Ist TfP mit Kostenbeteiligung unseriös? 132

05.10.2009
Hallo Gemeinde!

Bei mir stapelt sich der Fundus langsam vom Dachboden über den Schlafzimmerkleiderschrank mit Outfits bis ins Wohnzimmer. Außerdem fotografiere ich in meinem ordentlich ausgestatteten Studio.

Zigtausend Euro also, die ich extra für Shootings ausgebe und klassischerweise nicht Aufgabe des Fotografen sind.

Und nun zur Frage: Ist es vertretbar, wenn ich die verbrauchten zehn Kilometer Gaffa und vielleicht mal eine Ersatzbirne das Model zahlen lasse? Darf ich ein Shooting, für das vom Model und mir Zeug für 200 Euro gekauft werden muss, als TfP ausschreiben, oder hauen mir das die Models um die Ohren?

Ich hätte gerne ein paar Hinweise, wie ihr das handhabt.

Gruß aus Berlin,
Thomas
05.10.2009
Schreib aus, dass es mit Beteiligung ist - wenn Du Geld willst, ist es kein
TfP mehr und auch kein (wie es sich so hübsch eingebürgert hat) "Tfp
Plus" :)

Wenn sich die Beteiligung lohnt, wirst Du trotzdem Modelle finden - aber
bei "Etikettenschwindel" reagieren die meisten (zu recht) ablehnend.
[gone] Christine De La Luz
05.10.2009
Öhm, wenn ich ein Bild unbedingt umsetzen will, dann besorge ich auch die notwendigen Accessoires dazu.... Wenn ein Fotograf ein Bild unbedingt umsetzen will und das Mädel quasi nur Mittel zum Zweck ist, dann sollte dieser auch die Accessoires besorgen. Wollen das beide umsetzen, dann ist eine Kostenteilung doch auch problemlos möglich...
Allerdings sollte das gleich am Anfang besprochen werden - und nicht erst, wenn das Model zugesagt hat, damit ankommen...

Wunder Dich aber nicht, wenn machne Mädels dann ankommen, und Dir die Rechnung für den Friseur- und Manikür-Besuch vorlegen wollen... ;o)
[gone] User_151835
05.10.2009
Unseriös nicht denn auch dafür wirst Du vllt jemand finden aber meiner Meinung nach wäre es frech zu sagen, ich habe Verschleiss und möchte als Bsp. 100,00 Kostenbeteiligung. Dann ist es in meinen Augen auch kein TFP mehr denn da geht es ja darum das jeder seine eigenen Kosten trägt. Wenn man mit einem Fotografen shooten will welcher z.b. ein Studio anmieten muss dann sehe ich bei einer Kostenbeteiligung kein Problem darin, ebenfalls das ich als Model die Visa selbst zahlen muss denn am Ende sind das ja "meine" Kosten wenn ich und nicht der Fotograf geschminkt werden^^

lg dide
05.10.2009
Das Studio bezahle also ich, weil es meins ist, ein Mietstudio könnte ich mit gutem Gewissen teilen?

Und die Accessoires bringt der mit, der sie haben will?
Soll ich zum Beispiel reinschreiben, dass bei Interesse an Nebel ein Liter Fluid für die Maschine mitgebracht werden soll, weil ich nicht nach einer Beteiligung am großen Kanister für fünf Euro fragen darf?
[gone] TheMike.ch
05.10.2009
Für mich wärs die einzige Frage, obs noch ein TFP-Shooting ist.

Sonst ist es das Standard-Thema: Wer trägt welche Kosten?
Wenn ich als Knipser ein Bild umsetzen will, bezahle ich alle dafür notwendigen Dinge von Studio über Requisiten bis zum speziellen Make-up? Oder ist z. B. das Make-up und vielleicht auch gewisse Requisiten Sache des Models?
Andererseits hab ich auch schon das Argument gehört: Wenn der Knipser die Idee für ein besonderes Shooting liefert, soll er dem ideenlosen Model auch noch alles bezahlen, und sie kriegt dann am Ende tolle Bilder ohne Aufwand (ohne das Shooting selber natürlich)?

Ich persönlich halte es so: Wenn die Shooting-Idee von mir ist oder zusammen mit dem Model entwickelt wird, ists ein klassisches TFP: Jeder bezahlt seine Sachen selber und zwischen Model und Knipser fliesst kein Geld.
Wenn das Model spezielle Bilder haben will, die ich gar nicht oder nur sehr beschränkt nutzen kann und darf, werde ich dafür bezahlt, und das Model besorgt allfällig notwendige Klamotten und Requisiten.

Grusssss
TheMike
05.10.2009
Original von netAction
Das heißt, wenn ich TfP ausschreibe, bezahle ich Outfit, Accessoires, Studio/Location und Visa. Oder ich erwarte, dass das Model etwas davon selbst organisiert?
.........


Ja.
Zumindest ich sehe das so.
Wenn das Model eben dieses Outfit haben, präsentieren möchte, warum soll nicht sie das besorgen?
05.10.2009
Du kannst ALLE Kosten teilen (wollen) - und dir Anteile bezahlen lassen! Alles
durchaus legitim, aber kein TfP mehr :)
[gone] User_151835
05.10.2009
Original von TheMike.ch

Ich persönlich halte es so: Wenn die Shooting-Idee von mir ist oder zusammen mit dem Model entwickelt wird, ists ein klassisches TFP: Jeder bezahlt seine Sachen selber und zwischen Model und Knipser fliesst kein Geld.
Wenn das Model spezielle Bilder haben will, die ich gar nicht oder nur sehr beschränkt nutzen kann und darf, werde ich dafür bezahlt, und das Model besorgt allfällig notwendige Klamotten und Requisiten.

Grusssss
TheMike


so würde ich es auch akzeptabel finden

lg dide
[gone] iNcognitoooo
05.10.2009
Es gibt hier auch die Variante, dass der FOTOGRAF auf tfp (also "kostenlos") arbeitet, alle anderen anfallenden kosten (studio, visa) anteilig vom model getragen werden müssen.

inwiefern das noch tfp ist, ist halt die frage. hm.
05.10.2009
Das hier *klick* ist so ein TfP-Plus und in meinen Augen Verarsche!

Egal ob die Leistung das Geld rechtfertig (habe ich nicht nachgesehen) ist
es bei 99€ fürs Shooting und nochmal 50€ fürs Styling eben KEIN TfP mehr!
[gone] User_151835
05.10.2009
Original von Futility
Das hier *klick* ist so ein TfP-Plus und in meinen Augen Verarsche!

Egal ob die Leistung das Geld rechtfertig (habe ich nicht nachgesehen) ist
es bei 99€ fürs Shooting und nochmal 50€ fürs Styling eben KEIN TfP mehr!


*lol* das ist mehr als "Verarsche" für das Geld findet man hier fast schon professionelle Fotografen
05.10.2009
Ich bearbeite ziemlich schlecht, ich kann das einfach nicht. Wie das dann wird, sieht das Model auf meiner Sedcard ja zur Genüge.

Nun kann das Model das Bild für eine Hand voll Dollars zu einem Pimper schicken. Manche machen das, manche nicht. Beschwert hat sich noch niemand. Würde ich eine Deluxe-Bearbeitung für einen Zehner selber anbieten, wäre ich der Arsch vom Dienst. Ist doch bescheuert.
[gone] Miss Dawn
05.10.2009
...mach nen beaworkshop...ein fotograf der nicht bearbeiten kann wird es zumindest hier nicht weit bringen....weniger geld in fundus,dafür mehr in fortbildung...
05.10.2009
Ich verstehe nicht warum man Dinge die an und für sich klar sind im Forum immer wieder neu diskutieren muß.

Tfp heisst nun mal time for prints = Biilder für Abzüge.

Wieviel Bilder und ob als Abzüge (prints) oder in Form von Dateien, das muss jeder selbst mit seinem Model ausmachen.

Wenn eine der beteiligten Personen Geld - für was auch immer - haben möchte, dann ist es kein tfp mehr - das müßt ihr dann untereinander klären wie ihr das Kind nennen wollt.

Wenn ihr euch einigt ist es gut und das Shooting kommt zustande. Wenn ihr euch nicht einigen könnt dann wirds eben nix.

Sobald eine der beteiligten Personen Geld oder andere Sachleistungen will - solltetv ihr das schon unter euch ausmachen - unseriös ist es deshalb nicht.
Schau mal im Wikipedia nach was seriös und unseriös eigentlich bedeutet!!!!
Ich kann Dein Denken gut nachvollziehen...
TFP ist zwar schön - aber der Fotograf legt (wenn er seine sache ernst nimmt!!!) immer drauf...

Fotografieren ist nun mal ein teures Hobby und Frage ist: IST es Dein Hobby - oder berteibst Du es (neben)beruflich und willst/mußt Du damit Geld verdienen?


Ich habe die nächsten Sätze extra mal etwas übertrieben formuliert - also bitte nicht wörtlich zerreißen - sondern den Sinn verstehen!!!

Das Model investiert ein paar Liter Sprit, muss lediglich ein paar stunden gut aussehen, fährt wieder nach Hause und quängelt von da an ganz entspannt, wann die bilder fertig sind...

Der Fotograf benötigt oftmals ein vielfaches der Anfahrt- und Shootingzeit für die Auswahl und Bearbeitung der Fotos...

Das Model kann mit einem durchgerosteten Fiat Panda anreisen - der Fotograf aber nicht mit senem alten Handy knipsen... - obwohl, solche Experten gibt es hier garantiert auch... ;o)))

Das Model möchte natürlch ein warmes Studio, muss garantiert auf´s Töpfchen und sicherlich entstehen auch Fotos, die ohne vorherige Investition des Fotografen nicht möglich wären...

Dafür sieht das Model aber viel besser aus als Deine Nachbarin und DU WILLST unbedingt mit ihr shooten...

Da ich ein eigenes Studio besitze, weiß ich auch, in welche Dimensionen die laufenden Kosten und Anschaffungen gehen... :o(


Aber um auf Deine Frage zurück zu kommen und sie zu beantworten, mach es doch einfach so:
TFP nur noch outdoor - und im eigenen Studio gegen eine faire Selbstkosten-Pauschale...

Eine pauschale Antwort gibt es auf Deine Frage sicherlich nicht und es kommt immer auf den Einzelfall an, WER WAS WILL und was einem selbst die Sache wert ist, um an schöne Fotos zu kommen...

LG, Gisbert
05.10.2009
Das ist schonmal sehr informativ, vielen Dank.

Nun habe ich noch eine weitere Frage. Ich plante ein Shooting in einem Fake-Atomkraftwerk. Mich kostete die Aktion 200 Euro. Davon wollte ich einen Teil ersetzt haben, deshalb schrieb ich Pay aus. Tatsächlich meldeten sich ein paar Models.

Das ausgewählte Model legte seinen Beitrag auf den Tisch. Die gesamten Nutzungsrechte wollten wir nach dem TfP-Vertrag regeln und unterschrieben den Standard-Vertrag.

Es verhält sich also folgendermaßen: Ich betreibe keinen Kommerz, jedes Shooting ist für mich ein finanzieller Verlust. Soll ich in den Pay-Job schreiben, dass ein TfP-Vertrag gemacht wird?
05.10.2009
Und wenn er bei jedem Shooting daran denkt und das raushängen läßt, dann
sollte er lieber Angeln oder Nasebohren - ist beides billiger!

Es sei denn er wird wie offenkundig viele arme "Kreaturen" hier (die ständig win-
seln, aber eben doch bleiben) mit vorgehaltener Waffe zu diesem Hobby gezwun-
gen!


Original von fotoservice24.de
Ich kann Dein Denken gut nachvollziehen...
TFP ist zwar schön - aber der Fotograf legt (wenn er seine sache ernst nimmt!!!) immer drauf...

05.10.2009
Original von Futility
viele arme "Kreaturen" hier (die ständig winseln, aber eben doch bleiben


Ich winsele ganz sicher nicht. Es ist nur so, dass teurere Shootings manchmal zu besseren Bildern führen. Die Kosten teile ich mir mit den Models, weil niemand meine Fotos kauft.

Meine einzige Frage ist, wie ich diese Shootings deklarieren soll.
Mal wieder Strum im Wasserglas...?
Wenn beide Bilder wollen, warum dann nicht gerecht die Kosten teilen?Sollte natürlich eine Partei Sonderwünsche haben, dann soll sie diese auch bezahlen.

Zu den Klamotten, ich würde keine kaufen weil....:
A: ich nun wirklich nicht oft Frauensachen trage

B: die Ladys unterschiedliche Größen haben (wenn ich das wollte, dann würde ich ein Bekleidungsgeschäft haben)

C: ich kaum Einschränkungen habe im Bezug auf Klamotten

zu den Fahrkosten:
A: ich lade keine Modelle ein, die mehr als 100 km im Umkreis wohnen. Sollten sie weiter weg wohnen und trotzdem kommen wollen, ist es nicht mein Problem.

B: ich habe auch Fahrkosten und verlange nichts..

Allgemeine Kosten...für Körperpflege...warum soll man die extra bezahlen? ( ist das tägliche waschen und pflegen nicht normal? )

Verschleisskosten von Gebrauchsgütern (Auto, Kamera usw.):
Ich rechne auch nicht die Verschleisskosten an Kamera, oder der Herstellung oder Erhaltung der Location,die Suche und Kosten, nach Hintergrundbildern, usw. auf...

Zeitkosten:
Nun,wenn man mal davon ausgeht, das ein Modell im Umkreis von 100 km wohnt, dann hat sie max. einen Zeitaufwand von ca. 6-7 Std. inkl. Shooting.
Der Fotograf fährt ca.max. 1-2 Std., wenn das Studio nicht im Haus ist..bei einer Shootingdauer von 3-4 Std. hat er in etwar, dieselbe Zeit verbraucht.
Danach die Auf-und Bearbeitung der Bilder,wenn man mal von ca. 10 bearbeiteten Bilder ausgeht, die im Schnitt an die Modelle gehen, würde ich ca. 10- 14 Std.bei einer einfachen Bearbeitung rechnen.Dafür verlange ich nichts..
und ich denke es ist Bezahlung genug,an das Modell bei TFP..

Und wem es nicht gefällt, der lässt es..... ganz einfach...

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