Manipulation 148

2 years ago
Solche Parolen klingen immer sehr sympathisch und haben auch ihre Berechtigung, solange ich mit meinen Bildern im stillen Kämmerchen bleibe. Sobald ich sie öffentlich präsentiere, muss ich damit rechnen,
dass andere sie nicht so richtig toll finden. Dann ist prinzipiell eben doch eine Qualitätsdebatte fällig.

Und niemand ist gezwungen, sich an dieser Qualitätsdebatte zu beteiligen. Am wenigsten der Fotograf...

Wenn man seine Bilder zeigt, und andere finden sie nicht so richtig toll, dann finden sie sie eben nicht so richtig toll...

Lebt man von Fotografie, sollte man sich Gedanken darüber machen, wie die zahlenden Kunden die Bilder finden. Finden die die Bilder nicht so toll, hat man im Regelfall den Auftrag nicht gut erfüllt.
Ist der Kunde zufrieden, aber das MK-Forum meckert... so what?
Ist das MK-Forum begeistert, aber der Kunde unzufrieden... hat man den Auftrag nicht gut erfüllt.

Es sei denn, der Auftrag hätte geheißen: mach mir Fotos, die im MK-Forum auf Begeisterung stoßen!
2 years ago
@ Norbert Hess:
Die Prämisse sollten eigentlich lauten:
"Jeder Mensch hat das Recht (auch optische) Fehler zu haben!"

Ich finde die Prämisse besser:

"Jeder Mensch hat das Recht, (auch optische) Fehler zu haben! Und jeder Mensch hat das Recht, sie zu verbergen zu versuchen."

Sowohl Fremd- als auch Eigenwahrnehmung sind immer völlig subjektiv. ;-)
2 years ago
[@581400] Es ist mit Sicherheit nicht fair zu behaupten, dass jemand solche Beiträge schreibt, weil er nicht in der Lage ist Bearbeitungsprogramme zu bedienen.
Falls man mich fragt ob ich das natürliche Bild oder eine gekonnte Bearbeitung ohne Verfremdung vorziehe, so lautet die Antwort: "das Zweite".
Auf vieles in der Bearbeitung kann verzichtet oder reduziert werden wenn das Licht perfekt sitzt, eine Visagistin zwei Stunden dran war, die Ausrüstung im Hinblick auf Schärfe und z.B. Bokeh perfekt ist und etc.
Ich habe großen Respekt vor den Kollegen hier die alle diese Punkte perfekt beherrschen und dann in der Bearbeitung noch den letzten Schliff setzen. So eine Aufnahme/ Bearbeitung braucht dann nämlich Erfahrung, Geduld und Zeit. Wenn das Ergebnis dann perfekt ist, dann hat sich der Aufwand gelohnt und sollte anerkannt werden!
Demgegenüber stehen leider viele Knipser, welche diese Plattform mit dutzenden ungefilterten, "natürlichen" Aufnahmen nur so fluten. Bei diesen Personen würde ich mir wünschen, dass mehr Aufwand in Vorbereitung und Nachbearbeitung investiert wird.
Kai's Nature Prints damit bist aber nicht du gemeint!

VG Thomas
2 years ago
Liebe alle - zunächst einmal vielen Dank an euch alle für diesen anspruchsvolleren Thread! Davon gibt es auf der MK zu wenige.

Zu Norbert Hess und Tom Rohwer: "Jeder Mensch hat das Recht, (auch optische) Fehler zu haben! Und jeder Mensch hat das Recht, sie zu verbergen zu versuchen. Sowohl Fremd- als auch Eigenwahrnehmung sind immer völlig subjektiv. ;-)"

"Fehler" sind oft auch Charakteristika einer zu portraitierenden Person und insofern durchaus positiv. Die idealisierte Venus begleitet uns schon seit einigen Jahrhunderten. Sie ist immer noch schön, aber auch abgenutzt. Ihre Hervorhebung oder Retusche durch Beleuchtung, Fokus, Filter oder Bildbearbeitung können für eine "gute" Bildwirkung benutzt werden.

Natürlich gibt es bei dem "gut" einen großen Spielraum - trotzdem ist es nicht beliebig. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand an einer Sammlung von Pickeln, blauen Flecken oder Haarschuppen interessiert ist. Ein Bild ist auch immer ein kleiner und hoffentlich inszenierter Ausschnitt der Realität. Bei diesem Bild würde es die Ästhetik völlig stören:

Natürlich hat ein Model auch einen anderen Blick auf die Veröffentlichung seines Bildes als ein Fotograf - insbesondere im doch recht speziellen Kontext der MK. Wenn ein Model trotz der Darstellung seiner Fehler "Wow" sagt, habe ich größten Respekt vor Fotograf und Model.

VG
Andreas
[gone] User_581400
2 years ago
Thomas Dawid
Wieso ist es nicht fair sowas zu behaupten? Klar Ausnahmen gibt es immer, aber grundsätzlich ist da schon ein Schema zu erkennen :).
Eine gute Vorbereitung schließt auch eine gute Nachbearbeitung nicht aus, da gebe ich Dir durchaus recht das dies die besten Voraussetzungen sind.
Aber die Erfahrung zeigt (vorallem hier in der MK), dass Leute die keine Bilder bearbeiten (können/ wollen) idr. auch immer die Leute sind die sich beschweren das keine TFP-Models zu finden sind. Man muss sich einfach im klaren sein, dass dem Model oder dem Betrachter scheissegal ist wie teuer die Kamera ist oder das der Fotograf seit 30 Jahren fotografiert.. wenn das Bild aus einem Iphone sooc besser aussieht.

Nicht falsch verstehen..es kann jeder machen wie er es für richtig hält. Dann aber nicht die vermeintlich einzige echte Wahrheit für sich pachten und mit dem Finger auf die bösen bösen "Bildmanipulierer" zeigen..
Der Unterschied zwischen dem Thread Ersteller und mir ist - das ich mir aussuchen kann ob ich das Bild bearbeiten möchte oder nicht ;).
2 years ago
Auftragsarbeiten im professionellen Bereich einmal außen vor gelassen, da gibt es andere Prämissen. Ansonsten bin ich bei AndiB, ein Model hat einen anderen Blick auf das Foto als der Fotograf. Letzterer möchte ein handwerklich/künstlerisch gutes Foto und das Model ein Bild, auf dem es gut aussieht oder bei "Kunst" zumindest gut rüberkommt. Das hängt viel mit dem Selbstwertgefühl zusammen, ob man seine Stärken kennt, über Schwächen hinwegsehen kann oder an diesen Schwächen arbeitet, weniger jedoch im Sinne von daran arbeiten lassen (photoshop). Aber das muss letztendlich jede(r) für sich selbst entscheiden.
2 years ago
Eine wiederholende Schallplatte von Leuten die Bilder nicht bearbeiten können (:

Umgekehrt wird aber auch häufig ein Schuh draus.
Leute die sowas raushauen, wissen häufig nicht, was alles ohne Bildbearbeitung geht und wo die Grenzen der Bildbearbeitung sind.
Da wird ein Teal&Orange-Look auf ein Bild geknallt, ob es paßt oder nicht. Und dann wird sich gewundert, warum das Bild zwar "cool aussieht" aber irgendwie nicht stimmig, künstlich, ja fast abweisend wirkt.
Ein halbwegs natürliches Grün ist schon eine ziemliche Seltenheit geworden - selbst bei Naturphotographen.
Und ein Pastell-Look ohne ein korrektes Grün sieht eben nicht frühlingshaft, sondern künstlich aus.

Ich selbst stehe immer im Zwiespalt, insbesondere bei meinem Lieblingsthema. Einerseits weiß ich zwar, daß alles, was ich mit und vor der Kamera mache, einfach realistischer und eleganter wirkt. Anderseits weiß ich aber auch, daß das Zeug dafür schwer ist und nur wenige Modelle mitmachen, wenn man das ganze Geraffel schleppen und dann noch 4 Stunden aufbauen muß. Das richtige Maß habe ich leider noch nicht für mich gefunden.
Ich "manipuliere" also bevorzugt mit und vor der Kamera und nur soviel wie unbedingt nötig in der Nachbereitung. Lieber 1 Woche basteln, als 1 Stunde Bildbearbeitung.
Aber, spätestens wenn es zu teuer wird, kippt es eben auch irgendwann. Und dann muß die Software ran.
Ich weiß aber auch die Arbeit eines wirklich guten Bildbearbeiters zu schätzen.

Fakt ist, in den letzten 20 Jahren ist eine Menge Wissen über die Photographie verlorengegangen, insbesondere die atemberaubenden Entwicklungen zwischen Mitte der 90er Jahre und Anfang 2000, die noch nicht im Mainstream angekommen waren. Das ist fast völlig verschwunden.
Da kam langsam die Digitalphotographie auf und viele glaubten, daß sich jetzt alles mit Bildbearbeitung lösen läßt. Ein Irrtum, der bis heute häufig anzutreffen ist.
Zum Beispiel ist ein Großteil der digitalen Hautretusche weder notwendig noch angeraten, sondern häufig erst falsch angewendeter Phototechnik, Bequemlichkeit oder Zeitnot vor Ort geschuldet.

Zeit ist ohnehin ein wichtiger Faktor, der im Sinne der Pseudo-Professionalisierung immer mehr zu kurz kommt.
2 years ago
Rodivo
... Anders gesagt: Diese Parole öffnet jeder Pfuscherei und jedem Relativismus Tür und Tor. Wem ist damit gedient?

Die Bildqualität bleibt immer relativ entsprechend dem Vermögen. Ich nahm an, dass es hier nicht um eine Qualitätsdebatte ging, sondern um eine Position, also welche Ausrichtung sinnvoll sei. Und unterstelle einfach, dass jeder das beste aus seinen Bildern machen will, was diese Position bestmöglich zeigt.
Und wenn ich sage, "mach' einfach, was deinem Bild gut tut", ist das eine Aufforderung, eine Position bestmöglich herauszuarbeiten. Das scheint mir von Pfusch weit entfernt.

Grundsätzlich gehe ich allerdings erst mal davon aus, dass einer eine eigene Position (eine Leitidee) hat und die nicht stets wechselnden Erwartungen anpasst. Als Hobbyfotograf. (Das betrifft sogar nichtkommerzielle, also "künstlerische" Auftragsarbeiten.)
Wer die Position einnimmt, es möglichst anderen recht machen zu wollen, wem auch immer, der darf sich nicht beschweren, wenn die Erwartungen ihn überfordern oder teilweise unsympathisch sind. Wer eigene Qualität sucht, muss erst die eigene Position finden und dafür das nötige Handwerkszeug erlernen. (Dafür und nicht für alles Mögliche.)

Ich lese hier aber immer wieder, dass Fotografen es unterschiedlichsten Zielpersonen oder -gruppen recht machen wollen. Da ist es gut, nur Einfühlungsvermögen und Ausführungskompetenzen aller Art mitzubringen und eigene Bildvorstellungen zurückzustellen oder gar nicht erst zu suchen. Für mich sind das "ausführende" (um nicht zu sagen anbiedernde) Fotografen mit wenig Charisma. Im Bereich der Hobbyfotografie, wohlgemerkt, nicht in der kommerziellen. (Provokationsmodus aus ...)
2 years ago
Also die Eingangsfrage ist doch einfach zu beantworten: Niemand MUSS seine Bilder bearbeiten - niemand MUSS damit das Modell oder irgend ein anderes Motiv damit verschönern oder verfremden.

Und niemand MUSS ein Ergebnis gut finden.

Aber alles KANN.

Man kann nun auch vielen, die schreiben, dass sie etwas nicht wollen, berechtigt antworten, dass sie es nicht können. Oft aber nicht immer bedeutet "ich will keine Bildbearbeitung", dass derjenige es nicht kann. Das gleiche gilt für "ich bevorzuge Outdoor" (übersetzt in: Ich habe kein Studio) oder "available light" (ich habe keine Blitze o.ä.). Bei anderen ist es wirklich so und dann sind wohl auch ein paar dabei, die bearbeiten ihre Bilder und behaupten dann, dass sie es nicht täten. Und damit meine ich noch nicht einmal die Tatsache, dass man ja üblicherweise ein Bild verkleinern muss, wenn man es in die MK hochladen will.
Die beste Bearbeitung soll ja auch die sein, die man als solche nicht erkennt. Ich weiß oft nicht, was ich glauben soll Das ist genau wie dieses Phänomen, dass ein Fotograf "nur TFP" auf die Sedcard schreibt und Bewertungen von Modellen bekommt, die "kein TFP" auf der Sedcard haben.
2 years ago
so werde ich immer wieder gefragt, warum ich keine Bikini Streifen bearbeite oder eine leichte Rötung am Knie meines Models.

Man kann Models entgegenkommen im Rahmen dessen dass man für seine Mitmenschen etwas tut. Wenn ein Model das so möchte, dann kann man das auch tun - für die Bild-Version fürs Model, wenn der eigene Bildstil das Gegenteil ist. Mit begrenzter Bearbeitungszeit. Bzgl Bikini-Streifen, na das ist ja teilweise in, aber rote Stellen und Pickel....
2 years ago
Jeder wie er mag... ;-)

Bei mir beginnt die "Bearbeitung" schon vor der ersten Aufnahme mit der Filmauswahl, geht weiter in der Filmentwicklung und anschließend mit den Abzügen. Jeder einzelne Schritt ist eine Bearbeitung. Retuschen allerdings mache ich nicht.
2 years ago
Westhafen Images
"Bikini-Streifen, na das ist ja teilweise in."

Verzeihung, dass ich mir einfach dieses Stichwort schnappe. Ich denke
nämlich schon länger daran, mal einen thread zur Frage "Was ist
(in der erotischen bzw. Aktfotografie) in oder out?" zu starten.

Interesse???
2 years ago
highlander

Sorry, ob ein Model seiner Meinung nach auf meinen Fotos gut aussieht, das interessiert mich am aller wenigsten. Das würde ich übrigens auch so formulieren, wenn ich "just for fun" knipsen täte. Ganz im Gegenteil: eher noch überzeugter. Ich bleibe jedenfalls meinem Stil treu und jage nicht irgend welchen Spinnereien hinterher, die "die Szene" gerade in die Welt setzt. Damit bin ich über Jahrzehnte ganz gut gefahren. Kein Model wird bei mir darüber hinaus, wie vielleicht in Bangladesch, ausgebeutet. Vielmehr erfolgt jeweils ein ordentlicher finanzieller Ausgleich, von mir aus auch eine Art "Schmerzensgeld". Ob eine Frau, wenn sie mal so alt ist wie ich, das dann noch genau so sieht wie heute, da habe ich allerdings große Bedenken.

Wanderphotograph

Zu vielen Teilen deiner Ausführungen unter #27:
Ob man nun, um zu überzeugenden Ergebnissen zu kommen, in der heutigen Zeit für ein Shooting noch durch die Lande ziehen muss, als löse man gerade seinen Hausstand auf, also ich weiß nicht.
Volle Zustimmung zu deinem Sachvortrag allerdings im folgenden. Also was Fotografie in den 90-ern noch ausmachte. Das ist aber eben in erster Linie ein Generationsproblem. Wie in den meisten anderen Bereichen halt auch.
Die "Jungfüchse" (man verzeihe mir diese Ausdrucksweise) von heute meinen doch oft "die Weisheit mit den Löffeln gefressen zu haben". Aber die werden eines Tages eben nahezu alle auch auf den Boden der Realität zurück geführt werden. Wie alle Generationen davor. Übrigens auch meine wohlgemerkt.

Will sagen: eigentlich sollte es Sinn und Zweck sein, dass jeder vom anderen etwas positives in sich aufnimmt. Oder sogar annimmt! Deshalb muss man wahrhaftig noch nicht einmal seine Weltanschauung prinzipiell ändern. Nur vielleicht etwas über den eigenen Tellerrand schauen. Das genügt schon.

Fazit: Bildbearbeitung ist etwas tolles. Nur wenn ich die Ergebnisse überwiegend auf diese Technik aufbaue, dann erhält kein Foto der Welt das "gewisse etwas". Oder anders formuliert, es bekommt mit Sicherheit "keine Seele".
2 years ago
Ich denke
nämlich schon länger daran, mal einen thread zur Frage "Was ist
(in der erotischen bzw. Aktfotografie) in oder out?" zu starten.

Also erotische Fotografie ist ungleich Aktfotografie.
Ansonsten habe ICH nichts gegen neue Threads.
2 years ago
Ich habe mir mal als ersten das Profil des TO angeschaut und muss sagen, dass er da viel richtig macht.
Gute Lichtsetzung, Posing.
Er schafft Voraussetzungen, die es ermöglichen, dass wirklich nicht viel bearbeitet werden muss.
Soweit gehe ich da mit. Ist es doch ein Punkt, wo er sich von vielen aus der Fraktion der "natürlich" Fotografierenden abgrenzt. Wer sich Bearbeitung sparen will, muss eben vor der Aufnahme einiges tun.

Was mir aber auffällt, ist, dass die meisten Models recht jung und schlank sind. Weswegen ich die durchaus berechtigten Fragen im Eingangspost etwas widersprüchlich betrachte.
Ich stelle die Fragen: was wäre denn, wenn das Model KG 40+ hätte? Wenn es Ü40 wäre? Wenn es bereits Kinder bekommen hätte?
Solche Bilder finde ich bei ihm nicht. Was also würde er da machen?

Des weiteren finde ich dieses schwarzweiß-Denken, dass jedwede Art von Bearbeitung bereits in Richtung Manipulation tendiert, doch zu einfach.

Zwischen aus KG 40 eine 34 machen, Haut bist zur Unkenntlichkeit glattbügeln, aus einer 40erin eine 20-Jährige zu machen oder aus Körbchengröße A ein C, und kleinen Nachbesserungen am Hautbild (Pickel, blaue Flecken, D&B) liegen Welten. Die Fotografie ist eben nicht nur schwarz und weiß, sie hat unendliche viele Grautöne dawischen.

Dazu kommen Dinge, wie Bildidee, Absprachen zwischen Model und Fotograf, Modelwünsche (ja, da lege ich sehr viel Wert drauf) und einiges mehr. Und natürlich auch persönliche Vorlieben.
Ich fotografiere einige Frauen, die Ü50 sind. Und das darf man auch sehen. Dennoch gibt es Dinge, die nach Absprache mit den Damen retuschiert werden.
Denn letztlich ist es doch auch eine Frage, was das Bild erzählen soll. Die reine ungeschminkte Wahrheit, oder doch vielleicht eine Geschichte, in der es gar nicht so sehr auf jedes kleine Detail ankommt, sondern eher auf den Gesamtkontext?
2 years ago
#32, 34

Okay, ich lass das.
2 years ago
Kai's Nature Prints #1
"...ich will keine Perfektion, ich will das Leben zeigen, so wie es ist... "

Gut, dann verrat mir doch bitte, wo "das Leben" so nackt und weiblich
ist wie bei Dir.

Würde ich mir auch gern ansehen. Kann man da Urlaub machen?
2 years ago
Liebe Alle... Es gibt doch da kein Richtig und kein Falsch zu diesem Thema. Sondern gilt doch schlicht und einfach die Aussage "Es kommt darauf an".

Führe ich als Fotograf ein Shoot zu einem speziellen Thema durch bei welchem ich das eine und ultimative Bild benötige (es können auch zwei oder drei sein) , dann klar, dann investiere ich viel Zeit in die Postproduktion und schustere mir mein Model im Photoshop so zusammen wie ich es genau haben will. Denn dann ist das Endresultat wichtig und das Model nur Mittel zum Zweck.

Führe ich als Fotograf einen Auftrag wie z.B. eine Hochzeitsreportage durch habe ich doch schlicht und ergreifend keine Chance die 200 Fotos der moppligen, pickelübersähten Braut mit fettigsträhnigem Haar so zu bearbeiten, dass sie wie ein Supermodel mit Wespentaille und lockiger Dauerwelle aussieht (und das auf jedem der 200 Fotos genau gleich). Möchte ich dies machen wäre mein zeitlicher Aufwand so gross, dass sich das einverlangte Honorar für mich nicht mehr rechnet. Oder mein Honorar ist so hoch, dass die Braut schreiend davon rennt und Tante Trudchen mit ihrem Eifon (inkl. Beauty-Filter-Modus) beauftragt die Fotos zu machen. Bei so einem Auftrag müssen die Fotos doch Plus-/minus schon mit der Aufnahme korrekt in den Kasten kommen. Alles andere endet mit einem finanziellen Desaster für den Fotografen.

Führe ich als Hobbyknipser mit einem Hobbymodel einen netten TFP-Shoot durch und habe ich Zeit, Lust, Muse und Laune, dann bearbeite ich die 20 versprochenen Bildchen schön im Photoshop (wenn ich mag) oder ich lasse es bleiben (wenn ich nicht mag oder nicht kann). Vorausgesetzt natürlich der gewählte Weg passt auch für das Model. Passt es für das Model nicht gibts entweder einen Pay-Shoot oder auch gar keinen.

etc. etc. etc.

Persönlich...
... mag ich keine umfangreichen Beautyretuschen. Ich könnte zwar einiges (wenn auch nicht alles) aber will es nicht machen weil mich die Zeit dafür reut. Für mich liegt der ultimative Kick bei der Fotografie im Handling mit der Kamera und nicht im photoshoppen . Sitze im Haupterwerb sonst schon zu viel am Computer, da mag ich nicht auch noch tagelang photoshoppen.
...Ist mir ein von einer Visa top zurecht gemachtes Model lieber als die entsprechenden Photoshopkorrekturen. Ein perfekt geschminktes Model mit abgedeckter Akne erspart mit den Stempel von Photoshop und ich gewinne damit endlos Zeit... Je besser das Ausgangsmaterial (hier das Model) um so besser das Endresultat (hier das Foto). Als Beispiel.
... kann ich auf Bearbeitungswünsche e des Models eingehen solange es für mich passt (meine ästhetischen Vorstellungen, mein Können, etc). Und wenn es für mich nicht passt dann kann mich das Model gerne auszahlen und kriegt dafür die vollen Bildrechte damit sie nach Belieben photoshoppen kann.
2 years ago
Marcello Rubini #28
"Ich nahm an, dass es hier nicht um eine Qualitätsdebatte ging..."

Stimmt, ich war da auf dem falschen Dampfer. Sorry.
2 years ago
Rodivo schrieb in #36 zu #32, 34 "Okay, ich lass das".
-
Du kannst schon nen Thread eröffnen aber ein Teil der MK-Population stürzt sich halt manchmal wie ein gackernder Hühnerhaufen auf den Thread-Eröffner. Andererseits lernt man daraus. Ich habe aber schon genug Threads eröffnet.

Topic has been closed