Frage an Models: Sedcardtext der Fotografen 73

25.04.2014
Welche Inhalte erwartet Ihr von den Texten, mit denen sich ein Fotograf auf seiner Sedcard vorstellt?


Bilder sagen mehr als tausend Worte! ;)

Auch wenn ich mittlerweile hinter und nicht mehr vor der Kamera stehe, schrecken mich generell ellenlange Texte nur ab.
Ebenso das Nennen von Namen ... sie sind eh nur Schall und Rauch.

 
27.04.2014
Hmmm, ich hoffte die ganze Zeit, dass hier wirklich noch mal irgendwie interessante Äußerungen von Fotomodellen getätigt werden. Tatsächlich ist mir jetzt eigentlich nur eine einzige "positive" Ausage aufgefallen: Das Bild, das den Fotografen zeigt, wurde gewünscht. Das ist zwar streng genommen kein textlicher Inhalt, aber immerhin... Ich finde es allerdings traurig, dass dies neben den Sedcardfotos die einzige interessante "Information" für Modelle sein soll. Wollen Fotomodelle generell keine Informationen lesen? Ist das womöglich die Erklärung dafür, dass Fotomodelle sich oft nach TFP-Shootings darüber wundern, wie wenig Bilder sie bekommen?

Liebe Fotomodelle, wollt Ihr wirklich NICHT wissen,
- ob ein Fotograf nur TFP oder nur PAY-Shootings macht?
- ob ein Fotograf bei TFP-Shootings alle Bilder herausgibt?
- welche Bedingungen ein Fotograf akzeptiert?
- welche grundsätzlichen Erfahrungen ein Fotograf hat?
- welche Möglichkeiten (Studio, ...) ein Fotograf grundsätzlich hat?

Soll das alles erst in unzähligen KNs oder bei einem Vorgespräch geklärt werden? Oder erst beim Shooting? Oder nach dem Shooting mittels Jammerthread?

Ganz ehrlich: Mit Fotomodellen, denen mein Text zu lang ist und die sich sogar davon "abschrecken" lassen, möchte ich auch gar nicht shooten. Gleiches gilt für "zu viele Bilder" (keine wird gezwungen, alle anzusehen).
27.04.2014
@ Ecki
Vieles von dir genannte ist Verhandlungssache, hängt auch vom Modell und vom Shootingthema ab usw. So etwas würde ich nie pauschal auf die Sedcard schreiben. Derlei Details kommen dann ins Anschreiben.
27.04.2014
@ Tobias Schreiter:

Also ich schreibe lieber auch alle grundsätzlichen Dinge sofort einsehbar.
Die zwei Details die sich eventuell ändern, kläre ich dann in zwei PN.
Erspare mir aber in 90% der Fälle das Klären der üblichen Fragen in ermüdenden 12 PN.

Jeder wie er mag.
[gone] MauRocShi
27.04.2014
Das was eckisfotos schreibt, hat auch Informationsgehalt, es geht um Bedingungen. Aber viele lassen sich darüber aus dass sie ihre erste Kamera zur Konfirmation bekommen haben, glücklich verheiratet sind, in dem und dem Jahr von analog auf digital gewechselt haben, mit der und der Technik fotografieren, etc. Das kratzt mich überhaupt nicht. Mit den technischen Fachbegriffen kann ich wenig anfangen, auf Partnersuche bin ich nicht und seit wann jemand fotografiert interessiwrt mich auch nicht, mir kommt es auf das jetzige Können an
[gone] schallkoerper fotografie
27.04.2014
Eckis,

es wird Dir nicht entgangen sein das der Thread recht flott in die Richtung "No Go`s" gedriftet ist, also diverses worunter sich auch gerne mal die "grundsätzlichen Erfahrungen des fotografen" verbergen verpackt in viel Gejammer was so schlimm ist an der Modellwelt...

Deinen ersten Punkt hat Lady Cassandra angesprochen,
Punkt 2 und 3 wird wohl auch davon abhaengig sein wie sehr ein Fotograf ein bestimmtes MOdell fotografieren will also wie Herr Schreiter andeutete Verhandlungssache.
Dein letzter Punkt denke ich allerdings macht SInn auf einer SC Verwendung zu finden. 
 Ich habe einen recht kurzen Text und das führt normal nicht zu tausend PN`s. Erstmal müssen die Fotos gefallen, tun sie das nicht...ändert daran auch der vorbildlichste SC TExt nichts.

Bei Dir wird das interessierte Modell auf alle Fälle gut informiert. Einen Tab "Wissenswertes" hatte ich auch mal...die dort beantworteten Fragen wurden mir trotzdem nahezu immer per PN gestellt...
28.04.2014
@schallkoerper
Klar, es ist mir nicht entgangen, dass aus einem urprünglich positiven Ansatz ("was wollen Fotomodelle wissen?")  schnell das Gegenteil wurde - genau das war ja die zentrale Aussage meines letzten Beitrags!

 
28.04.2014
was aus meiner Sicht unbedingt in den Sedcardtext von Fotografen sollte - kann z.T. auch in Extra-Tabs sein:
- kurze Info über die Person (z.B. ob w oder m, wenn dies nicht aus dem Namen hervorgeht; ca. Alter/ Erfahrung; ..)
- welche Modeltypen er bevorzugt oder wo die Grenzen sind (Alter, Größe,...)
- welche Art von Shootingort er bevorzugt (Studio/ outdoor/ on location) - ggf. auch Jahreszeitenabhängig
- Konditionen (tfp/ pay, ggf. mit verschiedenen Optionen, wievielei Bilder - bearbeitet oder nicht, usw.)
- Ort bzw. Gegend  (Wohnung oder Studio), falls der angegebene unbekannt und nicht so einfach zuzuordnen ist)

was zumindest interessant sein kann oder wünschenswert:
- grobe Ausrüstung (keine Aufzählung von Marken und Einzelteilen, nur z.B. Format, insgesamt Brennweitenspanne, Blitze (intern, Aufsteck-,externe,..)
- eigenes Studio vorhanden oder nicht
- Zusatzkenntnisse wie Visa, Bildbearbeitung, usw.
- Beruf und Hobbies (zumindest, falls es für die Fotografie interessant sein könnte)
- Referenzen (keine Aufzählung der Models, mit denen sie geshootet haben, sondern Publikationen in bekannten Medien, ansonsten eher Erwähnung, falls es welche gab und vielleicht ein Beispiel oder zwei)
- Terminlisten (frei oder nicht frei)
- Name (Vorname reicht)
- Bildbearbeitung (wer muss oder darf bearbeiten, ggf. Erfahrung)

was eher abschreckend ist bzw. mich absolut nicht interessiert:
- ewig lange Listen von Ausrüstung
- kompletter Lebenslauf
- ewig lange "Referenzliste" von Models und unbekannten Lokalmedien und -läden wie z.B. dem Friseursalon von nebenan
- Protzereien, wenn die Bilder dazu nicht passen
- Lästereien über andere (egal welcher Art)

Prinzipiell finde ich es am besten, wenn der Sedcardtext an sich nett und humorvoll geschrieben ist - die Länge richtet sich nach dem Niveau und Unterhaltungswert)- und die wichtigen Infos in gesonderten Tabs mit passender Überschrift aufgelistet sind. Solche Sedcarts finde ich am interessantesten - egal ob ich letztlich als Model ins Schema passe oder nicht, aber dann schaue ich mir gerne die Bilder genauer an.
Schreibt ein Fotograf auf seine Sedcard, was er nicht mag oder welche Konsequenzen ein bestimmtes Verhalten hat, finde ich es aber okay, denn dann weiß man, woran man ist, und vieles lässt auch auf den Autoren schließen. Das kann auch mal abschreckend sein, aber dann ist das vielleicht auch besser so.
Hat man in den aufgezählten Kategorien keine Vorlieben und Einschränkungen, kann man das ja auch schreiben, so weiß jedes Model gleich, woran es ist, und man erspart sich ggf. ungewünschte Anfragen.

Bilder:
- Anzahl: kommt drauf an, wie vielseitig sie sind: zig Bilder mit ähnlichen Posen von unterschiedlichen Models sind langweilig, zig Bilder vom selben Model in der selben location im selben Outfit sind langweilig - Ausnahme, wenn eine Geschichte erzählt wird, zig Studiobilder mit einfachem Hintergrund und ähnlichem Motiv sind langweilig,... dagegen schaue ich mir auch gerne hunderte von Bildern an, die spannend und unterschiedlich sind
- Art der Bilder: vielseitig, wenn der Fotograf keinen speziellen Stil hat und bei vielen Bildern, ansonsten eine gute Auswahl seines Stils
- eine ausgesuchte Auswahl auf der Hauptsedcard, weitere sortiert in Galerien
- alle angekreuzten Aufnahmebereiche und genannten Modeltypen sollten in den Bildern auch zu finden sein, sonst wirken die Aussagen unglaubwürdig (hat man einfach noch keines davon gemacht, ist es sinnvoll, dies im Sedcardtext zu vermerken)
- Verlinkung der Bildteilnehmer (es sei denn, diese wollen es nicht oder sind nicht in der MK)
- Titel und Text zu den Bildern
- vor allem Ehrlichkeit, also dazuschreiben, wenn die Bilder bei Workshops o.ä. entstanden sind
- Profilbild sollte den Fotografen darstellen, nicht ein Model, denn das ist oft verwirrend

Bei einem Profifotografen, der auch als solcher auftritt, es in seinem Sedcardtext oder sonstwo (auch im Forum) betont, erwarte ich zum einen auch entsprechende Bilder (nicht von Auftragsshootings, deren Bildrechte der Auftraggeber hat, aber interessante, abwechslungsreiche und qualitativ hochwertige), ein professionelles (nicht eingebildetes) Verhalten und eine Vip-Sedcard, die also auch eine größere Anzahl an Galerien zulässt.

Letztlich wird kein Fotograf jedes Model, das in sein Schema passt, ansprechen können, genausowenig wie umgekehrt, egal welchen Text er schreibt oder welche Bilder er ausstellt, aber wenn alle wichtigen Infos strukturiert vorhanden sind, werden wohl die wenigsten abgeschreckt bevor sie sich wirklich ein Bild machen können.

Das meiste, das ich hier geschrieben habe, kann sicher auch auf die anderen Sedcardtypen übertragen werden, aber ich denke, es gibt auch einige Unterschiede, vor allem bei den Bildern. Aber das war hier ja nicht gefragt.
 
#69
30.04.2014
Ein Interessantes Thema, welches besonders mich Interessiert, da ich mich als Hobbiist und Einsteiger sehe...
Allerdings - gehen hier doch viele von einer Sedcard aus, welche zu erfahreneren Fotografen gehören (keine Workshopbilder, eine Auswahl "nur der besten" Bilder eines Shootings und so weiter und so fort) ...

Ich sehe da allerdings ein kleines Problem darin:
Wenn jemand - so wie ich - noch nicht viel Erfahrung im Bereich der Modell-Fotografie sammeln konnte, weil man erst seit kurzem "dabei" ist... dann beschränken sich die meisten Bilder - so wie bei mir - nunmal auf Aufnahmen, welche in Workshops entstanden sind.
Ich mache daraus aber eben auch kein Geheimnis und gebe dies offen zu, denn es zeigt denke ich, dass eben durchaus das Interesse an "ernsthafter" Fotografie mit Menschen vorhanden ist / sein kann - und es nicht nur um leere Sprüche geht.

Auch sind Workshops kein Garant für Super Fotos, wenn ich das jetzt mal sagen darf... da habe ich aus Workshops schon Bilder gesehen, welche ich z.B. gar nicht weiter auswählen würde - oder zumindest doch nochmal etwas stärker nacharbeiten...

Solche Bilder dagegen gar nicht zu zeigen, wird wenig bringen - denn dann ist es wiederum umso schwerer, sich den Leuten vorzustellen...

Was den Sedcard-Text angeht - um welchen es sich hier ja eigentlich handeln sollte...
So finde ich es persönlich Wichtig, dass man Ehrlich ist.
Es bringt niemandem etwas Formulierungen zu schreiben wie:

"Einen Eindruck über meine Arbeiten und meinen Stil könnt Ihr anhand der Sedcard-Fotos bekommen" -> wenn diese ausschließlich von Workshops stammen.
Ich gebe das in meinem Sedcard-Text zumindest zu, dass ich bisher meistens nur auf Workshops mit Models arbeiten konnte.
Wenn das dann den Ansprüchen des ein oder anderen gerecht werden kann - ok, von mir aus...

Alles weitere - wie viele Bilder bekommt man nach einem Shooting, und so zeug finde ich, hat in der eigenen Vorstellung der Person nichts zu suchen - Ich mag keine Pauschalaussagen treffen, die ich später u.U. nicht einhalten kann - und so spreche ich das immer gerne persönlich mit den Leuten ab.
[gone] MauRocShi
30.04.2014
~~Wer sich "Profi" nennt, sollte sich nicht hinter irgendwelchem Online-Anonymverhalten verstecken. Das gilt für Fotografen ebenso, wie für Models.

Dann nehmen wir mal den Klischeefall: Model, blond, Größe 34, 175 cm groß, 20 Jahre alt. Müsste die ein Impressum mit Handynummer auf ihre Sedcard stellen, hätte sie bestimmt viel Spaß ;-) Nur weil ein Model einen Gewerbeschein hat (weil er Pflicht ist) und hin und wieder ein paar Scheinchen dazu verdient, sollte es keine Impressumspflicht geben, das würde ich eher bei denen verlangen, die wirklich davon leben können. Wir MK-Models sind aber auch keine Profis.
01.05.2014
Was ich als Fotograf generell bei jedem Online-Auftritt lesen möchte, ist ein Impressum, wie es in den jeweiligen Ländern vorgeschrieben ist oder sein kann. Das würde ich auch als Model gerne lesen. 


Das gibt ganz gut den Stand des MK-Forums wieder:
Ein Fotograf fragt Models, was sie auf der Sedcard lesen wollen. Ein anderer Fotograf antwortet, dass, wäre er Model, genau das auf einer Sedcard lesen würde, was er als Fotograf auf seiner Sedcard stehen hat.
Nur sehen das die Personen, die Models sind und nicht nur wären, etwas anders.

Ach, daneben sagt er auch, was er als Fotograf lesen möchte, was aber nicht die Frage war, und was auch seine Models nicht schreiben.
02.05.2014
@ Heinz:
prinzipiell stimme ich Dir zwar zu, aber es ist doch schon (leider) ein Unterschied, ob eine Frau oder ein Mann ein Impressum (insbesondere Adresse und Telefonnummer) preis gibt, als weibliches Model mit vielen Bildern auf der Sedcard noch mehr und erst recht, wenn Bilder im Aktbereich dabei sind.
Selbst wenn die Telefonnummer nur auf Sportseiten (ohne Bild) öffentlich steht, kommen genügend unerwünschte Anrufe und seltsame SMSe - viel schlimmer ist es, wenn damit auch noch Bilder verbunden sind. Und wenn die Mädels dann noch jung sind, ist es sicher noch mal schlimmer.
Wenn die Sedcard nicht auf privat geschaltet ist, kann jeder diese - inklusive ggf. Impressum und Bildern bis Dessous - sehen!
Als Fotografin mit eigenem (externen) Studio hat man zumindest noch die Option, diese Adresse anzugeben, als Model ist das die private.
Ich habe schon oft überlegt, ein Impressum anzulegen, aber das ist mir schlichtweg zu riskant, obwohl ich sicher nicht besonders ängstlich bin, aber dazu habe ich einfach schon zu viel erlebt und auch eine Verantwortung meiner Familie gegenüber - und so geht das sicher vielen.
Was völlig anderes ist es, die vollständigen Daten einer Agentur oder den Shootingpartnern zur Verfügung zu stellen - da ist das selbstverständlich - auch vor einem potentiellen Shooting.

@CCaina:
niemand (denke ich) hat was gegen Bildern aus Workshops, wenn dies ehrlich kommuniziert wird. Aber es gibt eben leider auch viele, die die Bilder publizieren und nicht dazu schreiben, dass sie aus Workshops stammen. Wenn dann Models (vor allem Neulinge) diese toll finden und ähnliche von einem Shooting erwarten, sind sie bitter enttäuscht, wenn diese nicht annähernd an die vorhandenen herankommen.
Natürlich sind nicht alle Workshopbilder super, vor allem, wenn es ein echter Workshop ist, bei dem man was lernen und selbst ausprobieren soll und eben nicht alles (vor allem Licht im Studio) vom Workshopleiter eingestellt wird. Zumindest hat aber im allgemeinen das Workshopmodel viel Erfahrung oder wird vom Leiter angeleitet, was dann beim realen Shooting zwischen unerfahrenem Fotograf und unerfahrenem Model selbst geleistet werden muss. 
Viele behaupten, ein super hübsches Mädel mit Topfigur kann man gar nicht schlecht fotografieren, aber das stimmt einfach nicht, und zudem ist ja auch noch die Erwartungshaltung des Models da!

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