Hässliche Fotografen / Fotografinnen 45

1 year ago
Tja, also ich habe den Eingangsthread gelesen - und ich kann mich dazu nur aus meiner Sicht äußern. Wenn ich ein shooting habe, dann flirte ich. Nicht mit dem Fotografen, sondern mit der Kamera... insofern ist mir das Aussehen des Fotografen relativ egal. Die Chemie muss nur stimmen. Und da hatte ich bisher immer Glück!
LG von Rita
1 year ago
Hahaha großartig! Danke Rita, für deine Worte. Geht mir genauso.
Dabei ist es mir egal, ob ich ein Objektiv, die Softbox oder eine Blumenvase anflirte. Der erotische Faktor ist identisch. ;-D

Und nochmal zur Fragestellung hersehen vs wegsehen. An sich eine spannende Frage. Habe mir meine Fotos auch nochmal unter dem Gesichtspunkt angesehen. Es scheint auf die likes keinen direkten Einfluss zu haben.
Für mich als Betrachter ist der direkte Blick zwar generell angenehm, weil es einen durch den Blickkontakt anspricht. In stimmigem Kontext mit dem Bild ist wegschauen aber auch spannend. Es führt den Blick zb auf einen Gegenstand oder transportiert eine Emotion. Das typische "kommt darauf an" ist für mich korrekt. Fürchterlich langweiliges Resumee, aber für mich die einzige wahre Lösung zu dem Thema.
1 year ago
Ich finde die Thematik direkter Blick in die Kamera ja/nein spannend.

Hier wird ja gerne behauptet, als Fotograf wolle man bei jedem Shoot die Persönlichkeit des Models herausarbeiten. Also...
1) Steht das verträumte, romantische Mädchen von nebenan vor der Kamera so wird man dieses unter obiger Prämisse sehr wahrscheinlich in die Kamera lächeln lassen.
2) Steht der kühle, unnahbare, und extem arrogante Vamp der High-Society vor der Kamera so wird unter obiger Prämisse der schmachtende Blick in die Kamera wohl kaum angebracht sein.
3) Diese Liste ist nicht abschliessend.

Oder man will mit seinen Bildern ne Story erzählen...
1) Will man die Geschichte einer direkt mit dem Betrachter des Bildes flirtenden Person abbilden wird der direkte Blick in die Linse passen.
2) Soll das Ziel des Bildes sein eine verschlafene Person beim ersten Morgenkaffe zu dokumentieren dürfte das mit einer Person die lüstern in die Linse starrt nicht möglich sein.
3) Diese Liste ist nicht abschliessend.

Lediglich wenn ein Passfoto gewünscht ist wird man kaum drum rum kommen jede Person dazu zu zwingen direkt in die Linse zu starren :-)

Bei der Frage nach dem direkten Blick kommt es also darauf an...

Was die Attraktivität vor und hinter der Linse betrifft:
1) Ich erwarte von jedem Model (resp. jeder Person die sich Model nennt, nicht aber von jemandem der mich beauftragt von sich Bilder fürs Familienalbum zu machen) dass es jene Gefühle und Emotionen ins Bild transportiert die dem Bildresultat geschuldet sind. Egal ob mich das Model attraktiv findet oder nicht.
2) Das Model kann von mir erwarten, dass in meiner Hose keine Beule mit nassen Flecken auf dem Stoff wächst, selbst wenn sie sich besagtes Model in heissester Unterwäsche lasziv schmachtend vor mir räkelt.
--> Das ist für mich professionelles agieren am Set. Und das gehört zu beiden, zum Model und zum Fotografen.
1 year ago
Frank_F_S. Sehe beim nochmaligen "Kontrollieren" deiner SC, dass ich ja schon einiges vor einem halben Jahr geliked habe. Und sooo gerne mit Yannick shooten würde – aber zu weit weg und eh nicht in der MK... oder?
Hatte nur erwartet, dass da so ein Kamerablick-Purist postet, was ja nicht der Fall war. Warum auch? Ich kann da halt keinerlei besser/schlechter erkennen. Man shootet mal so, mal so – und wählt dann zuhause aus.
Der Blick in die Kamera entscheidet m.E. vor allem über eines: ist der Betrachter eines Bildes reiner Beobachter, oder wird er zum Beteiligten der Szene? Ich für meinen Teil mag beides, empfinde die Beteiligung aber bei sehr vielen Szenen als unpassend.

Zudem reduziert sich das Ganze damit leicht auf diesen ''stell dich mal da hin und schau in die Kamera weil du jetzt fotografiert wirst''-Look. Wenn es einem Bild dann noch an Dynamik/Atmosphäre fehlt, bleiben zwei ''tote'' Augen übrig.

Ein bißchen kann sich die Fotografie in dem Punkt auch gerne vom Bewegtbild inspirieren lassen. Bei direkter Ansprache, wie beispielsweise in Nachrichten, passt auch der Blickkontakt. Aber sobald Geschichten erzählt werden sollen, wird der Blick in die Kamera fast immer vermieden.

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