An Fotografen: Tatoos und Piercings 183

3 years ago
@Marcello Rubini:
Wieder so eine Behauptung mit Absolutheitsanspruch, die die offenbar eher deinem Glauben entspringt als der Realität.

Die Behauptung stammt gar nicht von mir, sondern vom Geschäftsführer einer großen Modelagentur, mit dem ich mich vor einiger Zeit darüber unterhielt.

Du musst auch nur mal in die Kataloge gucken oder Dir Werbeveröffentlichung anschauen: wie viele davon zeigen Models mit großen Tattoos?

Exakt null.

Kleinkram kann man wegretuschieren oder wegschminken, und oft sitzt er eh dort, wo er bedeckt ist. Aber niemand kommt auf die Idee, ein Model mit einem großen Sleeve oder einem Oberschenkel-Tattoo zu buchen, wenn er weiß, daß es anschließend einen großen Aufwand macht, das Ding für die Aufnahmen wegzuschminken.

Das kann man einfacher und billiger haben - denn die meisten Profi-Models im "Nicht-Erotik-Bereich" haben nach wie vor keine Tattoos.
#141Report
3 years ago
#141

Genauso ist es auch heute noch, selbst im Dessous-Bereich sind grossflächige Tattoos nicht sehr gefragt, es sei denn speziell im Erotik-Bereich.
Und Models, die sich mit D oder E -Cup "Dessous-Model" nennen, sind vielleicht auch in diesem Bereich gefragt, bei Agenturen gilt noch immer 75 B als Ideal für Dessous- Models.
Erlaubt ist, was gefällt, .... im Amateurbereich ;-)
#142Report
3 years ago
Tom Rohwer #141: Ich weiß ja nicht, wo du trendorientierte Werbeveröffentlichungen für Fashion schaust. Ich rede hier speziell von der Modebranche, die man auf dem Laufsteg sieht. Und deren Models. Und Fashionmagazine.

Tattoos sind beispielsweise in der Vogue kein Tabu - eher wird da über welche geredet, die auf den aktuellen Modeschauen oder Topmodels auftauchen - sogar bei Chanel mit Gisele Bündchen. Oft klein, manchmal entschieden groß. Sichtbar! Ein wenig googeln oder wirklich relevante Modeschauen regelmäßig gucken reicht für eine aktuelle Einschätzung, die findet man im Internet. Man wird schnell feststellen, dass die großen Modedesigner da keine Probleme mit haben und z.B. Vivienne Westwood auch große Tattoos gut findet. Nee, da wird nichts zugeschminkt oder später retuschiert. Wenn sie doof aussehen, haben Tattoos natürlich keine Chance, klar.
Wenn dein Geschäftsführerbekannter da noch woanders steht, glaube ich das, aber ob er damit up to date ist, wage ich ernsthaft zu bezweifeln. Dass Tattoos zu Muttis Sommerkleid nicht passen, mag schon sein, aber selbst das hat Lena Hoschek in ihren Schauen und Katalogen widerlegt.

#141: Und mit Brustvergrößerungen haben die auch nix zu tun, ich weiß nicht, wieso die in dieses Gespräch geraten.
#143Report
3 years ago
#143
Selbst auf den Laufstegen unterscheidet man "Haute Couture" und "Prêt à porter" und Vivienne Westwood ist ja wohl eher ein Paradiesvogel unter den Designern ;-) , und ihr Kreationen sprechen eher bestimmte Typen an.

Brustvergrösserungen habe ich in diesem Zusammenhang erwähnt, weil jungen Models oft der Eindruck vermittelt wird, dass diese Investition " erfolgreicher " macht, und dieser Eindruck wird leider oft auch bezüglich Tattoos und Piercings vermittelt.
#144Report
3 years ago
Genauso ist es auch heute noch, selbst im Dessous-Bereich sind grossflächige Tattoos nicht sehr gefragt

Nirgendwo stören große Tattoos mehr als bei Dessous-Fotos (also Werbung für Dessous) - weil sie dort vom eigentlichen, nämlich dem Dessous, ablenken, und die optische Wirkung der Dessous teilweise massiv stören.
#145Report
3 years ago
Tom Rohwer #141: Ich weiß ja nicht, wo du trendorientierte Werbeveröffentlichungen für Fashion schaust.

Dort, wo die Werbung veröffentlicht wird. In den einschlägigen Katalogen, in den Anzeigen der Mode-Labels.
Und da suchst Du großflächige Tattoos vergebens.

"Vogue"...? Klar, in Vogue Italia, auf der Website, wo Fotografen und Models ihre Fotos kostenlos für die Online-Veröffentlichung zur Verfügung stellen können, meistens mit viel nackter Haut, um anschließend stolz deklamieren zu können "Veröffentlicht in der Vogue (Italia)"... *LOL*
#146Report
3 years ago
#146
Bingo!
Etwas näher an der Realität (weitab der "Haute Couture") sollten die Zweifler einfach mal "Fashion Week" googeln und die Fotos betrachten ;-), die Laufsteg-Fotos !
Selbst hier gilt : wenig Ablenkung von der Kollektion, es sei denn ein Model "mit Namen" wurde werbewirksam gebucht, die "normalen" Models sollen "uniform" wirken...
#147Report
3 years ago
Wer etwas anderes sagt als Tom in #145 und#146 hat vom realen Business wirklich null Ahnung.
#148Report
3 years ago
Ist es nicht immer noch völlig egal, was auf Laufstegen oder in irgendwelchen Zeitungen zu sehen ist?
Gefragt waren doch die MK-Fotografen. Und die haben sich mit sehr großer Mehrheit gegen Körperschmuck entschieden.
#149Report
3 years ago
eckisfotos Das ist richtig. Dann wäre das Gespräch quasi beendet, soweit sich in der Abstimmung nichts mehr bewegt.
Ich finde aber, man kann bei der Gelegenheit auch darüber reden, inwieweit Tattoos heute eine andere Akzeptanz haben als früher, hier bei Modellen als Repräsentanten des Zeitgeistes. Gewissermassen gesellschaftsbezogen und nicht nur im Spiegel von MK-Fotografen.
#150Report
3 years ago
Marcello Rubini
Nur noch einmal zur Erinnerung: Ich habe auch schon üppig mit Körperschmuck verzierte Modelle fotografiert und sogar manchmal extra danach gefragt. Sehr oft stört Körperschmuck aber auch. Ich glaube, dass das auf viele Fotografen zutrifft. Es kommt eben darauf an und hängt nicht nur von der Bildidee ab, sondern auch davon, wie "gelungen" (subjektiv) der Körperschmuck ist. Ich will auch keine fruchtbaren Diskussionen beenden. Das steht mir nicht zu. Auch ich finde die Abstimmung diskussionswürdig, weil sie eben das "Kommt darauf an" nicht berücksichtigt.

Was mich aber stört ist, dass hier einige mal auf irgendeinem Laufsteg oder in einer Zeitschrift Körperschmuck gesehen haben und daraus eine allgemeine Regel konstruieren wollen. Ich bin kein regelmäßiger Konsument von Zeitschrifen und Fashion-Weeks, aber die meisten Profimodelle haben eben keinen (auffälligen/sichtbaren) Körperschmuck. Und wenn dann jemand behautet, die hätten nur deswegen keinen Körperschmuck, weil sie es sich nicht leisten können oder weil böse alte Fotografen das nicht mögen, dann ist das für eine sinnvolle Diskussion einfach zu spekulativ. Genau so könnte man auch behaupten, dass alle Tattoos entstanden wären, weil das Modell jugendlich unbedarft und/oder besoffen gewesen sei. Auch das wird maximal in wenigen Einzelfällen zutreffen.
#151Report
3 years ago
ich werde ab sofort nur noch laufsteg, dessous, "Haute Couture" fotografieren
#152Report
3 years ago
Ich denke ob Körperschmuck für ein Model sinnvoll ist oder nicht ist abhängig von ihrem “Geschäftsmodell”. Ein Profi-Model und damit ihr Körper ist m.E. Primär eine Ausstellungs- oder Präsentationsfläche die vom Model verkauft werden soll.

Will sie als Generalistin möglichst viele verschiedene Aufträge ergattern und eine möglichst breit diversifizierte Kundschaft ansprechen tut sie gut daran einen möglichst neutralen (sprich unverzierten) Körper anzubieten welcher auch die gängigen Mainstream-Masse aufweist.

Will sie sich auf ein spezielles Kundensegment spezialisieren, und dort mit besonderen Merkmalen auf dem Markt absahnen dann kann sie sich natürlich z.B. Mittels Tattoos verzieren. Wenn diese dann ein einheitliches Gesamtkonzept auf hohem Qualitätsniveau zeigen kann sie damit durchaus erfolgreich agieren. Nur muss sie sich des Risikos bewusst sein, dass Modeströmungen ändern können und ihr so ihr Marktsegment wegbrechen kann und sie dann evtl. ohne Verdienst da steht. Insb. Auch weil der Tattoo-Schmuck nicht mehr entfernt werden kann. Dieses Risiko ist für sie sicher grösser als für ein "Standardmodel" mit ungeschmücktem Körper.

Gleiches gilt sinngemäss auch für andere spezialisierte Modelle,z.B. Plussize-Models, klein gewachsene Models, etc.

Anders bei der hier grossmehrheitlich vertretenen Anzahl Hobby-Modelle. Die müssen vom modeln nicht leben, ziehen ihr Ding durch, freuen sich wenn sie Kohle garnieren und fluchen allenfalls über spiessige Fotografen die irgendwelchen Klischees nachhängen und den angebotenen Modelkörper nicht zu würdigen wissen. Wenn die Kohle durchs modeln nicht fliesst greifen sie auf ihren regulären Job zurück mit dem sie sonst ihr Leben bestreiten. Und gut ists :-)
#153Report
3 years ago
Naja, einer der prominentesten "Tatoo-Träger", Vin Diesel, hat sich mal dahingehend geäußert, daß er nur im Film Tätowierungen hat, und zwar nur im Film, aber ansonsten keine. Seine "Tätowierungen" sind also nur passend zum Film "aufgemalt".
Er findet es einfach unpraktisch, eine thematisch unpassende Tätowierung wegzuschminken und dann eine andere darauf noch draufzumalen. Insbesondere wenn ein wenig Action ist.

Und man sollte bei Modellen nicht vergessen, daß die "Exoten" (das betrifft nicht nur Tätowierungen, sondern z.B. auch die Weißfleckenkrankheit oder Albinos) einfach wegen des Exoten-Effekts eine Weile verheizt werden weil es hip ist. Und wenn dieser Effekt abgeklungen ist, werden sie dann wie eine heiße Kartoffel fallengelassen. Wenn es nicht mehr cool oder hip ist und man nur des Effekts wegen Aufmerksamkeit bekommt, dann treten wieder die Sachzwänge und / oder Pragmatismus in den Vordergrund.
Es ist dabei völlig egal, ob sich der Effekt wegen Gewöhnung oder Masse abnutzt. Und machmal paßt dann eine Tätowierung zum Thema, aber meist eher nicht.

Ich glaube das ganze Thema wird von den meisten eher pragmatisch als emotional gesehen. Pragmatisch heißt aber auch, daß manchmal trotzdem nerven kann.
#154Report
3 years ago
dann sollten sich also models, die an aufträge kommen wollen, verhalten wie einer der prominentesten "Tatoo-Träger", Vin Diesel,
#155Report
3 years ago
Macht hier irgendeiner der anwesenden Fotografen kommerzielle Modeshoots mit MK Modellen? Hat das irgendwas mit der MK zu tun? Oder ist das fuer die MK etwa etwa so relevant wie "was ist die richtige Kleidung fuer ein Bewerbungsportrait?"

Die Bilder, die ich auf der MK sehe, haben meist nix mit Fashion-Fotografie zu tun. Ich fotografiere Menschen, nicht wandelnde Kleiderstangen. Ich finde 0815 Mode-Katalogfotografie auch total langweilig -- warum sollte ich mich daran orientieren?
Wenn es bei mir oder den Fotografen, mit denen ich zu tun habe, um Mode geht, dann sind das Shoots fuer Latex-/Alternativ- oder Fetischmode. Und da sind Tattoos alles andere als unerwuenscht.
#156Report
3 years ago
@fotozuma #153:

Genau so ist es.
#157Report
3 years ago
@J Reber:
Macht hier irgendeiner der anwesenden Fotografen kommerzielle Modeshoots mit MK Modellen?

Vermutlich kaum. Wenn, dann sehr selten.
Hat das irgendwas mit der MK zu tun?

Ja. Sehr viel, wenn die Diskussion darum geht, was für ein Model und dessen Erfolgsaussichten (Buchungs-Chancen) positiv oder negativ oder unerheblich ist.

In der MK gibt's ja nicht nur Amateur-Models, die gegen Bezahlung (Achtung: Widerspruch in sich!) für MK-Fotografen modeln wollen. Die MK ist immer auch ein möglicher Anlaufpunkt für Menschen, die sich in irgendeiner Weise fürs Modeln interessieren, die in der einen oder anderen Weise modeln möchten, die Informationen suchen.

Und da kann man diesen Menschen nur sagen: Wenn Du auch nur ansatzweise ernsthaft darüber nachdenkst, vielleicht eine Model-Karriere zu machen, und damit ist nicht "Super-Model" gemeint, sondern "Brot-und-Butter-Model" ... dann lass als erstes um Himmels Willen die Finger von Tattoos!!! Und sonstigen Body-Modifications!"

Denn jemand, der diesen Ansatz verfolgt, tut sich damit keinen Gefallen.

Und auch im Bereich "MK-Modelling" sind Tattos, wie die Umfragen zeigen, nicht wirklich so wahnsinnig beliebt. Wobei es selbstverständlich auf den jeweiligen Bereich ankommt, auf das Tattoo, auf die Herangehensweise des Fotografen, etc.pp.

Aber eines kann man eben immer sagen:

Keine Tattoos bereiten einem Model bei der Job-Aquise keine Probleme. Tattoos, zumal größere, können einem Model sehr viel Probleme bei der Job-Aquise bereiten.

Einzige Ausnahme: Models für Tattoo-Magazine. Aber der Markt hält sich in Grenzen, und da kommt es dann erst recht auf die Qualität der Tattoos an.
#158Report
3 years ago
Wenn dein Model Interesse an einer Karriere in der Mode- oder Werbewelt hat, wäre ihr v.a. zu raten: bleib immer brav angezogen. ;-)
#159Report
3 years ago
...aus dem "Stern" von 1998...
...könnte aber auch in 2042 sein - wetten?...
...oder: Bilder sagen oftmals mehr als tausend Worte...

#160Report

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