Eintritt in den Lesesaal der Nationalbibliothek kostet 5 Euro und mehr 68
[gone] Peter Jansen (demnächst in Magdeburg)
20.09.2010
Einmal angenommen,ein Berufsfotograf beschließt, eine berufliche Durststrecke dadurch zu ändern, daß er sich während einer Auszeit einen neuen Stil aneignet. E bernötigt dazu den sündhaft teuren Bildband des Regisseurs des Films "The American", in dem George Clooney die Hauptrolle spielt. Sein verfügbares Geld hat er aber schon für ein Objektiv ausgegeben. Dann wäre es doch nur fair, wenn der Staat ihm einen gebührenfreien Zugang zum Lesesaal der Nationalbibliothek und zu dem besagten Bldband ermöglichte, um ihm später den gerechten Steueranteil abzuknöpfen, wenn er mit verbessertem Stil wieder beruflich erfolgreich ist.
Nicht nur die politische Freiheit, auch die wirtschaftliche und berufliche Freiheit des Einzelnen wird durch Eintrittsgebühren für den Lesesaal der Nationalbibliothek berührt.
Nicht nur die politische Freiheit, auch die wirtschaftliche und berufliche Freiheit des Einzelnen wird durch Eintrittsgebühren für den Lesesaal der Nationalbibliothek berührt.
#62Report
20.09.2010
genau... Ich möchte mich beruflich verändern und brauche dazu unbedingt einen Ferrari, hab mein Geld aber schon für ne Sackkarre ausgegeben. Wär also nur fair wenn der Staat mir den Ferrari bezahlt, das geld bekommt er durch meine Steuern ja wieder rein... irgendwann, vielleicht.
#63Report
20.09.2010
@Peter
Jetzt musste ich Tränen lachen.
So einen Unfug versuchen manche tatsächlich (ansatzweise). Dein "Vorschlag" würde ja bedeuten, jeder muss sich vorher rechtfertigen wofür er in die Nationalbibliothek möchte, um später ggfs. nachzahlen zu können.
Dein Fotograf sollte dann nicht (wie leider zu viele) glauben, dass andere ihm alles auf Silbertablett servieren, sondern eben so lange Hochzeiten und sonstigen Kram fotografieren, bis er sich den Eintritt leisten kann. Wobei fünf Euro ... *g* lächerlich.
Außerdem ist die Nationalbibliothek - wie schon erwähnt - keine Bibliothek im eigentlichen Sinn sondern dient der Erhaltung des deutschen Schriftguts. Alle bei uns erschienen Werke (sogar meine kleine pobelige selbst finanzierte Anthologie) werden dort "zwangsweise" gehortet. Das muss man sich eben mal vorstellen. Und wie ebenfalls schon richtig erwähnt: Andernorts darf der "gemeine Pöbel" solche ehrenvollen Litertur- und Kulturhorte nicht einmal betreten.
Hier wird über fünf Euro gemosert.
Davon abgesehen hätte ich nichts dagegen, die Daten alle online zu stellen - von mir aus auch gegen Gebühr.
Mir wäre es auch am liebsten, wenn alles so wäre wie bei Star Trek. Der Einzelne lebt nur noch um seiner Selbstverwirklichung willen und Geld braucht man keines mehr. Alles gehört jedem (gab's den Versuch nicht schon einmal? *g*)
Jetzt musste ich Tränen lachen.
So einen Unfug versuchen manche tatsächlich (ansatzweise). Dein "Vorschlag" würde ja bedeuten, jeder muss sich vorher rechtfertigen wofür er in die Nationalbibliothek möchte, um später ggfs. nachzahlen zu können.
Dein Fotograf sollte dann nicht (wie leider zu viele) glauben, dass andere ihm alles auf Silbertablett servieren, sondern eben so lange Hochzeiten und sonstigen Kram fotografieren, bis er sich den Eintritt leisten kann. Wobei fünf Euro ... *g* lächerlich.
Außerdem ist die Nationalbibliothek - wie schon erwähnt - keine Bibliothek im eigentlichen Sinn sondern dient der Erhaltung des deutschen Schriftguts. Alle bei uns erschienen Werke (sogar meine kleine pobelige selbst finanzierte Anthologie) werden dort "zwangsweise" gehortet. Das muss man sich eben mal vorstellen. Und wie ebenfalls schon richtig erwähnt: Andernorts darf der "gemeine Pöbel" solche ehrenvollen Litertur- und Kulturhorte nicht einmal betreten.
Hier wird über fünf Euro gemosert.
Davon abgesehen hätte ich nichts dagegen, die Daten alle online zu stellen - von mir aus auch gegen Gebühr.
Mir wäre es auch am liebsten, wenn alles so wäre wie bei Star Trek. Der Einzelne lebt nur noch um seiner Selbstverwirklichung willen und Geld braucht man keines mehr. Alles gehört jedem (gab's den Versuch nicht schon einmal? *g*)
#64Report
20.09.2010
Kleiner Nachschuss wegen der Subventionen:
Die in den Nationalbibliotheken aufbewahrten Bücher und Daten müssen ständig erneuert werden - besonders die Datenträger, die nach 20 Jahren den Geist aufgeben. Alte Handschriften müssen erhalten und digitalisiert werden, um die Originale später zu schonen, viele Bücher sind auf zu saurem Papier gedruckt, dass sich mit der Zeit auflöst. Die beschäftigen dort ein Truppe, die sich jahrein jahraus nur mit Sicherung, Sicherung und nochmals Sicherung der Bücher und Daten beschäftigt. Und warum das alles? Nur damit Lieschen Müller in 20 Jahren noch in ein Buch schauen kann, das in einer Auflage von 20 Stück erschienen ist und ihr als kleines Mädchen so gefallen hat - wo hast du so was denn noch auf der Welt? Für alle zugänglich?
Und das will eben bezahlt werden. Die fünf Euro würde ich da schon eher als symbolisch ansehen.
Die in den Nationalbibliotheken aufbewahrten Bücher und Daten müssen ständig erneuert werden - besonders die Datenträger, die nach 20 Jahren den Geist aufgeben. Alte Handschriften müssen erhalten und digitalisiert werden, um die Originale später zu schonen, viele Bücher sind auf zu saurem Papier gedruckt, dass sich mit der Zeit auflöst. Die beschäftigen dort ein Truppe, die sich jahrein jahraus nur mit Sicherung, Sicherung und nochmals Sicherung der Bücher und Daten beschäftigt. Und warum das alles? Nur damit Lieschen Müller in 20 Jahren noch in ein Buch schauen kann, das in einer Auflage von 20 Stück erschienen ist und ihr als kleines Mädchen so gefallen hat - wo hast du so was denn noch auf der Welt? Für alle zugänglich?
Und das will eben bezahlt werden. Die fünf Euro würde ich da schon eher als symbolisch ansehen.
#65Report
20.09.2010
@Peter
Wenn Du bei Deinen Hausarbeiten ähnlich schlüssig schreibst, dann wundert mich nicht, dass Du mit 38 noch studierst.
Die Nationalbibkiothek ist v.a., wie schon mehrfach angeführt, ein Archiv und keine Leihbücherei.
Dafür gibt es andere Bibliotheken.
Noch ein praktischer Tipp: Einfach mal auf die Straße, mit der "haste mal nen Euro, Alter"-Nr hast Du die 5€ schneller zusammen als Du brauchst um nen weiteren Beitrag zu schreiben.
Und dazu das schöne Gefühl für Dein Geld selbst gearbeitet zu haben.
Versuchs mal--ungewohnt, aber garnicht schlecht.
Wenn Du bei Deinen Hausarbeiten ähnlich schlüssig schreibst, dann wundert mich nicht, dass Du mit 38 noch studierst.
Die Nationalbibkiothek ist v.a., wie schon mehrfach angeführt, ein Archiv und keine Leihbücherei.
Dafür gibt es andere Bibliotheken.
Noch ein praktischer Tipp: Einfach mal auf die Straße, mit der "haste mal nen Euro, Alter"-Nr hast Du die 5€ schneller zusammen als Du brauchst um nen weiteren Beitrag zu schreiben.
Und dazu das schöne Gefühl für Dein Geld selbst gearbeitet zu haben.
Versuchs mal--ungewohnt, aber garnicht schlecht.
#66Report
[gone] wishmasterIN
20.09.2010
das ist geplant. ohne witz jetzt.
und datenpakete werden laengst nicht alle gleichbehandelt. so werden pakete zbsp von voip diensten vor paketen vom normalen surfen bevorzugt. erst informieren dann labern ;)
und datenpakete werden laengst nicht alle gleichbehandelt. so werden pakete zbsp von voip diensten vor paketen vom normalen surfen bevorzugt. erst informieren dann labern ;)
Original von Peter Jansen (bin am 17. Oktober in Magdeburg)
Hinter der politischen Freiheit steckt die Idee der Gleichheit.
Auch beim Entwurf des Internets stand die Idee der Gleichheit Pate.
Die Datenpakete werden ohne Bevorzugung hinsichtlich der Geschwindigkeit ausgeliefert. Eintrittsgebühren für die Lesesäle der Nationalbibliothek ist so etwas wie der Versuch, die Datenpakete von Google, Amazon, Facebook, Apple, der Bundesregierung etc. schneller auszuliefern als die Datenpakete nicht so finanzstarker Internetteilnehmer.
#67Report
Original von Marc Stephan
Kleiner Nachschuss wegen der Subventionen:
Die in den Nationalbibliotheken aufbewahrten Bücher und Daten müssen ständig erneuert werden - besonders die Datenträger, die nach 20 Jahren den Geist aufgeben. Alte Handschriften müssen erhalten und digitalisiert werden, um die Originale später zu schonen, viele Bücher sind auf zu saurem Papier gedruckt, dass sich mit der Zeit auflöst. Die beschäftigen dort ein Truppe, die sich jahrein jahraus nur mit Sicherung, Sicherung und nochmals Sicherung der Bücher und Daten beschäftigt. Und warum das alles? Nur damit Lieschen Müller in 20 Jahren noch in ein Buch schauen kann, das in einer Auflage von 20 Stück erschienen ist und ihr als kleines Mädchen so gefallen hat - wo hast du so was denn noch auf der Welt? Für alle zugänglich?
Und das will eben bezahlt werden. Die fünf Euro würde ich da schon eher als symbolisch ansehen.
Das kann ich nur unterschreiben. Als Student habe ich jahrelang in einem ziemlich großen Archiv gearbeitet- und es ist wirklich ein unglaublicher Aufwand, wenn es darum geht, Dinge für sehr lange Zeit zu bewahren. Da sind die erwähnten 40 Mio. lächerlich...
Man muß sich ja nur mal in Büchereien umschauen, wie Bücher nach kürzester Zeit aussehen - selbst in Universitätsbibliotheken, bei denen man ja davon ausgehen können sollte (dummerweise aber nicht darf), daß deren Klientel wisse, wie wichtig Bücher sind...
Da den Zugang etwas zu reglementieren und auch einen kleinen Obolus zu verlangen, ist nicht die dümmste Idee.
@wishmastrIN: die Bevorzugung von Datenpaketen ist zwar im 'neuen' IPv6-Protokoll vorgesehen, wird aber noch nicht in die Tat umgesetzt. Aber das gehört ja eigentlich nicht zum Thema.
#68Report
Topic has been closed
Ich bin jetzt mal bewusst plakativ,lol.
Aber man sollte sich jetzt nicht an dem Führerschein-Ding festbeißen, mir ginge es um eine größere Dimension bei einer Diskussion.
Also so eine Debatte wäre in der Tat wünschenswert - aber das ist jetzt nicht Dein Ernst oder?
Das ist doch Dein Privatvergnügen - mir zahlt auch keiner meinen Computer...[/quote]