Tattoos von Models wegretuschieren – Puristen vs. Praktiker? 80

#41
Zwar kenne ich die Beweggründe für Selbstverstümmelung durch Tattoo nicht, vermute aber, dass es etwas mit einem Wunsch nach Individualität oder Besonderheit zu tun hat. Nun, da in der Bevölkerung U40 gefühlt kaum noch jemand ohne Tattoo ist, macht ein Tattoo exakt so individuell, rebellisch und besonders wie ein Golf Variant.
Interessant ist allerdings der Hang zu chinesischen Schriftzeichen. Warum chinesisch? Damit, außer Chinesen, niemandem eine Pfuscherei auffällt, falls das Zeichen nun doch ‚Ente süß-sauer‘ bedeutet?

Wie gesagt scheinen Menschen U40 ohne Tattoo in der Minderheit zu sein, was ironischerweise genau diese Menschen besonders macht. Ich denke auch, dass der Trend sich rückläufig entwickelt, wenn Kinder und Jugendliche an ihren Eltern sehen, dass Tattoos durch Altern keinesfalls schöner werden.

Hinsichtlich Shooting habe ich eine einfache Faustformel. Die Wahrscheinlichkeit eines gemeinsamen Shootings steht im umgekehrten Verhältnis zu Anzahl und Größe eventueller Tattoos. An unauffälliger Stelle kann ein Tattoo auch durchaus durch das Posing verschwinden; oder es wird durch Retusche entfernt.
Ist das nicht möglich, dann gibt es auch keine Fotos. Jedenfalls nicht von mir.
1 year ago
Jep, so eine ähnliche Faustformel habe ich auch. Je mehr und größere Tätowierungen, je mehr schwindet auch meine Lust auf ein Shooting mit diesem Modell.
Es gibt nur eine Ausnahme. Da passen Modell, Tätowierungen, Figur, Gesicht, Mimik und Gestik alles zusammen. Das ergibt ein ganzheitliches Bild. Aber die Einsatzmöglichkeiten sind natürlich auch bei ihr wegen der Tätowierungen eingeschränkt.
1 year ago
Anandarupa Tattoos als Ausdruck von Individualität, das sehe ich genauso, auch wenn es heute eher Mainstream ist.
In den meisten Fällen konkurrieren Individualität und Ästhetik, im Ergebnis dann eher indirekt proportional.
1 year ago
Wegretuschieren ist aufwendig, einfacher ist es, mit Camouflage-Make-Up abzudecken.

(Man beachte den Komparativ - einfach ist beides nur selten.)
1 year ago
Die Mode Tattoo scheint mittlerweile wieder auf dem Rückzug zu sein, was aber nicht bedeutet, daß sich nun von heute auf morgen keiner mehr Tattoos stechen lässt.

Ein bißchen blöde für alle, die Models brauchen, ist der Umstand, daß Models nun mal eine gewisse exhibitionistische Neigung brauchen, und das Fördert die Neigung, sich Tattoos stechen zu lassen. "Körperkult"...

Besonders skurril fand und finde ich das seit jeher bei den "Vintage-/Pin-Up-Models" (speziell auch in den USA), die selbst einen 40er/50er-Jahre Klamottenfetisch haben. Die stylen sich dann mit Klamotten, Dessous, Frisuren, Make-Up wie die Pin-Ups dieser Zeit, und lassen sich auch gerne fotografieren - klar, man will das ja auch zeigen und zelebrieren.

Eigentlich eine Win-Win-Situation für Models, Fotografen und geneigtes Publikum...

... wenn nicht gerade in dem Segment unglaublich viele Models über und über großflächig tätowiert wären. :-/

Ich meine... haben die sich die Bilder und Frauen aus dieser Zeit nie mal genauer angeguckt? Welches 40er/50er-Jahre-Pin-Up-Girl hatte denn ein Tattoo? Geschweige denn mehrere, geschweige denn großflächige?

(Ungefähr genauso dusselig wie Frauen, die mit Raspel-Kurzhaar-Frisur "romantische Prinzessinnen des 17.Jahrhunderts" darstellen wollen... Wobei das Problem mit guten Perücken ja noch recht einfach zu lösen ist...)
1 year ago
@Norbert Hess:
Alters bedingte Falten sind etwas ganz natürliches. Ja können einem Menschen sogar ein besonderes Charisma verleihen.

Wenn aber aus einem Goldfisch am Bauch eines Models im Lauf der Jahrzehnte ein Buckelwahl wird, also ich weiß nicht...

Die allerwenigsten Leute modeln noch, wenn das dann so weit ist. Und noch weniger modeln dann noch akt oder auch nur "bauchfrei".

Insofern ist das ein eher theoretisches Problem, und in der Sauna sind eh alle gleich. ;-)

Models haben ein Verfallsdatum, und Tattoos haben ein Verfallsdatum. Das der Models liegt viel dichter in der Zukunft als das der Tattoos, bevor das Tattoo zum Problem diesbezüglich werden kann, ist das ganze Model schon nicht mehr wirklich "modelerabel"... ;-)

(Ich weiß - das ist sauböse. Ist aber trotzdem so.)
1 year ago
@Classic-Art-Nude:
Zwar kenne ich die Beweggründe für Selbstverstümmelung durch Tattoo nicht, vermute aber, dass es etwas mit einem Wunsch nach Individualität oder Besonderheit zu tun hat. Nun, da in der Bevölkerung U40 gefühlt kaum noch jemand ohne Tattoo ist, macht ein Tattoo exakt so individuell, rebellisch und besonders wie ein Golf Variant.

Das war schon vor 50 Jahren so... *LOL*

Da liefen wir (also meine Generation) alle mit Jeans und Parka durch die Gegend, und die Jungs überwiegend mit langen Haaren.

Das wurde von uns als Ausweis unserer Nonkonformität angesehen. *upps*

Es war, zweifellos, eine kleine Rebellion gegen die Generation unserer Eltern, die das mehrheitlich ziemlich scheußlich oder gar inakzeptabel fanden. Damals konnte man als Junge mit langen Haaren noch ganz einfach und unaufwendig die Eltern und die Onkel und Tanten und Großeltern auf die Palme bringen. ;-)

Heutige junge Leute haben das viel schwerer, alles womit die rebellieren wollen wird sofort zum Mainstream und die Elterngeneration stürtzt sich begeistert drauf.

Ist jetzt ein kleiner Schlenker, sorry dafür, aber ganz im Ernst: wenn mal wieder die Verfilmung des Musicals Hair (Musical von 1968, Film von 1979, Regie Miloš Forman) im TV kommt: guckt es Euch an, nehmt es ggf. auf. Und dann guckt Euch die berühmte Szene an, wo der Hippie Claude Bukowski die »Spießer-Hochzeit« sprengt, und da auf dem Tisch tanzt.

Aufnehmen ist besser als live gucken, dann kann man das mehrfach angucken.

Und dann fragt Euch einfach mal: WER ist da eigentlich der Spießer? Der Hippie, der meint, das alle doof sind (und spießig), wenn sie nicht so leben und feiern wie er? Oder die strunzbürgerliche Hochzeitsgesellschaft, die halt 'ne Hochzeit feiert, wie sie das schön findet, aber nie auf die Idee käme, bei einer Hippie-Hochzeit einzumarschieren, und erstmal allen männlichen Anwesenden ungefragt die Haare kurz zu schneiden und die weiblichen zwangsweise in Röcke zu stecken?

Ich finde ja weder das Musical noch den Film jetzt sooo... weltbewegend geschweige denn gut, wie manche andere Leute. Aber als ich den Film das zweite oder dritte Mal gesehen habe, da musste ich bei dieser Szene plötzlich denken: Was ist der Hippie Claude Bukowski bloß für ein dämliches, spießiges Arschloch?!

Im Unterschied zu den klassischen bürgerlichen Spießern von damals war er auch noch ein Heuchler, und ohne das zu kapieren. Die anderen haben gesagt: Wir sind ordentlich! Wenn Ihr das für 'spießig' haltet - Euer Problem!
1 year ago
mhm
claude bukowski hat also seine rolle in dem film selbst geschrieben?
@ Tom Rohwer zu #46 bzgl. Vintage & pin-up

Ich meine... haben die sich die Bilder und Frauen aus dieser Zeit nie mal genauer angeguckt? Welches 40er/50er-Jahre-Pin-Up-Girl hatte denn ein Tattoo? Geschweige denn mehrere, geschweige denn großflächige?

Eben - aber die schauen ins Kincats, Timeless u.a. 'Kultmaga- zine und dann machen die das so nach wie auch ein 51er Dodge Wayfarer 4d-sedan gefrencht und ge-chopped wird, bis er kein Kühlergrill und keine Türgriffe mehr hat. Die Realität vor 70 Jahren sieht man immerhin im Hollywood-Klassiker.
1 year ago
Tom Rohwer

in #47
Das ist nicht nur sauböse, um bei deiner Ausdrucksweise zu bleiben, sondern auch nicht zwangsläufig zutreffend.

Ich arbeitete früher mit Models die gehen inzwischen zumindest schon mal ganz stramm auf die Fünfzig , nicht wenige davon sogar auf die Sechzig zu. Nicht jede von diesen Damen schiebt auch eine Kugel vor sich her, wie viele männliche Zeitgenossen in diesem Alter. Es gibt schließlich ja auch noch ´Best Ager´ Models. Das sagt dir doch etwas, oder? Die stehen auch noch heute vor der Kamera, manche aus kommerziellen Gründen, andere auch nur ´just for fun´. Hätten die aber am ganzen Körper Rinderstempel analog unserer Zeit, oder wären mit Blech durchschossen, wie es gerade IN ist, ob da die Wirkung so eintreten würde, wie es (ob vor oder hinter der Kamera) erwünscht wäre, also ich weiß nicht.

Noch eine kleine Story, wie sich diese im Laufe der letzten Jahre mehr als einmal so ergab. Gerade wenn dann wieder ein Playmate bei mir auftauchte und voller Stolz ihr Centerfold präsentierte. Nichts gegen die technische Umsetzung nahezu aller dieser Fotos. Kann man zweifellos selten besser machen. Aber die Abarbeitung eines Themas mit geeigneten Fotografien, das ließ doch nicht selten sehr zu wünschen übrig. Ich hatte Mädels vor der Kamera, denen verpasste man eine Frisur, da glaubte man der wahrhaftige Pumuckl stehe vor einem. Darüber hinaus geschmückt mit irgend welchem billig wirkendem Schmuck und gerade aktuellem Fummel aus irgend einer Nobel Boutique etc. Ja da wurden nicht selten Aufnahmen auf paradiesischen Inseln gefertigt, die hätte man an nicht wenigen Baggerseen in unseren Breitengraden genau so herstellen können.

Wenn deren Enkelkinder in einigen (wenigen) Jahren dann mal zu Besuch kommen und voller Stolz sagen: ´schau Oma, das bin ich´, und dabei auf genau solche Fotos verweisen. Alternativ dann kann ein Model mit Ergebnissen aus unserer Zusammenarbeit ausgedruckte Fotos auf den Tisch knallen, mit den Worten: UND DAS SIND MEINE.

Interessante Frage, die dann zwangsläufig im Raum stehen dürfte: welche denn nun aus den jeweiligen Shootings hinterlassen (oder hinterließen) eine größere Wirkung?
1 year ago
#46 + #50 Retro muß nicht unbedingt authentische Realität wiedergeben. In den meisten Fällen ist Retro eine Sammlung der Zeitzeichen, komprimiert. Und viele solcher Tattos sind Codes (siehe Ed Hardy), die heute bei 50s-Pinups einfach mit eingebaut werden, ganz unauthentisch im gezeigten Zusammenhang und dennoch zeitgeistig treffend. Zumindest an der vorgeführten Oberfläche, um die es ja in erster Linie geht. Und bestenfalls übertrifft die Konzentration der Codes dann die ursprüngliche Realität. Ist wie Rockabilly. Ist doch gut - so what? Man darf da schon abstrahieren (und interpretieren), solange es nicht sinngemäß total falsch und missverstanden wird.
1 year ago
''Und bestenfalls übertrifft die Konzentration der Codes dann die ursprüngliche Realität.''

Der typische pseudo intellektuelle Nonsens eines Marcello Rubini!
Was soll das ganze Gesülze? Warum differenzieren? Wenn man das farbenfrohe Model eh nicht fotografieren will?
Codes? Alles klar! Was hat das eingebrannte Todesdatum des Lieblingshamsters für einen Code? ''Siehe Ed Hardy''? Ja, klar! Liest der hier auch?
@ Marcello Rubini
Ist vielleicht ganz interessant ...

https://retro-vintage-design.de/retro-und-vintage-design/hintergrund/rockabilly/

Tatsächlich finden da auch Tattoos Erwähnung ... jedoch wären die Vorlagen aus der Feder von Gil Elvgren oder Alberto Vargas eher noch frei davon.
1 year ago
Model, vor ein paar Monaten: Das Tattoo (Schriftzug über der Brust) war mein größter Fehler!
Dann wollte sie es verschönern; nun hat sie n anderes Tattoo auf dem gesamten Oberarm. ;)
Mein erstes Pay-Model war tatsächlich stark tätowiert. Man wägt halt die Vor- und Nachteile ab.
Aufrund der Masse an tätowierten Models geht es kaum anders. Bei manchen 'Kunststücken' habe ich aber regelmäßig das Gefühl, das haben sie als 16jährige während des Religionsunterrichts mit dem Kugelschreiber selbst gestochen. Ich entferne regelmäßig Tatoos - mal mehr, mal weniger erfolgreich. Und mein Verdacht bestätigt sich jedesmal: Ohne sehen sie noch hübscher aus! ;)
1 year ago
@Marcello Rubini:
#46 + #50 Retro muß nicht unbedingt authentische Realität wiedergeben.

Nein. Aber wenn es mehr sein will als nur "ein bißchen abgekupfert", dann muss es hinreichend dicht an der "authentischen Realität" dran bleiben. Sonst ist es nicht authentisch.

In den meisten Fällen ist Retro eine Sammlung der Zeitzeichen, komprimiert. Und viele solcher Tattos sind Codes (siehe Ed Hardy), die heute bei 50s-Pinups einfach mit eingebaut werden, ganz unauthentisch im gezeigten Zusammenhang und dennoch zeitgeistig treffend.

Den Zeitgeist der 40er und 50er treffen sie jedenfalls nicht... ;-)

Zumindest an der vorgeführten Oberfläche, um die es ja in erster Linie geht.

Mmh... ich dachte ja immer, dabei ginge es um 40er- und 50er-Jahre Pin-Ups.

Und bestenfalls übertrifft die Konzentration der Codes dann die ursprüngliche Realität. Ist wie Rockabilly. Ist doch gut - so what? Man darf da schon abstrahieren (und interpretieren), solange es nicht sinngemäß total falsch und missverstanden wird.

Und letzteres wird es da meiner Ansicht nach.

Ich war 2008 in den USA in St.Augustine, Florida. Das ist die älteste europäische Siedlung auf dem Gebiet der heutigen USA. Gehörte wie Florida bis 1819 zu Spanien. Da gibt es eine alte Festung, die wie üblich von den Amerikanern super gepflegt und gehegt wird, "National Heritage". Dort findet einmal am Tag ein "Re-enactment" statt. Da marschiert dann eine Truppe von "Artilleristen" in spanischen Uniformen aus dem frühen 18.Jahrhundert auf, mit Stopfer und Wischer und Pulver-Kanister, und feuert eine alte Schwarzpulver-Vorderlader-Kanone ab. Nicht nur zur Gaudi für die vielen Touristen, sondern auch, weil es viele Amerikaner gibt, die Spaß an solchem Re-enactment haben.

In der Truppe auch: eine Anfang 20jährige Frau. Mit langem Zopf, unübersehbar weiblich.

Sorry, aber das ist unhistorisch. Es gab damals keine Kannonierinnen. (Es gab eine winzige Zahl von Piratinnen, eigentlich auch nur zwei, Anne Bonny und Mary Read.) Das ist so unauthentisch, als würde man das Bodoir von Marie Antoinette nachspielen, mit einem Transvestiten als Kammerzofe. Gab's so ganz bestimmt auch nicht... Oder beim nächsten Mittelalterfest macht ein Mann den Darsteller der Hebamme...

Und genauso finde ich großflächig tätowierte "40er/50er-Jahre Pin-Up-Girls" völlig unauthentisch. Oder Hamiltoneske junge Hippiemädchen, die totalrasiert sind oder G-Strings tragen. Das haben damals nur die Nutten gemacht, nicht die Hippie-Mädchen...

Okay, da bin ich bekennender Purist. ;-p
1 year ago
@Norbert Hess:
Tom Rohwer

in #47
Das ist nicht nur sauböse, um bei deiner Ausdrucksweise zu bleiben, sondern auch nicht zwangsläufig zutreffend.

Ich arbeitete früher mit Models die gehen inzwischen zumindest schon mal ganz stramm auf die Fünfzig , nicht wenige davon sogar auf die Sechzig zu. Nicht jede von diesen Damen schiebt auch eine Kugel vor sich her, wie viele männliche Zeitgenossen in diesem Alter.

Bis zu dem Punkt stimme ich völlig zu. Trotzdem hängt es da. Das fängt schon mit ~40 an zu hängen. Jedenfalls ohne chirurgische Eingriffe. Das ist einfach die gemeine Kombination aus Biologie und Schwerkraft, die da so überhaupt keine Rücksichten auf die Empfindlichkeiten der Damen nimmt.

Meine Liebste sagte früher immer, ihr sehr kleiner und flacher Busen habe jedenfalls einen Vorteil: es werde später mal im Alter nichts hängen, weil da nix ist, was hängen könnte.

Irgendwann stellte sie dann resignierend fest: doch, da kann was hängen. Die Brustwarzen. :-O
Nicht, daß mich das stören würde - aber es ist nun mal einfach so.

Es gibt schließlich ja auch noch ´Best Ager´ Models.

Und die heißen nicht zufällig "Best Ager", weil sie für viele fotografische Bereiche nicht mehr brauchbar sind.

Du kannst keiner 25jährigen Klamotten mit einer 60jährigen "Best-Agerin" als Model verkaufen. Und auch keiner 40jährigen. Und der Mehrzahl der "Best-Ager" verkauft man Klamotten nicht ganz zufällig mit Models, die maximal 40 sind - und bitte möglichst so aussehen, als wären sie höchstens 38jährige, die aussehen wie 35.

Der Rest ist Treppen-Lift-Werbung...

Man kann das blöd finden, ich find's auch blöd, daß ich nicht mehr so fit bin wie vor 25 Jahren. Is aber so. Und nicht zu ändern. Im KSK ist mit 41 Schluss, nur der Kommandeur darf älter sein, aber das liegt daran, daß 40jährige Brigadegenerale so verdammt selten sind...

Klar, es gibt auch "Granny-Pornos", und das ist auch völlig okay, wer's mag - super! Aber das ist kein Maßstab, und wenn der Delphin auf dem Bauch durch Alter, Schwangerschaften und Schwerkraft zum Blauwal geworden ist, dann haben 99,999 Prozent der davon Betroffenen schon lange mit dem Aktmodeln aufgehört.

Und auf dem Treppen-Lift-Werbefoto sieht man's eh nicht. (Und ja, natürlich können 60jährige nicht nur für Treppenlifte werbe-modeln. Aber für "Wir sind jung, uns gehört die Welt!" können sie nun mal nicht mehr modeln. Höchstens noch für "Wir fühlen uns jung, und reisen immer noch!" Aber "Wir fühlen uns jung!" ist nun mal was vollkommen anderes als "Wir sind jung!"

Als jemand, der beide Aggregatzustände mittlerweile aus persönlichem Erleben kennt, darf ich das sagen. (Und nichts ist schlimmer als Menschen, die nicht in Würde altern können. Nicht mal alberne Pubertierende...)
1 year ago
Tom Rohwer #48

So, Du warst also auch mal rebellisch?
Und was ist dann passiert?
1 year ago
@perfekt(?)ion(!)

mhm
claude bukowski hat also seine rolle in dem film selbst geschrieben?

Hat jetzt genau wer behauptet? Und was hat es mit meiner Feststellung zu tun? Genau - nix.

Es ist eine Rolle, und die Rolle ist, wenn man mal genauer hinguckt, die eines dämlichen, spießigen Arschlochs. Auch wenn sie von Autor und Regisseur und Darsteller und Produzent höchstwahrscheinlich anders gedacht war. Die Rolle entlarvt unfreiwillig die Spießigkeit der "Antispießer".

Die LBS-Werbung hat das Jahrzehnte später mal sehr hübsch aufgegriffen: https://www.youtube.com/watch?v=2pcE9nLqE2Y
1 year ago
@Rodivo:
Tom Rohwer #48

So, Du warst also auch mal rebellisch?
Und was ist dann passiert?

Dann wurde ich erwachsen.
Und rebellierte gegen zu hohe Steuern und Abgaben. Die mir mit Anfang 20 völlig wurscht waren.

Heute rebelliere ich höchstens mal gegen idiotische "Corona-Maßnahmen", und frage mich: "Wenn der dämliche festgeklebte Last-Generation-Kasper da nicht gleich verschwindet und ich einfach über ihn drüber fahre - zählt das dann eigentlich auch als 'Rebellion und bürgerlicher Ungehorsam'?"

Wer mit 20 kein Sozialist ist, hat kein Herz. Wer mit 40 immer noch Sozialist ist, hat keinen Verstand.
Ist leider nicht wirklich falsch. Und mit 60 dann erkennt man, daß hier das "leider" falsch ist. Mit 20 ist es wahr, mit 40 falsch, und mit 60 erkennste langsam, daß es für verschiedene Lebensalter verschiedene legitime Wahrheiten gibt.

Nun warte ich, welche altersgerechten Erkenntnisse wohl die 80 bringen mögen... ;-)

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