@ Tom Rohwer und eckisfotos
Meine Antwort in #66 bezog sich auf fotofreak56 und da bestand die Frage, welchen Sinn ein Payshooting ohne Veröffentlichungsbefugnis machen könnte.
Dazu habe ich ein paar vielleicht zutreffende, denkbare Begründungen geliefert; unter dem Leitgedanken, daß es neben dem künstlerischen auch einen voyeuristischen Aspekt geben kann. Rein unter dem künstlerischen Aspekt betrachtet, wäre ein Veröffentlichungsverzicht ziemlich abwegig.
Aber auch da gibt es Ausnahmen, wie etwa Vivian Dorothy Maier :

https://www.hochparterre.ch/nachrichten/kultur/blog/post/detail/die-fotografin-vivian-maier-in-der-photobastei/1456936319/

Manche Leute fotografieren eben für das eigene Album, bauen ein persönliches Archiv auf ... und haben keinerlei Bedarf, andere daran teilhaben zu lassen. Bei Michelangelo und Leonardo da Vinci wird auch immer wieder gerätselt, ob der Meister selbst oder einer seiner Schüler das frisch entdeckte Duplikat eines anerkannt berühmten Werkes einst erschaffen hat. Oder es werden Frühwerke entdeckt, die nie als solche registriert wurden, oder Auflistungen, Tagebücher usw. verschollen sind, oder doch nie existierten.
Die Authentizitätsfrage kann sich dann ebenso wie heute stellen, wenn bisher unbekannte erotische Radierungen entdeckt werden, mit denen der Meister damals zu seiner Zeit nicht identifiziert werden wollte.
Der Wandel der Zeiten kann auch ein Wandel der Bedenken sein, so wie bei den Männerakten von Taormina : Damals problematisch, weil homophil - und heute, weil einige dieser jungen Männer noch minderjährig waren.

https://www.welt.de/print-welt/article685878/Zwei-fruehe-Gemaelde-von-Goya-entdeckt.html

https://www.focus.de/kultur/kultur-news/zwillingsschwester-der-mona-lisa-kopie-aus-der-werkstatt-von-leonardo-da-vinci_aid_716427.html

... oder wie Du, Tom Rohwer in #77 schon schriebst, ebenfalls als Antwort zu #65 !

Markus Heeb | photo-images.ch
Was steht in deinem Vertrag? Steht da dass, die Bilder nicht kommerziell genutzt werden dürfen? Dann ist es natürlich nicht in Ordnung, wenn die Models die Bilder ohne Rücksprache mit dir in Onlyfans nutzen.

Ich habe gerade mit einem Model ein Shooting vereinbart. Sie hat gleich zu Beginn angesprochen, dass sie die Bilder in Onlyfans nutzen möchte. Ich habe dann einen Vertrag aufgesetzt, der uns beiden die kommerzielle Nutzung erlaubt.

Warum sollen eigentlich Bilder, welche bei einem TFP-Shooting entstehen, nicht kommerziell genutzt werden dürfen? Ich komme so zu einem Akt-Shooting und muss das Model nicht dafür bezahlen. Unter dem Aspekt bin ich gerne damit einverstanden, dass das Model die Bilder in Onlyfans verwendet. Müsste ich das Model für das Shooting bezahlen, so kämen da locker 250 € zusammen.

Und wenn du das Model bezahlst, dann musst du ihr gar keine Bilder zukommen lassen.

Apropos, hat es einer von uns Knipsern schon geschafft, da einen Account anzulegen?

musst Du nicht einfach nur Geld bezahlen, um ein Konto zu eröffnen?

MAINpics
Nein, man muss da umfangreiches Paperwork einreichen (also Ausweiskopie und Social Network) und eigentlich wollen die auch noch ID-Shots von allen Models. Dass das hochgradig illegal ist, scheint nicht zu stören.

@Mister Maus:
Wie kommst Du denn zu so einer Aussage?
Hast Du Belege dafür?
Definierst Du "seriös" gerade so um, dass es in Deine Aussage passt?

Ich denke, man muss zwischen Hobby- und Berufsfotografen unterscheiden, wobei seriös auf beide zutreffen kann (aber nicht muss).

Berufsfotografen werden sich in der Regel so verhalten, wie Mister Maus es beschrieben hat - außer es handelt sich um ein sehr prominentes Model und sie können die Zusammenarbeit als Referenz verwenden.

Hobbyfotografen geht es um die Freude am Shooting, das Ausprobieren neuer Ideen und Techniken und das Anfertigen schöner Bilder (z.B. für die Sedcard in der MK). Warum sollte ein Hobbyfotograf etwas dagegen haben, wenn das Model mit den Bildern Geld verdient ? Je mehr sie mit den Bildern anfangen kann, desto größer ist die Chance, mit ihr ein weiteres TFP-Shooting zu machen.

"Berufsfotografen werden sich in der Regel so verhalten, wie Mister Maus es beschrieben hat - außer es handelt sich um ein sehr prominentes Model und sie können die Zusammenarbeit als Referenz verwenden."

Meine Erfahrungen gehen da genau in die andere Richtung.

Berufsfotografen sind meist bei allem sehr unkompliziert was Bildnutzung angeht, nehmen Onlyfans meist nur dann aus, wenn sie pornografischen Zusammenhang generell aus Imagegründen untersagen und geben auch bei Pays Bilder raus (sofern keine Auftraggeberrechte dagegen stehen) und verlinken das Model auch bei Pay.
Sie haben realistische Vorstellungen von dem was man bei Onlyfans usw. an solchen Bildern im einzelnen verdient und wie gering der Anteil ihrer paar Bilder daran ist und sind entweder auch selbst auf eher pornografischen Plattformen vertreten oder nehmen diese generell aus. Daß der Link zum Model die eigene Reichweite auf vielen Portalen steigert wie es Links und Backlinks fast überall tun haben sie auch längst begriffen. Der berufsfotograf rechnet "kostet es mich was extra? Bringt es mir was bzw. besteht die Chance darauf? Dann wägt er nach betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten ab.

Bei Hobbyfotografen ist das ganze oft viel komplizierter. Da geht es weniger nach Daten und zahlen, da steckt viel Emotion darin und da ist schnell ein Ego geknickt was dann mit entsprechenden "Sanktionen" gerächt wird. Da wird dann das Model nicht verlinkt da es das bei Pay ja nicht verdient hat, es bekommt keine Bilder, bei TfP wird alles unternommen um zu verhindern daß das Model mit den Bildern etwas verdient (oft ist die Vorstellung was so ein Bild da wirklich einbringt total unrealistisch) und nicht selten wird gegen Onlyfans usw. gewettert, pornografischer Zusammenhang ausdrücklich für die Nutzung ausgenommen, die Bilder dann aber auf eindeutig pornografischen Plattformen wie Joy oder SZ ins eigene Profil geladen.

Ich selbst bin auf Onlyfans vertreten, aber es ziehen dort eher Videos als Fotos und Selfies leider besser als Fotografenbilder ...
Meine Stammfotografen haben keine Probleme damit wenn ich ihre Bilder dort nutze, bis auf einen (wo es aber Imagetechnisch für mich sehr nachvollziehbar ist).
Mit neuen treffe ich im Vorfeld klare absprachen ob die Bilder dort und in pornografischem Zusammenhang allgemein genutzt werden dürfen.
In den meisten Fällen ist die Flexibilität in der Nutzung für mich durchaus ein Entscheidungskriterium, denn wenn ich TfP ausschreibe habe ich meist bestimmte Ausschreibungen oder dergleichen im Kopf und will das dann überall gleich einstellen können.

Leider beobachte ich immer mehr einen Teufelskreis:
Fotografen die was Optik, Erfahrung und Shootingbereich angeht wenig Models in dem von ihnen gewünschten Beriechen auf TfP bekommen werden immer zickiger, sie machen aus der Emotion "böse gierige Models" heraus immer weniger Zugeständnisse und schränken Nutzung usw. immer mehr ein , beschweren sich dann aber daß sie bei Ausschreigungen nicht zum Zug kommen ...

Kyria73 Danke, das liest sich sehr überzeugend. Und sehr pragmatisch. Und enthält viele Anregungen für Hobbyfotografen, das eine und andere gründlich zu überdenken (meine Wenigkeit inklusive).

Ja, es ist sehr überzeugend und ich handle meist auch so - trotz Hobbystatus. Ich betrachte Großzügigkeit nicht als Form der Unseriösität. Und wenn ein "Top-Modell", welches sich das Shooting von mir bezahlen lässt, den Wunsch hat, meine Fotos für ihre Eigenwerbung mit Nennung meines Namens einzusetzen, dann erkenne ich den Vorteil für mich.

Wer aber wissen will, warum so viele MK-Fotografen "kleinlich" sind, der kann mal beginnen, Kyrias Sedcardtext bzw. Texte zu lesen. Ich persönlich kann jede der dort aufgezählten Bedingungen sehr gut verstehen und akzeptieren. Allerdings würde mich so eine Vorgabe kaum zu einer Großzügigkeit animieren. Und mancher Fotografenkollege wird wohl nach dem halben Text entnervt weiterblättern. Für mich fängt das Drama später an, nämlich dann, wenn andere Modelle, die nicht so viel drauf haben wie Kyria, solche Regelwerke als Vorlage nehmen und "noch etwas draufsetzen". Ich habe es schon oft gesehen, dass Sedcardtexte kopiert und "todgeändert" werden. SIe sind am Ende entweder unverständlich oder unakzeptabel - oder beides.

eckisfotos:

Sie sind am Ende entweder unverständlich oder unakzeptabel - oder beides.

Wie das? Wenn sie unverständlich sind, können sie weder akzeptabel noch unakzeptabel sein - man versteht sie ja nicht. Und wenn sie unakzeptabel sind, können sie nicht unverständlich sein. Dann wüßte man ja nicht, dass sie unakzeptabel sind.

:-)

Ivanhoe:
Nicht zwingend. Sehr vieles, was mir unverständlich ist, ist dadurch für mich auch nicht akzeptabel... ;-)

Ich habe "- oder beides" hauptsächlich geschrieben, um zu prüfen, ob Ivanhoe noch aufpasst.

Abgesehen davon lässt sich auch im Unverstädlichen oft ein Trend erkennen.

mhm
in welche schublade gehört eigentlich der bäcker der -für mich unverständlich und unakzeptabel- keine tfp brötchen gibt?

perfekt(?)ion(!)

Nun, der Bäcker backt auf "tfp" seine Brötchen ausschließlich für den Müller, der ihm das Mehl besorgt. Wie und was dann zuvor (vielleicht an den Bauern, der den Weizen anliefert?) und danach geschieht, das alles entscheidet ab September Frau Baerbock und ihre GRÜNEN.
Dann fahren wir mit den Fahrrädern zu einem Shooting. Aber nur, wenn wir das dann überhaupt noch dürfen.
Am "Veggie Day" wahrscheinlich schon mal nicht.

Mein Spruch dazu: "Die Wahlen sind noch nicht verloren."

Das ist ein schönes Beispiel für Unverständlich- und Mehrdeutigkeit. Trotzdem wäre ein Trend erkennbar: Wenn ein potentieller Shootingpartner so einen Satz schreibt, dann wird es schnell auch unakzeptabel (weil: bringt es nicht auf den Punkt).

Im übrigen hoffe ich, dass GREENPEACE für die Aktion in München sehr hart bestraft wird - und das nicht nur für die Verschwendung von Kohlendioxid. Sorry wegen O.T.

Selbstverständlich dürfen am "Veggie-day" keine Aktfotos gemacht werden , denn da wäre dann ja zu viel Fleisch zu sehen ...

König Urgan

Aber vielleicht als Meerjungrau? Hat so was "Fischiges"...
Obwohl: Anreise dann mit dem Fahrrad?
Alternativ dann doch besser mit einem Segelboot. Keinesfalls jedoch mit einem Motorboot!