Welchen Stellenwert haben bei euch Playboy, Penthouse, FHM und co? 100

25.08.2011
Original von Dirk Krauzig (you-are-so-beautiful.de) -WORKSHOPS-
Interessante Diskussion.... Traurig allerdings, daß hier mal wieder die Frage auftaucht, ob man sich seinen "Ruf" beschädigt, wenn man dieses und jenes macht!

Ein Fotograf beschädigt seinen Ruf genauso mit Tätigkeit für den "Playboy" wie ein Journalist seinen Ruf mit Tätigkeit für die BILD.

Nämlich überhaupt nicht. Außer bei branchenfremden Forenten vielleicht, aber die sind für den professionellen Ruf sowas von unerheblich...

Ein Model, wie schon geschrieben, kann seinen Ruf oder besser seine Karriere dadurch durchaus beschädigen. Wobei das nichts mit "Ruf" zu tun hat - handwerklich gesehen spricht ein ordentlich und ohne Zicken durchgezogenes Playboy-Shooting genauso für ein Model wie ein ordentlich und ohne Zicken durchgezogenes Neckermann-Shooting.

Der Haken ist bloß, daß der Playboy vielleicht das Neckermann-Katalogcover-Model splitternackt ins Heft setzen wird (gerne sogar!) - aber die Neckermann-Verantwortlichen kein Model auf ihrem Katalogcover haben möchten, daß schon splitternackt im Playboy zu sehen war.

(Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel, sind aber eben wirklich seltene Ausnahmen.)
25.08.2011
Sicher Annerkennung ist eine grosse Motivation visuell zu arbeiten und damit in dei Öffentlichkeit zu treten, ebenso wie Broterwerb. Dei Frage ist doch nur, von wem will man Annerkennung haben. Heinzi Müller und Lischen Maier, mit der Kik bettwäsche, oder wo legt man ganz individuell für sich fest, wen man wie ansprechen will, dass man den Respekt und dei Annerkennung bekommt, die man haben will?


Original von eckisfotos
Auch wenn es hier einige nicht wahrhaben wollen - die meisten hier streben nach Anerkennung. Die kann aber nur stattfinden, wenn die Bilder veröffentlicht werden. Der Wunsch nach Anerkennung sieht dann in der MK oft so aus: "... kommentiere zurück". Da empfinde ich die genannten Zeitschriften als Referenz schon interessanter (wenn die Bilder dorthin passen).

Und mit Referenzen hat man mehr Erfolg beim Finden neuer Shootingpartner.
25.08.2011
Das stimmt, und zwar nicht nur für London (Premier, Elite), sondern auch für Next, Wilhelmina, Ford, Womens,.. eigentlich hab ich das von allem Bookern gehört mit denen ich bisher schon zu tun hatte. Das gilt für alle Modelle bei denen die new sind, oder aufbau, oder ein entsprechendes Kundenprofil haben.Bedeutet nicht zwingend, dass die nicht auch Modelle für solche Jobs vetrmitteln, aber als Fotograf direkt aus der Ecke, wenig Chancen. Und um das auch mal klar zu machen, bei sehr vielen grossen Werbagenturen hast Du den Stempel drau "No Go", gilt vielleicht nicht fr Richardson, oder Bitesnich, aber ansonst zu ziemlich alle. Mittlere und kleine Agenturen kenne ich jetzt nicht so,...

Original von Stefan Dokoupil
Jetzt habe ich aber von einer Agentur aus London gehört das die keine Fotografen booken die für besagte Magazine shooten. Ich habe zwar den Fuss in der Tür, will sie mir aber deswegen nicht zuwerfen. Die frage die sich jetzt für ich stellt ist einfach ob ich eine zweite Website machen soll oder ob ich das Ding einfach durchzieh....
25.08.2011
Du machts haare, dann doch lieber als Referenz die Tush!

Original von Stefan Dokoupil
Lass doch nicht gleich den Oberschullehrer raushängen...das mit Google stimmt schon. Vorallem würde ich gerne beides weier machen.
25.08.2011
Original von Stefan Dokoupil
Dasist ja genau das Problem, ich war vor ein paar wochen in London für Tigi fotografieren. Die Bookerin hat mich dann angesprochen das Antony Mascolo (Artdirektor bei Tigi und einer der drei Brüder von Tony & Guy) meine Bilder mag, aber er sich meine Website angesehen hat und er es zwar toll findet das ich auch Akt mache, aber er nicht will das Bilder von Tigi auf der selben Site sind wie die der besagten Mags...

Wenn Du Dir dazu Rat im Forum der Model-Kartei suchst, ist Dir - sorry - nicht mehr zu helfen.

Warum ich hier nicht direkt gefragt habe ist auch ganz einfach erklärt. Ich woltte nicht einen auf lassmalraushängenfürwenichallershoote machen...

Am 13.Juni 1999 befehligt der Bundeswehr-Leutnant David Ferk einen Zug Gebirgsjäger, der einen Tag nach dem Einrücken der KFOR-Truppen in den Kosovo eine Straßensperre am Busbahnhof von Prizren sichert.

Plötzlich rast ein gelber Lada auf die Sperre zu, in dem zwei mit AK-47 bewaffnete serbische Paramilitärs sitzen. Die Serben eröffnen das Feuer auf die Bundeswehrsoldaten, ein Soldat wird durch Geschoss-Splitter verwundet, Ferk gibt Feuerbefehl, die deutschen Soldaten, mit einem Leopard- und einem Fuchs-Panzer vor Ort, durchsieben mit MGs und Schnellfeuergewehren den Lada, beide Serben werden schließlich tödlich verwundet.

An diesem Feuergefecht waren nachweislich knapp 30 deutsche Soldaten beteiligt.

Die Zahl derer, die damals dabei waren, stieg in den folgenden fünf Jahren nach meinem Eindruck auf gefühlte ca. 5000 Bundeswehrsoldaten. Ich habe sogar Leute von der Bundesmarine kennengelernt, die daran beteiligt waren.

Was ich damit sagen will? Nun - mancher wird sich das jetzt verwundert fragen. Andere werden sich das nicht verwundert fragen. Und mehr will ich damit auch nicht sagen.
[gone] Dirk Krauzig
25.08.2011
Original von TomRohwer
[quote]Original von Dirk Krauzig (you-are-so-beautiful.de) -WORKSHOPS-
Interessante Diskussion.... Traurig allerdings, daß hier mal wieder die Frage auftaucht, ob man sich seinen "Ruf" beschädigt, wenn man dieses und jenes macht!

Ein Fotograf beschädigt seinen Ruf genauso mit Tätigkeit für den "Playboy" wie ein Journalist seinen Ruf mit Tätigkeit für die BILD.

Nämlich überhaupt nicht. Außer bei branchenfremden Forenten vielleicht, aber die sind für den professionellen Ruf sowas von unerheblich...

Ein Model, wie schon geschrieben, kann seinen Ruf oder besser seine Karriere dadurch durchaus beschädigen. Wobei das nichts mit "Ruf" zu tun hat - handwerklich gesehen spricht ein ordentlich und ohne Zicken durchgezogenes Playboy-Shooting genauso für ein Model wie ein ordentlich und ohne Zicken durchgezogenes Neckermann-Shooting.

Der Haken ist bloß, daß der Playboy vielleicht das Neckermann-Katalogcover-Model splitternackt ins Heft setzen wird (gerne sogar!) - aber die Neckermann-Verantwortlichen kein Model auf ihrem Katalogcover haben möchten, daß schon splitternackt im Playboy zu sehen war.

(Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel, sind aber eben wirklich seltene Ausnahmen.)[/quote]

Diese Beispiele stzen allerdings voraus, daß Fotograf und Model ausschließlich Interesse an einer fremdgetragenen Karriere, bzw. ihrem finanziellen Fortkommen haben.

Mit Kreativität haben diese "Karrieren" denn eher wenig zu tun.

Und weil wir Deutschen ohnehin nicht gerade ein mutiges Völkchen sind, sperre ich mich vehement gegen diese Angstmache.

Wem es nur um Geld und Karriere geht, der mag von mir aus sein Fähnchen in den Wind hängen. Im Gedächtnis geblieben sind aber seit jeher die Kreativen, die dem Establishment mit ihrem Tun die Stirn geboten haben!
25.08.2011
Original von Kunststuerze (27./28.8 in Dresden)
Sicher Annerkennung ist eine grosse Motivation visuell zu arbeiten und damit in dei Öffentlichkeit zu treten, ebenso wie Broterwerb. Dei Frage ist doch nur, von wem will man Annerkennung haben. Heinzi Müller und Lischen Maier, mit der Kik bettwäsche, oder wo legt man ganz individuell für sich fest, wen man wie ansprechen will, dass man den Respekt und dei Annerkennung bekommt, die man haben will?

Zunächst mal braucht man die Anerkennung der Auftraggeber bzw. Geschäftspartner. Arbeitet man publikumsorientiert, dann wird irgendwann auch die Anerkennung des Publikums relevant.

Ich meine - es können ja ruhig 100 Manager und Branchenprofis finden, daß Götz George ein Riesena.... ist. Solange es ein großes Publikum gibt, das ihn mag und mit dem man daher Geld mit ihm verdienen kann, werden alle freundlich und leicht säuerlich lächeln. Bei Fotografen dürfte es sich aber höchstens um ein halbes Dutzend Ausnahmefiguren handeln, die mit ihrem Namen und ihrem Ruf "Publikum" (Leser, Käufer, ...) so ziehen können, daß ein Verlag sagt "Oh - danke, wie freundlich, daß wir Fotos von Ihnen kaufen dürfen!"

Da zieht bei solchen Blättern schon eher der entblätterte Star. Wie weit es für dessen Ruf wiederum gut ist, hängt von vielen Umständen ab.
25.08.2011
Original von Kunststuerze (27./28.8 in Dresden)
[quote]Original von Stefan Dokoupil
Jetzt habe ich aber von einer Agentur aus London gehört das die keine Fotografen booken die für besagte Magazine shooten. Ich habe zwar den Fuss in der Tür, will sie mir aber deswegen nicht zuwerfen. Die frage die sich jetzt für ich stellt ist einfach ob ich eine zweite Website machen soll oder ob ich das Ding einfach durchzieh....

Das stimmt, und zwar nicht nur für London (Premier, Elite), sondern auch für Next, Wilhelmina, Ford, Womens,.. eigentlich hab ich das von allem Bookern gehört mit denen ich bisher schon zu tun hatte. Das gilt für alle Modelle bei denen die new sind, oder aufbau, oder ein entsprechendes Kundenprofil haben.Bedeutet nicht zwingend, dass die nicht auch Modelle für solche Jobs vetrmitteln, aber als Fotograf direkt aus der Ecke, wenig Chancen. Und um das auch mal klar zu machen, bei sehr vielen grossen Werbagenturen hast Du den Stempel drau "No Go", gilt vielleicht nicht fr Richardson, oder Bitesnich, aber ansonst zu ziemlich alle. Mittlere und kleine Agenturen kenne ich jetzt nicht so,...
[/quote]
Das ist aber noch wieder eine andere Baustelle... Als Modelagentur schicke ich Newcomer-Models sicher nicht für kostenlose Testshootings zu Fotografen, bei denen ich auch nur im Hinterkopf befürchten muß, daß sie die Models beschädigen können, weil sie Fotos von den Models machen und in Blättern veröffentlichen, wo spätere potentielle Kunden diese Models nicht veröffentlicht sehen möchten.

Wenn ich von einer renommierten Modelagentur Newcomer-Models für lau haben möchte, dann erzähle ich denen bestimmt nicht "Ich habe diverse Aktstrecken in FHM veröffentlicht!" Da denkt sich die Agentur nämlich sofort: "Und genau da möchten wir unsere Newcomer nicht sehen."
25.08.2011
Original von Stefan Dokoupil
Allein die Bezzeichnung Hühnerstrecke verdient das Prädikat Arrogant ;-)

Das ist doch normaler Branchenjargon, das hat nichts mit Arroganz zu tun. Intern bei FHM und Co. heißen die Mädels auch Hühner. Oder neudeutsch-modern eher "Chicks"...


und genauso kommst du auch rüber, sorry.

"Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz."
(Saphira Sparks, Domina)
25.08.2011
Original von Polarlicht
Es ist logisch, ausser bei den wirklich grossen Fotografen, dass es
Arbeitsbereiche gibt, die sich gegenseitig nicht zulassen. Ich habe von
einem auf Schulfotos (Klassenfotos und Kinderportraits) spezialisierten
Fotografen gehört (ich kenne ihn nicht, meine EX ist aber Paukerin)
der von Elternvereinigungen in Bezug auf Kinderfotos abgelehnt wurde,
weil er in seinem Portfolio Aktbilder hatte.

Logisch. Wenn man CDU-Ministerpräsident werden will, vögelt man auch besser keine 16jährige. Das ist, freundlich ausgedrückt, sub-intelligent.
25.08.2011
Original von digitalfineart
Das sehe ich ganz genau so wie Dirk. Angepasste Menschen und angepasste Denkweisen sind der Grund für Stillstand und Rückschritt. Ich ecke bereits seit früher Jugend in schöner Regelmäßigkeit bei verschiedensten Personen an, weil ich mein Hirn einschalte, mir eigene Meinungen bilde und diese dann auch vertrete. Schafft zwar nicht immer und überall Freunde, aber dafür kann ich dem Kerl im Spiegel morgen beruhigt in die Augen schauen.

Man muß sich nur eben klar darüber sein, daß im Geschäftsleben eigene Regeln gelten, und daß man die nicht einfach ungestraft ignoriert, solange man nicht groß und stark genug ist, selbst Regeln setzen zu können.

Wenn ich Geld damit verdienen möchte, daß ich schöne ansprechende Aktfotos von Privatleuten für diese anfertige, dann ist es unklug, die Werbung dafür mit wunderschönen SadoMaso-Fotos zu gestalten - das schreckt mehr potentielle Kunden ab als es gewinnt.

Wenn ich mit wunderschönen SadoMaso-Fotos die Boutique Bizarre in Hamburg vollhänge, dann liegt mir die einschlägige Szene sabbernd zu Füßen und um den Nachschub an TfP-Models brauche ich mir keine Gedanken mehr machen.

Wenn ich feststelle, daß ein gewerblicher (und vermutlich lukrativer) Kunde aus dem Modebereich befremdet ist, wenn meine Fotos seiner Klamotten auf meiner Website neben Aktfotos erscheinen (weil er die anzüglich findet, weil ihm sein Werbeberater gesagt hat, daß das nicht gut ist, warum auch immer)...

... dann ist das so.

Als Unternehmer muß ich das zur Kenntnis nehmen. Manchmal hätte man sich sowas vorher auch denken können, manchmal überrascht's einen wirklich aus heiterem Himmel. Da stellt sich aber die Frage "Wie wirkt es sich auf den Ruf aus, wenn...?" doch überhaupt nicht mehr, weil diese Erfahrung doch längst eine Antwort auf diese Frage darstellt. Wobei es, wie auch schon angemerkt wurde, überhaupt nicht um den Ruf des Fotografen geht, sondern um die Frage, in welchen Zusammenhang man Auftragsfotos stellt.

Immerhin sollte man nicht vergessen, daß man das Renommee und den Namen des Auftraggebers "aus"nutzt, wenn man für sich mit Auftragsfotos wirbt, die man für jenen gemacht hat.
25.08.2011
Original von Dirk Krauzig (you-are-so-beautiful.de) -WORKSHOPS-
[quote]Original von TomRohwer
[quote]Original von Dirk Krauzig (you-are-so-beautiful.de) -WORKSHOPS-
Interessante Diskussion.... Traurig allerdings, daß hier mal wieder die Frage auftaucht, ob man sich seinen "Ruf" beschädigt, wenn man dieses und jenes macht!

Ein Fotograf beschädigt seinen Ruf genauso mit Tätigkeit für den "Playboy" wie ein Journalist seinen Ruf mit Tätigkeit für die BILD.

Nämlich überhaupt nicht. Außer bei branchenfremden Forenten vielleicht, aber die sind für den professionellen Ruf sowas von unerheblich...

Ein Model, wie schon geschrieben, kann seinen Ruf oder besser seine Karriere dadurch durchaus beschädigen. Wobei das nichts mit "Ruf" zu tun hat - handwerklich gesehen spricht ein ordentlich und ohne Zicken durchgezogenes Playboy-Shooting genauso für ein Model wie ein ordentlich und ohne Zicken durchgezogenes Neckermann-Shooting.

Der Haken ist bloß, daß der Playboy vielleicht das Neckermann-Katalogcover-Model splitternackt ins Heft setzen wird (gerne sogar!) - aber die Neckermann-Verantwortlichen kein Model auf ihrem Katalogcover haben möchten, daß schon splitternackt im Playboy zu sehen war.

(Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel, sind aber eben wirklich seltene Ausnahmen.)[/quote]

Diese Beispiele stzen allerdings voraus, daß Fotograf und Model ausschließlich Interesse an einer fremdgetragenen Karriere, bzw. ihrem finanziellen Fortkommen haben.[/quote]
Natürlich. Davon gehe ich hier jetzt mal aus.

Mit Kreativität haben diese "Karrieren" denn eher wenig zu tun.

Berufsfotografische Karrieren haben weniger mit Kreativität zu tun, als manche meinen, und mehr mit Kreativität zu tun, als andere meinen.

Und weil wir Deutschen ohnehin nicht gerade ein mutiges Völkchen sind, sperre ich mich vehement gegen diese Angstmache.

Ein schönes Sprichwort sagt: "Es ist immer leicht, das Geld anderer Leute auszugeben." Ich möchte ergänzen: es ist immer leicht, die Zivilcourage anderer Leute zu fordern.

Wer als Fotograf von seinem Beruf leben will, unterliegt wirtschaftlichen Zwängen. Mit diesen muß er sich auseinandersetzen.

Wem es nur um Geld und Karriere geht, der mag von mir aus sein Fähnchen in den Wind hängen. Im Gedächtnis geblieben sind aber seit jeher die Kreativen, die dem Establishment mit ihrem Tun die Stirn geboten haben!

Siehe oben.
[gone] User_6962
25.08.2011
Playboy lese ich auch, hübsche Fotos, kluge Beiträge und einen guten Ratgeber für Männer. Die anderen Zeitschriften brauche ich nicht, die Fotos kann ich selber machen.
25.08.2011
Den letzten Kontakt mit dem "Spieljungen" hatte ich Ende der 80er, Anfang der 90er und kenne da auch nur die deutsche Ausgabe.

Bilder waren - so ich mich richtig erinnere - künstlerisch nicht gerade Wertvoll allerdings auch nicht "billig". Dass dort ein gewisser Aufwand betrieben wurde konnte man sehen.

Würde mich als Hobbyfotograf der eher Oma-taugliche* Bilder macht tatsächlich der Playboy (oder Sports Illustrated, Vogue) fragen ob ich auf Ihre kosten nicht mal in die Südsee fahren will und mit einem eingespielten Team von Vidagisten, Assistenten und weiblichen Hauptmotiven eine Woche lang Fotos will (inkl. Taschnegeld).

Alleine schon wegen der Erfahrung die ich "abgreifen" könnte würde ich sicher nicht nein sagen.

Und klar würde es mir schmeicheln wenn von mir erstellte Bilder dann tatsächlich veröffentlicht werden. Selbst der Playboy nimmt nicht jeden Schund und wenn meine Bilder verwendet werden bedeutet dies ja auch, dass ich zumindest passable und brauchbare Fotos abliefern kann.

Haussieren mit der Ausgabe und jedem der es nicht hören will andauernd die Ausgabe zeigen - wahrscheinlich nicht. In der ersten Aufragung dürften zwar die Verwandschaft und ein paar gute Freunde kurz genervt werden, aber ich denke das dürfte es dann auch gewesen sein.

Dirk,

Hobbyknipser der sowieso nie gefragt werden wird.

* Frau kann die Bilder der Oma zeigen, ohne dass diese gleich den Exorzisten holt.
[gone] VisualPursuit
25.08.2011
Original von Dirk Krauzig (you-are-so-beautiful.de) -WORKSHOPS-
Diese Beispiele stzen allerdings voraus, daß Fotograf und Model ausschließlich Interesse an einer fremdgetragenen Karriere, bzw. ihrem finanziellen Fortkommen haben.

Mit Kreativität haben diese "Karrieren" denn eher wenig zu tun.

Und weil wir Deutschen ohnehin nicht gerade ein mutiges Völkchen sind, sperre ich mich vehement gegen diese Angstmache.

Wem es nur um Geld und Karriere geht, der mag von mir aus sein Fähnchen in den Wind hängen. Im Gedächtnis geblieben sind aber seit jeher die Kreativen, die dem Establishment mit ihrem Tun die Stirn geboten haben!


Dir kommt nicht zufällig der Gedanke dass es einfacher wäre Titten zu knipsen
und das Geld zu nehmen als einen Job den der Playboy anbietet abzulehnen?

Oder dass das was mit marginalen Nuancen rauf und runter immer gleich fotografiert
im Blatt gedruckt wird für mich eben nicht gerade der Inbegriff von Kreativität ist?

Ich bin Düsseldorfer, aber ich umgebe mich nicht mit Fortunaprolls.
Und ich ziehe andere Sujets vor als das was im Playboy in den Hühnerstrecken
zu sehen ist.

Der Playboy IST das ausgelutschte Establishment, heute Inbegriff von Spiessigkeit.
Und ernsthaft betrachtet ist er seit jeher eine Ausgeburt von Doppelmoral, denn
statt einfach Titten zu drucken (wäre sofort verboten worden) musste ein Mantelteil
her, damit die Käufer sagen konnten sie würden das Blatt ja "nur wegen der Artikel"
kaufen....

Ich sehe das mit dem Fähnchen im Wind diametral anders als Du.
25.08.2011
ihr könnt vielleicht kompliziert über das Blättchen sinieren. Eigentlich kann ich mich nur an einen Kauf erinnern, als Regina Halmich drin war ... den hab ich dann weggeworfen als sie in der Raabshow war *wuerg*
Aber zum Thema: Klar würde ich hüpfen wenn die klingelten (machen sie aber nicht :-)) warum ? Weil ich nicht vom Knipsen leben muss (zum Glück :-#)

Als Fotograf der von seinen Bildchen lebt würde ich mir das 3x überlegen denn das kostet mehr Kunden als es bringt. Wenn ich den Leuten anbiete ihre Produkte zu knipsen und ne Webseite voller (hübscher) Möpse hab dann krieg ich den Auftrag sicher nicht. Der Typ vom Marketing will sich nämlich nicht von seiner Chefin anblasen lassen was er da für nen Unterweltler angeschleppt hat. Gleiches für (ernsthafte) Hochzeiten, Jubiläen etc, von Kindern mal ganz zu schweigen.
[gone] User_28381
25.08.2011
Ich habe nicht behauptet, dass ich Regeln ignoriere. Ich lasse mir nur nicht die Regeln anderer aufdrücken, wenn diese mit meinen nicht harmonieren. Und ich kenne keinen, der im Geschäftsleben duch permanent angepasstes Verhalten groß geworden ist. Im Regelfall sind es eher die unagepassten Charakteren, die sich da mit ihren Regeln durchsetzen.


Original von TomRohwer
...Man muß sich nur eben klar darüber sein, daß im Geschäftsleben eigene Regeln gelten, und daß man die nicht einfach ungestraft ignoriert, solange man nicht groß und stark genug ist, selbst Regeln setzen zu können...



Das ist eine ganz andere Baustelle. Natürlich sollte man sich überlegen, wo man welche Werbung platziert. Das ist aber was anderes, als sich von einem Kunden sagen zu lassen, welche Bereiche man nicht fotografieren soll.

Ich decke eine sehr breite Palette ab und halte damit auch nicht hinterm Berg, wenn man mich fragt. Wiso auch. Ich mache keine Bilder, zu denen ich nicht stehen kann. Und wenn jemand ein Problem damit hat, dass ich einen Bereich fotografiere, der ihm nicht gefällt, und nicht die Qualität der gelieferten Bilder im Mittelpunkt steht, dann ist das auch nicht schlimm. Diese Kunden gönne ich der Konkurrenz :-)

Ich bin übrigens in einer sehr streng katholischen Region. Bei uns haben sie schon einen Pfarrer davon gejagt, weil er in seiner Freizeit seine Kutte gegen ein Holzfällerhemd und Lederhose getauscht hat und einen Ohrring trug. Komischer weise hatte ich aber noch bei keinem Babyshooting ein Problem damit, oder gar Entsetzen, wenn ich angesprochen auf meine Bereiche, sage, dass ich auch Fetish oder SM im Portfolio habe. Im Gegenteil. Es kamen dabei auch schon Folgeaufträge in diesem Bereich heraus.

Original von TomRohwer
Wenn ich Geld damit verdienen möchte, daß ich schöne ansprechende Aktfotos von Privatleuten für diese anfertige, dann ist es unklug, die Werbung dafür mit wunderschönen SadoMaso-Fotos zu gestalten - das schreckt mehr potentielle Kunden ab als es gewinnt.

Wenn ich mit wunderschönen SadoMaso-Fotos die Boutique Bizarre in Hamburg vollhänge, dann liegt mir die einschlägige Szene sabbernd zu Füßen und um den Nachschub an TfP-Models brauche ich mir keine Gedanken mehr machen.



Ein Industriekunde hat mal ein wenig die Nase gerümpft, weil im Briefkopf von meinem Angebot die Rückenansicht einer nackten Frau ist. Das darf er natürlich auch gerne tun. Ich habe es auch zur Kenntnis genommen. Deshalb ändere ich aber meinen Briefkopf nicht.

Original von TomRohwer
...Wenn ich feststelle, daß ein gewerblicher (und vermutlich lukrativer) Kunde aus dem Modebereich befremdet ist, wenn meine Fotos seiner Klamotten auf meiner Website neben Aktfotos erscheinen (weil er die anzüglich findet, weil ihm sein Werbeberater gesagt hat, daß das nicht gut ist, warum auch immer)...

... dann ist das so.

Als Unternehmer muß ich das zur Kenntnis nehmen...



Wenn ich mit Auftragsfotos im Kundenkontex werben möchte (was ich i.d.R. nicht mache), dann muss ich mich auch an die Spielregeln des Auftraggeber halten. Das ist für mich selbstverständlich. Und kann ich damit nicht leben, dann verzichte ich auf diese Werbung. Ich lasse mich ja auch nicht zwingen, Aufträge anzunehmen, die ich nicht annehmen möchte.

Original von TomRohwer
...Wobei es, wie auch schon angemerkt wurde, überhaupt nicht um den Ruf des Fotografen geht, sondern um die Frage, in welchen Zusammenhang man Auftragsfotos stellt.

Immerhin sollte man nicht vergessen, daß man das Renommee und den Namen des Auftraggebers "aus"nutzt, wenn man für sich mit Auftragsfotos wirbt, die man für jenen gemacht hat...
[gone] User_28381
25.08.2011
Das gilt für jeden Bereich des Arbeitslebens, unabhängig von Beruf oder Stellung. Wenn sich jemand bei seiner Arbeit komplett verbiegen muss, um wirtschaftlich zu überleben, dann sollte er sich darüber Gedanken machen, ob er in diesem Bereich den er tut richtig ist.

Der aus meiner Sicht beste Garant für Erfolg (nicht nur in finanzieller Hinsicht) ist Leidenschaft für das was man tut. Ich kan mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ein permanentes verbiegen seiner eigenen Vorstellungen diese Leidenschaft fördert und daraus Erfolg resultiert.

Sein Fähnchen in den Wind zu hängen und sein Tun nur noch über fremdgesteuerte Kompromisse zu definieren ist meist nur der Einstieg in ein längeres Sichtum. Jeder muss für sich selbst entscheiden, wie weit er zu gehen bereit ist, aber erfolgreich wird er dadurch nach meiner Erfahrung eher nicht.

Gruß Ralf


Original von TomRohwer
Wer als Fotograf von seinem Beruf leben will, unterliegt wirtschaftlichen Zwängen. Mit diesen muß er sich auseinandersetzen.

[quote]Wem es nur um Geld und Karriere geht, der mag von mir aus sein Fähnchen in den Wind hängen. Im Gedächtnis geblieben sind aber seit jeher die Kreativen, die dem Establishment mit ihrem Tun die Stirn geboten haben!

Siehe oben.[/quote]
hm, also wenn ich das so lese, ohne jemand hier angreifen zu wollen, klingt das alles schon schwer nach schauplatz der eitelkeiten. ist der TO überhaupt noch am start? ;)

was das mitlerweile eigentlich problem angeht (und dabei möchte ich sagen das ich es keineswegs als zur schau stellung von "schaut mal was ich mache" gefunden hätte wenn stefan von anfang gesagt hätte was phase ist) würde ich sagen:
du hast doch glück. statt direkt abgewatscht zu werden, weist man dich daraufhin das da jemand n problem mit hat. und wie du schreibst ist es weniger die sache an sich sondern mehr die tatsache in welchem kontext es steht.
find ich persönlich zwar albern, aber darf der kunde ja gerne so sehen.
du solltest dir erstmal überlegen ob du überhaupt bereit wärst dich irgendwie zu verbiegen und falls ja dann vielleicht einfach wirklich ne zweite site aufmachen.

p.s.: ja, ich würde mich freuen wenn der playboy interessiert wäre ne bilderserie unter "blende sechs" abzudrucken. :D und ich habe keine befürchtung das das in irgendeiner form einen "schlechten" einfluss auf meinen ruf haben könnte.

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