Hässliche Fotografen / Fotografinnen 45

1 year ago
Das wird sicher lustig …

Ich mag es, wenn die Person die ich fotografiere mich anschaut, mag den Blickkontakt und den Spirit, der durch den Blickkontakt zwischen dem Model und mir oder auch dem künftigen Betrachter des Bildes entsteht. Ohne Blickkontakt geht viel der Atmosphäre verloren, finde ich.
Nun gibt es viele Fotografen/innen, bei denen es kaum Bilder gibt, bei denen das Model in die Kamera schaut. Furchtbar, man bekommt fasst den Eindruck, der Fotograf (ich lass jetzt mal der Einfachheit halber die weibliche Form weg, ohne diskriminieren zu wollen) hat Angst, angeschaut zu werden. Gibt es hier so viele häßliche, wenig selbstbewußte Fotografen? Oder was ist eure Motivation? Geht euch dabei nicht was verloren, an Interaktion, an Blickkontakt, an Freude beim Blick in die Augen, wenn das Model euch nicht anschaut?

Mich würde mal eure Meinung dazu interessieren und was die Forenschreiber hier so bevorzugen und warum.

Danke an alle, die sich hier in der einen oder anderen Form outen.
Beste Grüße
Frank
1 year ago
Fotografien, bei denen das Modell in die Kamera schaut, bauen beim Betrachter den Eindruck der direkten Kommunikation auf. Man fühlt sich dadurch direkt angesprochen. Aber den Eindruck, dass es bei vielen Fotografen kaum solche Bilder gibt, habe ich nicht. Die meisten Modelle haben doch gelernt, direkt in die Kamera zu schauen, zumindest ist das bei mir so. Aber für mich ist das kein Muss, sondern ich finde es meist spannender, wenn das Model leicht an mir vorbei schaut und gebe auch oft die Posing-Anweisung, dies zu tun. Das hat für mich etwas authentischeres, echtes und wirkt weniger gekünstelt als ständig nur der direkte Blick bei jedem Bild. Da hat jeder seinen eigenen Stil. Aber mit der Attraktivität von Fotografinnen oder Fotografen hat das sicher nichts zu tun.
1 year ago
[@@fotogia] ja, natürlich hat das mit der Attraktivität des Fotografen nichts zu tun und danke für deine Meinung. Keinen Blickkontakt, würde ich mit dem Betrachten einer schönen Blume vergleichen wollen und direkten Blickkontakt vielleicht mit dem Betrachten eines wilden Fohlens oder zarten Lamms oder Tigerin, die ist soviel mehr Musik im Bild.
Aber natürlich schaue ich auch gerne Blumen an.
vielleicht schaut das Model den Nachbar-Fotografen an?
1 year ago
[@@Eugen-Roland] sicher ist das so. Bist du oft auf „Rudel-Schießen“ Events? Bei denen sich 2 bis unendlich viele Fotografen ein Model teilen? Glück hat, wer gut aussieht :-) und die Chance hat einen Blick zu erhaschen. Oder andere der Teilnehmer sind sogar froh, das das Model lieber in die Augen des Nachbarn schaut.
Es kommt vielleicht auch auf den Gesamtausdruck an : Zum freudigen Lächeln paßt natürlich der direkte Blickkontakt am besten, aber wenn das Model melancholisch zur Seite blickt, finde ich dies sehr stimmig, oder nachdenklich den Blick auf die verregneten Fensterscheiben richtet. Auch der Blick knapp vorbei an der Kamera kann Spannung erzeugen, und vielleicht schaut das Model dabei sogar direkt zum Fotografen - der aber das ausgeschwenkte Display nutzt und die Szene aus der Hüfte schießt. Oder bei akrobatischen Szenen - da würde der Blick doch auf das Sportgerät gerichtet sein ?
1 year ago
Wenn du nur ein einziges Bild machen könntest, wie würdest du den direkten Blickkontakt wollen, oder würdest du bevorzugen, dass das Model woanders hinschaut und der Fotograf zum stillen Betrachter wird.
Hopp oder Topp :-)
1 year ago
Dieses Bild ist z.B. reine Kunst. Da wäre ein Blickkontakt wahrscheinlich kontraproduktiv.
1 year ago
Das ist ein durchaus interessantes Thema. Es stellt sich allerdings die Frage, wieso es sich hinter einem solchen Titel verbirgt. Ist das Thema etwa zu häßlich?

Ansonsten fotografiere ich - und viele andere auch - mit einer richtigen Kamera, die sogar einen Sucher hat. Den benutze ich sogar!! Ergo sieht das Modell beim Shooting eher wenig von meinem Gesicht.

Und Fotografensedcards, wo die Modelle auf allen Bildern direkt in die Kamera schauen, sind langweilig.
1 year ago
Bei mir geht direkter Blickkontakt gar nicht, weil dazwischen die Kamera ist. Das Model kann also gar nicht sehen, ob ich ihm in die Augen schaue. Es hat Blickkontakt mit dem Objektiv nicht mit mir! Das Model weiß um diesen Umstand, ich auch!

Die Augen des Models sind auf mein Objektiv fixiert. Aufmerksam, vergnüglich, sinnlich, flirtend, neugierig, gespannt! Es ist wie bei David Garrett oder bei Hilary Hahn, nur das
ich ihr Instrument halte. Daher, Ja, natürlich! Auf meiner Sedcard schauen alle Modelle
in meine G-Masters!
Aber Emotionen zu übertragen geht natürlich auch, wenn man nicht in die Kamera schaut, sondern stattdessen aufs Handy oder zur Begleitung, die mit den Achseln zuckt! :)
1 year ago
Also das ist doch mal Trollprogramm vom Feinsten - einfach einen Zusammenhang zwischen bevorzugter Blickrichtung des Models und Attraktivität des Fotografen herstellen - von einem Mann, der nun wirklich nicht zu den Hübschen gehört und anderen unterstellt, dass sie an Rudelschießen und Co teilnehmen und sie erst mal etwas von oben herab behandelt. GEIL.

Also wenn man sich mal Gemälde und andere Formen der Kunst anschaut - sowie alte Fotografien und verschiedenste der großen Fotos, dann würde ich sagen, dass die Mischung aus Blickkontakt und nicht Blickkontakt schon immer da war. Die Aussage des Bildes steht und fällt mit dem Blickkontakt. Also ist die Frage IMMER: Was wollte der Fotograf erreichen? Wollte er Distanz, Einsamkeit, Gedankenversunkenheit, Konzentration, Genuss des Augenblicks, Schlaf, ein verliebtes Paar, das SICH anschaut, anstatt den ach so attraktiven Fotografen... oder sonst etwas einfangen, bei dem die Augen einfach mal nicht in die Kamera gehen - ODER - wollte man halt den Betrachter des Bildes anschauen und wenn ja, dann wie? Muss es immer ein junges Mädchen ohne Oberteil sein, das den Fotografen sinnlich, lüstern, kecke und verführerisch anschaut? Oder ist es der alte Mann, der dir in die Seele zu schauen scheint oder die Dame mittleren Alters, die dich anschaut, wie ihr Kind und damit eine Wärme erzeugt, die andere Bilder nicht haben?
Nicht jeder Fotograf hat genau die selben Motive und Intentionen - dadurch sind stets unterschiedliche Beleuchtungen, Posen, Bildschnitte und mehr nötig. Hätte der TO gesagt - also ich rede hier nur von nackigen Mädchen, die tolle W*chsvorlagen abegeben solen und dafür meines Verständnisses nach mit der Kamera flirten müssen - okay.... dann ist ein Blick in die Kamera durchaus hilfreich, aber kein Muss - und selbst DANN sind die GUTEN Modelle in der Lage, diesen Blick JEDEM Fotografen zuzuwerfen... auch einem Frank F S
1 year ago
Ich habe beides. Ich möchte nicht nur Bilder, bei denen das Model direkt in die Kamera schaut. Deswegen gebe ich dem Model oft die Anweisung den Blick mal zur Seite zu wenden.

Ich sehe bei soooo vielen Fotos hier und auf anderen Plattformen, das es oft besser wäre, das Model hätte NICHT direkt in die Kameralinse geschaut.
Warum:
Manche Leute hinter der Kamera gegen so dicht an das Model dran, das diese automatisch beginnen etwas zu schielen, wenn sie direkt in die Kamera blicken. Es gibt auch noch 100 weitere Gründe, nicht immer in die Kamera zu schauen.
1 year ago
Es gibt nichts was richtig ist beim fotografieren. Das gilt auch für die Blickrichtung des Models. Stellt euch einmal vor, alle Models würden in allen Bildern in die Linse glotzen. Super! Nicht wahr?
@ Frank F S zu #7:

Wenn du nur ein einziges Bild machen könntest, wie würdest du den direkten Blickkontakt wollen, oder würdest du bevorzugen, dass das Model woanders hinschaut und der Fotograf zum stillen Betrachter wird.


Eine Person, ein Bild und ein Shooting - ok, aber gut, ich spalte das mal auf, weil es m.E. von der fotografierten Person abhängt :
a) mein Großonkel, Tante, bester Freund : Da würde ich Wert darauf legen, daß in diesem Bild der Bezug zwischen diesem vertrauten Menschen und mir zum Ausdruck kommt, daher wahrscheinlich direkter Blickkontakt ja. Der Beschränkung auf ein einziges Foto stünden hier gleichwohl Hunderte oder Tausende gemeinsam erlebter Momente ggü, nur daß es dann hypothetisch nur einen einzigen bildlich festgehaltenen Moment gäbe.
b) Shooting mit einem Model, das ich genau jetzt einmalig und dann nie wieder vor der Kamera habe : Ist mir total egal, wo sie hinschaut, denn was soll ich daraus entnehmen ? Etwa "den Charakter und die Persönlichkeit im Bild verewigt" ... und das binnen max. 20 min., weil man sich vorher nicht kannte, und danach auch wieder aus den Augen verliert ? Ab dem 3. oder 4. Shooting gälten dann a) oder c) ...
und in #8 hast Du selbst ein passendes Beispiel zu meinem #6 geliefert.
c) Shooting mit einer Prominenten : Vielleicht bin ich totaler Fan von Prinzessin Kate, die selber versierte Hobbyfotografin ist, lese seit 20 Jahren jeden Bericht über sie, und wenn ich sie vor die Kamera bekäme, wäre ich total happy, wenn sie zu mir herschauen würde ... trotzdem weiß sie nichts über mich - aber das ist für sie ja tägliche Realität, überall fotografiert zu werden, von Schülerinnen wie von Rentnern, und natürlich auch von Pressefotografen.

Fotografieren und fotografiert werden - das kann, muß aber nicht auf einem persönlichen, mentalen und emotionalen Austausch beruhen ...
1 year ago
SEE - Toxic Boomer Danke für deinen Betrag und die sehr persönliche Schilderung. Was du geschrieben hast, finde ich klasse. Danke.
Gerade habe ich die Bilder meiner letzten beiden Shootings studiert, um eine Antwort auf diese dringliche Frage zu erhalten. Und in der Tat:

Zumeist bat ich die Models: Schaut weg, schaut weg. Stellt euch eine weite Landschaft, das Meer, eine grandiose Blüte vor, die ihr betrachtet. Und doch schauen sie bei etwa 40% der Bilder zu mir; sie konnten den Blick, fasziniert vom meiner Schönheit, kaum wenden.

Der Begriff "Trollprogramm" in #11 ist eigentlich schon hinreichend, aber mal ernsthaft:

Das Model soll bildgerecht kommunizieren. Das bedeutet, der Blick folgt der Bewegung, dem Bildthema und geht (nur) dann in Richtung der Kamera (und nicht zum Fotografen, wie bereits Marcus Sawyer treffend beschrieb), wenn dies der Intention des Bildes dient.

Ach ja, selbst Mona Lisa schaut nach rechts:
https://www.derstandard.de/story/2000095706228/der-geheimnisvolle-blick-der-mona-lisa-ist-offenbar-nur-ein
@ Frank F S
Gerne, und ich finde Dein Thema sehr gut und weder "drollig" noch "trollig" !
Die Position hinter der Kamera ist schnell erklärt : Man findet das Motiv schön und toll, oder jedenfalls interessant, und löst deshalb aus. Wie man selber dabei wirkt und aussieht, ist zwar nicht völlig egal, aber doch zweitrangig.
Viel relevanter ist die abzubildende Person vor der Kamera : Eine Prominente weiß, daß sie fotografiert wird, weil sie (warum auch immer) im Rampenlicht steht. Menschen aus Familie und Freundeskreis werden fotografiert wegen der persönlichen Beziehung. Das Model hat zunächst die Aufgabe, sich eher so zu verhalten wie eine Prominente - sie ist schön und attraktiv oder sonstwie interessant - und steht dafür und deshalb vor der Kamera. Will sie das nicht, wäre sie verkehrt in diesem Job - nämlich Erwartungen zu erfüllen und eine Rolle zu spielen. Dabei eben nicht alles preiszugeben, sondern zwischen "öffentlichem" und "privatem" Leben den goldenen Mittelweg zu finden - das reicht vom Model, von der Messehostess und der Bardame bis zur Schauspielerin, Politikerin und Prinzessin.
1 year ago
Das wäre ein interessantes Projekt: Eine KI darauf trainieren, durch Auswertung einer kompletten Fotoserie zu erkennen, wie attraktiv das Modell den Fotografen findet.

"Oder wie eklig!" höre ich die Modelle sagen.
1 year ago
Ivanhoe Klasse Idee! Dann würden wir auch herausfinden, warum Pay-Models mit uns shooten und könnten die Frage beantworten, ob sie nur des Honorars wegen mit uns zusammenarbeiten, oder ob ein zusätzlicher Motivationsfaktor unsere Attraktivität ist.
Find ich gut :-)

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