Wenn ein Tattoo öffentlich oder bei einem Shooting präsentiert wird,
gebietet es die Achtung und Respekt vor dem tätowierten Menschen
die Wirkung, die das eventuell auf einen hat, nicht zu verschweigen.

Wie gesagt, natürlich höflich und respektvoll. Egal ob nun positiv oder negativ.

Auf Ohranhänger, Ketten, lange Nasen- und Ohrhaare,
und schiefe Augenbrauenverlängerungen trifft das ja auch zu.

Erich Kästner:Sogenannte KlassefrauenSind sie nicht pfui teuflisch anzuschauen?
Plötzlich färben sich die Klassefrauen,
weil es Mode ist, die Nägel rot!
Wenn es Mode wird, sie abzukauen,
oder mit dem Hammer blau zu hauen,
tun sie’s auch. Und freuen sich halbtot.Wenn es Mode wird, die Brust zu färben,
oder falls man die nicht hat den Bauch…
wenn es Mode wird, als Kind zu sterben
oder sich die Hände gelb zu gerben
bis sie Handschuhn ähneln, tun sie’s auch.Wenn es Mode wird, sich schwarz zu schmieren,
wenn verrückte Gänse in Paris
sich die Haut wie Chinakrepp plissieren…
wenn es Mode wird, auf allen Vieren
durch die Stadt zu kriechen, machen sie’s.Wenn es gälte, Volapük zu lernen,
und die Nasenlöcher zuzunähn
und die Schädeldecke zu entfernen
und das Bein zu heben an Laternen -
morgen könnten wir’s bei ihnen seh’n.Denn sie fliegen wie mit Engelsflügeln
immer auf den ersten besten Mist.
Selbst das Schienbein würden sie sich bügeln!
Und sie sind auf keine Art zu zügeln,
wenn sie hören, daß was Mode ist.Wenn’s doch Mode würde, zu verblöden!
Denn in dieser Hinsicht sind sie groß.
Wenn’s doch Mode würde, diesen Kröten
jede Öffnung einzeln zuzulöten!
Denn dann wären wir sie endlich los.                

KathaStrophe:
Ich versteh nicht, warum man die Leute nicht einfach machen lässt, was sie gut finden, sie schaden keinem anderen damit...diese dämliche Urteile zeugen höchstens von krasser Kleinkariertheit und sagen so einiges über die Schreiber aus. ;)

Sehe ich nicht so.  Ich mache recht häufig Themen-Shootings.  Und bei vielen Themen passen Tattoos einfach nicht ins Bild.  Also frage ich nur noch Models an die entweder keine Tattoos haben oder an Stellen die normal nicht so gut zu sehen sind.  "Arschgeweih" stört mich wenig wenn da bei meinen Bildern Stoff drüber kommt :-)
Ich hatte mit einem Model von hier 3 superfeine Shootings.  Dann hat sie sich einen netten Spruch 10cm hoch auf die Rippen stechen lassen. Ich habe sie nicht mehr zu einem Shooting eingeladen.  Und ihr das auch gesagt warum.

Soso...."Die" MK-Models....

Wie schauts mit einbeinigen oder dreiarmigen Modellen aus?  Akzeptieren Modelle Fotografen mit Glasauge?

Wie oft wird das Tattoo- und Piercingthema denn noch durchgekaut?

Es gibt zwei Möglichkeiten, auch ohne diese unnützen Diskussionen und Streitereien:  Tattoos akzeptieren oder nicht akzeptieren. Es gibt keine Alternative zwischendrin,hintendran und vorneweg.

Hadie:
Es gibt zwei Möglichkeiten, auch ohne diese unnützen Diskussionen und Streitereien:  Tattoos akzeptieren oder nicht akzeptieren. Es gibt keine Alternative zwischendrin,hintendran und vorneweg.

Dann hast Du meinen Beitrag nicht gelesen.  Ich akzeptiere keine Tattoos die an "strategisch" wichtigen Stellen zu sehen sind.  Alle anderen Tattoos akzeptiere ich.  Insofern gibt es unendlich viele Möglichkeiten, nicht nur zwei.
 

Das war garnicht auf Dich bezogen. Zudem wollte ich jetzt auch keinen Roman schreiben. 
Aber im Grundsatz scheinst Du ja Tattoos zu akzeptieren. Es kommt nur darauf an, wo sie sind.
 

Also ich komme dierekt aus der Branche ...bin seit 18 Jahren Tätowoerer und habe so manche Tends im Tattoo bereich mitgemacht und erlebt.
Für meinen Teil sehe ich es so ...manchmal möchte ich einfach ein Model welches auf Farbe unter der Haut steht. Aber oft ist es so das ich
auf Tattoo`s beim Shooting gern verzichte....denn oft sehen so einige Tattoos net so wirklich förderlich für mein Shooting aus .
Aber wenn ein Tattoo von Vorteil ist dann will ich auch ein ästetisch schönes auf dem Model :-)

 

Das ist mir egal, denn eine "Tattoosuchfunktion" hat die MK ja mittlerweile mit eingebaut.

Nur mal zur Tattoo-Suchfunktion (mit mehreren Frisurvarianten) :

• Standort: ....
• Radius um meine Position: 75 km
• Alter: 26 - 38 Jahre
• Körpergröße: 170 cm - 180 cm
• Haarfarbe: Schwarz / alle Brauntöne
• Haarlänge: Schulterlang - sehr lang
• Tattoos: Keine
• Piercings: Keine
• Dessous: Ja
• Akt: Ja
• Freizügiger Akt: Ja

... und was bekomme ich als Ergebnis : sowohl wenige Tattoos und Piercings als auch viele Tattoos werden mit angezeigt, 
sogar die wo das Model ihre Tattoos und/oder Piercings noch zusätzlich genau beschrieben hat ! Die Vorgabe "keine" scheint also ziemlich wirkungslos zu sein.

Die Einschränkungen im Aufnahmebereich auf (freizügigen) Akt und Dessous habe ich absichtlich gemacht, weil genau dann beim Shooting  auch die Tattoos sichtbar würden ... bei Fashion & Lifestyle wäre das "Arschgeweih" meist durch Kleidung verdeckt und daher unwichtig.

Geschrieben von awi:
Erich Kästner: Sogenannte Klassefrauen
[...]

danke, den kannte ich noch nicht, aber es ist ein volltreffer =)

Das Bedauerliche ist doch, dass es nur sehr wenige, wirklich gute Körperbilder gibt (egal wie groß). Gut heißt in dem Fall: gut gestochen. Der Eindruck meinerseits: es ist ein Trend, der irgendwie mal mitgemacht werden muss(te) und Frau/Mädchen ist hernach bemüht, sich das entsprechend schön zu reden.
Aber auch hier gilt: Leben und leben lassen.

Leider ist mir nicht vollständig klar, worüber der TO gerne sdiskutieren wollte, aber ich glaube nicht, dass es um pro oder contra Tattoo gehen sollte. Im Raum stehen doch die Annahmen, dass es a) mehr Tattoos als früher gibt und b) dass eine überwältigende Mehrheit Tattoos hat und c) dass Tattoos bei körperbewussten Menschen besonders häufig sind.

zu a)
Den Eindruck habe ich auch und ich glaube, dass hier kaum jemand widerspricht.

zu b)
Wenn man jedes noch so kleine Tattoo mitzählt, dann kann das vielleicht hinkommen. Ich habe eine Bekannte, die bei einem Fußknöchel eine Sonne tätowiert hat (Durchmesser etwa  2 cm). Wenn wir solche fast unsichtbaren Teile weglassen, dann würde ich die Sache mit der Mehrheit schon mal einschränken. Ich denke, dass aber Menschen mit auffälligen Tattoos einfach mehr auffallen als Menschen ohne Tattoos und daher der Eindruck einer Mehrheit fälschlich entsteht. Und dann sollte man bei solchen Statistikdiskussionen einmal berücksichtigen, bei welchen Gelegenheiten man denn die Tattoos überhaupt sehen kann. Im Alltag sind doch die meisten Tattoos verdeckt.

zu c)
Neben MK-Modellen wurden hier auch Schwimmbadbesucher genannt. Frage: Ist das vergleichbar? Da kommen wir wieder zu Fragen wie die, warum sich eine Frau im Schwimmbad im Bikini zeigt und sich vielleicht von mehr oder weniger guten Freunden so auch fotografieren lässt (und dann bei facebook gezeigt wird) - in der MK aber entsprechende Anfragen als unseriös bezeichnet. 
Die bisherige Diskussion ergab nach meiner Ansicht außerdem, dass Menschen, die über ihen Körper (und dessen Zukunft) mehr nachdenken, sich eigentlich keine Tattoos zulegen würden.
Für mich sind Tattoos ein Mittel, etwas zum Ausdruck zu bringen, was der Körper sonst nicht zeigt. Ja, vielleicht soll gar etwas kompensiert werden.

Da kommen wir wieder zu Fragen wie die, warum sich eine Frau im Schwimmbad im Bikini zeigt und sich vielleicht von mehr oder weniger guten Freunden so auch fotografieren lässt (und dann bei facebook gezeigt wird) - in der MK aber entsprechende Anfragen als unseriös bezeichnet. 

Das ist eine berechtigte Frage und sollte mal psychologisch erörtert werden. Es gibt da noch viel mehr inkongruente Verhaltensweisen zwischen Eigendarstellungen auf der Sedcard und der Realität.

@jan: hatte tätowieren mal mit rebellion zu tun?
ich glaube schon, dass das in den letzten 5-10 jahren massiv zugenommen hat, aber ich finde, dass das eher eine art 'normalisierung' ist. als ich in der schule war (und das war jetzt deutlich im letzten jahrtausend :D) waren die, die einen austausch mit den usa gemacht haben, immer verblüfft, dass da alle tätowiert sind. selbst im mittleren westen und ähnlichen ende-der-welt-gegenden. zu der zeit war das hier tatsächlich eher was für rocker und punks. aber mittlerweile sind tätowierungen eben in die restliche bevölkerung rübergeschwappt. ganz normale entwicklung. und ebenso normal, wenn auch für die einzelnen höchst dramatisch: dass bei so einer vermassung meist kreativität und vor allem qualität ganz schnell auf der strecke bleiben. mit nazis hat das nur bedingt was zu tun. das mag in berlin vllt. so aussehen, wegen der umliegenden orte. aber ich glaube nicht, dass das wirklich der fall ist.
tattoos sind halt mittlerweile ganz normal und deshalb gibt es hier eben auch viele tätowierte modelle. ob das nun wirklich in den letzten 1,2 jahren mehr geworden ist, weiß ich allerdings nicht so recht.

@BeStT: schon mal darüber nachgedacht, dass das zeigen privater fotos und eine mk-sedcard zwei völlig unterschiedliche sachen sind? und man da unterschiedlich handelt? weil menschen eben differenzieren können? zumindest in der regel. aber hauptsache mal wieder gebasht :D