Manipulation 148

2 years ago
fotozuma
Ich möchte dich aber dabei beobachten wie du ein Tier "jagst" und neben all dem anderen auch noch auf die Wasserwaage schauen kannst. Außerdem kann ein Bild durchaus schief wirken, selbst wenn die Kamera absolut grade war.

Das mit dem Hintergrund dazuerfinden kam übrigens bei Fotos vor, die Hobby-Fotografen gemacht haben - nicht ich. Das lag aber einerseits an unterschiedlichem Geschmack oder aber in meinen Augen auch "Fehler" des Fotografen.

auf schwarz bzw weiß freistellen (Defizite in der Ausrüstung)
Verstehe ich nicht...

Naja ... wenn du auf einer schwarzen Teichfolie kniest, dein Hintern von nem 300W Narrow-Spot Scheinwerfer verbrannt wird .... so sehr du die Kontraste auch erhöhst .... die Teichfolie kriegst du nie vollflächig auf #000000

Bei den anderen 20 % akzeptieren, dass ein Foto so halt nicht möglich ist, am Set eine Alternative suchen und die EBV ist hinfällig.

https://www.photo-seekworld.com/portfolio/model/nude?img=109_0jc%2F8HJf16rGeD7mJhaSsgEbxqje06HkG5
Mal ehrlich .... auf das Foto, wgen dem man extra zu der Location gefahren ist verzichten, nur weil man
- partou nicht bearbeiten will
- weil einem die 5 Sekunden zu lange sind um den Baukran am anderen Flußufer wegzuretuschieren
- hättest du eine Alternativ-Location, wenn man extra wegen der Location hingefahren ist?
- hätte ich bis in den Winter warten sollen, bis der Baukran weg ist?

.... achja ... wie geht noch mal Color-Key ohne EBV?


Deine Einwände sind berechtigt und sind sicher für den Profibereich vornehmlich im Studio (People, Produkt) durchaus korrekt, aber du sagst es selbst: Hobby-Bereich ist was anderes ;)

PS: Möchte wissen wie David La Cahapelle das Foto so ganz ohne EVB hinbekommen hat. https://www.news.at/a/life-ball-david-lachapelle .... das muß ne sehr teure Kamera sein
2 years ago
fotozuma
Und auf die Frage "Wie kalkuliert ihr" .... naja ... wenn man Laufkundschaft - also Passfoto, Bewerbungsfotos, Baby-Fotos, Familienfotos macht, die man für ein paar wenige Euros verkauft ist natürlich nicht viel an Bearbeitung drinnen. Hab mal Bewerbungsfotos machen lassen .... die 3 die ich mir ausgesucht habe waren in 5Minuten von einem Mitarbeiter bearbeitet ... kontrollieren, ggf. ein paar kleine Korrekturen an der Belichtung.

Ein Fotograf mit dem ich aber mal zusammengearbeitet habe: Arztpraxissujet incl. Besprechung, Vorbereitung, fotografieren, gründliche Bearbeitung und aufbereiten der Fotos für die HP - 1 Woche Arbeitszeit -> 15.000Euro ..... sollte sich ausgehen :p
2 years ago
Ich möchte dich aber dabei beobachten wie du ein Tier "jagst" und neben all dem anderen auch noch auf die Wasserwaage schauen kannst.
Ist nur eine Frage der Übung. Wenn ich eine Weile mal keine Tieraufnahmen gemacht habe übe ich an Rauchschwalben. Wenn Du mit denen 30% technisch korrekte Bilder schaffst, hast mit allen anderen Tieren über 90% blitzsaubere Ausbeute.

Naja ... wenn du auf einer schwarzen Teichfolie kniest, dein Hintern von nem 300W Narrow-Spot Scheinwerfer verbrannt wird .... so sehr du die Kontraste auch erhöhst .... die Teichfolie kriegst du nie vollflächig auf #000000
Ich bin mir zwar nicht sicher, was Du genau meinest, aber so wie ich es mir vorstelle - Vorgehen nach Zonensystem (geht begrenzt auch digital) + Flags. Kleiner Tipp für solche Probleme: Besorg Dir das trockenste aller Bücher (die Sahara ist ein Meer dagegen) zum Thema Licht "Die chinesische Sonne scheint immer von unten". Und nein, da stehen keine Anleitungen drin. Dort werden Möglichkeiten und Methoden vorgestellt. Was man damit macht, ist der eigenen Phantasie überlassen.

.... achja ... wie geht noch mal Color-Key ohne EBV?
Zum Beispiel mit (halbdurchlässigen) Spiegeln oder Schablonen. Bloß nicht so phantasielos. Aber ehrlich, wer macht heutzutage noch Color-Key. Das ist doch eh meist langweilig. Aber zugegeben wenn jemand sowas unbedingt möchte und ich die Aufnahmen digital machen muß, würde ich es auch mit EBV machen. Ist einfach eine Frage des Aufwandes.

Möchte wissen wie David La Cahapelle das Foto so ganz ohne EVB hinbekommen hat.
Sowohl David LaChapelle als auch z.B. Pierre et Gilles (würde sonst eh kommen) oder auch Jeff Bark arbeiten hauptsächlich real, weitgehend oder komplett ohne EBV. Da hast Du Dir die falschen Beispiele rausgesucht. David LaChapelle z.B. verwendet häufig Modelle im Sinne von Miniaturen und auch, wie nennt man das eigentlich richtig, Maxiaturen?
https://alainelkanninterviews.com/wp-content/uploads/2014/10/LACHAPELLE-LANDSCAPE-LUNA-PARK.jpg
Der Typ hat zwar definitiv zu viele Drogen genommen, aber Phantasie hat er.

Überleg Dir mal, warum all diese Leute bevorzugt und hauptsächlich real arbeiten. Ich weiß zwar nicht, ob nicht an irgendeiner Stelle vielleicht doch noch ein digitales Finishing stattfindet. Vermutlich zumindest für den Zeitschriftendruck.

Aber die Hauptarbeit findet vor und mit der Kamera statt. Der Aufwand ist teilweise enorm.
Diese Leute wollen aber Bilder mit einer Aussage schaffen (ob das immer so gelingt ist eine andere Frage). Alles soll diese Aussage unterstützen. Irritationen aufgrund von Perspektivfehlern, fehlerhaften Schattenverläufen usw. wie sie fast immer bei Composings entstehen, sind da unerwünscht. Und man kann auf diese Weise intuitiv arbeiten. Die menschlichen Modelle schauen auch intuitiv in die richtige Richtung (sofern nicht etwas anderes angewiesen worden ist).

Und mach Dir nichts vor, ein mittleres Composing benötigt einige Tage bis Wochen an Arbeit - für ein Bild. Und es ist fehleranfälliger.
Ein realer Aufbau dauert genauso lange und man kann ganze Serien und Varianten schießen. Wenn das Budget da ist oder man sich alles zusammenschnorren kann, welche Variante würdest Du dann wählen?
2 years ago
Muss ne grosse Arztpraxis sein, die sich einen Auftrag für TEUR 15 leisten kann :-) und dennoch, der Preis alleine sagt nicht aus ob der Auftrag rentiert hat...

Ich jage keine Tiere. Gut, mache keine Tieraufnahmen, habe das Equipment nicht dazu. Würde ich es machen, dann läge ich Tage im Tarnzelt bis mir das Reh vor das 1200er gelangt. da die Kamera dann auf dem Stativ stünde dürfte das schräge Foto weniger ein Thema sein :-) wer allerdings ne Amsel mit dem 35er jagen will, ok, da verstehe ich die Probleme... Man müsste dann wohl mal die Arbeitsweise überdenken...

Die Baukranprobleme kenne ich. Etwas flexibilität am Set genügt bei mir meistens. Mein Vorgehen:
Location rekognoszieren
Model platzieren, dass möglichst der störende Hintergrund nicht im Bild ist oder vom Model verdeckt wird
Feinjustage durch den Fotografen. Man glaubt nicht wieviel toter Winkel selbst ein mageres Model produzieren kann :-)
und knips :-)

oderja, wieso nicht warten? Das Amphitheather stünde auch ein Jahr später noch da, der Baukran nicht mehr. Muss man denn immer alles gerade dann haben wenn man es will? Ich kann auch mal warten und verzichten :-) Glaube mir, ich warte seit drei Jahren auf die richtige Konstellation von Mond in Verbindung mit richtigem Wetter, perfektem Wasserstand und freiem Terminkalender um an einem Stausee ein Nachtfoto zu machen. Geht natürlich nur wenn kein Auftraggeber dasteht der TEUR 15 zu zahlen bereit ist. Wobei ich dann wohl so einen Drängler an die Konkurrenz verweisen würde da ich das Bild wohl eh nicht in seinem Sinn gestalten würde, er mich der Unfähigkeit bezichtigen würde und alles besser wüsste.
2 years ago
Ein Fotograf der bei Portraitfotos im Studio Belichtungsfehler macht??? Wohl vor neutralem Hintergrund und mit fix installierten Leuchten und Kamera? War wohl noch einer mit nem Meisterbrief?

MannMannMann
Überleg mal was Du für nen Stuss erzählst oder was für Deppen Du Dein Geld in den Rachen wirfst...
2 years ago
fotozuma Mit finanzieller Kalkulation zu argumentieren macht nicht soo viel Sinn in einem Hobbyforum. Das schöne am Hobby ist, dass man die Arbeit und Zeit (und sein Geld) da investiert, wo es Spass macht - und nicht "wie es sich rechnet".

Schön ist zugegebenermassen aber auch, hier Verfahrensalternativen zu lesen, die inspirieren können. (Oder abschrecken.) Nur Dogmen, die gehen als solche auf den Keks.
2 years ago
Falls es nicht schon jeder weiss, die aufwändigeren Bildbearbeitungsschritte vom Freistellen bis zu aufwändigen Composings.... werden für kleines Geld, angefangen bei Centbeträgen schon seit Jahren ausgelagert (die meisten Bearbeiter sitzen in Indien, der Vertrieb wird über NY organisiert). Ich kenne keinen Kollegen, der sich das noch selbst antut. In der Zeit, kann ich einfach wichtigeres erledigen. Bei mir kommt die Auslagerung eher selten vor, weil ich für meine Kunden zu 99% alles in C1 erschlagen kann und das ganz schnell. Ja, und sicher kommt es auf die Zielgruppe an.

Im Privatbereich ist die Bildbearbeitung sicher oder wahrscheinlich ein essentielles Element des kreativen Prozesses.
[gone] User_11758
2 years ago
fotozuma Wer braucht denn für ein Composing Tage oder gar Wochen? Das bezahlt natürlich keiner. Ich brauche für diese Manipulation 60 Minuten und das mit ner alten PS Kaufversion.
https://www.model-kartei.de/fotos/foto/19861137/

Was am längsten dauert ist das Freistellen des Models mit dem Pfadwerkzeug da es in meiner Version keinen Motivfreisteller oder sonstige Zauberwerkzeuge gibt.
Manche PAY-Shootings bezahle ich mit so nem Composing.
MAINpics muss ich recht geben. Mein großer Vorbildbildbearbeiter lässt bei Aufträgen seine Freistellungen auch extern machen obwohl der mit dem Pfadwerkzeug viel schneller ist und für so ein Composing ca. 30 Minuten braucht.
2 years ago
Marcello Rubini
Ja, ich verstehe Deine Aussage. Du musst aber auch eingestehen, dass bis vor wenigen Monaten speziell hier im Forum eine starke Peergroup von ?sogenannten? Profifotografen dafür lobbierte, dass sämtliche Hobbyxxxxxxknipser aus der MK verbant gehören sollten um hier wieder ein professionelles Niveau reinzubringen. Ich weiss, dass diese nicht alle den Austritt gegeben haben. Es wird (indirekt auch in diesem Thread) behauptet, dass zu einem richtigen Fotografen auch die umfassende Bildbearbeitung gehöre. Da kann man m.E. gerne auch von den "angeblichen" Profis mal inputs dazu erhalten wie sie denn ihre Aufträge kalkulieren um die Kosten der doch sehr zeitintensiven BEA abzugelten... Fände ich einen interessanten Aspekt.

Gilt übrigens auch indirekt für Amateure . Wenn ein Amateur weiss dass er x Bilder veröffentlichen will... Dann macht es für ihn doch Sinn zu kalkulieren ob für sein Hobby ein Profi-Model mit EUR Y Honorar und ohne Anspruch auf Bilder günstiger oder teurer ist als ein TFP-Model für 0 EUR Honorar und dafür mit dem Zeitaufwand von z Stunden für die aufwändige BEA von tfp-Bildern. Zumindest ich mache diese Kalkulation und bevorzuge deshalb für freie Arbeiten oftmals Pay-Models weil die mich im Endeffekt günstiger kommen... Selbst wenn ich nicht mit Stundenhonoraren sondern nur mit gewonnener Lebenszeit kalkuliere :-)

[@11758]
Deine Aussage betreffend Composing erreichte den Falschen :-) Es war der Wanderphotograph der diese These in den Raum stellte :-) Ich kann das nicht beurteilen da ich keine Composings erstelle (sehe sie zwar ab und an gerne, doch fasziniert mich die aufwendige Rechnerarbeit zu wenig um sowas selber auszuprobieren :-)
[gone] User_11758
2 years ago
fotozumasorry du hast recht.
Ich konnte mich auch am Anfang für die Rechnerarbeit nicht begeistern aber das kam mit der Zeit immer mehr.
Mittlerweile fotografiere ich schon anders damit ich besseere Composings machen kann. D,h. in Karte 1 mach ich meine JPG´s inkl Picturecontrol gleich fürs Model und in Karte zwei meiner Raws für meine Arbeiten.
[gone] User_11758
2 years ago
fotozuma hoffe ich habe diesmal den Richtigen,lol. Man möge mir verzeihen - bin alt und hatte auch schon Corona und da gibts ja auch neurologische Ausfälle,lol.
Zum Thema Kalkulation.....hmmm da gebe ich mal grundsätzlich Marcello Rubini recht das es in einem Hobbyforum nicht angebracht ist, will aber trotzdem mal drauf eingehen da du ja auch von Lebenszeit gesprochen hast. Die kann keiner kalkulieren.
Also ich behaupte auch mal das keiner hier mit ehrlicher Fotografie ohne Manipulation überhaupt was verkaufen kann. Evtl sogar schwer an TFP-Modelle ran kommt die in ihren Shootingvorgaben vielleicht TFP anbieten.
Also wenn ich einem Model ein TFP-Shooting anbiete kostet es micht bei 1,5 Stunden Studioarbeit (max 3 Outfits und einfarbige HG´s - vorwiegend Neutralgrau) 30 Euro Studiomiete und dann sitze ich noch 2-3 Stunden a`30 Euro am Rechner also im Schnitt 100 Euro. An meine evtl. vergeudete Lebenszeit habe ich dabei noch gar nicht gedacht.
Sie bekommt dabei alle JPG´s ooc und davon 8 Bilder stark bearbeitet und ein Composing.
Wenn ich bezahlt werde verlange ich 169 Euro für die gleiche Leistung.
Also alle Bilder und 8 ausgesuchte auf Wunsch bearbeitet. Für jedes weitere Bild zur Bearbeitung verlange ich 10 Euro da ich hier 15-20 Minuten brauche. 1 Composing ab 30 Euro.
2 years ago
Ich mache auch keine Composings, schaue aber immer mal wieder gern hinter die Kulissen, bei denen die es gut können. Man kann ja immer schauen, was man für sich gebrauchen kann.
Ich finde es dabei immer wieder faszinierend, wie hoch der Real-Anteil bei den wirklich guten Leuten ist.

Das Bild Flaschenpost von Uli Staiger dürfte allen bekannt sein: https://www.scrollleiste.de/wp-content/uploads/2008/04/korken.jpg
Irgendwo gibt es ein Bild, welches die Welle in Rohform mit über 3000 Korken in seinem Studio zeigt.
2/3 der Zeit benötigte der Aufbau des Modells der Welle, 1/3 Photoshop.
Für das Zuckerkleid https://i.ytimg.com/vi/TpMFr526gsc/maxresdefault.jpg
hat er nach eigener Auskunft zusammengerechnet 5 Wochen gebraucht. Aber, er hat auch gesagt, daß, wenn man so ein Bild wiederholen würde, man dann nur noch 1 bis 2 Tage am Stück benötigen würde.
[gone] User_11758
2 years ago
Wanderphotograph
Uli Staiger ist Photoshopartist und bietet auch WS und Einzelcoaching für Composings an. Außerdem kennt er sich sehr gut mit 3 D Renderings aus und da man eine Dose in der Form wie der Turm ist mit Dosen rendern könnte. Aber falls er das wirklich zusammengebaut hat und fotografiert hat dann alle Achtung.
Z.B die Totenköpfe in meinem Composing die aneinandergereiht sind das wurde gerendert und nicht zusammengeklebt. 20 Minuten Rechnerleistung und fertig.
Aber sollte er tatsächlich noch für das Zuckerkleid solange brauchen wird das niemand bezahlen. Mein Vorbild spielt etwa in der gleichen Liga und hat noch nie länger als 1-2 Stunden für ein Composing gebraucht. Mir gefällt die Arbeitsweise in dem ich jeden Ausschnitt, Farbfläche, Renderings und Bildlooks aufhebe und dann bei Bedarf eben zulade und montiere.
Z.B wie das hier
https://www.model-kartei.de/fotos/foto/19198127/
war ein Urlaubsfoto vom Preikestolen in Norwegen und das Raumschiff ist ein Rendering. 20 Minuten Arbeitszeit
2 years ago
Wenn Dein Vorbild nie länger als 1-2 Stunden für ein Bild benötigt, spielt es nicht in derselben Liga. Das sollte schon der gesunde Menschenverstand sagen. Oder es erzählt nicht alles. Denn das hat nichts mit den Bearbeitungsfähigkeiten zu tun, sondern mit Details. Damit meine ich aber nur die wichtigen Bilder.

Bei Bildern zur Vorführung sind ja die Schwierigkeiten bereits gelöst, sozusagen einmal vorgekaut. Und man kümmert sich bei einem Tutorial üblicherweise um ein Kernproblem. Den Rest macht man sich leicht. Insofern sind dabei natürlich deutlich kürzere Bearbeitungszeiten möglich.

Was Dein Beispielbild angeht, ich zitiere mich mal selbst:
Irritationen aufgrund von Perspektivfehlern, fehlerhaften Schattenverläufen usw. wie sie fast immer bei Composings entstehen ...
Und deshalb nimmt es mich nicht mit.
Das Licht stimmt einfach nicht. Der Fels scheint eher von links beleuchtet, flacher Winkel, aber das UFO ist links dunkel. Entsprechende Schlagschatten fehlen dort ebenfalls. Die Wolken deuten eher auf ein Gegenlicht hin. Die beiden Personengruppen links passen zum Gegenlicht, die einzelne Person aber bekommt eher ein flaches Frontal-Licht. Reinmontiert, zuviel aufgehellt oder was weiß ich. Dann mußt Du Dich entscheiden, ob die Antriebseinheit eine Lichtquelle ist oder nicht usw. Dann müßte es aber entsprechende, steile Schlagschatten geben.
Sowas passiert eben bei nur 20 Minuten.

Und mal etwas, damit Du endlich mal verstehst, was bereits ohne Bildbearbeitung, schon bei der Aufnahme geht:
https://www.kirstymitchellphotography.com/portfolio/video-the-fade-of-fallen-memories/
Sie photographiert aber mit einer D800, also ist auch anzunehmen, daß das Finishing ebenfalls digital ist.

Und hör endlich auf, anderen immer zu unterstellen, daß es ohne EBV nicht geht. Es geht ohne, sogar sehr gut. Bis Anfang Mitte der 90er wurde komplett ohne EBV gearbeitet. Und es gibt noch immer Bereiche, da wird auch noch heute fast ausschließlich analog gearbeitet. Manchmal vielleicht noch ein Finishing nach dem digitalisieren, weil der Medienbruch kompensiert werden muß. Und die Leute bezahlen gut dafür. Klar, Nischen, aber es gibt sie. Und manchmal geht es gar nicht anders.

Wenn Dir Deine Arbeitsweise Spaß macht okay. Aber laß auch andere an ihrer Arbeitsweise Spaß haben und stell Deine nicht darüber.

Warum eigentlich immer gegeneinander?
Stell Dir doch stattdessen mal vor, wie eine Zusammenarbeit aussehen könnte. Daran krankt es doch hier und nicht nur hier. Alle sitzen nur noch in ihrer kleinen Blase und fummeln vor sich. Das Problem ist aber, in seiner kleinen Blase macht man immer Fehler, die manchmal selbst ein unbedarfter Betrachter schnell sieht.

Ich habe z.B. keine Probleme eines meiner Bilder von einem Bildbearbeite bearbeiten zu lassen. Selbst wenn mir das Ergebnis mal nicht gefällt, so ist es doch zumindest eine "zweite Meinung", eine andere Sichtweise. Manchmal bringt es einen auch auf neue Ideen.

Arbeite Dich doch mal mit einem Puristen an demselben Motiv ab. Laß Dir dabei z.B. mal erklären, worin der Unterschied im Licht von Blitzlicht, Tageslichtleuchten und Halogenlicht besteht und welche Wirkungen damit erzielt werden können. Und nein, es hat nichts mit dem Weißabgleich zu tun.
Du siehst nur das was Du kennst. Und wenn Du etwas nicht kennst, kannst Du es in Deiner Bildbearbeitung nicht berücksichtigen.
2 years ago
[@11758]
Na das war doch mal eine hilfreiche Antwort! Insbesondere, da sie mir zeigte, dass ich nicht gänzlich auf dem Mond lebe mit meiner Zeitkalkuklation :-) Danke Dir dafür!

Ich arbeite Outdoor/On Location. Und rechne hier je Stunde Shoot 3 Stunden zusätzliche Arbeit ein. für die erste Stunde 4 zusätzliche Stunden. Die erste Stunde gewichte ich stärker da ich Zeit zur Rekognoszierung brauche, mein Auto beladen muss, Akkus laden, Ausrüstung reinigen und all den anderen Kleinkram den es sonst noch so gibt.

Sprich, mein Zeitaufwand:
1. Stunde Shoot = Total 5 Stunden Arbeit
2. und folgende Stunden Shoot = Total je 4 Stunden Arbeit.
Zuzügl. Fahrzeit wobei ich für eine Stunde 40 Km Fahrt einkalkuliere. Diese rechne ich über eine KM-Pauschale ab.

Dazu gibts fünf bearbeitete Bilder je Stunde Shoot (und bei pay natürlich alle unbearbeiteten). Für jedes weitere bearbeitete Bild kalkuliere ich 15 Minuten ein.

Betreffend verkaufen ohne Manipulation irrst Du Dich :-) In der Vor-Corona-Zeit konnte ich mit meinem Bilderstil ohne Werbung im Jahr 2 bis 3 bezahlte Shoots durchführen was auch in Etwa dem entsprach was ich stemmen konnte und wollte. Die Interessenten kamen von ausserhalb der MK, meist über Mund-zu-Mund Propaganda. Während der Pandemie war ich nicht aktiv und was ich inskünftig machen werde weiss ich noch nicht.

Dazu natürlich die unzähligen undankbaren Anfragen im Stil von "Du hast doch ne Kamera, kannst Du nicht an meiner Geburtstagsparty... Du kriegst dann gerne auch eine Bratwurst und Bier...". Diese Anfragen konnte ich dank einer klar auf meiner HP kommunizierten Preisstrategie einen einfachen Riegel schieben :-) Somit hat sich die Kalkulation mehr als ausbezahlt *lol*.

Meine Kalkulation entstand übrigens in meiner aktiven TFP-Zeit. Da merkte ich, dass ich bei zwei bis drei tfp-Shoots im Monat ein Problem kriegte die versprochenen Bilder fristgerecht abzuliefern. Resp. ich nebst Job nächtelang am Rechner sass, tfp-Models verschönte, meine privaten Bilder vergammelten und ich mich immer weniger anderen Interessen widmen konnte :-) Ich begann damals zu rechnen wieviel Zeit ich denn so brauchte... Irgendwann multiplizierte ich das alles dann noch mit einem CHF-Betrag :-)
[gone] User_11758
2 years ago
Hallo lieber Wanderphotograph
Schön das du mich hier so zerlegst und mich und evtl. meine Arbeiten mit absoluten Profis vergleichen möchtest.
Der Unterschied ist das ich Bildbearbeiter und Fotograf sein möchte und nicht absoluter Künstler.
Mich mit Composings von Uli Staiger zu vergleichen würde ich mir nie anmaßen und wenn ich es könnte würde ich auch den Aufwand nicht aufnehmen, z.B jeden Zuckerwürfel seine richtige Lichtstimmung und Schatten zu verpassen.
Das Video von der Kirsty Mitchell finde ich sehr schön und auch die gefinnishden Ergebnisse auf ihrer HP. Bei 500% Finanzierung kann man schon mal gefühlt 20 Leute schrauben lassen. Zumindest nimmt sie eine Nikon.
Aber mal ehrlich wir bewegen uns hier in der MK. Wenn sie ihr fertiges Bild hier in der MK ohne ihren Namen ausstellen würde......was glaubst du?
Ich bleibe dabei das es ohne Manipulation nicht geht. Es fragt sich nur wie tief sie gehen muss und das ist auch der Ansatz dieser Diskussion. Ich möchte auch niemanden meine Arbeitsweise als non plus ultra verkaufen, aber im Endeffekt möchte irgendwann jeder hier etwas Geld mit seinen Arbeiten verdienen. Und dabei 2 Wochen an einem Composing zu sitzen kann ich nicht umsetzen, somit mach ich für mich das Richtige. Es geht mir auch in der kürze der Zeit nicht darum ob hier alle Fehler/Schattenwirkung ausgemerzt sind sondern um den Woweffekt wenn das Model sowas bei einem Payshooting dazu bekommt.
Zum Thema mit Puristen unterhalten über Licht....kann ich machen denn ich bin ausgebildeter Fotograf.
Übrigens diese Puristen die waren zu meiner Zeit die Haus- und Hoffotografen für Quelle arbeiten alle nicht mehr in diesem Beruf und das Studio mit 750qm steht leer. Damals 7 Fotografen und etliche Fotolaboranten im Einsatz.
Hatten leider alle keine künstlerische Vorbelastung einer Kirsty Mitchell aber gute ehrliche Fotografen und jetzt berufsfremd. Wenn man eben nicht mit der Zeit geht kommt es so.
Und nun mal zu deinen Arbeit die ich allesamt fototechnisch sehr gut finde aber auch dort Fehler die ich als Bildbearbbeiter sofort manipuliert hätte.
z.B.
https://www.model-kartei.de/fotos/foto/17057949/

An dem Bild gefällt mir die bläuliche Stimmung sehr gut und wenn man davon ausgeht das grün im Umfeld des Wasserfalls herrschte vermutlich manipuliert mit nem Bildlook, was ich gut finde.
Aber den Grashalm der bis ins Kleid reicht stört doch den Betrachter. Einer hat es tatsächlich bemerkt und kommentiert (echt erstaunlich). Das wäre eine Manipulation von kürzester Zeit und würde dein Foto aufwerten.
Die eingefleishten Puristen würden jetzt sagen das man das schon bei der Aufnahme berücksichten müsste.
Deshalb meine Aussage das es ohne Bildbearbeitung nicht wirklich geht.
Zum Thema Gegeneinander.... verstehe ich nicht ganz da in einer lebhaften Diskussion doch jeder seinen Standpunkt klar legt und somit kommt es automatisch zu Konflikten mit der Puristenfraktion und es wird diskutiert.
Zum Thema Zusammenarbeit....ich hatte mich tatsächlich mal als Bildberabeiter hier angemeldet um auch Fremdbearbeitungen zu machen. Du glaubst nicht was mir da an Bilder geschickt wurden. Vom Austausch der Muschi (am besten offen)bis zum Aufblasen der Brüste usw. und jpg´s mit 72dpi........alles dabei.
Wie eingangs erwähnt , wir bewegen uns hier in der MK.
Du kannst gerne eine Richtung einer Kirsty Mitchell einschlagen um zu beweisen das es ohne Bildbearbeitung geht, wobei ich glaube das für ihr Buch auch eine Reihe hochkarätiger Bildbearbeiter am Werk waren.
Das ist eine andere Welt und auch nicht meine.
[gone] User_11758
2 years ago
und noch was zur positiven Wirkung der Manipulation.
https://www.model-kartei.de/fotos/foto/19858980/#post45852568

Was glaubst du wie die werdende Mutter das manipulierte Bild fand?
Das Foto entstand im Studio mit Zangenlicht vor neutralgrauem Hintergrund. Ausgetauscht wurde der Hintergrund den ich mittlerweile für viele Arbeiten nutze sowie die Hauptarbeit für mich,.....nämlich das Fotografieren eines Überraschungsei. Das Draufmontieren auf den Bauch sowie die Änderung in der Schrift ist dann wieder ne 30 Minutenarbeit.
Puristen hätten hier einen Bodypainter bezahlt der das eben draufpinselt.
Sicherlich hätte ich jetzt noch die bestimmt diversen Bearbeitungsfehler finden und ändern können aber alles ist eben eine Aufwand/ Deckungsangelegenheit.
Bis jetzt habe ich meine verbrauchte Lebenszeit wie fotozumaerwähnt hat nie berücksichtigt und auch Sachen gemacht die meine Zeit aufgefressen haben aber ich nie eigentlich machen wollte nur um den ein - oder andern Euro mit zu nehmen.
2 years ago
@Wanderphotograph:

Wenn Du alles, was zur Bildbearbeitung bei der Fotografie gehört, nicht als Bildbearbeitung definieren willst, steht Dir das frei. Eine sinnvolle Diskussion über Bildbearbeitung ist dann aber nicht mehr möglich.
2 years ago
Selten, daß ein Bild out of the Cam wirklich zu 100% passt und erst die Bearbeitung macht aus einem Foto etwas besonderes

Bereits in der Kamera gibt es einen Sensor und einen Chip mit Firmware, die eine erste Bearbeitung des Bildes machen...
2 years ago
Tom Rohwer wer nicht richtig mitliest, kriegt leider nicht mit, dass es inzwischen nur über Weiterbearbeitung des vorliegenden Bildergebnisses aus der Kamera geht.

[@11758] ".... , aber im Endeffekt möchte irgendwann jeder hier etwas Geld mit seinen Arbeiten verdienen." Und nochmals NEIN. Jeder hier möchte Spass mit seinem Arbeiten und an seinen Arbeiten haben. Ist das so schwer zu verstehen?

Es ist doch mittlerweile klar: Man KANN die Bilder so lassen, wie sie aus der Kamera kommen, besonders unproblematisch, wenn alle Schußvorbereitungen optimal stattgefunden haben. Aber man MUSS NICHT. Gerade dann, wenn das Kameraergebnis den eigenen Wunschvorstellungen (oder Fantasien) nicht gerecht wird.
Ich verstehe nicht, warum noch immer dogmatische Zwangsaussagen gesucht werden. Man kann doch respektieren, dass das alles offen ist, weil es aufs fertige Bild ankommt und nicht darauf, wie es gemacht wurde. Überhaupt nicht!, ich halte das für Handwerkergeschwätz, ums mal provokativ zu formulieren.
#100Report

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