Wir schreiben den 11. September 2001. Aufenthaltsort: Florenz: Grund: Kalender Produktion.
Anwesend: mein Model, mein Assistent, meine Frau und ich.
Aufgrund der jedem bekannten damaligen Ereignisse brechen wir am darauf folgenden Tag alles ab und begeben uns im gemieteten Wohnmobil sofort auf die Rückreise.
Der italienischen Sprache nicht mächtig sind wir froh in der Schweiz dann wieder mit Deutsch sprachigen Informationen gefüttert zu werden.
Nie vergessen werde ich dort dann den Kommentar eines Schweizer Journalisten zur gerade aktuellen Lage:" die Welt wird sich grundlegend ändern" war daraus DIE alles entscheidende Aussage, mit der wohl jeder von uns in allen Lebenslagen von diesem Moment an bis zum heutigen Tag konfrontiert wird.

FOLGLICH AUCH WIR FOTOGRAFEN!

Hier in der MK werden aktuell 3 Themen relativ intensiv erörtert:
"Models werden immer unverschämter"
"TFP (old school)"
"Ist euch das Alter des Models wichtig?"

Im Detail wurde zu jedem dieser Komplexe schon vieles richtig angesprochen. Weit überwiegend erfreulicherweise sogar mal sehr sachlich. Was fehlt ist für mich aber immer die Antwort auf folgende Frage:
WIE TICKEN EIGENTLICH MODELS INZWISCHEN?

Kleiner Tipp insoweit: schaut vielleicht mal die beiden Fotos
http://www.model-kartei.de/fotos/foto/1730452/
http://www.model-kartei.de/fotos/foto/1730489/ an.
Liest bitte jeweils die Kommentare welche 7 und mehr Jahre zurück liegen. Oder schaut wenigstens auf die Verfasser!
Was fällt da auf? Richtig, beim ersten Foto von 127 verbliebenen Meinungen stammen 114 von Models und lediglich 13 von Fotografen.
Beim zweiten Bild war das Verhältnis immer noch 96 zu 24.
Wohlgemerkt: das sind keine Ausnahmen, das war damals so noch die Regel!

Und heute?

Will sagen: das war eben noch eine ganz andere Generation. Heute ist die Interessenlage von 20-30 Jährigen völlig anders. Diese Erfahrungen machte ich übrigens ebenso bei meiner Ausstellung im Herbst 2023. Waren bei Events vor mehr als 10 Jahren noch etwa 20% der Frauen in der Altersklasse 18-35, waren das aktuell ganze 12 (in Worten: zwölf) weibliche Wesen!

Noch Fragen?

Man könnte es so ausdrücken: Damals war das Interesse an solcherart Fotografie Mode, heute ist es das nicht mehr. 3 Varianten haben sich hier im Forum abgezeichnet: 1. Man hört einfach auf. 2. Man arbeitet mit dem Rest. 3. Man stellt sich um auf zeitgenössische Interessen.
Bei 3. interessiert mich vor allem eines: Bleibt ''künstlerischer Anspruch'' (beim Bildunikat) erhalten, obwohl der so wohl nicht mehr gefragt ist, oder senkt man den praktischerweise mit ab (weil man quasi täglich auf Insta was zeigen muss, um dranzubleiben)?

Marcello Rubini so sehe ich es auch.


Polemisch könnte man sagen, es ist einfach nur alles noch schnell schnell schnell...

Norbert Hess Ich weiss nicht so genau worauf Du hinaus möchtest. Mir ist es mittlerweile egal wie ein Model tickt, Hauptsache Sie/Er ist velässlich und man ist sich einig.

Zusammengefasst kannst du sagen, dass sich ein signifikanter Prozentsatz der jüngeren Modelle hier zwecks Geldverdienen anmeldet. Dann ist der künstlerische Aspekt eher auf einem hinteren Platz der Rangliste zu finden und folgend auch das Interesse an Fotos anderer, Teilnahme an Diskussionen usw.

Die Bilder wurden im Jahr 2008 eingestellt. In dem Jahr bin ich in die MK eingestiegen. Zu diesem Zeitpunkt war in der MK noch deutlich mehr los. Dass heute in der MK nicht mehr viel los ist liegt sicherlich an Facebook / Instagram.

Die Welt verändert sich laufend. Und nicht alle Veränderungen gefallen jedem. Da kann man dann entweder darüber jammern oder sich daran anpassen und das Beste daraus machen.

WIE TICKEN EIGENTLICH MODELS INZWISCHEN?

Zur Beantwortung dieser Frage hilft es eventuell mal bei Instagram zu schauen, was die Mädels da so treiben. Da findet man z. B. ganz viele Frauen, welche ihren OnlyFans Account bewerben. Deren Kunden sind nicht besonders anspruchsvoll. Hochwertige Aktfotos sind da nicht gefragt, sondern hauptsächlich billige Nacktfotos. Und die kann jedes Mädel selbst anfertigen. Fotografen brauchen diese Damen somit nicht.

Der italienischen Sprache nicht mächtig sind wir froh in der Schweiz dann wieder mit Deutsch sprachigen Informationen gefüttert zu werden.

Ich hatte damals das Glück vor einem PC zu sitzen und konnte mich somit über diverse Webseiten informieren, was läuft. Zudem hatte ich den Vorteil, dass ich auf deutschsprachige Informationen nicht angewiesen war, da ich bereits damals Englisch fließend in Wort und Schrift beherrschte. Webseiten wie Tagesschau oder CNN gab es damals schon. Allerdings gab es keine Smartphones, mit denen man jederzeit und überall Webseiten abrufen konnte.

Gewiß hat 9/11 die Welt verändert, aber für mich war das OEZ-Attentat am 22.7.2016 entscheidender, was meine Shooting-Ideen betraf :
Denn für August 2016 war da schon eine Fortsetzung zum Thema "Shooting" im anderen Sinne geplant quasi als Remake von "Bandidas"



doch öffentlich mit Attrappen-Waffen herumfuchteln, war seitdem eben nicht mehr drin, und nun seit bald 2 Jahren ist auch das mit der Uniform irgendwie kein Spaß mehr ..
Die Veränderungen in der Nutzerstruktur der MK spiegeln sich in jedem einzelnen Individuum .. ob ich wohl da wieder hingehe ? :

https://www.oberland.de/event/erotik-fetisch-messe

Ist auch dort die Stimmung anders - aber interessiert es mich überhaupt noch ? Das Fotografieren wäre ja wieder erlaubt ...

Facebook gibt es seit 2004 und Instagram seit 2010 wobei es 2012 von Meta aufgekauft wurde. Zu dieser Zeit war das iPhone 4 aktuell und eine Digitalkamera hatte so 14Megapixel. Es gab Video-Tutorials von Calvin Hollywood oder Matthias Schwaighofer zu Bildretusche oder Bildverfremdung. Ein Pavel Kaplun lehrte Composing.

Heute macht Photoshop/Luminar Neo mit Ai sowas in Sekunden, SocialMedia kommt mit Haufen von Filtern und die Handykameras überschlagen sich mit der Anzahl an Megapixeln und Kreativeinstellungen.

Früher gab es für Modelle keine einfachen Wege um ihren Träumen nachzugehen und ähnlich war es auch für die Fotografen. In der heutigen Zeit sind Informationen oder auch Angebote einfach und vielfältig zugänglich und somit verschiebt sich hier auch automatisch das Verhalten der Parteien. Wo früher nach Angeboten gesucht wurde, ist man selbst zum Angebot geworden (denken zumindest viele).

Denkt nicht zu viel darüber nach. Es nimmt einem nur den Spaß und die Kreativität. Man sagt nicht umsonst: Wo sich eine Tür schließt, geht wo anders eine auf. Und nur wer stehen bleibt, wird nicht voran kommen.

Einmal mehr verstehe ich die Threadüberschrift nicht.
Der Zusammenhang zwischen dem großen Terroranschlag in 2001 und den Kommentaren, die unter zwei Fotos stehen, die erst 2008 - also ganze 7 Jahre später - veröffentlicht wurden, erschließt sich mir auch nicht. Beeindruckend ist allerdings, dass beide Fotos tatsächlich viel Zuspruch bei Modellen gefunden haben - allerdings nur bist zum Jahr 2016. Ich habe sofort ein älteres Bild meiner eigenen Sedcard untersucht - und Überraschung: ein ähnliches Ergebnis - nur nicht so ausgeprägt. Man könnte also tatsächlich eine Änderung bei den Modellen vermuten, was das Interesse an Bildern angeht. Ich habe dann sehr schnell auch ältere Bilder auf beiden Sedcards gefunden, wo die Modelle von Anfang an weniger kommentiert haben als Fotografen. Damit scheint das widerlegt, aber gleichzeitig stellt es eine Chance dar, denn man kann daraus die Erkenntnis ziehen, dass es doch irgendwie nicht an Ausrede 37 liegt, sondern an den Bildern selbst! Jeder betroffene Fotograf hat nun die Möglichkeit, seine Bildauswahl für die Sedcard so zu ändern, dass sie mehr Modelle (anstatt Fotografen) ansprechen soll. Ein Fotograf, der sehr viel Wert darauf legt, Modelle für seinen individuellen Stil zu finden und diesen Stil auch nicht ändern will, der sollte das allerdings vielleicht nicht tun, sondern auf seiner Sedcard genau diesen Stil weiter zeigen. Eine allgemeine Abnahme an Anmerkungen durch Modelle deutet hauptsächlich darauf hin, dass die Anzahl der Modelle hier sinkt. Weniger Modelle schreiben logischerweise auch weniger Anmerkungen. Nur: Warum sinkt die Anzahl der Modelle? Sofern das an den "schlechten" Bildern auf den Sedcards der Fotografen liegen sollte, so wäre die These wieder richtig. Zu berücksichtigen ist auch, dass die Einführung von "großartig" möglicherweise dazu beigetragen hat, dass weniger Anmerkungen geschrieben werden.

Nur: Warum sinkt die Anzahl der Modelle? Sofern das an den "schlechten" Bildern auf den Sedcards der Fotografen liegen sollte, so wäre die These wieder richtig.

Ich denke nicht, dass es hauptsächlich daran liegt. Im Jahr 2008 gab es in der MK TFP-Modelle und Modelle, die man gegen Bezahlung buchen konnte. Heute bleibt die große Zahl der TFP-Modelle der MK fern. Auf Facebook / Instagram sind sie ohnehin präsent. Und da finden sich genug Fotografen für TFP-Shootings. Somit besteht für diese Modelle nicht die Notwendigkeit, sich zusätzlich in der MK anzumelden. Einen echten Mehrwert hat die MK heute nur noch für Modelle, die sich etwas dazuverdienen wollen oder hauptberuflich als Model tätig sind.

Mir hat bereits im Jahr 2015 ein Model, mit dem ich ein TFP-Shooting hatte, geschrieben, dass es in der MK schon ewig keine Bilder mehr hochlädt. Zitat von ihr:

"manfred, ich habe die auf meiner facebook seite hochgeladen. Beide bilder von dir. Hier in der mk lade ich schon seit 1000 Jahren nichts mehr hoch."

Und es passiert mir hier in der MK immer öfter, dass mir Modelle schreiben, dass ich ihnen auf Facebook oder Instagram schreiben soll.

Es ist richtig, dass es Facebook bereits seit 2004 gibt. Allerdings war es damals ausschließlich in englischer Sprache verfügbar und in Deutschland vollkommen unbekannt.

eckisfotos

Also andere Mitleser hier haben das offensichtlich sofort kapiert. Und darüber hinaus: nicht jeder beteiligt sich auch noch an den hier im Raum stehenden Threads (Stichwort: Diskussionsniveau). Es gibt aber auch MK-ler, die tauschen sich dann mit mir gerne per Mail oder sogar telefonisch aus. Übrigens: nicht nur aus Deutschland. Aber bei dir, lieber Ecki, mache ich doch gerne eine Ausnahme. Nicht dass dir anschließend langweilig wird und du womöglich an anderem als in jedem Thread hier deine Weisheiten von dir geben musst.

Nun, warum habe ich diesen 11. September gewählt? Für mich DIE entscheidende Wende in nahezu allen Bereichen unseres täglichen Lebens. Auf die Fotografie bezogen befanden wir uns auch im Übergang von der analogen zur digitalen Fotografie. Dass dies nicht nur Auswirkungen auf die Fotoapparate Industrie hatte, sondern auch bis zur Mobilfunkindustrie durchschlug (Stichwort ´selfies´). So, hat es jetzt klick gemacht, oder muss ich mich auch noch über den Siegeszug der Mobilfunkbranche, eben auch in ganz bestimmten Bereichen, auslassen.

Wenn man dann auch noch quasi mitten im Leben steht, also auch Kontakte zu Menschen in nahezu allen Bereichen pflegt, lernt man in aller Regel auch deren aktuelle Lebensphilosophie kennen. So auch die junger Frauen. Übrigens, auch wenn man bereits wie ich ich ein alter Sack ist. Wenn man dann auch noch, was Fotografie anbelangt, nicht nur Ausstellungen besucht, sondern so etwas sogar selbst veranstaltet, dann intensiviert sich dieser Verhaltensbereich, die Erfahrungswerte sogar.

Ich könnte mich jetzt noch wesentlich detaillierter auslassen, zum Beispiel warum und weshalb Auftragsfotografie im Modelbereich nur noch am Rand spielt usw. Aber bevor hier die Ersten anfangen in der Nase zu bohren, schließe ich insoweit besser.

Ach ja, statistische Ausarbeitungen überlasse ich auch anderen. Es sei denn diese hätten Auswirkungen, etwa auf meine Umsatzzahlen.

@ Manfred #
Ja, das hast Du zumindest tendenziell passend beschrieben, denn während ein Paymodel sich wohl intensiver um mögliche Aufträge kümmert, und so z.B. auch die Abfolge ihrer Reiseziele möglichst bündeln wird, würde zwischen M und KA eben ein zusätzliches Shooting in S annehmen, und HH dann mit HB und OS kombinieren. Ob sie das Stuttgarter Shooting dann auf MK, FC oder IG findet, kann ihr egal sein - also wird sie alle passenden, erreichbaren Angebote berücksichtigen, egal von welcher Plattform.
Für das tfp-Modell wären solche Erweiterungen nur interessant, wenn sie auch ortsfern unterwegs wäre. Das tfp-Modell ist aber eben auch nicht zum Geldverdienen unterwegs, und würde den freien Vormittag zum Einkaufsbummel oder für einen Galeriebesuch nutzen - also kein Bedarf, noch unbedingt zusätzlich die MK zu durchforsten.
Daraus ergibt sich eben, daß ein Paymodel auf 4 oder 5 Portalen sucht, während dem tfp-Modell eins oder höchstens 2 genügen. Und selbst wenn instagram in puncto tfp "gewonnen" haben sollte - das Selfie oder eben das gegenseitige shooten zweier Schwestern oder Freundinnen ist eben auch durch die technische Vereinfachung gekommen, weil ... wieviele gelungene Resultate gab es vor 40 Jahren mit der Instamatic oder Pocket-Kamera, und wieviele jetzt mit dem Smartphone ? Oder erst recht mit der Vlogger-DSLM, deren Resultate sofort prüfbar sind, während das Ergebnis aus dem Polaroid-Rückteil an der Bronica oder Mamiya erst eine oder mehrere Minuten später mit der dann vollends brauchbaren Rollfilmaufnahme wiederholt werden mußte ?

eckisfotos es existiert kein Zusammenhang zwischen Überschrift und Text, aber sicher zwischen Intention hinter dem Thread und Text. Und auch die 2001 Anekdote ist nur ne nette Anekdote, hat zwar was mit der Zeit des Übergangs von analog zu digital zu tun (also der Zeitraum, 9/11 nicht), aber wenig bis nichts mit der Frage aus #1.

Lieber Norbert Hess,
Du hast mich erwischt: Deine Geschichte über den 11.9.2001 inklusiv der Aussage eines Schweizer Journalisten über die Veränderung der Welt hatte ich tatsächlich nicht auf die Digitalfotografie bezogen. Es fällt mir jetzt "wie Schuppen aus den Haaren" (und nicht aus den Augen) wie der berühmte Philosoph Otto Waalkes zu sagen pflegte. Ich muss mein Weltbild offenbar völlig neu überdenken. Offenbar ist "IS" auch nicht die Abkürzung für den Islamischen Staat, sondern für irgendetwas aus dem Bereich der Fotografie - oder es hängt gar zusammen. Welten tun sich auf. Lass mich weiter raten, spätestens in zwei Wochen werde ich auch selbst herausgefunden haben, was zwei Fotos aus dem Jahr 2008 mit diesen Veränderungen zu tun haben. Übrigens war es sicher eine gute Idee, mir öffentlich zu antworten, denn auch andere Beiträge deuten darauf hin, dass die Verfasser bezüglich Deiner Aussagen "im Dunkeln getappt" haben.

OK, bleiben wir einmal auf dem Boden:

Die Veränderungen, die die große Verbreitung Digitalfotografie hervorgerufen hat, sind erstens unübersehbar und von mir selbst schon mehrfach im Forum erwähnt worden. An dieser Stelle verweise ich aber an die Ausführungen von Marcello Rubini, der das m.E. richtig beschrieben hat. Ich werde mich jetzt gar nicht weiter bemühen, Dir zu beweisen, dass ich die Lage begriffen habe.

Bezüglich "Statistik" wiederhole ich mich jetzt:
Die Tatsache, dass Du auf Deiner Sedcard zwei Fotos gefunden hast, die bis zum Jahr 2016 überwiegend von Modellen kommentiert wurden, sind aufgrund der zahlreichen Gegenbeispiele keine solide Grundlage für irgendeine Form einer Statistik. Nutze (wie bereist geschrieben) lieber die Chance zur Selbstanalyse und versuche herauszufinden, warum bestimmte Fotos bei Modellen ankommen und andere bei Fotografen.

Und was Deinen Kontakt zu jungen Frauen/Modellen auf Ausstellungen angeht:
Ich will das keineswegs abstreiten, aber hast Du nicht einige Threads vorher beschrieben, dass so wenig junge Frauen die Ausstellungen besuchen bzw. sich interessieren?

Wie ticken Models heute ?

Ich finde, das ist eine gute Frage, denn daraus lässt sich einiges ableiten.
Ein bedeutender Unterschied zu früher ist sicher die Tatsache, dass Models heute in der Lage sind, ihren Content selber zu erstellen. Sie verwenden IG und co als Plattformen und wissen genau, wie sie sich da erfolgreich präsentieren können. Und das mit oft erstaunlicher Kreativität.
Daraus resultiert, dass für diese Models der Fotograf an sich an Bedeutung verloren hat. Auf alle Fälle sind sie auf bestimmte Fotografen nicht mehr angewiesen und suchen sich gezielt ihre Fotografen aus.
Ein anderer Unterschied zu früher ist sicherlich das Auftreten von Models aus Osteuropa, besonders der Ukraine. Ich habe durch die Bank gute Erfahrungen gemacht, sehe aber hier, dass "sex sells" immer deutlicher in den Vordergrund tritt. Interessant ist aber, dass sich diese Models zunehmend selber organisieren und mit eigenen Agenturen unabhängig von der MK auftreten.

Die Modelkartei hat stark an Bedeutung verloren
https://trends.google.de/trends/explore?date=all&geo=DE&q=Modelkartei&hl=de
Sollte die MK für Models wieder attraktiv werden, müsste die MK sich ändern. Sie müsste vor allen Dingen den Models, die ernsthaft am Modeln interessiert sind, einen geschützten Raum anbieten.
Sie müsste glaubhaft gegen "Fotografen" vorgehen, die osteuropäische Models als Streunerinen bezeichnen oder gegen die, die hier prallen, eine Arbeitszeit eines Models Klasse HB4-HB5 (HB = Hot Bunny Index) schon für 15€/h eingekauft zu haben.

Models, die ich kenne, verlangen Respekt und Achtung. Ist das hier in der MK nicht mehr der Fall, gehen sie einfach.

Seit dem 11.09.2001 hat sich die Welt grundlegend geändert. Davor durfte man im Flieger noch Getränke mitnehmen und die Sicherheitskontrollen an den Flughäfen waren so lax wie heute noch in Peru.

Im Jahr 2009 habe ich in New York Ground Zero besichtigt. Bei der Besichtigung der Freiheitsstatue muss man durch einen Sicherheitscheck wie am Flughafen. Den oberen Bereich der Freiheitsstatue durfte man im Jahr 2009 gar nicht betreten. Bei der Akunft am Flughafen in New York musste mein Koffer nochmals durch das Röntgengerät.

Vor 2001 konnte man noch einfach so unter dem Eiffelturm durchlaufen. Heute ist der Bereich komplett eingezäunt.

Wie ich im Jahr 2002 in Irland war, bemerkte ich dass in sämtlichen Supermärkten Sicherheitsdienste präsent waren.

Vor einigen Jahren war ich zusammen mit ein paar anderen Leuten in Paris. Wir hatten in der Gruppe einen Ägypter dabei. Als wir bei der Rückfahrt im Bahnhof Paris-Est den Gleisbereich betraten, wurde der Ägypter ganz genau von der Polizei durchsucht.

Auch für Fotografen hat sich einiges geändert. Ich wohnte drei Jahre lang in einem Vorort von München. Beim Sicherheitscheck am Münchner Flughafen musste ich immer meine Kamera auspacken.

Wie ich das letzte Mal im Stuttgarter Bankenviertel ein Fotoshooting durchführte, kam ein Sicherheitsdienst auf mich zu. Dieser hatte Bedenken, dass ich zum Fenster der Gebäude hinein fotografieren könnte.

Kürzlich habe ich das Buch "No easy day" gelesen. Da ist im Detail beschrieben, wie Osama Bin Laden eliminiert wurde.

#14

Sie müsste vor allen Dingen den Models, die ernsthaft am Modeln interessiert sind, einen geschützten Raum anbieten.

Ja.

Nur besteht daran hier kaum Interesse mehr, seit Jahren.

Einen interessanten Einblick, was es früher so alles gab, was es heute nicht mehr gibt, vermittelt auch das Traumschiff. Da sieht man z. B. wie sich die Passagiere mit dem Taxi direkt vor dem Schiff absetzen lassen. Heute wäre so etwas undenkbar. Heute kommt keiner auch nur in die Nähe von so einem Schiff, ohne einen Sicherheitscheck durchlaufen zu haben.

Oder man sieht, wie Passagiere einfach so auf die Brücke spazieren und sich mit dem Kapitän unterhalten. Auch das wäre heute vollkommen undenkbar.

Chris W. Braunschweiger #14

100% Zustimmung vom ersten bis zum letzten Satz.

Allerdings eine Ergänzung zu Zitat
"Interessant ist aber, dass sich diese Models zunehmend selber organisieren und mit eigenen Agenturen unabhängig von der MK auftreten."

Das ist nicht ganz unkritisch, wie ich selber erlebt habe. Damit meine ich nicht die Gefahr für die MK (die zweifellos vorhanden ist), sondern u.a. auch die mögliche (!) Etablierung von Strukturen, die man aus anderen Gewerbebereichen kennt und die als minimalste Folge eine erhebliche Verteuerung von Shootings nach sich zieht - ohne dass das Geld den Modellen zugute kommt.

eckisfotos

Vielleicht solltest du dir einen überblick meiner Arbeiten verschaffen und zwar in Bezug auf den Zeitpunkt WANN das jeweilige Foto hier eingestellt wurde.
Dir wird dann unschwer auffallen, dass die weit überwiegenden Bilder (analog im Mittelformat) in schwarz-weiß eingestellt wurden.
Liegt einfach daran, dass meine Kalender Produktionen damals eben ausnahmslos in s/w erfolgten.
Die Wirkung von monochrom erzeugt aber, da wirst du mir hoffentlich zustimmen, auf den Betrachter eine ganz andere Wirkung. Insbesondere bei Frauen! Schon damals.
Auch leicht zu erkennen, wenn du die parallel dazu eingestellten schwarz-weiß Bilder und die Kommentare zur Kenntnis nimmst.
Die Fotos in monochrom sind aus dem Kalender, die in Color aus dem danach erschienenen Bildband.

Noch kurz zu den veränderten Besucherzahlen:
genau das völlig geänderte Verhältnis bestätigt doch meine These! Die aktuelle Generation 18-30 Jahre interessiert sich einfach nicht mehr für erotische Fotografie, wie dies früher der Fall war! Die wollen heute keine Bilder mehr als Gegenleistung. Von wem auch immer. Die interessiert nur Bares, denn das ist Wahres...

... und die TfP'ler interessiert nur Hauptsache keine Kohle für Modelle abdrücken. Daran hat sich nichts verändert!

Meine These ist, die 18-29 jährigen haben erkannt, wie viel Schrott von den TfP-''Fotografen'' im Laufe der Jahre produziert worden ist. Man denkt immer noch TfP = hoher künstlerischer Anspruch. Aber den haben nur Wenige und denen sei es gegönnt! Um die Handvoll geht es nicht!

Junge UND hübsche Modelle sollen erstmal schön Geld verdienen, dafür sind Pay-Fotografen da! Und da die mit Bildern manchmal auch spendabel sind, gibt es sicher ein Bild, was durchaus künstlerisch wertvoll ist! Der TfP'ler wäre dann komplett von der Bildfläche verschwunden und zuckt gelegentlich nur noch im Forum!

Ansonsten kann sich das Model (jetzt Charakter-Model) später immer noch die teilweise schwurbeligen Bedingungen der TfP'ler anhören und sich für's Bildchen teilen immer noch entscheiden bzw. sich immer noch durchreichen lassen.


Ein Model hat mir mal geschrieben, dass sie einen Schrank voller Bilder habe und nun endlich mit Shootings Geld verdienen möchte. Ich habe geschrieben, dass ich leider keine Zeit habe. (Pst... jetzt wo du alt bist und einen trostlosen Blick hast, soll ich dich bezahlen?? Bleib' bei den TfP'lern! - Aber die geben nur Bilder. - Ja, ein Schrank voller Bilder ist doch viel schöner, als ein Schrank voller Kohle!) :DD