Termin verpasst - Schadensersatz 66

01.11.2013
Ich habe vor kurzem ein  Shooting verpasst, sehr ärgerlich und eigentlich ist das auch überhaupt nicht meine Art. Jedenfalls habe ich verschlafen und Kontakt mit dem Fotograf aufgenommen.
Er meinte, das Shooting war (ungefähr) vor 2 Stunden. Das Thema war für mich somit leider geklärt.
Später habe ich dann Nachrichten von ihm gelesen, dass er auf mich gewartet hätte und jetzt geht und fordert Schadenersatz, Anfahrtskosten und sonstige Kosten von mir.
Ich konnte aber nicht erahnen, dass er auf mich wartet, war ja auch in der vorherigen Nachricht keine Rede davon.
Ich komme auch nicht mehr an den Fotograf heran, ganz egal, was ich sage. Er geht mittlerweile so weit, dass er mich in einem Forum als unzuverlässig benennt und das mit vollem Namen!
Den Vertrag habe ich zwar von ihm erhalten, allerdings nie unterschrieben.

Was könnte ich jetzt am besten tun?
 
01.11.2013
"Was könnte ich jetzt am besten tun?"

dich entschuldigen und versuchen, die Wogen zu glätten ;-)
01.11.2013
Ich habe mich doch entschuldigt, aber der Fotograf ist jetzt "stur" und besteht auf das Geld.
01.11.2013
Verschlafen - ist eben keine Entschuldigung.

Wenn Du keinen Kontakt kriegst - und Dich entschuldigen kannst,
musst Du gucken, was er nun macht.
Er muss nachweisen, welche Ausfälle er durch dein Verschlafen
erlitten hat. Zum Beispiel entgangener Gewinn, weil er die Fotos mit Dir nicht verkaufen kann.
ein zweites shooting organisieren muss, ggf bei seinem Auftraggeber zu Kreuze kriegn muss.
Traumsummen die nicht verifizierbar sind, sind nicht zu zahlen. Aber je nachdem wofür Du gebucht
wurdest, kann das ziemlich ins Geld gehen.

Verschlagen - ist nicht vorbereitet - und nicht professionel. Auch wenn Du sonst viele
gute Referenzen hast.

Heiner
 
[gone] KALLEX Photography www.facebook.com/kallex.kiel
01.11.2013
Naja, unzuverlässig biste ja. Mit "kann ja mal passieren" würde ich mich auch nicht abspeisen lassen. Allerdings würde ich auch kein Schadenersatz fordern, denn da fehlt ja wohl die Rechtsgrundlage. Wenn du keinen Vertrag unterschrieben hast der darauf hinweist, kann er das vergessen.  Mir persöhnlich wäre der Aufwand und Stress viel zu groß. Ich würde dich einfach abhaken und gut ist. 

Wenn es ein TFP war.
01.11.2013
Also,

es ging um ein Tfp-Shooting, Visa war ebenfalls vor Ort.
Ich würde es noch einsehen, der Visa eine Entschädigung zu geben. Allerdings ist mir das mit dem Schadenersatz ziemlich weit her geholt.
Zumal ich nicht einmal den Vertrag unterschrieben habe.
Die Bilder hätten auch nicht zum Verkauf gestanden, sondern wären nur zur Aufwertung der SC dienlich gewesen.

Aber wie genau würde es mit dem zweiten Shooting aussehen?
Im Grunde kann er dieses doch auch ablehnen, oder?
Wären damit seine Ansprüche gedekt?
01.11.2013
und was ist mit " versuchen, die Wogen zu glätten"?

Hast Du ihm etwas angeboten, was ihn versöhnt bzw. die "Echtheit" deiner Entschuldigung signalisiert?
[gone] User_100258
01.11.2013
Auch mündliche Absprachen sind bindend. Und email-konversation ist durchaus ein Beweis.
Schadensersatz (Anfahrtskosten usw.) sind durchaus berechtigt.
Auch wenn es keine Absicht von dir war, hast du trotzdem dem Ausfall verursacht.
01.11.2013
Mh...das ist ziemlich schwierig mit ihm.
Entschuldigt habe ich mich und habe ihm auch mitgeteilt, dass ich es verstehe, dass er jetzt so verärgert ist und es nicht meine Absicht war. Keinesfalls, habe mich ja auf das Shooting gefreut.
Aber ich denke auch, dass es ihm mittlerweile nur noch um "Rache" geht und somit das mit dem Geld zahlen entstanden ist.
Er hat mir ja dann auch die Nachricht geschrieben, dass er gewartet hat und jetzt geht. Diese habe ich aber erst ein paar Stunden später gelesen, was er auch gesehen haben müsste. Aber was von ihm kam, dass ich ja nicht sofort antworte, etc.
Er ist halt jetzt auf Krawall gebürstet...
01.11.2013
Ich bin kein Anwalt, daher stellt das nur meine Meiung dar:

Auch ohne schriftlichen Vertrag seid Ihr beide davon ausgegangen, dass das Shooting stattfindet. Ihr hattet also einen mündlichen Vertrag, denn ansonsten hättest Du ja keinen Kontakt mit dem Fotografen aufgenommen oder hier im Forum geschrieben. Nur für Heirat und Grundstücke ist in Deutschland meines Wissens ein schriftlicher Vertrag zwigend erforderlich. Eventuell hast Du  vorher auch noch PNs oder Emails mit Inhalt (Freue mich auf unser Shooting / Komme am ... usw.) geschrieben. Dann gäbe es sogar einen Schriftverkehr.
Ich würde es noch einsehen, der Visa eine Enschädigung zu geben

Verstehe ich nicht ganz. Welchen Schaden hat die Visa, den der Fotograf nicht hatte? Beide waren vor Ort anwesend. Oder musste der Fotograf sie bezahlen, konnte sie aber durch Dein Nichterscheinen nicht nutzen?

Ich würde folgendes Klären:
Welche echten Kosten sind entstanden? Anfahrtskosten, Studiomiete, bezahlte Visakosten usw. Sonstige Kosten soweit sie real entstanden sind. Um nicht falsch verstanden zu werden, wenn ich fix 200€ für die Studiobeteiligung im Monat zahle, es aber nur viermal nutzen darf, sind auch 50€ Kosten entstanden.
Nach dieser Klärung sollte ein Gespräch erfolgen, wie man mit diesen Kosten umgeht.
Ich bin der Meinung, der der durch sein Verhalten (Verschlafen) für den Schaden (ausgefallenes Shooting) sorgt, muss finanzielle Nachteile der anderen ausgleichen. Allerdings sollte es dabei bei dem absolut Notwendigen bleiben, also virtuelle Stundenlöhne bei TFP usw. halte ich für falsch.
Aber wie geschrieben, das stellt nur meine Meinung dar.
Aber wie genau würde es mit dem zweiten Shooting aussehen?

Ein zweites Shooting stellt eine neue Vereinbarung dar. Angenommen er müsste 50€ für die Visa und 50€ fürs Studio zahlen, obwohl Du beim ersten Shooting nicht erschienen bist. Werden diese Kosten geringer, wenn Du ihm ein zweites Shooting anbietetst, bei dem er wieder 50€ für die Visa und fürs Studio zahlt?
01.11.2013
Wenn es TfP war, kann er keinen entgangenen Gewinn einfordern.
Er kann seinen Aufwand, Fahrkosten etc. in rechnung stellen, zu ortsüblichen Tarifen,
mit der Visa können sich Modelle meist einigen.
Auf Krawall gebürstet tönt gut :-).
Ist dem so, meine ich, ist noch wenig Erfahrung im Tun als Knipser vorhanden.
Es ist mir selten passiert, dass ein Model mich verstzet hat. Wenn, dann war ich 48 
Stunden ungeniessbar. Und danach, je nach Model und bereits durchgeführten
gemeinsamen shootings Vob "Du bezahlst den nächsten Kaffee in shootingmitte"
bis "vergiss es einfach."  Aber ich bin kein professioneller Fotograf, die sehen
das vermtulich deutlich anders.

Heiner
[gone] MauRocShi
01.11.2013
Zahl ihm seine Aufwendungen und lerne daraus. Klar, du bist ein Mensch, hast einen Fehler gemacht und man kann es nicht rückgängig machen, aber dann musst du auch den Schaden ersetzen. Die Visa war vor Ort, der Fotograf ist hingefahren, evtl. war ein Studio gebucht. Die Kosten sind entstanden ohne dass der Fotograf etwas davon hatte. Wenn du das Geld nicht in einem Betrag hast, biete Ratenzahlung an. Oder kläre ab ob deine private Haftpflicht dafür aufkommt. Wer Mist baut, hat dafür gerade zu stehen und sich dann nicht auch noch rauszureden "ich hab ja nix unterschrieben".

Die Fotografen betreiben sowieso schon einen riesigen Aufwand indem sie durch die Gegend fahren, hohe Kosten für die Ausrüstung haben, und noch oft Kosten für Studio und Visa haben, sich dann noch stundenlang hinsetzen und Bilder bearbeiten. Da ist es das Mindeste, den Schaden zu ersetzen.

Genau solche Geschichten wie deine sorgen für die negative Stimmung der Fotografen uns Models gegenüber und dafür dass wir solange unter dem Verdacht der Unzuverlässigkeit stehen bis das Gegenteil bewiesen ist. Das stößt mir ehrlich gesagt, sauer auf. Wer ein Shooting hat, geht so zeitig ins Bett dass er frühmorgens von selbst aus dem Bett fällt!

Dass er deinen vollen Namen in der MK verwendet, geht allerdings nicht, da würde ich den Support einschalten.
[gone] User_100258
01.11.2013
Naja ... 'auf Krawall gebürstet' find ich schon etwas übertrieben. Das würde bedeuten, er hätte keinen Grund sauber zu sein und macht aus langeweile Stunk.
Er wird halt stinksauer sein, was ich durchaus verstehen kann. Ich habe auch schon einige male vergeblich gewartet.

Letztendlich hast du 2 Möglichkeiten. Entwerder zu zahlst. Dann ist die Sache erledigt. Oder du lässt es drauf ankommen. Aber dann rechne damit, dass noch mehr Kosten auf dich zu kommen.
Er kann seinen Aufwand bezahlen lassen und wenn er Termine abgelehnt hat für euer Shooting diesen Schäden geltent machen. Ihr hattet eine mündliche Vereinbarung also bindend. 
Auch bei Tfp entstehen kosten.... Dir wird nichts anderes übrig bleiben wenn er drauf besteht das zu Zahlen wenn er es einfordern wird dann explodieren die kosten .... 

Und ms es ist ja leider nun mal deine Schuld ....
01.11.2013
"wenn er es einfordern wird dann explodieren die kosten .... "

Quatsch!!
[gone] User_30919
01.11.2013
Wer einen Fehler macht - bewusst oder unbewusst - der muss halt für seinen Fehler gerade stehen.
Wenn du nur einen Funken Anstand hast, dann zahlst du ihm seinen Aufwand.
Du hast Menschen beschäftigt, die du mit einem "es tut mir leid" vertrösten möchtest.
Du machst es dir sehr einfach... zu einfach!
01.11.2013
Wer sagt, dass ich es mir einfach mache?
Der Fotograf meinte, ich hätte den Termin verpasst, später kam eine Nachricht, dass er noch ein paar Stunden gewartet hätte (angeblich?). Das kann ich aber nicht nachvollziehen, da er dies ja nicht erwähnt hatte, da wäre ich ja noch schnell dort hin gekommen.
Nun möchte er ja z.B. auch 50€/h haben...

Egal, ich glaube es ist allgemein schwer die Sache über das Forum zu klären. 

Danke für die hilfreichen Tipps. Euch noch eine schöne Restwoche.
 
01.11.2013
Du kannst ein Spendenkonto einrichten und noch mal über einen neuen Fred dieses publizieren. Dann kann man sicherlich im Schlaf Geld verdienen.
01.11.2013
So schwierig und dramatisch ist es doch nicht:

So etwas kann passieren.

Er möge die entstandenen und dokumentierten Kosten auflisten, dann prüftst Du das und wenn es ok aussiehst, zahlst Du. Wenn er in seinen Forderungen zu phantasievoll wird, musst Du feilschen bzw es auf den Klageweg ankommen lassen, der aber wahrscheinlich nicht billiger sein wird.

Geschichte erledigt.
01.11.2013
Dein nichtunterschriebener Vertrag betrifft in erster Linie die zu vergebenen Rechte, nicht aber den Vertrag über das zustandekommen eines Shootings.
Der wurde schon mit der Shootingvereinbarung bzw. Mailverkehr geschlossen, das dürfte nachweisbar sein.

Hier bist Du schlicht schadensersatzpflichtig, wobei der Knipser den Schaden wie Fahrtkosten, Studion etc. nachweisen muss.
Das hat nichts damit zu tun, ob es TfP war oder nicht, denn das betrifft nur die Entlohnung. War Pay vereinbart und und handelt es sich um einen prof. Fotografen der die Bilder vermarkten wollte, wäre auch noch die "Arbeitszeit" zu entlohnen.

Genau wie MauRocShi empfinde ich es als sehr befremdlich, darüber einen Fred zu eröffnen. Das zeigt genau die langsam zunehmende Einstellung, war doch nicht so schlimm, kann mal passieren und für sein Versagen nicht einstehen wollen. Genau das versaut den Ruf Deiner Gilde und Dir selber hast Du auch keinen Gefallen getan.

Die Eigenschaft, für seinen Mist einzustehen, kommt zunehmend abhanden.

Auf Deine Frage:
Prüfe, ob die Höhe der Entschädigung angemessen ist, zahle und verbuche es als Lehrgeld.
Wenn der Knipser richtig sauer ist und Du zahlst nicht, kann es nur noch teurer werden.

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