Ist Schwarz-Weiß das neue Farbbild? 255

[gone] User_11758
2 years ago
Hier mal ein kleiner Auschnitt warum jeder Fotografen Lehrling erstmal SW fotografiert.
1. Schwarzweiß lenkt nicht ab
Grelle Farben stellen sich in den Vordergrund und lenken damit oft vom eigentlichen Hauptmotiv ab. Oft reicht bei Porträts schon ein farbiger Fleck im Hintergrund - und sei er noch so sehr in Unschärfe getaucht. Der Blick des Betrachters wird unmittelbar angezogen. Schwarzweiß erlaubt uns so, die wesentlichen Aspekte in den Fokus zu nehmen.

2. Bessere Lichtwahrnehmung
Fotografiert man in Schwarzweiß, lässt sich sowohl die Richtung als auch die Intensität und Qualität (weich oder hart) des Lichts besser beurteilen. Egal ob Available Light oder Studioblitz - Sie können so sehr viel schneller nachvollziehen, wie verschiedene Aspekte des Lichts ineinandergreifen.

3. Schwarzweiß überträgt Emotionen
Wenn man in ein Gesicht schaut oder auch nur in die Augen, kann uns das Fehlen von Farbe zu einer stärkeren emotionalen Verbindung zu diesem Menschen verhelfen. Dies hängt damit zusammen, dass uns Farbe häufig davon abhält, das Wesentliche im Ausdruck oder in der Körperhaltung eines Menschen wahrzunehmen. Gesichtszüge sowie Strukturen in der Haut oder in den Haaren sind wichtig, um ein charaktervolles Porträt zu erstellen und Gefühle zu transportieren. Diese Details werden durch das Fotografieren in Schwarzweiß verstärkt.
#121Report
[gone] User_11758
2 years ago
hier noch ein Erklärung zu üblichen Sensoren. X3F -Foveon sowie der Monochromsensor der Leica brauchen hier keine Interpolation.
https://www.itwissen.info/Bayer-Filter-bayer-filter.html
#122Report
2 years ago
an Alle: sorry, ich kann nicht ander:

Lieber [@11758]
Du schreibst hier jetzt echt auf, was man mit SW machen kann - nachdem ich gerade vorher die möglichen Gründe genannt habe? Du hast es nur weiter ausgewalzt.

Aber ein richtiges Eigentor ist die Behauptung, dass alle "Fotografen Lehrlinge" mit SW anfangen. Nehmen wir einmal an, das wäre so: Dann hättest Du gerade behauptet, dass SW für Anfänger wäre.
Wie gesagt: Ich kann die Möglichkeiten/Vorteile von SW benennen, aber trotzdem sind die Einsatzgebiete beschränkt. Inzwischen sind sogar Passfotos in Farbe. Und sogar Deine Fotos haben meist Farbe.
#123Report
[gone] User_11758
2 years ago
Es macht keinen Sinn, der Versuch Eckis was zu erklären.
Ich probiere es lieber noch mit den Giraffen im Zoo.
Vielleicht hat noch jemand Lust.
#124Report
2 years ago
Genau !

Ich bin mehr für das Ertasten der Bilder.
Dann kann man sich auch Schwarz-Weiß sparen.
Das lenkt nämlich im Grunde genommen nur ab.
#125Report
2 years ago
...ja, ja.

Jetzt denkst Du sicherlich an das Ertasten des
blinden Künstlers, der eine Ststue erschafft.
Laura ...oder so.
Ja. Musste ich auch gerade dran denken.
#126Report
2 years ago
Fotocowboy
Ich denke da in eine andere Richtung: Man kann auch - statt Fotografieren - ein Motiv abmalen und dabei weniger die Realität, sondern mehr die Stimmungen einfangen. Selbstverständlich kann man auch beim Malen die Farbe weglassen und erreicht z.B. mit einem Bleistift so die größtmögliche "Stimmungsmache". :-)
Ja, ich verhöhne gerade die Minimalisten, aber das ist jetzt nur die hier übliche Überhöhung (also Ironie). Selbstverständlich gibt es sowohl für die Malerei als auch SW-Fotografie sinnvolle Anwendungsgebiete. Und aus der Sicht von Filmern und der Bildhauer erscheinen vielleicht Fotos "minimalistisch".
#127Report
2 years ago
Es kommt ja auch sehr darauf an, was gerade fotografiert wird : Ein Portrait ist sogar ein gutes Beispiel, denn ginge es um Beauty/Make-up, vielleicht mit Schmuck und Glitzer, dann wäre Farbe doch sehr wichtig um die Farbnuancen des Lidschattens, Lippenstifts usw. zu zeigen. Für ein ungeschminktes "Charakterportrait" dürfte s/w passender sein - ob dabei aber (mehr) Gefühle transportiert werden, ist dennoch hinterfragbar. Im bilateralen Austausch zwischen Model und Fotograf wohl ja, aber als betrachtender Dritter kann man dem Farbbild ebenso viel oder wenig entnehmen, wie dem s/w-Resultat.
Ob "heroisch", "Göttin" oder was auch immer, es sind subjektive Zuschreibungen, und ob wir Marilyn Monroe's platinblonde Locken farbig oder als helle Graustufe betrachten ... gerade emotional könnte die farbechte Wiedergabe dank verstärkter Authentizität sogar intensiver wirken. Wer auf Rothaarige "steht", hat wenig davon, dann nur ein mittleres Grau wahrnehmen zu können ...
#128Report
2 years ago
Wer einfach mal die verschiedenartigen Hauttöne der Menschen
vergleicht und auch die Veränderungen in der Farbe bei Krankheit'
oder körperlicher Anstrengung oder Erregung, der wird ganz bestimmt
nur dann auf die Idee der Reduktion auf Helligkeitswerte kommen,
wenn es ihm nicht um den/(die) abgebildeten Menschen geht,
sondern nur um ihn selbst und seinen Eindruck, den sein Foto
....und damit er selbst.. machen soll.
#129Report
2 years ago
@ Fotocowboy
So krass würde ich es nicht sehen ... Krankheit, Erregung, Anstrengung ... nicht immer will man das deutlich betonen; es kann schon eine Dämpfung des einen und die Betonung des anderen Merkmals gewollt sein, denn Licht und Schatten werden ja auch so eingesetzt, z.B. für verdeckten Akt.
Um ein optimales Bild geht es doch wohl Allen, oder jedenfalls den Meisten; und bis auf wenige Ausnahmen zählt da doch die Schönheit : Eine schöne Person so schön, erhaben, vollkommen, edel, begehrenswert, attraktiv, sexy usw. darzustellen ! Oft genug wurde schon gestritten über "un/edel" und "un/erotisch", das braucht es nun nicht nochmal. Ob man dann Farbe oder Schwarzweiß wählt, ist doch sehr unterschiedlich, je nachdem, ob z.B. Augenfarbe oder Haarfarbe wichtig sind, oder ob man zu einer Szene mit weißem Hut und schwarzer Jacke eine monochrome Retrostimmung erzeugen will.
Eine mehr oder weniger starke Verfälschung des Eindrucks zwischen Darstellung , Abbildung und Veröffentlichung ist doch unvermeidbar ... das Model erlebt und empfindet ihre Darstellung anders als der Fotograf in seiner Wahrnehmung dieses kurzen Moments, in dem er auslöst, und was dann ausgestaltet, ausgewählt und präsentiert wird, ist wieder subjektiv. Welche Wirkung dann letztlich betont ... und dann als "meisterhaft" oder "unterirdisch" beurteilt wird, ist ebenso uneinheitlich.
#130Report
2 years ago
Was hat der Einsatz von Licht und Schatten
unmittelbar mit der Reduktion auf schwarz/weiß zu tun ?
#131Report
2 years ago
So wie ich die Lichtwirkung gestalte oder nutze, kann ich auch die Farbwirkung wählen. Auch monochrome Tonungen oder eben auch unterschiedliche Kontrast- und Schärfestufen sowie Farbfilmsimulationen von weichen Pastelltönen bis zu extraharten Gradationen ... cooler Trash statt Porzellanlook.
Es werden so oder so unterschiedliche Bildwirkungen erzielt, die Farbwirkung ist also eines von mehreren Gestaltungsmitteln.
Ginge es um ein Aktfoto eines Models mit blondem Schamhaar, so erschiene bei offener Blende und geringster Schärfentiefe unter monochromem Schwarzweiß das Schamhaar in derselben Graustufe wie der Hautteint, während beim Farbbild das blonde Haar deutlicher erkennbar bliebe. Wollte man dies aber noch gezielter betonen, dann wären Licht und Schärfe weitere Zugaben zur Verdeutlichung.
#132Report
2 years ago
Wenn S/W so toll ist, warum verwendet es dann die Werbe Industrie so selten? Und wenn es um Kunst geht, muss man erklären was denn so einzigartig am eigenen Foto ist, das es zur Kunst wird. S/W alleine ist jedenfalls noch keine Kunst und mit all den S/W Presets die inzwischen auf dem Markt sind ist es auch handwerklich keine Kunst in der Nachbearbeitung.
S/W ist aus meiner Sicht bei vielen Fotografen eine Ausrede um sich nicht mit moderner Bildbearbeitung auseinandersetzen zu müssen, bei der es ja bekanntlich keinen Stillstand sondern ständiges Auseinandersetzen mit neuen Techniken gibt Das S/W irgendwann wieder in Mode kommen wird, darauf könnt ihr lange warten.
#133Report
2 years ago
#134 Deine Meinung sei Dir natürlich gestattet, ist inhaltlich aber nicht belegt.

Warum in der Werbung überwiegend Farben oder Farbbilder zum Einsatz kommen ist schnell erklärt. Schau einfach mal diesen Beitrag durch und Du erhälst die Antworten. Es wurde mehrfach erklärt. Zur Einordnung von Thema Kunst, gibt es auch viele Ansätze und Kriterien. Du erkennst auch, das die Darstellung von Inhalten in SW alleine noch kein Kriterium ist.

Du vermischst in dem Beitrag 134 Handwerk und Kunst und ehrlich gesagt, weiss ich nicht, was Du überhaupt damit sagen willst? Was haben Presets mit einer professionellen Bearbeitung zu tun. Presets gibt es in allen Qualitätsstufen aber daraus wird alleine noch kein gutes Ergebnis.

Der zweite Absatz ist so absurd und zeigt, dass Du Dich mit Fotografie nicht wirklich in der Tiefe auseinandersetzt.
Es gibt Kollegen, die haben ihre Hardware erneuert und konzentrieren sich auf Sensoren ohne Bayer-Filter, die mehr Spektren des Lichts einfangen können wie zB UV und Infrarot, um noch mehr Kontraste und einen höheren Dyanamikumfang zu erzielen. Man kann vielleicht behaupten, das ist quatsch und unnötig, weil man auf dem Weg zur technischen Perfektion auch mit 95% zufrieden sein könnte aber die Praxis sieht eben anders aus. Den Markt für hochwertige SW Fotografien gibt es in Form von Produzenten und Abnehmern.
Das hat auch mit Bildbearbeitung nichts zu tun (das ist ein anderer Teil des Prozesses) sondern mit dem Wunsch nach perfekten Daten.
Du reduzierst die Qualität von Fotografen auf ihre Kompetenz bzw. Bereitschaft Bildbearbeitung zu betreiben?
Die Schwarz Weiß Darstellung mit all seinen Variationsmöglichkeiten und Methoden von historischen Verfahren bis hin zu modernen Hightech Prozessen ist eine Lösungsmöglichkeit für Aufgabenstellungen bzw. eine von vielen Optionen, sich in der Fotografie auszudrücken.
#134Report
2 years ago
MAINpics Das ist ungefähr so als erklärt einem jemand auf die Frage, "Ist Modellbau der neue Freizeitsport" wie de­tail­ge­treu doch manche Modellbauer ihre Modelle nachempfinden und wieviel Arbeit es macht ganze Stadte beim Modelleisenbahn Bau entstehen zu lassen. Nein, all das macht Modellbau nicht zum neuen Freizeitsport, genauso wenig wie S/W wieder die Farbfotografie ablösen wird. S/W bleibt eine Nische, in der man natürlich auch hochqualifiziert arbeiten kann. Die Überschrift über diesem Thread lautet "Ist Schwarz-Weiß das neue Farbbild?" und die Antwort lautet nein.
#135Report
[gone] User_11758
2 years ago
MAINpics in #135 sehr schön erklärt. Evtl. Lichtermeer´s fotografische Tiefenkenntnisse weglassen und es wäre ein richtig guter Post.
Ich habe mal so kurz über die hochgeladenen neuen Fotos geschaut und schätze doch das 40% davon bereits in SW sind. Ob das nun Fotografen sind welche dem Einheitsmatsch von IG entfliehen wollen, weiß ich nicht.
Aber es scheint auch in der MK sich eine Tendenz abzuzeichnen. Was mir gut gefällt.
Im übrigen waren die 3 Punkte in #122 nicht von mir sondern war Bestandteil in einer Fotografenausbildung und erwiesen ist das man in SW eine bessere Lichtwahrnehmung hat. Von Tiffen gib es dafür auch Gläser damit man auch in SW sehen kann was ich nur bedingt brauche.
Das danach noch viele darüber diskutieren von wegen geht alles auch in Farbe zeigt mir doch das nicht sehr viele tiefer in die Fotografie eintauchen.
Ich war heute nachdem herrlicher Sonnenschein war im Tiergarten und habe auch dort in SW fotografiert.
Die Kamera auf JPEG Fein in Slot 1 und RAW in Slot 2. Somit habe ich auch alle Farbinformationen und der Vorteil ist wenn ich das RAW am Rechner interpoliere ich a) den besten RAW-Konverter verwenden kann, b) mehr Zeit für die Konvertierung habe und somit ein viel besseres Ergebnis erhalte, als wenn in der Kamera interpoliert wird.
Für den, welchen es interessiert. Auf allen meinen Farbfotos ist mindestens eine SW-Ebene vorhanden, sei es um die Kontraste zu verbessern oder eine komplett andere Farbgestaltung zu erzielen.
Somit ist für mich SW schon immer das neue Farbbild.
#136Report
2 years ago
Wir sind offenbar wieder im Zeitalter der alternativen Wahrheiten, also ich zähle bei den neuen Fotos 27 S/W-Bilder auf 120 Fotos. Das sind 22,5%. Das ändert sich natürlich von einer Sekunde zur anderen.

Bin erstaunt, dass sich im RAW Farbinformationen befinden. :-) Gibt es also doch auf der Ebene schon Farbfotografie??? :-) :-)

Was mich wieder nicht erstaunt: Alle, die eine andere Meinung haben, sind dumm und unwissend. Ja klar.
#137Report
[gone] User_11758
2 years ago
Ja eckisfotos du zeigst einmal mehr das du nichts weißt und davon recht viel.
#138Report
2 years ago
Na ja, die Zukunft wird es zeigen ob S/W wirklich der Neue Trend in der Fotografie wird. Zumindest dieser Thread wird aber wohl die nächsten 10 Jahre der Dauerbrenner im MK Forum bleiben.
#139Report
2 years ago
Warum denn eigentlich schwarz/weiß ?
Könnte man ja ebensogut gelb/blau nehmen.
DAS wäre doch endlich mal nichts Neues,
aber wenigstens ein neuer Trendversuch.

...ja, es geht natürlich auch pink/braun...
#140Report

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