...bin ich jetzt doof? Ich brauche mal ne zweite Meinung! 100

[gone] jan wischnewski photography | berlin | potsdam
07.01.2014
Die Portion definiert sich hierbei in erster Linie durch das, was der Trainer während eines Tages von sich gibt.

Kann man drüber streiten. Sehe ich nicht so. Wenn du jedenfalls dasselbe Geld für ein Seminar mit 10 Teilnehmern wie für eines mit 500 genommen hast, würde ich das als Fehler betrachten. ;) Für eine Firma stellt es jedenfalls einen ziemlichen Mehrwert dar, wenn statt 10 Mitarbeiter 500 trainiert werden. Und diesen Mehrwert würde ich mir auch bezahlen lassen.
@ Hendrik Janssen

Was genau hat dir menschlich weh getan? Die Tatsache, daß du abgesagt hast oder der Umstand, daß dein Gegenüber scheinbar uneinsichtig reagiert hat?
07.01.2014
Letztendlich habe ich dem Kunden dann mitgeteilt gesagt, dass das Ganze so nicht geht und dass ich nicht bereit bin, das Coaching unter diesen Umständen durchzuführen.

Völlig nachvollziehbar.
Den immerhin vierstelligen Verdienstausfall nehme ich in Kauf, von dem Verlust der langfristigen und bis sehr guten Kundenbeziehung mal ganz zu schweigen.

Wenn die Kundenbeziehung eh im Eimer ist, spricht nichts dagegen, den Kunden für den durch ihn verursachten "Ausfallschaden" in Regress zu nehmen, soweit das rechtlich tragfähig ist. (Dazu müsste man den konkreten Einzelfall dahingehend prüfen, das überlässt man lieber einem Rechtsanwalt.)
War das jetzt doof von mir?

Nein.
Bin ich eine Diva?

Nein.
Stelle ich mich wirklich so dämlich an?

Nein.
Oder findet ihr es legitim, dass ich mich so verhalte?

Ja.
Wie hättet ihr reagiert?

Genauso, vielleicht mit der Einschränkung, daß ich gleich von vornherein "Nein, leider nicht möglich" gesagt hätte.
07.01.2014
Wenn ein kunde Leistungen nachfragt, dann sehe ich nicht, warum man diese nicht anbietet.

Zum Beispiel weil man bestimmte Leistungen aus bestimmten Gründen nun mal nicht anbieten mag.

Ich sage dazu immer: "Man kann mich mieten, aber ich bin nicht käuflich."

Es gibt diverse Leistungen, die ich nicht anbiete, weil ich weiß oder ahne, daß sie mehr Stress als Nutzen bringen.
Es gibt diverse Leistungen, die ich nicht anbiete, weil der finanzielle Ertrag den Unwillen nicht ausgleicht.
Es gibt diverse Leistungen, die ich nicht anbiete, weil ich's nicht nötig habe.
Es gibt diverse Leistungen, die ich nicht anbiete, weil ich keinen Bock drauf habe, daß andere Kunden irgendwann auf die selbe Idee kommen, das auch haben zu wollen.
07.01.2014
Nun bin ich aber nicht in erster Linie Unternehmer. Ich bin zuallererst ein Mensch. Und ein Kreativer.

Und genau das unterscheidet den Fotografen, den Workshop-Coach, den Schauspieler, das Model... vom Bäckermeister.

Wenn man ein Einzelcoaching anbietet, dann ist es ein Einzelcoaching. Möchte der Kunde ein Zweier-Coaching, dann kann er ja gern danach fragen.

Und dann wird er die Antwort bekommen "Ja, gern, aber kostet zusätzlich... X Euro", oder "Ja, gern, kein Problem", oder "Nein, mache ich grundsätzlich nicht, ich biete ganz bewusst nur Einzelcoachings an, alles andere widerspricht meinem Konzept."
07.01.2014
@ Jan: Ja, ich gebe Dir recht, darüber kann man streiten. Die Annahme, ein Seminar mit 500 Teilnehmern hätte für den Kunden einen Mehrwert gegenüber einem Seminar mit 10 Teilnehmern, die ist aber schon mal falsch. Wenn 500 Leute da sind und anfangen Fragen zu stellen, dann kommt am Ende des Seminars viel weniger Know-How rüber, als bei 10 Leuten. Typischerweise optimieren die Kunden ihren Schulungsbedarf. Einige wenige Keyplayer holen sich das Know-How im Seminar (möglichst vollständig, indem sie viele Fragen stellen) und geben das dann in der Firma an andere Leute weiter. Sollte man als Trainer jetzt höhere Preise nehmen, wenn die Firma, die das Seminar bucht, mehr Angestellte hat als die Andere? Oder muss die Schulung eines anderen Trainers teurer sein als die eines Endverbrauchers, wenn das gleiche Know-How vermittelt wird?
07.01.2014
Ein Seminar ist kein Einzelcoaching.
Vor meinem geistigen Auge versucht gerade ein Fahrlehrer eine Fahrstunde mit 2 Personen gleichzeitig abzuhalten...
[gone] User_28381
07.01.2014
Auch auf die Gefahr hin Arrogant zu klingen, in meinen Augen ist das Ganze ein Lehrbuchbeispiel für nicht funktionierende Kommunikation. Aus dem Eingangsthread läßt sich ableiten, dass viel geredet wurde, aber nicht viel gesagt. Die Bedarfsabfrage hat sichtlich auch nicht funktioniert, Standpunkte wurden nur beiläufig und vermischt geklärt, aktives Zuhören hat nicht statt gefunden...

Wie Tom schreibt, kann es mehrere "richtige" Vartiationen geben. Von geänderten Konditionen, bis zur kompletten Ablehnung ist abhängig vom eigenen Standpunkt alles denkbar. Jeden Weg kann ich mit einer vernünftigen Kommunikation bis zum Schluss gehen, ohne dabei jemanden zu Verärgern oder gar einen guten Stammkunden zu verlieren. Jedoch sollte ich das Ziel schon kennen, bevor ich mich auf den Weg mache. Nur so kann ich das Ziel auch gezielt erreichen. Es bringt nicht schneller zu Laufen, nur weil man das Ziel aus den Augen verloren hat. Das Ergebnis dabei ist nur, dass man sich, wie in diesem Beispiel, verrennt... 

Gruß Ralf
07.01.2014
Deine Entscheidung ist nachvollziehbar und sollte für den Kunden eigentlich auch nachvollziehbar sein. Wie würde sich der Kunde fühlen wenn er ein Einzelcoaching ausmacht und du einen guten kumpel erlaubst zuzusehen (er stört Sie doch nicht....) Wenn ich der Kunde wäre ich würde mich "bedanken".
Evtl. ist allerdings im Vorfeld etwas aneinander vorbei gesprochen wurden, wodurch dem Kunden das VAerständnis fehlt. Leider hatte ich so eine Meinungsverschiedenheit auch schon und am Ende wäre es vermutlich besser gewessen meine Drohung das ich zusammenpacke wahr gemacht hätte und der Ärger gleich und nicht später gekommen wäre. Am Ende hatte ich statt eines schlechten aber konsequenten WE einen besch.... Monat.
07.01.2014
Nicht aus der Fotografie sondern aus meinem richtigen Beruf:

Man hat immer die Kunden, die man verdient. Und daher muss man sich auch einmal von einem Kunden trennen. Alles richtig gemacht,
@ Partick Weber:

Weder das Eine noch das Andere. Es war der Umstand, dass jemand vorgeblich an meiner Arbeitsweise interessiert war - aber TROTZDEM kein Bewusstsein dafür zu haben schien, dass die Mädels in erster Linie wegen meiner Mitwirkung dabei sind. Und eben NICHT wegen der Kohle. Und es war das mangelnde Bewusstsein meines alten Kunden dafür, dass dann, wenn meine KREATIVE Mitwirkung nicht mehr gefragt ist, das Ganze für mich umso schwieriger wird.  Die Mädels haben dann einen gewichtigen Grund weniger, da mitzuziehen. Denn meine Mädels SIND nun mal keine Profi-Pay-Models - auch wenn sie in diesem Fall von mir so bezahlt werden. Immerhin verdiene ja auch ich an diesem Tag Geld. Mein Einfluss auf die Bilder ist zwar irgendwo da, aber eben auch nur in begrenztem Maße. Auch DESWEGEN gibt es Geld für die Mädels. Es war für mich gerade noch akzeptabel, meinem alten Kunden die Mädels anzuvertrauen, auch wenn ich dieses Mal den größten Teil der Regie und Bildauswahl ihm überlassen sollte.  Es ist ja so: Je weniger ich selbst kreativ einbringe bzw. je mehr ich "nur"  Model Booker und Location Scout bin, umso höher sind eigentlich meine Preise. Ich hatte ihm ohnehin schon mehr geboten, indem ich zwei statt wie sonst üblich nur ein Model engagiert hatte - Und zwar ohne dass er unterm Strich mehr bezahlt hätte. Ich hab den Abtrich vom Listenpreis bei MEINEM Anteil gemacht. Das WAR doch schon ein Entgegenkommen, eben WEIL er ein alter Kunde ist. Klar, unterm Strich ist es immer noch viel Geld, was er bezahlt. Aber biete ich nicht auch ordentlich was dafür? Echtes, ehrliches Engagement und Herzblut. Mich hat verletzt, dass DAS nicht gesehen wird. Und dass wie selbstverständlich erwartet wird, dass ich von all diesen Vergünstigungen und all diesem Engagement noch jemand Anderen zehren lassen soll. DAS ist es glaube ich. Das Ding mit dem kleinen Finger und der ganzen Hand. Ich lege total viel Engagement und Herzblut da rein und bin doch nur noch ein Model Booker, von dem wie selbstverständlich erwartet wird, dass die Mädels auch für ne wildfremde Person blank ziehen.
HALLO????  Genau DAS machen meine Mädels nämlich NICHT.  Ich bin so enttäuscht, dass all das nicht gesehen wurde.
#72
07.01.2014
@ Hendrik: :

Du kannst das schlüssig und verständlich schriftlich in einem MK-Forum vermitteln.
Verstehe wirklich nicht, warum Du das gegenüber Deinem Stammkunden nicht auch
erfolgreich tun könntest. Also ich würde es noch einmal versuchen.
07.01.2014
Das Problem wird sein, das sein Kunde inzwischen 73 Anbieter gefunden hat, die kein Problem damit haben, wenn er "vorher" eine Bitte äussert. Jedenfalls ist ja noch nicht einmal geklärt, ob er ggf. auch einen Mehrpreis akzeptiert hätte. 

Hendrik ist allerdings so gut und so besonders, das er sicher nicht einfach austauschbar ist. Trotzdem wird es schwer das jemand Zahlenden klar zu machen. Gut das er nicht wirtschaftlich davon abhängig ist.  

Das Problem mit den Modellen finde ich aber sehr ehrenwert. Ich habe auch gute freundschaftliche Verhältnisse zu einigen. Deren Vertrauen verheize ich auch nicht einfach nur so, weil da Geld im Spiel ist. Da macht Ehre Sinn. 
[gone] User_391361
07.01.2014
Hi Hendrik,

hier im Forum wurde schon sehr viel kluges gesagt, das ich gern unterschreiben möchte. Der Fall ist aber spannend, deshalb möchte ich das - auch für mich - als Antwort mal sortieren. Das ganze hat mehrere Ebenen:

* Ein Coaching ist vor allem ein Coaching, weil es ein besonderes Setting (insbesodnere ein 1:1 Setting) ist, in dem ein solches Coaching abläuft. Jede Änderung dieses Settings macht aus dem Coaching etwas anderes und hat enorme Auswirkungen auf den Ablauf/Wirkung und Ergebnis. Die zweite Person würde also, fast unabhängig davon, was sie wirklich tut genau diese Rahmenbedingungen nachhaltig ändern. Das ist einfach so und auch mit einem "ich halte mich zurück" nicht zu ändern, denn die Rolle als Fotografin behält sie, selbst wenn sie nur den ganzen Tag danebensteht und kein Wort sagt (genauer: systemisch gesehen wird sie auch als teilnehmender Beobachter Teil des Systems).

* Wenn dein Kunde jemand mitbringt, bekommt er also von dir automatisch etwas anderes,ob ihm das bewusst ist oder nicht! Uns es ist deine Aufgabe, ihm genau das sofort so deutlich klar zu machen. Das muss also zwangsläufig zu einem völlig neuen Angebot führen, denn das alte Angebot ist in dieser Konstellation eben nicht durchführbar. Ob das neue Angebot dann mehr Geld kostet oder nicht spielt da keine entscheidende Rolle - es kann der gleiche Preis draufstehen (weil Du z.B. einen festen Tagessatz hast), aber definitiv eine andere Leistung, die der Kunde erhält.

* Genau hier liegt das Kommunikationsproblem: schon bei der ersten Anfrage hätte die Reaktion viel klarer sein müssen. Die 'nachgeschobene Einschränkung' kommt deshalb nicht an, weil schon bei der ersten Zusage versäumt wurde, dem Kunden über die wirklichen Folgen seines Wunsches klar zu informieren. Ab diesem Punkt ist da nicht mehr viel zu retten, weil Du - egal, wie Du dich entscheidest - immer in einem Dilemma steckst, was Du nicht komplett mehr lösen kannst.

* Und weil es genau das unlösbare Dilemma gibt hast du dich entscheiden müssen. Deine Entscheidung hast Du nach deinen Werten getroffen! Ganz offensichtlich hat deine persönliche Leidenschaft, eine Loyalität und das Vertrauen zu den 'Mädels' und dein Leistungswille einzeln und erst recht zusammen einen höheren Wert für dich, als Geld zu verdienen oder einen Kunden wünsche zu erfüllen, die in dieser Form nicht in der von dir gewohnten Qualität erfüllbar waren. Damit hast Du nach deinem ganz persönlichen Wertesystem entschieden und die Entscheidung ist damit für dich konsequent, und 'richtig' (so es sowas gibt). Das andere mit einer anderen Wertehirarchie anders entscheiden, kann man hier im Thread gut nachlesen. Du hast letzendlich den Kundennutzen den Gewinn vorgezogen. 

* Die Entscheidung hat noch eine langfristige Konsequenz: Weil sie zwar extrem schmerzhaft (Finanziell, aber auch gegenüber dem Kunden und den Models - also quasi allen außer dir selbst) ist, aber konsequent zeigst Du anderen und auch neuen Kunden, das Du für etwas bestimmtes stehst. Und zwar wirklich und nicht, wie es gerade passt. Das ist aus meiner persönlichen Sicht die absolute Vorausetzung dafür, auch weiterhin hervorragende Arbeit zu machen und dafür auch vierstellige Tageshonorare zu erhalten. (Das dahinterstehende Konzept nenne ich auch Emotional Commerce, siehe http://www.storemotion.de)

* Warum fragst Du eigentlich nach einer zweiten Meinung? Du hast so gehandelt, wie du es wolltest und es ist dein gutes Recht, so zu handeln. Dann darfst Du auch das Selbstbewusstsein haben, es einfach wieder so zu tun, auch ohne dich rückzuversichern. Und trotzdem ist es völlig in Ordnung, das die eigenen Entscheidungen von anderen mal hinterfragen zu lassen. Einfach um zu sehen, wo man so steht im Leben. Dafür ist das Forum hier hervorragend ;-)

Grüße aus Jena,
Markus
Fotograf und zertifizierter Business Coach

 
07.01.2014
Zum sachlichen Inhalt...
Stammkunden kann man manchmal ein Bonbon zugestehen...
Auch mal nimm zwei dann fühlen sie sich gebauchpinselt...
Sehr, sehr gute Kunden bekommen ne Handvoll...
verlangen sie die ganze Tüte für umsonst dann sagt man "sorry"

zum "künsterischem" Teil mit Herzblut und so sag ich mal nix...
07.01.2014
@Hendrik:

Ich verfolge den Thread nun von Anfang an...
Mir lagen auch Worte auf der Tastatur wie Unternehmer, Kommunikation und was sonst noch so alles und auch vllt. Richtiges gefallen ist, aber dachte, warte erst mal ab...

Ein paar Posts vorher hast Du das für mich Entscheidende gesagt:
Du hast es nicht nötig, bist nicht von der Knipserei abhängig, willst Dich wohlfühlen und denkst dabei an Deine Model.

Alle Argumentationen verlaufen für mich hiermit im Sande, sind völlig pillepalle, denn ganau darum geht es.
Hättest Du das in Deinem ersten Posting mit angeführt, wäre der Fred garantiert kürzer geworden ;-)

Eben aus dieser Warte heraus gesehen hast Du völlig richtig gehandelt, völlig egal, was Andere meinen oder denken...
Dir passt was nicht, Du machst es nicht, basta...

Auf einem anderen Gebiet bin ich in genau der Lage und verfahre ebenso, mache nur, was mir passt und wenn das Geld kostet...
Geschonte Nerven sind unbezahlbar ;-)

 
Hier mal meine Sicht der Angelegenheit:
Wer Dich kennt, Hendrik, sollte eigentlich wissen, dass Du sehr viel Herzblut und Engagement in solch ein Einzelcoaching steckst! Du vermittelst dabei nicht nur Dein Know-How sondern auch Deine freundschaftliche Verbindung zu den Models, Dein künstlerisches Gespür, die Anleitung bei der Motiv und Bildauswahl und noch so vieles, vieles mehr! Soll in der vorgegebenen Zeit eine 2. Person die selbe Leistung erhalten, so ist das einfach nicht machbar. Die Qualität Deiner Leistung würde darunter leiden und das ist sicher das, was Dir dabei am Meisten weh tun und "aufstoßen" würde. Wie Du das bereits geschrieben hast, wäre somit bei einem Einzelcoaching eine 2. Person bestenfalls(!) als vollkommen passiver Faktor möglich und müsste sich damit abfinden die meiste Zeit nahezu ignoriert zu werden. Trotzdem hätte diese 2. Person (speziell, wenn es sich um eine(n) Fotografen/in handelt) bereits bei passiver Teilnahme einen geldwerten Vorteil, wie ein Kinobesucher, der nicht im Saal auf dem besten Platz sitzt, sondern von außen, durch einen Spalt des Notausgangs den Film verfolgt. Das mag ein Kinobetreiber vielleicht noch aus Kulanz gestatten. Wenn der "Lurker" am Notausgang dann aber eine Videokamera dabei hat und den Film aufzeichnet um ihn dann gegen Geld seinen Freunden vorzuführen, wird sicher jeder Kinobesitzer stinksauer werden oder zumindest eine angemessene Bezahlung dafür verlangen.
Wenn Dein Kunde bereit ist Einbußen bei der Qualität Deiner Leistung hinzunehmen und im Gegenzug auch einsieht, dass ein Doppelcoaching trotzdem eine höhere Leistung von Dir abverlangt als ein Einzelcoaching, sollte er auch mit einem höheren Preis einverstanden sein. Gerade die Kollegen, die ihr "geistiges Eigentum" bei Copyright-Verstößen einforden, sollten das verstehen.
Jetzt muss man allerdings die Kosten für Deinen Workshop einmal objektiv aufgeschlüsselt betrachten:
Unkosten die nicht durch Dich oder jemanden selbst entstehen sondern durch Material, Miete für Equipment etc.für diesen "Event", werden bei einer 2. Person nicht höher und können aufgeteilt werden.
Modelhonorare müssen speziell verhandelt werden, denn das Model wird nicht alleine für seinen Zeitaufwand bezahlt (der sich nicht ändert), sondern vor allem für die Rechte zur Veröffentlichung. Die Nutzungsrechte werden dann nicht mehr für eine sondern für zwei Personen fällig und rechtfertigen einen Aufschlag von ca. 70-80% aufs Modelhonorar.
Deine Zeit für Organisation, Planung und Workshopzeit bleibt gleich und kann geteilt werden.
Die Vermittlung Deines Wissens, Deine Kreativität, Deine Hilfe bei der EBV, das Recht Dein Wissen und die kreative Arbeit, die Du beim Coaching ablieferst (Dein größtes Kapital!), zu nutzen kann nicht geteilt werden und muss für jede teilnehmende Person einzeln berechnet werden. Auch hier halte ich einen Aufschlag von 70-80% für angemessen, so dass "unterm Strich" der Preis für ein Doppelcoaching bei ca. 150% Deines üblichen Einzelcoaching-Preises angemessen wäre.
Das anzubieten und dem Kunden zu verkaufen wäre der kaufmännische Aspekt, wenn man Wert auf wirtschaftlichen Gewinn legt.
Subjektiv betrachtet gibst Du beim Einzelcoaching für jeden Deiner Kunden bereits 100%, so dass bei einem Doppelcoaching die Qualität zwangläufig schlechter wäre. Schlechtere Qualität widerspricht jedoch Deinen Prinzipien, so dass Deine Entscheidung aus meiner Sicht auf jeden Fall richtig war. 
Leider hast Du es bisher nicht geschafft, Deinem Kunden diese Sichtweise zu vermitteln und ihn damit etwas "verprellt". Vielleicht gibt es ja eine Möglichkeit, das noch nachzuholen.
Dabei gibt es einen weiteren Aspekt, der bisher noch nicht zur Sprache kam:
Wie hätte dieser Kunde wohl reagiert, wenn Du ihm mitgeteilt hättest, Du würdest zur "Gewinnoptimierung" selbst noch einen 2. Teilnehmer mitbringen...
Das würde ich den Kunden einmal fragen und wäre sehr gespannt auf die Reaktion...
[gone] MauRocShi
07.01.2014
Du hast prinzipiell die richtige Entscheidung getroffen und deinen Grundsätzen Rechnung getragen. Zum Einen was die Qualität eines Workshops angeht, dass eine fotografierende Begleitperson stört, zum Anderen dass es nicht geht dass eine weitere Fotografin Leistungen für lau abstaubt und die Qualität des Workshops verringert. Du bist deinen Prinzipien treu geblieben und das ist gut.

Vom wirtschaftlichen und menschlichen leider weniger. Man kann reden und Kompromisse finden. Zum Einen dass man speziell für die Fotografin eine gewisse Zeit anhängt, gegen extra Honorar für dich und die Models, Zum Anderen dass der Workshop in zwei Blöcke aufgeteilt wird und du dich jedem der beiden voll widmest. Wäre das nicht in Frage gekommen, hätte der Workshop wie geplant als Einzelworkshop stattfinden müssen, gebucht war er ja als solcher. Eine gute, tragfähige Kundenbeziehung verträgt es dass man Stellung bezieht und sich sachlich auseinandersetzt. Nun hast du aber auf eine simple Bitte mit einer kompletten Absage des Workshops reagiert und die Worte "ich möchte nicht mehr" lassen auf einen Abbruch der Zusammenarbeit schließen. Damit hast du den Kunden sicher vor den Kopf gestoßen, er hat nach einer bisher guten Zusammenarbeit eine Bitte an dich herangetragen und wird sehr unsanft abserviert. Nebenbei verlieren deine Models, die dir eigentlich sehr wichtig sind, ihr Honorar, das sie sicher gut brauchen können (auch wenn sie das nicht so zugeben). Dass das finanziell sehr unklug ist, ist klar, aber auch vom Menschlichen.

Du scheinst sehr emotional an die Sache heranzugehen und hohe ethische Ziele zu verfolgen. Das ist nichts Schlechtes, aber im Geschäftlichen kann es problematisch sein. Workshops gegen Geld sind ein Geschäft, eindeutig und knallhart. Es geht darum dass ein Kunde dafür bezahlt dass seine Erwartungen erfüllt werden und der Dienstleister muss sich selbst soweit zurücknehmen dass er diese Erwartungen registrieren und in ein gutes Ergebnis umwandeln kann. Das erfordert einen kühlen Kopf, eine gewisse emotionale Distanz und wirtschaftliches, pragmatisches Denken. Du schreibst dass du umso mehr verlangst, je weniger du kreativ machen darfst, dass du mit Herzblut und Engagement dabei bist, aufpasst, wem du DEINE Mädels anvertraust. Und dass du verletzt bist weil der Kunde das nicht sieht. Das lässt darauf schließen dass dir manchmal der notwendige kühle Kopf fehlt. Und dieser muss nicht per se schlecht sein, in diesem Fall hätte er vieles besser gemacht. Deine emotionale Färbung hat dazu geführt dass du dich in Kunden und Models nicht mehr eindenken konntest und diesen ungewollt sehr geschadet hast, auch dir selbst. Versuch einfach, nochmal das Gespräch zu suchen und deinen Standpunkt sachlich zu klären.
Hendrik,

ich lass das (für mich) alles nur so halb gelten, was du da schreibst.
Du schreibst dir gehts nicht um die Kohle. Gut, lass ich mal so stehen.
Dafür wird mir aber eben diese Kohle in deinen Beiträgen viel zu oft thematisiert.

Mein Eindruck ist es, das du den finanziellen Verlust mit deiner
guten Tat (für dich selber) egalisieren möchtest; aber trotzdem der Kundschaft und
der damit verbundenen Kohle hinterhertrauerst.

Kohle weg, (Zeit)Invest weg, Kunde (und damit Reputation bei selbigem) weg.
Von der Knipserei abhängig oder nicht.... es bleibt die Frage
ob es das wirklich Wert war nur um einem Ideal zu folgen.

Generell:
Ich kenn dich nicht, aber die emotionalität solltest du in den Griff bekommen
oder zumindest deine Entscheidungen dann konsequent durchziehen.

Ich kann mich an einen großen Abschiedsrundumschlag von vor einem Jahr
hier erinnern weil dir hier irgendwas nicht gepasst hat. Dann die gleiche Zeremonie
bei der Wiederankunft. Dann jetzt der Thread.

Das da hin und wieder PR Rufe laut werden ist nicht unbedingt wundersam.
 

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