Was verbindet ihr mit Amerika? 98

09.05.2009
Hallo!

Für meine Vorbereitungstagun zu meinem Auslandsjahr in den USA muss ich ein Essay schreiben. Darin soll auch vorkommen, was denn andere für ein Bild von den USA haben.
Ich hab grad einen ziemlichen Informationsstau in meinem Kopf ... also schreibt doch bitte einfach, was euch im ersten Moment zu Amerika einfällt.

LG
Clara
[gone] Christine De La Luz
09.05.2009
Kann Dir da als Buch Gebrauchsanweisung für Amerika empfehlen.... Ist klasse geschrieben und handelt von meist kulturellen Unterschieden - auch über die Bilder, die die eine Kultur von der anderen so hat ^^
Ich hab ja selbst ein Jahr in den USA gelebt... Die Vorurteile der Deutschen bestehen meist aus 'Amis sind fett und oberflächlich'. Ich durfte aber sehr aufgeschlossene, hilfreiche Menschen kennenlernen. Sehr gastfreundlich, nicht so pünktlich wie die Deutschen *g* und vor allem in der Arbeitswelt sehr viel netter - da gibt es noch viel mehr Lob für gute Arbeit ^^
EDIT: wildfremde Menschen machen Dir auf der Straße Komplimente.... (to be continued)
[gone] x4nu
09.05.2009
Wenn ein Deutscher von Amerika spricht, spricht er von den USA.
Wenn ein Amerikaner von Deutschland spricht, spricht er von Bayern.
09.05.2009
Original von lil.Claerchen
schreibt doch bitte einfach, was euch im ersten Moment zu Amerika einfällt.


Barbecue.
09.05.2009
Im ersten Moment zu Amerika fällt mir ein:

- Weit entfernt vom Rechtsstaat,
- Kindergartenjustiz,
- Menschenrechte gelten nur für Freunde und das auch nur, so lange es nicht stört,
- halten mit fraglichem Stolz an einem 200 Jahre alten, längst überholten Demokratiesystem fest
- halten sich für den Mittelpunkt des Universums und handeln deshalb wie Pippi Langstrumpf: "Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt!"

Das war das erste, was mir dazu einfällt. Also kein Grund zu diskutieren, es ändert an den Einfällen nichts mehr. Is schon passiert ... alles vorbei :op
09.05.2009
Naturparks, sehr hoher Anteil bäuerliche Bevölkerung, wenig Grossstädte, Identifikation durch Ziele statt Probleme, Bauchentscheidungen kommen 'von Herzen', gegenseitiger Respekt unabhängig von Intelligenz oder Einkommen, kindliche Naivität, Toleranz bei Desinteresse, Besserwisserei, Machtanspruch, Kriege, ...
09.05.2009
eine aufgesetzte, teilweise schon penetrante freundlichkeit.
2x unterschreib unt unterstreiche.


Original von Marc Stephan
Im ersten Moment zu Amerika fällt mir ein:

- Weit entfernt vom Rechtsstaat,
- Kindergartenjustiz,
- Menschenrechte gelten nur für Freunde und das auch nur, so lange es nicht stört,
- halten mit fraglichem Stolz an einem 200 Jahre alten, längst überholten Demokratiesystem fest
- halten sich für den Mittelpunkt des Universums und handeln deshalb wie Pippi Langstrumpf: "Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt!"

Das war das erste, was mir dazu einfällt. Also kein Grund zu diskutieren, es ändert an den Einfällen nichts mehr. Is schon passiert ... alles vorbei :op
texas: wüste, endlose weite, alles, was sonst zählt (erfolg, zeit, geld), wird klein und unwichtig. wichtig sind wasser und benzin. bescheidenes leben, doch jeder hat eine chance. behinderte finden arbeit, einfache menschen, die hier dauerhaft von alg II leben, finden einen job, sind sozial integriert und ehrlich anerkannt. es gibt jobs, die hier niemand bezahlen würde (klavierspielen im kaufhaus, tüten einpacken im supermarkt). fast food ist wirklich fast food, denn es gibt viele beschäftigte.
die stimmung ist freundlich, serviceorientiert.

umweltbewusstsein ist fast gleich 0. selbst im nationalpark entschuldigte sich eine verkäuferin, dass es nun keine plastiktüten mehr gibt - es sei halt das gesetz.

städte sind meist nicht wie in europa gewachsen, haben keinen stadtkern, sondern sind reine bank- und versicherungszentren. das leben findet außerhalb statt.
man mietet nicht, sondern man besitzt eigentum. wenn man arm ist, lebt man in einem bauwagen oder einer wagenburg.

steuern sind unbeliebt. es gibt aber viel mehr steuer, als man allgemein glaubt. es gibt auch ein system für soziale absicherung. ein kleiner anteil der bevölkerung - die in ghettos leben, die wirklich arm sind - haben tatsächlich keine chance. sie sind aufgegeben und verloren.

es gibt keine geschichtsaufarbeitung. los allamos und die atomversuche zeigten sich als großer fortschritt der menschheit. die amerikaner haben mit dem atomwaffenabwurf die menschheit gerettet und den krieg beendet. alles traurig, aber richtig und notwendig. gegenmeinungen scheint es nicht zu geben.

die ausbeutung der indianer mit allen folgen für ihr heutiges leben, sind kein thema.

es gibt menschen, die sind so fett, wie wir es uns kaum vorstellen können. man sieht sie nicht in der öffentlichkeit. sie können sich nicht bewegen.

die negativen seiten amerikas betreffen aber immer kleine randgruppen. hierfür hat und will amerika keine lösung.
allen anderen - auch den armen - geht es besser als hier. ihnen wird nicht das rückgrad gebrochen durch almosen auf der einen seite und sanktionen, bespitzlung und denuziantentum von staatlichen behörden auf der anderen seite. sie sind arm, aber anerkannt und integriert.
das leben ist mehr von verantwortung, auch sozialer verantwortung für nachbarn, freunde, aber auch sozial schwache geprägt.
das leben ist entspannter und weniger aggressiv.

es war kein problem auf einer autobahn von der 6. ganz linken spur auf die rechte ausfahrt innerhalb von 0,2 meilen zu kommen. an einer kreuzung einigt man sich, wer vorfahrt hat u.v.m.

hat spaß gemacht, das aufzuschreiben. die 3 wochen usa vom letzten jahr sind sehr nachhaltig.
[gone] Beautypics Photography
09.05.2009
... haufenweise begehrenswerte Frauen und Locations ....
[gone] egal
09.05.2009
Oberflächlichkeit und Dummheit
[gone] Christine De La Luz
09.05.2009
Was mich hierbei noch interessieren würde bzgl. der Meinungen; welche dieser Antwort-Poster haben schon in den USA gelebt und welche nicht? *just being curious*
09.05.2009
Es sollte nicht diskutiert werden, nur was einem als erstes einfällt, sollte gepostet werden.
Und dazu muss ich nicht in Amerika gelebt haben. Ob ich in USA lebte oder nicht, hat mit diesem Thema gar nichts zu tun ;o) Und mein Post ... gründet auf dem Bild, dass sie USA nach außen abgeben. Auch dafür muss ich nicht in den USA gelebt haben.
09.05.2009
Original von KittyDeluxxxe
Was mich hierbei noch interessieren würde bzgl. der Meinungen; welche dieser Antwort-Poster haben schon in den USA gelebt und welche nicht? *just being curious*


Ich war noch nie dort. Aber mir ist ja auch nur "Barbecue" eingefallen ;-)
09.05.2009
Mir fällt zu Amerika vieles ein, unter anderem als erstes das dort das Aussehen alles ist, die oft übermäßige Freundlichkeit und die Todestrafe.
09.05.2009
War noch nie da, las aber einer Umfrage zufolge glauben 85% aller Amerikaner, dass die USA und die Sowjetunion im 2. Weltkrieg gegeneinander gekämpft haben.
Ein sehr "ich"- bezogenes Volk.

Müssen die Umweltsünden, die sie selbst begehen, zwar durch die Hurricans, Waldbrände usw. sogar meist selbst ausbaden, aber verweigern beharrlich den Zusammenhang zur Kenntnis zu nehmen.

Haben leider nie einen modernen Krieg auf Ihrem eigenen Territorium erlebt, das würde eventuell helfen.
ich war dort nur im urlaub und weil eine freundin in texas heiratete. natürlich brauchte sie einen fotografen :)

ich habe aber freunde in den usa. und ich kenne amerikaner, die in amerika arm, aber glücklich waren und hier nicht auf die beine kommen und deutsche, die hier die absoluten hänger waren und in den usa gut zurecht kommen.

an allen negativen vorurteilen ist sehr viel dran. aber die medien berichten nicht über die menschen, sie berichten über die extreme, über die katastrophen, über die randerscheinungen, über skandale ...

ich habe mich in den motels mit allen möglichen menschen unterhalten. vom kohlearbeiter über die reinigungskräfte bis zu bankern und it-spezialisten.
und mein eindruck war: sie waren offen, interessiert, differenziert und kritisch in ihrem denken und einfach nur menschen, wie man sie überall auf der welt findet.

auch deutschland hat amokläufer, offenen drogenhandel, korruption u.v.m.
auch deutschland beteiligt sich an kriegsgeschehen.
und die ungerechtigkeiten, die unser rechtsstaat täglich produziert, erlebe ich auch täglich in meinem berufsleben.

ich meine, dass die usa natürlich nicht das vorbild für gesellschaftliches zusammenleben sind. aber vieles läuft dort besser als hier.
das bedeutet nicht, dass ich politischen größenwahn, randgruppendiskrimminierung, todesstrafe etc. gut finde. nur ist das nicht amerika.
[gone] jopixx
09.05.2009
Das Land der Gegensätze (bezogen auf USA): Viele sehr dumme Menschen, mag sein, aber auch sehr viele Nobelpreisträger. Momentan wird dort viel in Wissenschaft und Forschung investiert, hier wird gerade mächtig der Rotstift angesetzt.

Anything goes!
09.05.2009
Ok, dann gibt es nun ein wenig Insider Wissen - ich habe 5 Jahre in Amerika (Kanada) gelebt
und bis auf Alaska jeden Bundesstaat bereist!

Unterschied zwischen USA und Kanada - gravierend!
Aber da ja mehr nach USA gefragt wird, lege ich dann mal los:

Abseits der grossen Städte findet man sehr oft kleinbürgerliche Verhältnisse und
andere Auffassungen von Moral und Recht.

Die Bevölkerung ist überall freundlich und interessiert, aber eine Intensivierung
der Kontakte findet häufig nicht statt = es bleibt doch oberflächlich.
Freundschaften wachsen über längere Zeit und sind oft durch das gleiche Neighbourhood,
Arbeitsstelle oder Sport geprägt.

Bei intensiverem Aufenthalt kann man fast ein Kastentum wie in Indien bemerken.
Ghetto bleibt Ghetto, Hautfarbe unter sich, erfolgreich unter sich und arm bzw. ohne
Hoffnung bleibt arm.
Allerdings kommt es doch häufiger vor, das man auf der sozialen Ebene den sog. "Unterschichten" hilft. Soziale Vereinigungen gibt es viele, aber wie o.a. schon erwähnt, bleiben die Kontakte oberflächlich.

Du kannst in USA sog. "Hochkulturen" wie in NY oder LA finden, aber auch in völliger Abgeschiedenheit dein eigenes Leben als Eremit führen.
Dazwischen gibt es auch Gegenden, die nach altertümlichen Gesetzen und fast eigenen Rechten/Gesetzen leben. (Mormonen, Indiander).

Dies liegt auch zum Teil an der Art der Rechtsprechung, die in USA auf dem sog. "Case Law"
aufbaut und mehr oder weniger dem Aushandeln auf einem Basar entspricht.
Daher auch für uns oftmals unverständliche Richtersprüche.

Im Prinzip kann man in USA so leben wie man will - man muss nur aufpassen, mit wem man sich abgibt!
Ist man immer in "guter" Gesellschaft hat man keine Probleme im JOB, mit den Kindern und bei rechtlichen Dingen.
Hat man einmal imLeben einen Fehltritt gemacht oder jemand aus der Familie ist verknackt worden, so fällt dieser Schatten serh weit und haftet fast für ewig.
Es sei denn, man zieht um - weit weg!
Und dafür bietet das Land die besten Möglichkeiten. :-)

Nach meinem 5-jährigen Aufenthalt und jährlichen Urlauben sowie Geschäftsreisen bleibt der überwiegende Teil der Erinnerungen in Positiven Bereich.
Die einzigen negativen Einflüsse, die ich "erfarhren" durfte, beruhen auf meinem persönlichen Fehlverhalten und sind im Endeffekt doch noch zu guten Geschichten geworden!
:-)

Am besten kommste mal hoch nach Krefeld zu mir ins Studio und wir machen ein Shooting.
Dann kann ich dir 4-5 Stunden Material über die USA erzählen!
:-)

lg
Ollymann
[gone] Christine De La Luz
09.05.2009
Original von Marc Stephan
Es sollte nicht diskutiert werden, nur was einem als erstes einfällt, sollte gepostet werden.
Und dazu muss ich nicht in Amerika gelebt haben. Ob ich in USA lebte oder nicht, hat mit diesem Thema gar nichts zu tun ;o) Und mein Post ... gründet auf dem Bild, dass sie USA nach außen abgeben. Auch dafür muss ich nicht in den USA gelebt haben.


War ja auch nur meine persönliche Neugierde, die ich da mit reingebracht habe... Vllt ist es für den Essay der TO auch hilfreich zu wissen, ob diese Erfahrungen eben selfmade sind oder nur vom Hörensagen bzw. eben durch das 'öffentliche Auftreten' geprägt sind...

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