Mietstudio - was sind eure Bedürfnisse? 67

1 year ago
[@11758]:
Das mit dem Irix 11 ist interessant.
Könnte ich mit dem auch Eisbären auf Spitzbergen portraitieren?

Ohne Zweifel. Wenn du das allerdings überleben willst, würde ich dir raten, das Dixi-Klo mitzunehmen und dich darin einzuschließen. Die Eisbären kommen dann in Scharen und versuchen herauszukriegen, warum die Plastikkiste so stark nach Alkohol riecht. Du könntest dann oben durch das Herzchen¹ Fotos machen.

Aber wir kommen vom Thema ab.

----
¹ hat nur die "Dixi Classic Line"
1 year ago
Ich lese durchaus mit, nur bei Elefantendixiklo-Diskussionen klinkte ich mich aus.

Ich nehm den Input erstmal ohne ihn zu kommentieren, da es mir mehr um die Bedürfnisse geht und wie man denen gerecht wird und weniger um konkrete Hilfe bei Planung und Konzept.

Ich meine, stellt euch euer realistisches Traum-Mietstudio vor: Was gibt es dort?
Oder anders: Welche Mietstudios gibt es in eurer Umgebung und was fehlt dort an Angebot?
1 year ago
Ich würde mir einen komplett weißen Raum wünschen, 4x6x3 Meter reichen völlig. Hintergrundrollen wären nett, aber nicht zwingend.

Technische Ausrüstung wie Blitzanlage ist nicht erforderlich. Ich habe meinen eigenen Krempel schneller aus dem Auto gezerrt als ich brauche, um die vorhandene Anlage zu durchschauen. Man sollte also mit dem Auto dicht herankommen.

Dekorative Elemente wie Kästen, Stühle, Tisch, Sessel, Hocker usw. um Personen zu platzieren, sollten vorhanden sein.
1 year ago
Für mich hat das ideale Mietstudio einen zusätzlichen Fundus mit massenhaft Acessoires, liebevoll besorgt, gepflegt und geordnet.
1 year ago
Tom Rohwer ähm weil du gerade den bayrischen Wald erwähnst.....nämnäm da gibet es ja unterschiedliche Auffassungen ob nicht Nürnberg auch schon im bayrischen Wald angesiedelt wäre,lol.

Mit dem "bayerischen Wald" meinte ich jetzt die "Pampa". Ich hätte auch sagen können "Ostfriesland", oder "Wendland", oder "Sauerland".

Ich würde auch kein Fotomietstudio in der Haseldorfer Marsch betreiben wollen - obwohl die mal gerade 30 Auto-Minuten von der Hamburger City entfernt ist...
1 year ago
Ich stimme Hs zu. Ein 10*10*4-Studio ist viel zu groß, um es zu einem erschwinglichen Preis vermieten zu können. 5*5*3 tut es auch.

5 x 5 x 3 Meter ist ein Wohnzimmer... ;-)

Da wird es schwierig, mit dem 200er (an Vollformat) zu arbeiten, wenn man das aus irgendwelchen Gründen machen will.

Natürlich kann man auch in einem 2,5 x 3 Meter-Zimmerchen fotografisch improvisieren. Nur ist es vermutlich gerade das nicht, das jemand sucht, der ein Fotostudio für ein paar Stunden oder einen Tag mieten will...

Wenn man sich professionelle (professionell genutzte) Fotostudios anschaut, dann sind die in aller Regel größer als 5 x 5 x 3 Meter.
1 year ago
der ruhrpott hat auch reichlich konkurrenz. und gerade in medien-metropolen wie d-dorf oder köln (beides kein pott aber in schlagweite), findest du möglichkeiten zu hauf. das dürfte in berlin, hamburg oder münchen nicht anders sein.

Das ist dann die nächste Frage, die man sich betriebswirtschaftlich stellen muss. Wie voll ist der Markt schon? Wie stehe ich preislich zur Konkurrenz, habe ich Alleinstellungsmerkmale, oder jedenfalls attraktive Attribute? Da die TE laut ihrer SC betriebswirtschaftlich unterwergs ist, traue ich ihr jetzt einfach mal zu, einen schlichten "Business-Plan" zu erstellen.

Davon ganz abgesehen führen wir heute noch in Straßenbahnen von Siemens & Halske und hätten einen Kaiser, wenn immer alle nur gesagt hätten "Ach, das geht doch nicht, und da gibt es doch schon so viele, und überhaupt..."

Was übrigens genau Quatsch ist - es war ein Mann namens Werner Siemens, der eine Straßenbahn mit Elektromotor erfunden hat und dann erstmal überall Klinkenputzen ging, weil er meinte, das Ding könnte eine Zukunft haben.
Er wurde überall von den bekannten Bedenkenträgern abgebügelt, und hat schließlich auf eigene Kosten in Berlin eine elektrische Straßenbahn-Linie bauen lassen...

Der Rest ist Geschichte, und Siemens (ohne Halske) heute immer noch ein Weltunternehmen. Nike hat da schon das richtige Motto: "Just do it!"


in der bayrischen provinz hast du halt andere möglichkeiten. günstigere mieten, weniger wettbewerb

Und viel weniger potentielle Kunden...
Wäre meine Annahme. Ob das stimmt - das muss man entweder ausprobieren und anders herauszukriegen versuchen.
Es ist aber jedenfalls kein Zufall, daß es in Metropolen und Metropolregionen immer ein viel größeres Angebot an allem möglichen gibt (außer vielleicht Ruhe-Seminaren im Kloster), als in Provinzregionen.
1 year ago
Ich habe von Irix das 11mm. Das macht tatsächlich aus einem Dixi-Klo einen Ballsaal.

Und dem Model eine Instagram-Selfie-Nase... ;-]]]
1 year ago
@Avacyn:
Ich lese durchaus mit, nur bei Elefantendixiklo-Diskussionen klinkte ich mich aus.

Ich nehm den Input erstmal ohne ihn zu kommentieren, da es mir mehr um die Bedürfnisse geht und wie man denen gerecht wird und weniger um konkrete Hilfe bei Planung und Konzept.

MK-Forums-Diskussion... ;-)

Wenn hier einer mit einer Idee kommt oder mal laut nachdenkt "Könnte man vielleicht?" oder "Wäre das nicht eine Idee?" --- dann kommen erstmal zwanzig, die erklären, wieso das nicht geht.

Immerhin sind wir in Deutschland. Da gehört sich das so.
[gone] User_11758
1 year ago
Norbert Hess in #31
Danke für den Post. Tut einem Nürnberger richtig gut.
Das mit dem Länderfinanzausgleich machen wir doch gerne.
In den 70er haben uns Bayern doch die Südschweden genau so unterstützt.
Jetzt sind eben wir dran bis die Zechen wieder aufgemacht werden.
1 year ago
Back to topic (und das ohne Jux und Trollerei)

Diesen Luxus habe ich mir vor einigen Jahren mal geleistet und war begeistert davon:
https://www.lightbyte.ch/rent/studio/

Mein Studio wenn ich es mir selber einrichten oder so mieten könnte würde in die gleiche Richtung gehen, hätte aber mehr Charakter. Es wäre eine alte Industriehalle...
100 bis 200 m2 Grundfläche, Deckenhöhe 6 bis 8 Meter
Ecke mit Podesten/Emporen/Treppen in verschiedenen Höhen
Decke mit verdunkelbaren Oberlichtern
Verdunkelbare Fensterfronten
Heizbar
Ebenerdiger Zugang, Schiebetor und mit LKW befahrbar
Ausreichend grosse Parkplätze (LKW)
Separates Office mit WLAN
Separate Nasszelle (Dusche, WC, Lavabo, Umkleide)
Separate Kaffeeküche
Separater Lagerraum auf Studioebene
Separate Werkstatt
Ausreichend rollbare Stellwände Und Hintergrundssteme mit unterschiedlicher Textur um den Raum bei Bedarf aufteilen zu können
Bereich welcher geeignet ist um mit Wasser arbeiten zu können
Leistungsfähige Blitzleuchten, rollbare Hochstative
Windmaschine
Nebelmaschine
Feuerstelle
Genügend und ausreichend abgesicherte Steckdosen
Fundus an Accessoires, Möbeln und Outfits
1 year ago
Vom Betreiber eines Mietstudios in KA, welches leider mittlerweile nicht mehr da ist, habe ich mal gesagt bekommen, dass gerade für Workshopmodels etc. eine saubere Toilette ein wesentliches Argument ist, sich buchen zu lassen...
Und ganz ehrlich: Für mich als Fotografen ist es durchaus ein Argument, dass entsprechende Anlagen existieren und vernünftig nutzbar sind, wenn ich entspannt arbeiten möchte...
1 year ago
Ich bin gerade einmal den Link von fotozuma gefolgt:

"Preise
1 Tag CHF 550.– (Rabatt auf Langzeitmieten)
1/2 Tag (5 Stunden) CHF 400.–
Reinigungsgebühren CHF 80.–"

"Wichtiger Hinweis:
Das Studio wurde auf vielfachen Wunsch auf August 2021 redimensioniert. Der Schminkraum, die Küche sind nicht mehr Bestandteil des Studios und können auch nicht mehr dazu gemietet werden. Die eigentliche Studiofläche bleibt unverändert. Du profitierst hingegen neu von bedeutend attraktiveren Mietkonditionen."

Wenn ich das richtig verstehe, dann hatten die (potentiellen) Kunden keine Lust, die Küche zu bezahlen. Der immer noch stolze Preis beinhaltet offenbar keine Blitzanlage usw.

Also mir würde die Ausstattung reichen - aber der Preis ... (nicht nur Schweiz-Faktor)
Ich persönlich habe irgendwie nichts dagegen, wenn ich in sauberen Räumlichkeiten arbeiten kann und auch die Sanitäranlagen hygienisch gereinigt sind. Bin kein Freund von fauligen Kellergewölben und stinkender Pissrinnen-Romantik. Den Arsch friere ich mir auch nicht gerne ab, wenn ich es vermeiden kann.

Und 8 Meter Deckenhöhe weiß man zu schätzen, wenn man damit mal vernünftig arbeiten durfte.



EDIT: Hier kann man sich übrigens mal die weltbekannten Studios anschauen, die sowohl hohe Decken, als auch saubere Toiletten haben:

https://milkstudios.com/
Zum Thema "Traktor im Studio" übrigens auch mal eine Demonstration des Wesentlichen, nämlich ein Traktor(!) abgelichtet in einem Studio(!) und nicht irgendwo in einer Scheune oder so.

Foto vom Traktor:
https://www.eberhardsauer.com/portfolios/portfolio47.php

Foto vom Studio, einschl. der Größenangaben:
https://www.eberhardsauer.com/php/studio.php

Einfaches Business und ganz sicherlich nichts, was man als "suspekt" ansehen sollte.
[gone] User_11758
1 year ago
Patrick Michael Weber Tja alles ist machbar, wobei mir das Traktorbild jetzt nicht zusagt (zu plastisch schau aus wie eine Miniatur am Aufnahmtisch), aber egal.
Es gibt natürlich für alles eine Location oder Studio aber sind das die Wünsche wie vom TO erwähnt, für die MK-Mitglieder?
[gone] User_610515
1 year ago
Und hier schon wieder eine Landung auf dem harten Boden der Realtät

https://www.fotocommunity.de/forum/usertreffen-vorbereiten/treffen-443778---443778/6742536#p6742536

.
[@11758]

Ja, so ganz einfach ist das sicherlich nicht. Zudem denke ich, dass es mittlerweile auch einfach schwieriger geworden ist, Fotostudios an (Hobby-)Fotografen zu vermieten, weil moderne Hobby-Fotografie ("Insta-Style") einfach anders funktioniert.

Aber auch abgesehen davon, ist man ja nicht darauf beschränkt, unbedingt Studiofotos zu machen.

Eigenes Wohnzimmer:


Laterne in der City von Essen:


Polaroid im Hotelzimmer, in dem wir im Wochenendurlaub gewohnt haben:


Wand mit Rauhfasertapete:


Fremdes Wohnzimmer:




Wie auch immer, ich halte es schon für recht schwierig, ein "Wunschlos-glücklich-Fotostudio" zu errichten, vor allem dann, wenn es sich kostentechnisch im Rahmen halten soll.
Avacyn
Zuallererst würde ich mich fragen, wer die Zielgruppe sein soll.

Der Berufsfotograf bspw., der im Studio viel Produktfotografie betreiben möchte, produziert meist Rohmaterial für die digitale Weiterverarbeitung und freut sich über den abgedunkelten Raum mit der weißen Hohlkehle. Ein Studio mietet er, wenn er dies nur gelegentlich macht oder Produkte fotografieren muss, die für sein eigenes Studio zu groß sind.

Dem hobbymäßigen Peoplefotografen dürfte es häufig eher um vielfältige "Mini-Locations" auf kleinem Raum gehen. Es sollen fertige Bilder entstehen... mal im Herrenzimmer mit Kamin, mal im Schlafzimmer mit Himmelbett und mal in der ölverschmierten Autowerkstatt. Der Studiobetreiber muss dazu die Einrichtungs- / Dekorationsarbeiten leisten, einen entsprechenden Requsitenpool vorhalten und - möchte er seine Kunden über Jahre begeistern - regelmäßig umdekorieren. Originalität und Ästhetik der Einrichtung wären da vermutlich wesentliche Schlüssel zum Erfolg.

Nur Parken, Snacken, ... wollen sie alle. ;-)
1 year ago
Die Anforderungen für ein Mietstudio, dass große Nutzfahrzeuge unter Studiobedingungen fotografieren sollen, oder finanzstarke Modelabels in weltweiten Metropolregionen sind einfach deutlich andere als die von Klaus Klick, der eine hübsche Schülern mit möglichst wenig Kleidung im Januar bei -20 Grad Außentemperaturen fotografieren möchte. Das ist eigentlich selbsterklärend. Deshalb ist die Zielgruppe so entscheidend.

Ein Studio, das allen Bedürfnissen gerecht wird kann es nicht geben.
Sehr große Studios sind nur bei genügend hoher Auslastung und hohen Mietzinsen wirtschaftlich zu betreiben. Sind sie direkt in der City kann sich jeder den Mietzins pro Qudratmeter leicht vorstellen. Häufig haben große Marken auch ihre eigenen Studios: Kampagnen lassen sie outdoor produzieren.

Und natürlich wurden hier einige wichtige Argumente genannt. Hohe Decken zB. können aufgabenbedingt notwendig werden. Das ergibt sich aus der Physik und dem Abstandsgesetz (reziproken Quadratgesetz).
Aber die meisten Portraitaufgaben kann man gut mit 4m Deckenhöhe realisieren. Ein Fahrzeug, dass knapp 4 m hoch ist erfordert dann logischerweise andere Raummaße.

Ich komme aber zum zentralen Aspekt der Diskussion zurück. Die TO muss wissen, welche Zielgruppe sie mit dem Studio bedienen will. Manchmal sind Geschäftsmodelle in Anwendung, wo Studiobetreiber zB. Fotografen WGs ihre ungenutzten Kapazitäten vermieten.
Ich habe einige Kollegen die immer kleiner geworden sind mit der Zeit. Das liegt daran, dass in der Fotografie in den meisten Genres die Margen stark geschrumpft sind. Die Zahlungsbereitschaft ist nicht mehr da.

Die Notwendigkeit großer Studios von früher hat auch etwas mit der verwendeten Technik zu tun. Für hochwertige Aufnahmen kam nur die Großformatfotografie in Frage. Mit der Digitalisierung und der Entstehung lichtempfindlicher Sensoren, und dem zunehmenden Kostendruck ist die Großformatfotografie in der Industrie und Werbung quasi ausgestorben (und jetzt häufig in der Hand vermögender Hobbyisten). Bei Großformataufnahmen war für eine hohe Schärfentiefe von Objekten sehr viel Licht und Leistung notwendig. Heute sind fast nur noch geringere Leistungen im Einsatz. Ein Freund von mir, der auf Designer-Schmuck spezialisiert ist, hatte früher ein riesiges lichtdurchflutetes Loftstudio mit Deckenfenstern. Er fotografiert die Produkte mittlerweile in einem kleinen Raum mit kleinen Systemen außerhalb der Stadt, weil vor allem auch die Mietpreise explodiert sind.

Topic has been closed