Die Aktfrage 122

Meine Bilder haben keinen Sinn und sie dienen keinem höheren Zweck. Sie zeugen weder von Können noch von Geschmack. Sie sind bloß ein unzulänglicher Versuch, der abgebildeten Schönheit gerecht zu werden. Gleichgültig, ob Akt, Blümchen und Bienen, Landschaften, Portrait oder was auch immer.
@Der Bazi von Hetzendorf
Das ist mal eine symphatische Einstellung, der ich mich nur anschließen kann. [Thumbs up]
6 years ago
@ J Reber: Du brauchst Abschatter. Sonst wird das nix. Einen dunklen HG brauchst du nicht. Der ist eh schwarz bei der Lichtrichtung. Das mit den Auslösungen meinte ich eher deswegen, weil ich mir ziemlich sicher bin, dass du mindestens 30 Bilder brauchst um das Ereignismassen hinzubekommen wenn du noch nie LowKey in dieser Form gemacht hast. Klar kann man alles machen, aber das stellst du dir etwas zu leicht vor.
[gone] User_6449
6 years ago
Zitat: Martin Hirsch ...

Ich habe mir mal Gedanken darüber gemacht warum ich eigentlich Akt Fotografiere.

Ich auch, denn ich habe irgendwann mal zufällig mit ein paar Aktfotos
angefangen und bin dann plötzlich genau darauf festgenagelt worden,
quasi in einer Schublade gelandet ...

Etwas Portrait und Mode wäre auch ganz schön, aber Modelle fragen
bei mir fast ausschließlich Aktfotos an und möglichst Schwarzweiss.

Es ist ein Höllenjob ... ;-)
6 years ago
...ach komm Peter - lass Dich nicht
in ein Schema pressen. Sei einfach konsequent und
lehne Aktshootings ab sofort ab. Dann kannst Du endlich
das tun, was Du im Grunde Deines Herzens schon immer
machen wolltest !

Nur Mut !

Ich habe heute gerade damit angefangen und muss sagen -
was gibt es denn wohl Schöneres auf der Welt als weiches Licht
welches einen jungen, wohlgeformten weiblichen Körper streichelt.
[gone] User_184280
6 years ago
Ich gehe mal mit gutem Beispiel voran und zeige ein authentisches Bild von einem Shoot, auf dem ich angehende Aktfotografen angeleitet habe. Hier wird deutlich, dass man sich auf Wesentliches konzentrieren muss. Die Lichtsetzung ist bei wahrer Kunst zweitrangig. ;)

[gone] User_6449
6 years ago
Immer ran an den Feind, auch wenn es Überwindung kostet ... ;-)
6 years ago
Mit der Frage "warum Akt?" ist man ja noch im künstlerisch gemäßigten Bereich unterwegs. Akt ist ja die künstlerisch überhöhte Huldigung an den Körper bis hin zur Abstraktion (art pour art).
Ich finde, Aktfotografie tendiert bei übertreibender Ästhetisierung zur Nichterotik.
Ich ordne mich darum nicht bei Akt ein, sondern bei Erotik. Ein ganz anderer Ansatz. Die Ästhetik des Frauenkörpers ist mir zweitrangig, es geht mir um sexualisierte Bildfantasien, die mir Spaß machen. Und die gelungenen hängen auch bei mir an der Wand. In der Regel ist es mir egal, was andere dazu denken, aber das ist nicht immer ganz leicht.
Der Trend zu mehr Prüderie ist ein Verlust zur hart erkämpften (und noch nicht ganz erreichten) Freiheit, die ich nach wie vor in meinem Bekanntenkreis verfechte. Man merkt schon, dass man auf zunehmende Widerstände stößt.
Ich antworte auf diese Frage immer 'man soll das fotografieren, was man auch im richtigen Leben am liebsten anschaut'. Dann ist diese Diskussion meist auch abgehakt.
6 years ago
Den Gedanken von Tom Rohwer mit der Fußgängerzone möchte ich gerne erweitern, um dann ebenfalls zur vorstehend genannten Erotik zu kommen , denn in der Fußgängerzone sieht man tatsächlich jeden Modestil vom Pornstyle bis zu royaler Eleganz und glamourösem Luxus, da denke man nur mal ans Schuhwerk .... und was alles kann ein Portrait mit lippenstiftbetontem Kußmund gedanklich auslösen ?
Oberbekleidungsmode kann also auch sehr viel Erotik enthalten, für mich mehr als so mancher verdeckte Teilakt.
#51
6 years ago
Erotik spielt sich im Kopf ab. Jeder empfindet diese anders. Der eine steht auf Füsse, der andere auf eine große Oberweite. Jeder wie er will. Aber wie ich schon schrieb hat Aktfotografie ja auch nicht un bedingt was mit Erotik zu tun. An Jürgen Tellers Selbstbildnis ist leider gar nix erotisch für mich ;) Viele Aktbilder finde ich eher auch abtörnend, was aber seltenst am Model, sondern meist am Foto selbst liegt.
[gone] User_6449
6 years ago
Zitat: Marcello Rubini ...

Mit der Frage "warum Akt?" ist man ja noch im künstlerisch gemäßigten Bereich unterwegs. Akt ist ja die künstlerisch überhöhte Huldigung an den Körper bis hin zur Abstraktion (art pour art).
Ich finde, Aktfotografie tendiert bei übertreibender Ästhetisierung zur Nichterotik.
Ich ordne mich darum nicht bei Akt ein, sondern bei Erotik. Ein ganz anderer Ansatz. Die Ästhetik des Frauenkörpers ist mir zweitrangig, es geht mir um sexualisierte Bildfantasien, die mir Spaß machen.

Erotik ist eine schöne Sache, aber was bringt es, wenn sie nicht ästhetisch
dargestellt wird?

Selbst die erotischen Darstellungen im Kamasutra oder den Lustknaben der
alten Griechen haben auch immer einen gewissen "Akt Wert" und sind nicht
nur für "unter der Gürtellinie" konzipiert.

Und das ist noch nicht mal von der Figur der Darsteller abhängig, ganz gleich
ob sie dünn, dick, klein, groß, alt, jung, männlich oder weiblich sind.

Denn wenn die künstlerische Art, Form und Qualität der Abbildungen schlecht
ist, fällt auch die Erotik hinten runter und landet in der "Schmuddelecke" ...
6 years ago
"Denn wenn die künstlerische Art, Form und Qualität der Abbildungen schlecht
ist, fällt auch die Erotik hinten runter und landet in der "Schmuddelecke" ..."

Und dies kann man auch in der MK vielfach sehen.
[gone] User_6449
6 years ago
Ja, so ist es leider. Aber da kann man eben nichts machen ...
6 years ago
Wir kommen hier in Probleme, wenn wir Ästhetik und Erotik durchleuchten wollen auf ihre qualitative Bedeutung. Die richtige, sinnvolle Gewichtung der Anteile macht es wohl.

Thematisch geht es aber um "Warum Akt?" (genauer wohl "warum nackt?") und da hat die Qualitätsfrage erst mal nichts zu suchen, sondern eher die thematische Richtung. Und darauf, dass (n)Akt an sich ein spannendes und reizvolles Thema ist, erlaubte ich mir nur anzumerken, dass eine stark ästhetisierte Körperlandschaft in meiner Wahrnehmung nicht selten den erotischen Impact neutralisiert.

Erotische Fotografie arbeitet bewußter und konsequenter mit der sexuellen Ausstrahlung, da ist die Gefahr eher selten. Und ein Fotograf im Erotikbereich kann sich darum bei der Frage "warum (n)ackt" nicht auf sein grundästhetisches Interesse herausreden. Nur darum ging es mir. Aktfotografen dürfen das.
Ich sehe bei der Antwort auf die Eingangsfrage eher mich, meine Motivation und Persönlichkeit, als die Bewertung des Bildes. Die Motivation Akt zu fotografieren entsteht im inneren eines jeden Fotografen, ich behaupte mal aus überwiegend voyeuristischen Motiven heraus. Ob man nun unerotischen Akt a la 20er Jahre macht oder freizügigen Pornartakt ist dann nur noch eine Ausprägung der jeweiligen Motivation.

Für mich als Liebhaber des weiblichen Körpers war der Weg hin zur Aktfotografie nur logisch. Was man liebt möchte man doch einfangen, bewahren, und im besten Falle nachhaltig in der Leidenschaft aufgehen.
Bei der Aktfotografie trifft sozusagen Yin auf Yang, der voyeuristische Fotograf trifft auf das exhibitionistische Pendent = ziemlich coole Erfüllung einer Neigung.
Ich persönlich liebe alle vielschichtigen Facetten dieses einmalig tollen Hobbies: Die Anberaumung mit dem Model, die kribbelige Anreise zur Location, das erste persönliche kennen lernen, der magische Moment wenn sich das Model zum ersten mal entkleidet, die Situation während des Shootings und der Wandel in der Zeit die man zusammen verbringt, das erste gemeinsame Sichten der Ergebnisse, weitere Shooting Ideen umsetzen, der Wunsch diesen Moment unendlich erleben zu wollen gepaart mit der harrschen Erkenntnis dass es ein endlicher Moment sein wird, das nachbereiten am PC, Unmut über verpasste Einstellungen, Freude über überraschende Bilder, der erste Kontakt zum Model nach dem Shooting, idealerweise die Planung des nächsten Termins...
Alles unendlich kostbar und der Grund warum ich zu diesem Hobby gefunden habe.

Was die Aktfotografie unseriös macht sind m.E. die Leutchen, die schwache, meist evtl. junge Modelle zu Akt drängen nach dem Motto "Ja wir haben Portrait besprochen aber jetzt zieh Dich doch mal aus, Du bist doch sooo schön!" oder aber diejenigen, die ein Shooting nutzen um mit einem Model körperlich zu werden. Diese Hemmschwelle ist bei Akt sicherlich geringer als bei dressed Bildern und daher kommt vielleicht auch die Reaktion vieler Leute die Aktfotografie direkt mit negativem Image beheften oder Fotografen drängen sich zu rechtfertigen. Viele Personen mit denen ich darüber Rede können das auch nicht trennen. Es wird bei Akt immer angenommen dass zwischen Model und Fotograf dann etwas läuft, hat der Fotograf Familie also auch Betrug im Spiel ist. Dass man Aktfotografie genießen kann ohne weitere Hintergedanken zu haben, kann höchstwahrscheinlich nur ein ähnlich voyeuristisch veranlagter Mensch nachvollziehen.
6 years ago
@ Marcello Rubini & Maik Förster
Genau, Voyeurismus des Fotografen und Exhibitionismus des Models sind die sich ergänzenden Antriebskräfte ... und ob die Grenze bei FKK/Akt gezogen wird oder ob das Sehen und Zeigen weitergeht, kann eine erotische Komponente beinhalten, muß es aber nicht zwingend. Denkbar wäre auch die Konstellation eines völlig freizügig agierenden männlichen Models und eines dennoch vollkommen heterosexuellen Fotografen. Es ist dann genauso wie in w/m-Konstellationen letztlich die Entscheidung des männlichen Models, ob und wie weit er dann gehen würde ...
Sicherlich gäbe es auch Situationen, die ich als Fotograf weder sehen noch fotografieren möchte, aber diese ergeben sich ziemlich sicher nicht in einem Shooting unter 4 Augen. Denn da wird das Model nur genau das tun, was sie oder er auch selbst möchte, ohne Einflußnahme Dritter. Daher habe ich als Fotograf dann auch keine Scheu, diese Präsentation bildlich festzuhalten.
6 years ago
Meine Bilder haben keinen Sinn und sie dienen keinem höheren Zweck. Sie zeugen weder von Können noch von Geschmack. Sie sind bloß ein unzulänglicher Versuch, der abgebildeten Schönheit gerecht zu werden. Gleichgültig, ob Akt, Blümchen und Bienen, Landschaften, Portrait oder was auch immer.

Ich sehe die Frage "Warum fotografiert man etwas?" genauso wie der berühmte Bergsteiger, der auf die Frage, warum er auf Berge steige, antwortete: "Weil sie da sind."
6 years ago
@Peter Herhold

Zitat: Martin Hirsch ...

Ich habe mir mal Gedanken darüber gemacht warum ich eigentlich Akt Fotografiere.

Ich auch, denn ich habe irgendwann mal zufällig mit ein paar Aktfotos
angefangen und bin dann plötzlich genau darauf festgenagelt worden,
quasi in einer Schublade gelandet ...

Etwas Portrait und Mode wäre auch ganz schön, aber Modelle fragen
bei mir fast ausschließlich Aktfotos an und möglichst Schwarzweiss.

Es ist ein Höllenjob ... ;-

Solange Du noch nicht jeden Morgen erstmal einen großen Besen nehmen musst, um die Models wegzufegen, die bei Dir auf der Türschwelle übernachtet haben, weil sie unbedingt mit Dir arbeiten wollen, hast Du auch noch keine Berechtigung, Dich zu beklagen... ;-)

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