Kann man als Fotograf heute noch Geld verdienen? 81

24.01.2014
Heinz Drstak

Wer sich für Medizin interessiert, kann ein guter Medizinfotograf werden.


da gibt es hier einige, die sich dafür sehr interessieren und/oder sich dafür halten. :-))
24.01.2014
man kann mit allem geld verdienen ... man muss nur immer einen dümmeren finden dem man die scheine aus der tasche ziehen kann
[gone] User_165787
24.01.2014
@phototraum: Das Gebiet der Medizin umfasst aber mehr als nur die Gynäkologie :-D
24.01.2014
Andreas Rother
Das Gebiet der Medizin umfasst aber mehr als nur die Gynäkologie :-D


also, WIR beide wissen das sicher, aber... ;-)
[gone] User_165787
24.01.2014
MarbleBlaster: Wird Fotografie in Zukunft nur noch Hobby für reiche Leute sein?


Wieso nur für Reiche? Das Equipment wird immer billiger und besser. Canon 20D von 2004: Preis damals 1600 EUR, Canon 70D liegt bei 1000EUR. Aufsteckblitze ersetzen oft kleine Studioblitze und machen die Nachteile durch Batteriebetrieb und E-TTL wett.

Ich denke, die fallenden Produktpreise und die verfügbare Technik machen die Fotografie für viele Leute interessanter und auch für mehr Leute erreichbar. Ohne die Digitalisierung hätte ich mit ziemlicher Sicherheit auch nicht mit der Fotografie angefangen :)

Ob das jetzt den "Markt" kanibalisiert, weil mehr Leute als Hobby knipsen, oder ob sich immer mehr Leute berufen fühlen, auch die Brötchen als Berufsfotograf zu verdienen, weil sie finden, dass sie gute Fotos machen, vermag ich nicht zu beurteilen. Letztendlich ist es mir auch egal, für mich bleibts ein Hobby :-D
24.01.2014
Zum Thema wandelnde Branche hat Kirk Tuck (Visualsciencelab.blogspot.com) auch so einiges in seinem Blog geschrieben. Der Kerl macht in den USA viel Portraitfotografie, idR. im Businessbereich. Wichtigste Erkenntnis war, dass die Kunden heutzutage fürs Web und kleine Fotos für dei Jahresberichte produzieren, und dass Videos heutzutage in diesem Bereich ein essentieller Bestandteil sind. Ergo hat er einigen Ballast über Bord geworfen an Ausrüstung und zugesehen, dass er auch kleinere Videoproduktinen (ggf. mit nem Subunternehmer gemeinsam) anbieten kann.

@InesH: Nun, die Frage ist, wie die Leute das vermarktet bekommen. Im klassischen Bereich ist man damit schnell weg, heutzutage ist es aber teilweise so, dass nicht nur das Ergebnis (fertiges Bild) toll sein muss, sondern der Weg dahin wichtiger wird, quasi wie ne Erlebnisreise. Sprich die Leute zahlen dann dafür, mal vor der Kamera rumzuhampeln wie Germanys next topmodellllll   und nicht dafür, dass am Ende einige technisch superperfekte Fotos rauskommen.
Wenn man solche Klientel hält, kanns sogar klappen.

Sprich: In diesem Sektor hängt viel davon ab, wie professionell man seinen Workflow auf der Reihe hat, und wie man sich vermarkten kann. Incl. der Kontakte in der Branche, die gepflegt werden wollen. Hier hilft es dann durchaus, sich auf bestimmte Bereiche zu spezialisieren, wo man eben nicht gegen Horden von Hobbyknipsern bestehen muss.
Sowas wie das x-te Fotostudio für Passbilder und mal ggf. eine Hochzeit und ein Aktfoto von der nicht mehr ganz jungen Hausmutti hat heutzutage durchaus ne Menge Konkurrenz durch Hobbyisten- alleine hier in der MK dürfte eine fünfstellige Anzahl von Fotoamateuren angemeldet sein, die in der Lage sind, bei Portraits, ner Hochzeit etc. für den Abgebildeten annehmbare Bilder zu schiessen. Sicher nicht immer in der Qualität, die ein alter erfahrener Profi liefert, meinetwegen auch nicht die Menge, aber für viele Leute reicht ja auch ein Bild vom iPhone aus, um sich gut genug an Dinge zu erinnern.

Hier einen Sektor zu wählen, der nicht so überlaufen ist, oder spezielles Wissen oder Equipment benötigt (also B2B) ist immer noch ein Bereich, in dem Geld verdienbar ist, gerade wenn man zum Kunden fahren kann. Und: Video wird immer wichtiger. Sprich: Einmal beleuchte, zweimal schiessen. Wenn man hier das Blatt aus der Hand gibt, wird parallel ein Videoteam engagiert, und beim nächsten Mal schiesst das Videoteam eben noch schnell einige Portraits mit, wenn die die Szene eh ausgeleuchtet haben- und schon ist man als reiner Knipser draussen.
Und: Die Kompetenz heute heisst nicht, dass man mit irgendner Ausrüstung die technisch perfekten Bilder abliefern kann- das war früher, als man mit analogem Film noch genau wissen musste, was man getan hat- heute ist der Fotograf eher ein Mediendienstleister geworden, der für einen Kunden ein Projekt koordiniert. Und der Beleuchten kann- Und genau das unterscheidet ihn vom Amateur. Ausrüstung? Sorry, jede 400-Euro-Spiegelreflex im Supermarkt ist mit Kitobjektiv bei f/8 in der Lage, technisch anständige und saubere Bilder im Studio zu schiessen. Licht setzen? Ja- der Amateur packt meinetwegen noch nen Blitz links und rechts V-förmig hin und macht mal eben alles hell, wärend der Profi hier etwas andere Subtilitäten machen kann.
Und er ist in der Lage, ggf. noch ne kurze Videopräsenz zu organisieren, meinetwegen noch nen Sub ranzuholen und die Koordination zu übernehmen, und pünktlich am übernächsten Tag mittags abzuliefern, dass das Webteam beim Kunden weitermachen kann.

Sowas wie: Gewerbe anmelden, und dann schauen, dass man hübsche junge Mädels knipst, Hochzeiten und Babyshootings macht etc. - der Markt ist zum Brechen voll und heute kennt fast jeder jemanden, der "ne gute Kamera hat" und es für günstig oder ne warme Mahlzeit macht. Oder TFP... *duck*
24.01.2014
"Gewerbe anmelden, und dann schauen, dass man hübsche junge Mädels knipst, Hochzeiten und Babyshootings macht etc. - der Markt ist zum Brechen voll "

Mal abgesehen von den "hübschen jungen Mädels" - in dem Bereich kann man sehr wohl noch gut Geld verdienen.
Eine Freundin von mir hat sich vor ein paar Jahren mit einem Fotostudio selbständig gemacht: Portraits, Babys, Familienfotos, Hochzeiten, Schulen, Kindergärten ... - Sie lebt sehr gut davon! - Man muss halt gut sein und auch menschlich dafür geeignet sein.
Hochzeiten ist sowieso eine Goldgrube, vorausgesetzt man ist richtig gut in dem Bereich.

Was die vielen alteingesessenen Fotostudios betrifft, die dichtmachen:
Die schlechte Qualität vieler Fotografenhandwerker-Studios war ja vor 20 Jahren schon legedär, nur damals gab es halt noch den "Bestandsschutz" in Form der Meisterpflicht. Außerdem dürften viele ältere Fotografenmeister die digitale Revolution einfach nicht mehr geschafft haben.
[gone] jan wischnewski photography | berlin | potsdam
24.01.2014
Klar kann man damit Geld machen. Du musst gar nicht der allerbeste sein, du musst nur über das beste Netzwerk (von Geschäftsleuten, nicht von Facebook-Freunden) verfügen, dich gut vermarkten können und am besten in oder in der Nähe einer Großstadt wohnen.

Übrigens kann man sich tatsächlich auch mit Hochzeiten einen Kundenstamm aufbauen. Oft sind die Freunde des Brautpaares noch nicht verheiratet und du wirst weiter gereicht. Das kann auch eine Art von Schneeballsystem werden. Besser ist natürlich eine gut positionierte Webseite, die dann ein Selbstläufer werden kann. Beispei: http://www.hochzeitsfotograf-deineStadt.de
Such mal bei Google "hochzeitsfotograf potsdam" (meine Stadt). Und Berlin ist auch nicht fern... ;)
24.01.2014
Ok- soweit ist man sich ja hier einig, dass man durchaus mit der Fotografie Geld verdienen kann, wenn man:

- gut ist. wirklich gut, und sich auch menschlich mit den Leuten versteht
- Sich vermarkten kann, und hier sind Kontakte alles
- ggf. einen speziellen Bereich abdeckt, der in der Gegend nicht überlaufen ist

Was aber auch bedeutet:
Wenn mans nicht schafft, aus der Masse rauszustechen, oder sich entsprechende Kontakte aufzubauen, über die man seine Aufträge bekommt, isses fragwürdig, ob man sich mit Fotografie hauptberuflich und als einzige Erwerbsquelle über Wasser halten kann.
Die Zeiten, in denen einige der zitierten "handwerklichen" Fotografenstudios irgendwie immer noch versuchen zu leben, sind vorbei- damals war es eher wichtig, dass man mit dem Equipment als solchem umgehen konnte, damit die Aufnahmen erstmal technisch korrekt waren, weil man diese erst später gesehen hat- und die finanzielle Einstiegsschwelle war bei dem damaligen Equipment deutlich höher- heute kann man sich potentiell mit geringen Beträgen und Einsteigerequipment an Fotografie wagen, da dieses technisch gut genug ist, um einige anständige Bilder hinten rausfallen zu lassen.
Und wer sich hier durch die vermeintlich geringe Einstiegshürde verleiten lässt, einzusteigen, so nachm Motto, was ich in meinem Umfeld mal gehört habe:"Wo ist das Problem? Ich kenne Fotostudios (z.B. das eine im Nachbarort), die nehmen 80 Euros fürn Shooting und liefern schlechte Bilder" - auf die Bemerkung, was denn das Businessmodell ist und ob die Ausrüstung, die vorhanden ist, reicht, um da was zu machen...
[gone] jan wischnewski photography | berlin | potsdam
24.01.2014
Wenn mans nicht schafft, aus der Masse rauszustechen, oder sich entsprechende Kontakte aufzubauen, über die man seine Aufträge bekommt, isses fragwürdig, ob man sich mit Fotografie hauptberuflich und als einzige Erwerbsquelle über Wasser halten kann.

Einfache Antwort: Nein, kann man nicht. Ich schreibe als Nebenjob Kochbücher und Rezepte für div. Zeitschriften. Damit spare ich mir die Annahme von Passbildern und Bewerbungsfotos. Die Fotoaufträge, die ich annehme, sind dann aber auch lukrativ und machen mir Spaß.
#51
[gone] jan wischnewski photography | berlin | potsdam
25.01.2014
Ich habe Geschäftsidee, die einem Architektur-interessierten Fotografen ein regelmäßiges Einkommen verspricht. Voraussetzungen: Großstädtisches Umfeld, sicherer Umgang mit einem Panoramakopf und der Wille, mit seinen Arbeitsleistungen ein paar Wochen in Vorleistung zu gehen.
Wer sich dafür interessiert, kann mir eine PN schreiben. Ich bin auf anderen Feldern untwegs und habe die Idee für mich verworfen.
25.01.2014
@ Jan
Vergiss es mit der Architekturfotografie. Erstens ist der Markt übervoll mit
guten Fotografen. Die dann sehr teuer werden, weil die jeweils einen Tag
für ein Bild brauachen, um die gewählte Szene perfekt mit Blitz wie
im Sonnenschein aussehen zu lassen.
Zweitens ist der Markt übervoll, mit Halbamateuren mit toller Technik, die
meist kein Auge haben, wie man Architektur betrachtet, tolle Winkel erkennt
und diese dann grafisch gut ins Bild sezt.

Je länger je mehr wollen Menschen, die sich tolle Häuser bauen lassen,
diese nicht ablicten lassen um diese im "Schöner Wohnen" publizieren zu
lassen. Sie zahlen sogar einen Zuschlag zum architektenhonorar um die
Klausel in den Vertrag zu kriegen: Das Haus darf nicht als Referenzobjekt
gezeigt werden.

Ich habe seit 1985 ein eigenes Architekturbüro. Was Jan schrieb stimmte
von 1985 bis um 2000. Danach hat sich die Szene auch sehr verändert.
Ich habe vor nicht allzu langer Zeit ein Gratenhaus projektiert für einen
bekannteren Mitbürger. Das Gartenhaus hat fast eine Million Euro gekostet.
Es gibt keine einzige Foto von innen. Das gibt nicht viel Honorar 
für Architekturfotografen.

Heiner
 
[gone] jan wischnewski photography | berlin | potsdam
25.01.2014
@Polarlicht: Es ist keine Architektur-Fotografie im üblichen Sinne.
25.01.2014
Was ich bei vielen Kollegen sehe... oft verwenden sie die dämlichste Marketing "Strategie" die es gibt: das Einsteigen über den Preis.

Michael O’Leary hatte da ganz andere Ansichten und wurde mit diesen vielfacher Mulitmillionär...
[gone] jan wischnewski photography | berlin | potsdam
25.01.2014
@Tom: Äpfel und Birnen.
Es kommt immer auf das Geschäftsmodell an. Billige Passbilder mit hunderten von Fillialen sind nicht die einzige Möglichkeit, mit Fotografie Geld zu verdienen. Burmester ist nicht deshalb noch auf dem Markt, weil sie den Preiskampf mit den Asiaten eingehen.
Ich kenne einige Hochzeitspaare, die Geiz gar nicht mehr so geil fanden, nachdem sie verdorbene Hochzeitsbilder in den Händen hielten. Da hieß es dann "hätten wir bloß mal ein paar Scheine mehr in die Hand genommen". Das war vorher meine Rede gewesen.
25.01.2014
@Tom

das hatte schlecker auch, bis er dann pleite ging, so ging das auch bei FACE ...  erst sind das alles tolle geschäftsmänner und wirtschaftsgenies und dann gehen die unternehmen pleite und 100000de sind arbeitslos, was dem tollen geschäftsman ja egal sein kann denn er hat ja seine kohle in der schweiz gebunkert und lacht sich ins fäustchen ....

 
[gone] jan wischnewski photography | berlin | potsdam
25.01.2014
was dem tollen geschäftsman ja egal sein kann denn er hat ja seine kohle in der schweiz gebunkert und lacht sich ins fäustchen

Für Tom ist er genau dann ein erfolgreicher Geschäftsmann. ;)
25.01.2014
ich denke man sollte sich nicht an Ryanair orientieren sondern an Apple... 
25.01.2014
Tom, in einen übersättigten Markt kann man nicht über den Preis einsteigen. Zumindest nicht, wenn man von den Umsätzen leben will. Und schon gar nicht, wenn mindestens 50% aller Neueinsteiger ebenfalls über den Preis einsteigen wollen. Und erst recht nicht, wenn man sich Stammkunden aufbauen möchte.

Für Berufsfotografen ist diese Strategie wirklich dämlich.
Für Semipros eigentlich auch.

"Biete Visionen" wurde als Literatur Tip ja schon genannt.
Sehr gut finde ich auch "Best Business Practices for Photographers" von John Harrington.

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