Ich habe mich mit einer Einsteigerin eine Woche vor dem Shooting in einem Café getroffen. Wir haben dann über den Ablauf gesprochen. Sie wollte mich gerne vorher kennenlernen. Es war ihr erstes Aktshooting und sie war unsicher. Den Kaffee habe ich bezahlt.

Ansonsten habe ich bei über dreißig Shootings keine weiteren Treffen vor oder nach dem Shooting gehabt. Zum Shooting gehört es definitiv nicht. Es spricht natürlich nichts dagegen - einen After Work Drink zu nehmen - wenn es gut lief und beide noch Zeit haben.

wenn man hier im Forum passiv mitliest, muss dieses Thema teilweise bizarr wirken...
#41 pn-photo ich teile auch diese Einstellung.

Zur Eingangsthematik. Wenn es sich ergibt, warum nicht? Die ganze Welt betreibt seit Jahrhunderten teilweise mit viel Aufwand "social networking". Das gehört zum Privat- und Berufsleben. Entscheidend ist doch immer, das sich die involvierten Menschen damit wohl fühlen. Aus einer Verpflichtung heraus würde ich es nicht machen. Aber die Motivation kann unterschiedlich begründet sein. Evtl spielt auch manchmal taktisches Handeln eine Rolle.

Es gibt Modelle, die ohne die Projektteilnehmer zu kennen (ohne Telefonat, vorheriges Treffen), sich so gut in die Situation einfinden und so zum erwünschten Ergebnis beitragen. Andere schaffen es evtl erst nach mehrmaligen (Foto)Treffen. Wieder andere nie. Da kommt der sozialen Kompetenz des Fotografen eine ganz große Rolle zu. Aber das Thema hatten wir ja auch bereits (was hatten wir eigentlich noch nicht zum Thema hier :-)

Genauso gut könnte man hier über Gesprächsinhalte debattieren. Gehören private Inhalte dazu? Ja, nein?
Auch hier gibt es doch keinen Verhaltenskodex. Es ist doch offensichtlich, das das Zwischenmenschliche ein Faktor für die Ergebnisqualität ist.

Fazit: wie so oft. Es gibt Regeln. Man kann sie brechen. Wenn man sie immer bricht, hat man sie evtl nicht verstanden?

Interessanterweise / erwartungsgemäß hat zu diesem "Thema" kein einziges Model hier etwas geschrieben !!!

41 Beiträge bislang - 41 Mal von Fotografen ...

FrankZa
Die Anteilnahme von Modellen hier im Forum ist allgemein recht dürftig, was ich eigentlich sehr schade finde. Sagt aber vielleicht auch viel aus......

#43 ist gerade nicht interessant für Models weil kein bis wenig Nutzen. Zu dem Thema haben sich schon an anderer Stelle einige gemeldet...Zudem drehen wir uns wie ein Karussell lustig munter im Kreis. Es kommt einfach wenig Neues dazu.
Das Models hauptsächlich Smartphones für Ihre Kommunikation nutzen, ist hinlänglich bekannt. Die Software macht alles andere als Spaß dafür (der Hut ist aber noch älter).

@ pn-photo

Sie wollte mich gerne vorher kennenlernen. Es war ihr erstes Aktshooting und sie war unsicher. Den Kaffee habe ich bezahlt.

So wie im Startbeitrag ging es um die erste Begegnung - und eben auch darum, erstmals für Akt zu posieren. Das ist ein Umstand, der den Wunsch nach einem Treffen vor Shootingbeginn sehr verständlich macht, indem das Model ihr "vielleicht" in ein "ja" oder eben ein "nein" wandeln kann. Ob dieses Treffen dann wie zur Bildbesprechung eine Stunde lang dauert ...
Ok, Leute dann berichte ich von einem Date von ca. 1999, es war jedenfalls noch DM-Zeit, und ganz klassisch ins Kino. Es war mein kürzestes Date, das ich je hatte, denn als ich sie - absolute Traumfrau vom Aussehen her, also eigentlich ein perfektes Model - vor dem Kino ansprach, war sie sehr überrascht, meinte nur, daß ich ihren Erwartungen nicht entspräche, drehte sich um und ging ...
Die 9 DM für ihre Kinokarte hätte ich natürlich auch übernommen und somit 18 DM, oder vielleicht 25 DM incl. Cola und Popcorn bezahlt. Wenn ich diese 100 oder höchstens 200 Sekunden nun überdenke, dann hatte sie schon quasi anteilig gerechnet gute 25 oder 30 DM in ihr Auftreten für diesen Tag investiert - und dementsprechend war wohl auch ihre Erwartungshaltung für Zukünftiges ausgerichtet.

SEE - Toxic Boomer:

meinte nur, daß ich ihren Erwartungen nicht entspräche, drehte sich um und ging

Warst du vielleicht

nackt und erigiert, aber [...] mit Helm und geschlossenem Visier ¹

unterwegs? Das könnte es erklären!

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¹ https://www.model-kartei.de/forum/thread/101311/male-vs-female-gaze/?page=1
#39

SEE:

... schon quasi anteilig gerechnet gute 25 oder 30 DM in ihr Auftreten für diesen Tag investiert ...

- von solchen Fehlkalkulationen muss man(n) sich erst mal erholen...

"Es kommt drauf an" ist für mich die Lösung. Es gibt keine Verpflichtung, geläufige Regel oder anerkennte Etikette dazu. Bei einem Shooting werden entweder knapp die Eckdaten abgeklärt. Oder es kann stundenlang ausgefeilt werden. Beides ist mit oder ohne persönlichen Kontakt möglich. Das ist Geschmackssache.

Ich hatte bisher vorab immer mindestens Telefonate. Einfach weil ich Konzepte und ggf Logistik dazu abklären muss. Und zum vorfühlen, wie der Fotograf tickt. Vorab auf "a Kaffeetscherl" finde ich sehr nett, aber nicht zwingend nötig.
Im Anschluss ist es für mich unpraktisch weil ich zb Kriegsbemalung im Gesicht habe oder keine Wechselklamotte dabei. Eine grobe Bildbesprechung zum Abgleich, ob das vorgestellte Ideal passt, findet eh während dem Shooting statt. Zudem ist mir eine Bildbesprechung mit etwas Abstand lieber. Wenn man sich die Ergebnisse in Ruhe ansehen und Favoriten festlegen konnte. Die dann zu besprechen macht Sinn. Im Café direkt die 500 neuen Fotos gemeinsam durchzuklicken ist mir zu viel.
Aber wenn man ohnehin natürliches Makeup und Alltagskleidung an hat ist so ein Absacker, gemeinsames Mittagessen oder ein Döner sicher nicht verkehrt. Und wer den dann zahlt, kann man immer noch zu zweit klären. ;)

Ich geb meinen Models auch hin und wieder einen Kaffee oder so aus. Wenn man im Sommer draußen shootet bringe ich kalte Getränke mit, im Winter heisse. Da brech ich mir keinen Zacken aus dem Konto, außerdem hat eine nette Geste noch nie geschadet.

@ Ivanhoe (off topic) & Marcello Rubini
Genau ;-)) ich kam mit der U-Bahn und trug wohl Jeans und Polohemd ... vielleicht hatte sie Nadelstreifenanzug von Armani, Hemd von Hugo Boss und einen BMW 840i erwartet ... das hätte ihrem Aussehen entsprochen, und vielleicht hatte sie sich dies in etwa erwartet - ein Porsche 968 hätte es auch gebracht :-) Aber für meinen Bildstil war dies auch mitbestimmend.

@ *elena*
Danke für die gute und ausführliche Schilderung !

ein Pre-Shootingtreffen, gerade mit jungen und unerfahrenen Models, oder solche eben, die es noch werden möchten, ist bei mir kein Muss, aber eine sehr schöne und unverfängliche Möglichkeit, sich vorab „zu beschnuppern“. Beste Möglichkeit auch um eventuelle Grenzen und Wünsche für das folgende Shooting klarzustellen. Um so entspannter für beide Seiten, Sie weiß, auf wen sie treffen wird und ich, auf welchen Charakter ich mich einstellen muss…
Um auf den Ursprünglichen Punkt zu kommen… zum Essen einladen? Echt jetzt? Vielleicht, wenn man schon etliche Shootings gemeinsam hinter sich hat und dann den Erfolg der durch ordentliche Aufträge reingekommen ist, zu feiern.

Ansonsten ist aber ein Kaffee oder Tee doch super.

Ach ja, Getränke und kleine Snacks gehören bei mir immer mit dazu - ist auch eine schöne lockere Atmosphäre.

Viele Grüße Carsten

@Norbert Hess:
Siehst du das alles nicht ein wenig zu pauschaliert?

Nein, ich differenziere das ja nun ausgesprochen weit aus. Und schrieb all das, weil ich fand, daß Du sehr pauschalisierst.

@M-Zyks:
Tom du bist ne Dramaqueen. Wenn ich mir von einem Modell wünsche, das es ohne "Abdrücke" zum Aktshooting kommt, hat das nichts mit "9 1/2 Wochen" zu tun. Es gibt viele Kleidungsstücke, von der Jogginghose bis zum weiten Pulli oder einer Jacke, wo fehlende Unterwäsche überhaupt kein Problem darstellt. Auch in der Bahn nicht.

Nichts desto trotz ist es einfach übergriffig, von einem Model zu erwarten/zu verlangen, ohne Unterwäsche durch die Gegend zu reisen.

Zumal BHs bekanntlich nicht nur aus optischen Gründen getragen werden, sondern damit größere Brüste nicht so durch die Gegend hüpfen, was nach einiger Zeit schmerzhaft werden kann.

Beim Payshooting gibt es eine fixe Summe, die vorab vereinbart ist

Und nicht selten wird die Übernahme von Reise- und anderen Spesen ebenso vereinbart...

@MAIN-Pics:
Es gibt Modelle, die ohne die Projektteilnehmer zu kennen (ohne Telefonat, vorheriges Treffen), sich so gut in die Situation einfinden und so zum erwünschten Ergebnis beitragen.

Die nennt man auch Profi-Models... ;-) (Können die das nicht innerhalb kürzester Zeit, sind sie raus aus dem Geschäft.)

In der MK eher selten anzutreffen. Hier hat man es überwiegend mit Amateur- und "Semi-Profi"-Models zu tun, da sieht's nicht selten anders aus.

Ich finde es doch etwas ungewöhnlich, wenn das gegenseitige Beschnuppern bzw. Vorgespräch im Kino beim Betrachten eines Films stattfinden soll. Ein ernsthaftes Gespräch dürfte den Filmgenuss auch der unbeteiligten Sitznachbarn doch deutlich negativ beeinflussen. Ich halte die Wahrscheinlichkeit für sehr hoch, dass das potentielle Model von einem "echten Date" ausgegangen ist - und da spielt dann die Kleidung des "Fotografen" durchaus eine Rolle.

@ eckisfotos
Das war 1999, und ich hatte weder eine Kleinbild-Spiegelreflex noch einen VHS-C-Camcorder dabei, ja noch nicht mal eine Agfa-Pocket oder Minox.
Es ging um einen Situationsvergleich, und ob man nun von 20 oder 50 DM, von 5 € oder 25 € spricht ... es geht doch offenbar um eine Kennenlernsituation !
Und ganz richtig schrieb Tom Rohwer in #56, daß das für ein Profimodel zum Payshooting gar keine Option ist ! Aufgegriffen hatte ich das, was pn-photo schrieb, um die Situation einer hübschen jungen Frau bei erster Begegnung mit einem Mann, der offenbar primär ihre perfekt gestylte Attraktivität schätzt, zu schildern.
Hätte ich ihr anstelle der Kinokarte einen Hunderter geboten und tatsächlich die SLR mitgebracht, um mit ihr einen Fotospaziergang zu machen - es wäre wahrscheinlich erfolgreicher gewesen. Und nun könnt Ihr Euch überlegen, wie sich der Restaurantbesuch für 40 € zwischen dem Bistro-Snack für 10 € und einem Fashion-Payshooting für 80 € einpendelt ...

Hier wurde beklagt, dass sich kaum ein Model an dem Forum beteiligt.

Ist das wirklich so verwunderlich? Denn gerade bei Reizthemen wie TFP-Shootings vs. Pay-Shootings herrscht bei einigen Forumsteilnehmern eine derart herablassende Sprachkultur gegenüber den Qualifikationen von Modellen, die den teilw. unterirdischen Bildkommentaren in der Fotodiskussion in nichts nachsteht.

Aber zum eigentlichen Thema: Bei einem Pay-/Home-Shooting ist es für mich selbstverständlich dem Fotografen auch Snacks/Fingerfood, bzw. belegte Canapés und Getränke anzubieten und auch nicht auf die Minute zu schauen, wenn dadurch das Shooting in die Länge gezogen wird.

Dass ein Fotograf nach einem Outdoor/Studio-Shooting anschließend mit mir Essen gehen möchte habe ich allerdings noch nicht erlebt. Bezüglich einem vorherigem Treffen zum Kennenlernen auf einen Kaffee oder einem vorherigen Besuch in meiner Wohnung, um z.B. die "Lichtsituation" zu inspizieren, dienten "meiner Erfahrungen nach" nur dazu im Vorfeld herauszufinden, was außer einem Shooting noch möglich wäre. Auf so etwas reagiere ich schon gar nicht mehr, bzw. lehne es ab.

Ilona_rouge Mit etwas Erfahrung versteht man, dass Fotos von der Lokation schon relativ gut die Lichtsituation sowie Möglichkeiten zur Gestaltung aufzeigen können. Outdoor kann eine Bewertung etwas schwieriger sein aber es gibt heutzutage einige Tools, mit denen man sich ausreichend vorbereiten kann.

Alles andere ist natürlich komplett daneben.