An Fotografen: Tatoos und Piercings 183

3 years ago
@Norbert Hess:
Noch einmal zur absoluten Klarstellung:
Wir diskutieren hier über rein persönliche optische Geschmäcker. Nicht über den Menschen der dahinter steht!

Halt, stop!
Wir diskutieren hier einerseits über persönliche "optische Geschmäcker" - und andererseits über Brauchbarkeit von Models. Das ist ja nicht dasselbe.
Es gibt Models, die ich persönlich äußerst attraktiv finde - aber ich wüsste kaum Jobs oder Fotoprojekte, für die ich sie anheuern würde. Weil sie einfach nicht passen, und weil "Ich fotografiere das, weil ich es persönlich attraktiv finde!" nur in wenigen Fällen ausreichende Grundlage für gute Fotos ist.
#101Report
3 years ago
#93
...sehr schön geschrieben, teilweise schon philosophisch ;-)
Als Amateurf -Fotografin habe ich eine geteilte Einstellung zu Tattoos und Piercings. Ich mag Tattoos sofern sie nicht überdimensioniert sind und zum Typ passen, das gilt auch für Piercings.
Zumindest hier in der MK habe ich ebenfalls den Eindruck, dass "unverzierte" Körper eher in der Minderheit sind , wobei tatsächlich die osteuropäischen Models führend scheinen, obgleich Brustvergrösserungen leider wohl auch bei ihnen noch immer im Trend liegen und die Kanidatinnen hierbei immer jünger werden..., der Markt scheint noch nicht gesättigt zu sein und wenn man die Anzahl der Likes beobachten, von den teilweise fragwürdigen Kommentaren abgesehen ;-), bestätigt das meine Vermutung.
Im Vergleich zu Tattoos und Piercings stören mich persönlich eher "falsche Federn", wie die besagten Kunstbrüste, "Fingernagelprothesen", "aufgeklebte" falsche Wimpern u.ä. , wobei ich nicht abstreite, dass es wohl zu manchen Bild-Ideen passen mag...
Bei echten Model-Agenturen findet man diese "Besonderheiten" jedenfalls seltener, womöglich unter "freak", weil ein Model in der Regel wandelbar sein sollte, schliesslich möchten Fotografen meistens eigene Ideen ins Bild bringen....
Aber in Zeiten von BDSM, Porn Art u.ä. wundert mich wenig, auch die Zunahme an "intimchirurgischen" Eingriffen ist wohl nur eine Folge der ebenfalls im Trend liegenden Intimrasur, da wirken Tattoos und Kunstbrüste fast schon "old fashioned" ;-)
#102Report
3 years ago
Heutzutage sieht es eher umgekehrt aus. Da muss man sich schon rechtfertigen, wenn man sagt, daß man Tattoos nicht mag oder eben im hiesigen Zusammenhang, daß einen Tattoos bei Models häufig stören.

Erstaunlich, wie man man offensichtlich zeitgleich zur zahlenmäßig überwältigenden Mehrheit gehören und trotzdem einen Rechtfertigungsdruck empfinden kann... ^^
#103Report
3 years ago
Es war lange Zeit tatsächlich so, dass die Modelle aus Osteuropa keine oder nur selten Tätowierungen hatten. Ich habe den Eindruck, das hat sich in letzter Zeit ein bisschen gewandelt. Vielleicht kriegen sie zu hohe Honorare und können sich somit Tätowierungen leisten.
Auf meinen Reisen nach Osteuropa, vor allem in die Ukraine, stellte ich fest, Tätowierungen und Piercings sind genauso beliebt und verbreitet wie hier. Jedenfalls in den grossen Städten. Ach ja, die Motive sind mitunter etwas anders. Das wirkt dann schon beinahe wieder exotisch.

Das ändert aber nichts daran, dass Tätowierungen niemals Sommersprossen, Muttermale, Schrammen und Narben die das Leben zeichnet, ersetzen können.

Wenn Tätowierungen und Piercings besser zu meinen Fotografien passen würden, wäre das noch ganz gut. Dann könnte ich nämlich auch mit Modellen, die tätowiert und gepierct sind arbeiten.
#104Report
3 years ago
Erstaunlich, wie man man offensichtlich zeitgleich zur zahlenmäßig überwältigenden Mehrheit gehören und trotzdem einen Rechtfertigungsdruck empfinden kann... ^^

Das eine hat mit dem anderen ja nichts zu tun. Es ist mir schleierhaft, wieso überhaupt auch nur ein einziger User auf die Idee kommt, andere User dafür zu kritisieren, daß sie keine Tattoos bei Models mögen.

Genauso ist es mir schleierhaft, wieso auch nur ein einziger User auf die Idee kommt, andere User dafür zu kritisieren, daß sie Tattoos bei Models mögen.
#105Report
3 years ago
Tom Rohwer

Darüber kann man sich nur wundern,
wenn man diesen immer stärker werdende
Entwicklung nach einer Einheitsmeinung,
in nahezu allen Bereichen noch nicht bemerkt hat.

(Die im Übrigen keine anderen Gedankengänge für zulässig erklärt)
#106Report
3 years ago
#105
Dann stammt die Lebenserfahrung nur aus Sachbüchern oder anders ausgedrückt wird die Welt aus dem Elfenbeinturm betrachtet?
#107Report
3 years ago
Einheitsmeinung?
Nein, es geht nur darum, die Konkurrenz(-fotografen) blöd aussehen zu lassen, z.B. wegenen veralteter Ansichten, schwarzen Studiohintergründen usw.

Absolut geil finde ich auch die These, dass Modelle keinen Körperschmuck haben, weil sie es sich nicht leisten können. Ich gehe mal von Ironie aus.
#108Report
3 years ago
Ein Häuchlein Ironie ist dabei. Die Realität ist indessen für nicht wenige Menschen in der Ukraine so, dass das geringe Einkommen für Nahrung und das Bezahlen der Gasrechnung ausreichen muss.

Modelle sind davon natürlich ausgenommen, so sie denn gebucht werden und genügend Honorar erhalten. Dann reicht es auch für Körperschmuck. Ob sie dann aber oft gebucht werden, bei der geringen Anzahl an Fotografen die Tätowierungen und Piercings bevorzugen?
#109Report
[gone] User_6449
3 years ago
Der TO hat gefragt, was sich Fotografen wünschen oder mögen - Er hat
nicht gefragt, ob Tattoos im Modellgewerbe sinnvoll sind oder nicht.

Insofern überrascht es nicht, dass es fast schon eine "Einheitsmeinung"
gibt. Denn die wenigsten Fotografen dürften sich auf Tattoofotografie als
Nischenthema spezialisiert haben.

Da ich nur auf TfP-Basis fotografiere und keine Modelle wegen spezieller
Eigenschaften buche, sehe ich es pragmatisch:

Wenn Tattoos vorhanden sind, versuche ich die möglichst passend in die
Fotos zu integrieren, oder sogar ein Thema daraus zu machen. Falls keine
Tattoos vorhanden sind, fehlt mir nichts ...
#110Report
3 years ago
[@6449]
Das ist vermutlich das, was der TO wissen will, aber trotzdem begründet das keine Einheitsmeinung. So habe ich Shootings mit Modellen mit und ohne Körperschmuck. Es ist aber so, dass ich mich bei Modellen mit Körperschmuck fotografisch "begrenzter" fühle. Im Zweifelsfall bevorzuge ich dann weniger oder kürzere Shootings mit so einem Modell. Das hat schon etwas mit Brauchbarkeit zu tun.

GANZ GENAU genommen hat der TO folgendes geschrieben:
"Hallo mich würde mal folgendes interessieren.
Wenn ihr ein Model für ein shooting sehr ansprechend findet. Gesicht gefällt euch , Figur passt und die Ausdrucksfähigkeit könnte auch euren Vorstellungen entsprechen.
Welches Feature würdet ihr euch bei diesem Model noch dazu wünschen, oder mögt ihr es eher komplett ohne Tatoos und Piercings?"

Also wörtlich genommen hat man als Fotograf ein Modell gefunden, wo bereits alles passt. Dann kommt im letzten Satz die Frage, ob man sich dann Körperschmuck dazu wünscht.
Ich versuche mal, mir das (wörtlich) in der Praxis vorzustellen:
Der Fotograf schreibt ans Modell: "Liebes Modell, ich bin begeistert von Deinem Aussehen und Deiner Ausstrahlung. Daher möchte ich Dich für ein Shooting gewinnen. Kannst Du Dir bitte dafür noch ein Nasenpiercing zulegen und Deine linke Schulter tätowieren lassen?" Völlig realistisch, oder?
#111Report
[gone] User_6449
3 years ago
Zitat: eckisfotos ...

Das ist vermutlich das, was der TO wissen will, aber trotzdem
begründet das keine Einheitsmeinung.

Woher kommt dann so ein eindeutiges Abstimmungergebnis und
auch die einheitliche Meinung der Kommentare hier im Thread?

Der Fotograf schreibt ans Modell: "Liebes Modell, ich bin
begeistert von Deinem Aussehen und Deiner Ausstrahlung. Daher
möchte ich Dich für ein Shooting gewinnen. Kannst Du Dir bitte
dafür noch ein Nasenpiercing zulegen und Deine linke Schulter
tätowieren lassen?" Völlig realistisch, oder?

Ja, Du konstruierst tatsächlich vollkommen unrealistische Fälle, aus
diesem Grund:

Nein, es geht nur darum, die Konkurrenz(-fotografen) blöd
aussehen zu lassen, z.B. wegenen veralteter Ansichten, schwarzen
Studiohintergründen usw.
#112Report
3 years ago
[@6449]
Das einheitliche Abstimmungsergebnis resultiert aus der Tatsache, dass die eigentlich logische Antwort auf die Frage nicht vorhanden ist, nämlich:
"Es kommt darauf an."

Die Einheitlichkeit der Kommentare sehe ich tatsächlich nicht, selbst dann nicht, wenn ich Äußerungen wie
- wer gegen Tattoos und Piercings ist, der ist zu alt oder aus anderen Gründen nicht "IN"
- wer keine Tattoos hat, kann sich die einfach (finanziell) nicht leisten
nicht mitzähle. Und das sind auch genau die Statements, die der Grund dafür sind, dass ich schrieb:
"Nein, es geht nur darum, die Konkurrenz(-fotografen) blöd aussehen zu lassen ..."
#113Report
3 years ago
Der TO hat gefragt, was sich Fotografen wünschen oder mögen - Er hat nicht gefragt, ob Tattoos im Modellgewerbe sinnvoll sind oder nicht.

Das ist exakt dasselbe in Grün.

Wenn Fotografen Tattoos nicht mögen oder nicht wünschen, sind sie im Modelgewerbe nicht sinnvoll. Sondern sinnwidrig.

Wenn Fotografen Tattoos mögen oder wünschen, sind sie im Modelgewerbe sinnvoll.
#114Report
3 years ago
@Fotocowboy:
Darüber kann man sich nur wundern, wenn man diesen immer stärker werdende
Entwicklung nach einer Einheitsmeinung, in nahezu allen Bereichen noch nicht bemerkt hat.

Es ist keine "Einheitsmeinung", wenn man sagt, daß es idiotisch ist, die Geschmacksurteile anderer Menschen zu kritisieren.

"Du magst rote Autos??? WIE KANN MAN NUR??? SKANDAL!"

Das ist komplett idiotisch.

"Du magst rote Autos? Ich nicht. Übrigens: bei Auto-Meier gibt es nächsten Monat Sonderangebote mit roten Autos. Hast Du das schon gesehen? Könnte vielleicht interessant für Dich sein."

*So* geht Toleranz.
#115Report
3 years ago
@Mainpics:
#105
Dann stammt die Lebenserfahrung nur aus Sachbüchern oder anders ausgedrückt wird die Welt aus dem Elfenbeinturm betrachtet?

Okay, Dein Textverständnisvermögen habe ich etwas überfordert, sorry dafür.

Es hat nichts mit "Lebenserfahrung" zu tun, eine bestimmte Haltung und Handlungsweise als unverständlich zu bezeichnen.

Daß es so ist - das weiß ich auch. Da reicht ein einzige Blick ins MK-Forum.

Es ist mir trotzdem schleierhaft, wie man auf eine - pardon - so bescheuerte Idee kommen kann...

Wieso bitte kritisiert man andere Menschen für deren Geschmack? Weil man möchte, daß sich alle dem eigenen Geschmack anschließen? Sollen? Müssen?

Andere Menschen haben einen anderen Geschmack und finden andere Sachen schön, oder häßlich. Das ist doch super. Genau so soll die Welt sein.

Bunt und vielfältig.
#116Report
Die Frage an sich ist schon irgendwie komisch.
Ich wähle immer Modelle nach ihrem Aussehen bzw. ihrer Ausstrahlung für das jeweils passende Thema aus.
Ein: "Komm mal rüber, lass uns shooten!" gibt's bei mir nicht. Aber genau so ein Vorgehen, wäre der für mich einzige Grund warum man solche Fragen stellt.
#117Report
3 years ago
@Eckisfotos #111:

Genaus so ist es.

Die meisten Fotografen (und wer sonst noch so Models bucht) haben mehr oder weniger genaue Vorstellungen, wie das Model aussehen soll.
Und je besser das Model dazu passt, desto größer sind die Chancen auf eine Buchung. Weil: je weniger das Model dazu passt, desto eher werden die Fotografen das Model nicht buchen.

Im professionellen Bereich (außer Erotik/Porno) sind Tattoos immer noch weitgehend ein No-go. (Ausnahme höchstens der sprichwörtliche kleine Schmetterling auf dem Fuß-Knöchel...)

Im Amateur-Bereich zieht offenkundig eine Mehrheit Models ohne Tattoos oder massive Piercings vor.

Das hat nichts mit gut oder böse zu tun, noch nicht mal was mit "schön" oder "häßlich". Es sind einfach Kriterien, die eine nicht unerhebliche Rolle für Entscheidungen spielen.

Ich finde solche Threads ja gar nicht schlecht, aber sie sollten sich vielleicht vor allem auf das Wesentliche beschränken: ein Meinungsbild zu erkunden. Vielleicht wird es in fünf oder zehn Jahren anders aussehen. Vielleicht sind dann die Tattoos der gewünschte Mainstream. Und angehende Models rennen in die Tattoo-Studios. (Und hoffen, daß die Mode nicht allzu schnell wieder umkippt.)

Aber zur Zeit gehen ganz offensichtlich sowohl die persönlichen Geschmäcker der Nachfrager, die anhand ihres Geschmacks entscheiden, als auch die objektiven geschäftlichen Bedürfnisse der Nachfrager, die nach diesen Bedürfnissen entscheiden, klar in die Richtung: "Möglichst/unbedingt keine großen Tattoos!"

Manchmal denke ich: gerade weil das so einfach und simpel ist, gibt's immer wieder diese Riesendebatten darum.
#118Report
Alles was ein Modell an zusätzlichen "Features" mit bringt, schränkt die Einsatzmöglichkeiten ein.
Ein Tattoo lässt sich schnell mal aufkleben oder mit PS drauf machen, aber auf jedem elendigen Bild ein unerwünschtes Tattoo zu entfernen kostet viel Zeit.
Aus diesem Grund wundert mich das Abstimmungsergebnis auch nicht.
#119Report
[gone] User_6449
3 years ago
Zitat: Jürgen Krall Photographie ...

Ein: "Komm mal rüber, lass uns shooten!" gibt's bei mir nicht.
Aber genau so ein Vorgehen, wäre der für mich einzige Grund
warum man solche Fragen stellt.

Genau so gehe ich vor, da ich lediglich freie Fotoprojekte auf
TfP-Basis mache. Ob Tattoos vorhanden sind oder nicht, ist
mir erstmal egal. Denn man schaut einfach gemeinsam mit
dem Modell, was machbar ist und was nicht.

Also eine ganz andere Ausgangsbasis für Fotos, als wenn man
ein Modell einfach nur für seine Zwecke buchen würde ...
#120Report

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