch sehr. Gibt genügend Alternativen, die die Hälfte kosten und diesen Anforderungen ebenfalls zu 100% entsprechen."

Das sehe ich ganz genau so. Das Problem bei den Profi Kameras sind die unzähligen Einstelloptionen, die man eigentlich nur beherrschen kann wenn man ständig damit arbeitet. Beherrscht man das nicht oder ist man in der RAW Entwicklung nicht gut, werden die Fotos ehr schlechter als bei Kameras mit guten Voreinstellungen.

Dazu kommt, hat sich im Kameramenü mal während eines Shootings etwas unabsichtlich verstellt geht das große Suchen los. Mir hat am Anfang auch meine x-e2s Mittelklassekamera gute Dienste geleistet und die nutze ich auch jetzt noch gern.

Das schöne ist, es gibt einen Lock-Schalter, da verstellt sich nichts wenn man das nicht müsste. Es sei denn, man kennt die Einstellungen nicht. Es spricht ja nicht ms dagegen sich eine teure Kamera zu kaufen und sich intensiv mit den Einstellungen zu beschäftigen und täglich damit zu arbeiten. Ebensowenig spricht etwas dagegen, sich eine günstige Kamera zu kaufen und mit Voreinstellungen zu arbeiten oder auch da manuell einzuarbeiten. Die Möglichleiten sind da sehr vielschichtig. Das ist doch das Tolle an diesem Hobby! Und ich denke auch mit der günstigsten Kamera kann man gute Bilder machen wenn man weiß, was man tut.

Zitat Lichtermeer: "Beherrscht man das nicht oder ist man in der RAW Entwicklung nicht gut, werden die Fotos ehr schlechter als bei Kameras mit guten Voreinstellungen. "

Zitat Edge of abyss: "Und ich denke auch mit der günstigsten Kamera kann man gute Bilder machen wenn man weiß, was man tut."

Das sind für mich zwei sehr unterschiedliche Thesen, die ich beide nicht bestätigen möchte. Ich habe ja nun recht viel mit der 350D, 600D und auch einen Tag mit der 5D fotografiert. Haften geblieben ist dabei das große Gewicht der 5D - die Bedienung schien mir recht ähnlich. Bei der 5D gab es für einige Dinge Schalter, die bei den anderen beiden nur über ein Menü einzustellen waren. Bei den Ergebnissen, habe ich kaum Unterschiede festgestellt.

"RAW Entwicklung" *hust* :D Man kann Kameras auch aus Freude an der Technik kaufen. Da ist nichts verwerflich dran. Und so schlecht oder kompliziert wird sie schon nicht sein, dass man sie nicht für das andere Hobby einsetzen könnte.
Die eigentliche Frage war aber schon beantwortet, wenn ich das richtig gesehen habe.

Ich find's ja erstmal gut daß Edge mit der 5D glücklich ist, aber SEEs Antwort daß das irgendwie zukunftsweisend/sicher sei halte ich doch für vollkommen abstrus. Spiegelreflex wird ein Nischenmarkt werden, im Grunde sind sie das jetzt schon, und zwar ganz speziell im unteren Preissegment. Canon und Nikon werden im Semipro-Bereich ihre R und Z-Reihe weiter bearbeiten da ihnen gar nichts anderes mehr übrig bleibt, für ein paar alte Herren und Nischenfotografen wird es noch eine Weile ein Profimodell geben, vielleicht sogar ziemlich lange, aber der breite Markt wird sich dafür nicht mehr interessieren... oder würde heute noch jemand von Euch auf die Nikon F6 setzen, die Nikon aus demselben Grund als Nischenprodukt immer noch verkauft?
Klar, man kann zur Zeit noch gut mit DSLR leben, manche sehen noch Vorteile, aber ich bin der festen Überzeugung die bleiben nur noch für die Klientel "ich kenn das, ich will nix anderes" auf dem Markt, während im Profisektor alle Sony hinterhereiern die ja jetzt schon abräumen. Das sage ich im Übrigen nicht als Fanboy, wie ihr wisst liebe ich altes analoges Zeug und hab 'nen Schrank voller geliebter Spiegelreflexen... aber sorry, die von Peter genannte Nikon D90 kenne ich gut und würde die heute nie, nie mehr in die Hand nehmen, die vergammelt bei meiner Mama die sich auch (trotz Alters) für Spiegellos entschieden hat.
Heutige APS-C DSLRs sowieso, die machen noch weniger Sinn, winzige Gucklöcher, kastriert und in Massen in den Mediamarkt geschmissen für Familienpapis die glauben sowas sei professionell weil sie halt wuchtiger aussehen.
Und im Mittelfeld, gut, die ältere Fraktion wird noch eine Weile verweilen solange es dort noch Nachfolger gibt, aber jede neue Modellnummer könnte die letzte sein. Und ich gehe jede Wette ein, Edge wird mit ihrer 5D jetzt klasse Fotos machen, aber ihre nächste Kamera wird spiegellos sein. 100 Pro, die Generation unter 40, wahrscheinlich auch 50, bleibt nicht weiter bei DSLR. Und dann hat man das Problem Linsen adaptieren oder verkaufen... also, gute Kamera jetzt: Ja! Zukunftssicher? Nope. Ich würde nicht allzu viel Geld in Linsen investieren, so ein zwei wichtige und gut ist.

@ Casa de Chrisso
Im anderen Kamera-Entscheidungsfindungsthema hatten wir beide dieselbe Kamera im Kopf ... nämlich die Fuji X-H1. Selbstverständlich wäre diese auch hier für Edge of abyss eine denkbare Lösung gewesen, sie hat aber konkret 2 Canon DSLR's in ihren persönlichen Erwägungen priorisiert. Deshalb habe ich innerhalb der verfügbaren Canon EOS-Kameras noch die 77D und 80D erwähnt - wobei Edge of abyss sich da schon für die 5D IV entschieden hatte.
Was das "zukunftsweisend" betrifft, war meine Wortwahl im absoluten Sinne verkehrt, relativ betrachtet stehe ich aber dazu, die 5D IV ggü. einer 200D (oder 2000D/4000D) zu priorisieren.
So wie von den letzten analogen Canons eine EOS 1V, eine EOS 50E oder auch die ersten EOS 650 und 750 QD heute noch gut im Einsatz sind, sah und sehe ich die EOS 1000F oder 500N zu allermeist in den Schrottkisten.
Nimm eine EOS 650 in die Hand und dann eine EOS 1000F ... der Unterschied ist sofort klar, und sicherlich gibt es auch Ausnahmen, was jede funktionierende 350D eben doch belegt. Trotzdem ist dies bei der höherwertiger gebauten 5D-Serie umso wahrscheinlicher.
Und etwas Ähnliches wird auch 2030 oder 2035 geschehen ... eine Canon EOS 5D IV funktioniert dann aller Wahrscheinlichkeit nach immer noch einwandfrei. Deshalb schrieb ich, daß unter diesen beiden Alternativen die 5D IV richtig war bzw. ist.

Natürlich wird die nächste Kamera spiegellos sein, keine Frage... es sei denn, ea gibt dann schon wieder ein neues, noch besseres System. Aber dann habe ich mit Sicherheit 7 bis 10 Jahre mit der D5 fototrafiert. ;-)

@Kristina

Normalerweise würde ich dir jetzt ansatzlos widersprechen. Aber vielleicht gelingt es dir als Frau ja tatsächlich, nicht nach 2, 3, 4 Jahren wieder einen GAS-Anfall zu bekommen. Wobei Steigerungen natürlich auch schwierig sind, wenn man gleich "oben" einsteigt. ;-)

@Casa

Es wird irgendwann schlicht keinen Grund mehr für einen Spiegel geben. Ob es heute schon so weit ist oder erst in einem oder auch in drei Jahren, kann ja jeder für sich beurteilen. Und natürlich werden einige übrig bleiben, die einfach einen Spiegel WOLLEN... genauso wie eine mechanische Armbanduhr oder einen Plattenspieler. Nur leider werden die nicht die Entwicklungs- und Marketingbudgets der Anbieter gefüllt bekommen.

Lichtermeer hat hier auch schon in #14 seine Fuji X-T2 erwähnt, also eine Systemkamera. Und bei Kristina habe ich nun nicht den Eindruck, als wüßte sie nichts von Nikon, Olympus, Pentax, Sony oder Fujifilm - ihre persönliche Abwägung fand zwischen den beiden digitalen Spiegelreflex-Canons statt, so wie andere vielleicht zwischen Leica M-P, M-E und M-Monochrom vergleichen und alle anderen Hersteller außenvor lassen.

Hab mich schon lange gefragt, warum deine Bilder so bescheiden sind, Peter.
Danke für die Aufklärung! ;-)

@Peter - tatsächlich meinte ich gar nicht die Bildquali, sondern was sich sonst so getan hat. Man kann mit 12MP noch gute Bilder machen, ich habe immer noch die erste Fuji x100 im Einsatz, und Gott ist die lahm. Ich mag die D90 einfach nicht, und heute gibt's Alternativen. ;)

X100 hatte ich auch mal kurz. Fand ich damals ne sehr seltsame Kombination: ein Konzept, das mir super gut gefällt... und eine Kamera, die mir unglaublich auf den Keks gegangen ist. Ist aber schon ne Ecke her. Bin aktuell tatsächlich am Überlegen, mir nochmal eine zu besorgen. Vielleicht kann ich ja mittlerweile mit ihr umgehen?!

Ich würde die nie hergeben, die Kamera allein hat mich komplett als Fotograf reaktiviert, scheissegal wie lahm die war. Allerdings, meine Einsteigerknipsen davor haben von sowas wie "Firmware Updates" noch nie was gehört, insofern war mir gar nicht klar daß die X100 sowas bekommen könnte bis ich durch Zufall mal darauf kam daß die Kamera vom Vorbesitzer nie geupdated wurde. Also Jahre zu spät aktuelle Firmware drauf und bumm, komplett neue und ab da absolut brauchbare Kamera.

Ich denke seit ein paar Tagen ernsthaft darüber nach, mir für ein "Projekt" eine X100 zu besorgen: ein halbes Jahr sämtliche Shootings ausschließlich mit 35mm. Wäre für so nen 85mm-Fan wie mich massiv raus aus der Komfortzone... was irgendwie gleichermaßen motiviert und ängstigt... ;-D