@ Michael Gundelach
Zum "Tagesbericht" ..: Ja sicherlich ist der Inhalt meiner SC, also Bildstil und Motivwahl, durch meine Alltagswahrnehmungen mitbestimmt. Manche Szenen sind auch eine Modifikation eigener Erlebnisse.
Mein bisheriger Bildstil war teils auch persönliche Vergangenheitsverarbeitung.

Daß ich in meiner jetzigen Wahrnehmung manche weibliche Körperhaltung als "Pose" einstufe, hat wohl mit meinen Shootings zu tun. Zu dieser Einschätzung wäre ich früher nicht imstande gewesen bzw. hätte ich mir die darin enthaltene Ästhetik nicht bewußt gemacht.

Zu Deinem 2. Absatz fällt mir jetzt beispielsweise die Barbiepuppe ein ... nur ein Spielzeug oder auch Instrument frühkindlicher Prägung ?

@ J Reber
Das von mir erinnerte Knebelbild wurde hier im Forum vor 3-5 Wochen in einer anderen Diskussion gepostet, und es war von keinem Teilnehmer dieser hier aktuellen Diskussion.

SEE Arts & Emotions :"Hätte ich z.B. verschleierte Muslimas einerseits und Besucherinnen einer Tattoo-Convention andererseits bemerkt, dann wären beide Gruppen so nicht auf meiner SC repräsentiert .
Sicherlich waren auch 50 "graue Mäuse" unterwegs ... bemerkt habe ich eben das gute Dutzend chic gestylter Fashionistas."

Es gibt Burkas aber auch in anderen Farben als grau!

wow ... michael ... der fred ist gut, sehr gut sogar !!!

einfache frage: warum wollen fotografen und modelle solche bilder machen ? *anerkennung, bewunderung oder so ähnlich ???

um das bild der frau in der öffentlichkeit (also auch hier in der mk) zu ändern, braucht man doch nur zwei sachen ... ehrlichkeit und respekt! *und natürlich den anspruch an gute bilder

ich habe selbst hier portraits gesehen, wo ich mehr charakter des modells gesehen habe als im wahren leben.

also liegt die aufgabe doch bei uns fotografen dies zu zeigen ... selbst wenn mal eine brust oder sonstwas zu sehen ist ... unsere bilder sollten eine aussage haben und unser model in den vordergrund stellen ohne dieses als "objekt" darzustellen

aber genau da liegt doch das problem ... wer kennt sein model noch und die gefühle des "opfers" ... hauptsache nackte haut und viele klicks ;)

neo

@ Foto300
Ja es gibt auch bunte und sogar sehr hübsch verzierte Burkas, und dank nunmehr "geschultem Auge" erspähe ich mitunter gleichwohl die Schönheit ihrer Trägerin, und seien es nur kurz aufblitzende Details ...
Eine oder mehrere Muslimas hätte ich sehr gerne auf meiner SC - auch in Burka Niqab und Tschador

@SEE also sind die Mäuse nicht immer nur grau.

Kurz aufblitzende Datails wie Piercings und Kitty Carpets...?welch ein fotografisches Paradies einem hier
vorenthalten wird.
Einen Vorteil hättest du beim Shooting in burka: du brauchst kein Modelhonorar bezahlen, denn da kannst
eine beliebige Person reinzwängen, und alleine mit Deiner Ehefrau machst die ganze Sedcard in MK voller Burkinen.

@ Foto300
Diese Details wären die Hände und Finger, vielleicht auch die Füße, Augen, Wangen, Lippen

Schamhaartoupets und Piercings kamen mir dabei nicht in den Sinn, und mangels Ehefrau wäre eine andere Alternative erforderlich, und mit den grauen Mäusen dachte ich vorrangig doch an deutsche oder europäische Frauen .

Also #metoo nervt wirklich. Es ist schon fraglich, ob es Sinn macht, wenn aus Einzelfällen - auch wenn es vielleicht viele Einzelfälle sind - eine große übertriebene Aktion gemacht wird, die letztlich alle männlichen Personen unter Generalverdacht stellt. Schlimm ist es, wenn Macht ausgenutzt wird. Dies aber ist hier in der MK im Sinne einer Besetzungscouch nicht gegeben, denn hier ist das Angebot (Fotomodelle) klein und die Nachfrage groß.
Zu den Bildern: Ja, ich habe schon mal Bondage fotografiert, aber auch Gewichtheben. Was sagt das jetzt aus? Nichts! Soll der Schauspielerberuf gänzlich verboten werden, weil Menschen Realität und Fiktion nicht mehr unterscheiden können?

Mir geht dieses ganze "#metoo", welches ja völlig aus den Rudern gelaufen ist, auch auf die Nerven.

Als Mann muss man ja seit #metoo schon Angst haben, eine Frau überhaupt anzusprechen ohne das gleich ein riesen Theater daraus gemacht wird; und das bezieht sich nicht nur auf die Fotografie!
In manchen Städten kann man nicht mal mehr einer Frau seine Fotografen Visitenkarte überreichen
ohne das einem sonst etwas unterstellt wird.

Auf der anderen Seite, Frage ich mich, wenn das alles stimmt was täglich über #metoo berichtet wird, warum haben 10000 Frauen Jahrzehnte lang gewartet um solche Menschen wie Weinstein und Co zur strecke zu bringen?
Gerade die Leute in Hollywood ... war dar das Promileben dann doch wichtiger als eine sofortige Anzeige und jetzt wo die Jobs aufgrund des Alters ausbleiben machen wir mal ....

KEINE Frage, die schwarzen Schafe sofort anzeigen und gut ABER Bitte mal auf dem Teppich bleiben.

Was mich hier wieder sehr beeindruckt ist:

An dieser Diskussion hat bisher noch kein Model teilgenommen!

@ Foto300 ... Nachtrag :
Unter "graue Mäuse" meinte ich auch - weil ich nun extra mal auf die ganz unauffällig gekleideten Frauen geachtet habe - eben Schlabberlook, dunkle Jacken und Hosen, auch eben mehr oder weniger geschminkt, Frisur versteckt statt Lockenpracht. Muslima in Burka ist mir heute noch gar keine begegnet, aber einige Putzfrauen in Arbeitsgewand.

In der Tat "nervt" #MeToo, da muss ich eckisfotos auch Recht geben. Dennoch wurde dadurch eine Bewegung angestoßen, die einen genauer hinschauen lässt. Es ist ja selbst bei uns noch nicht so lange her, da durften Frauen nicht wählen gehen, weil sie "augenscheinlich zu dumm dafür" wären. Auch von diesem Bildnis haben wir uns ja verabschiedet. Übrigens (wg. Burka & Co): Afghanistan hatte 50 Jahre vor der Schweiz das Frauenwahlrecht eingeführt.
Der Schauspielberuf soll ja auch nicht verboten werden, aber durch Facebook und diese ganzen "Soap-Dokus" (sei es Polizeieinsätze, Rechtsanwälte oder auch dieses Berlin bei Tag & Nacht) wird die Wirklichkeit verzerrt.
Neulich habe ich im Alexxa in Berlin das Treiben in einem MAC Store beobachten können. Zu 95% Kardashian Klone und solche die es werden wollen. Wie früher schon geschrieben: Nur aussenwirkung und keine inhaltliche Relevanz.
Bei uns Fototreibenden ist es dann eben das Foto was eben ausgesendet wird und übrig bleibt.

@MJW-Foto (#20)
Sehr sehr geil. Genau so sehe ich es nämlich auch und das ist es auch, was ich hinterfragen will. Meine bilder sagen ja viel über mich aus und auch über mein Model-/Frauenbild. Kenne ich dieses Bild, will ich das so? Kennt ihr eures? Die Frage betrifft nicht nur Frauenbilder. Die Männer hier werden ebenfalls in Klischeerollen gedrängt, wobei es mir hier einfacher scheint, diese auch zu brechen, oder charakterlich zu bedienen.

@SEE Arts & Emotions
Zur Barbiepuppe: Natürlich sehe ich darin ein Werkzeug zur frühkindlichen Prägung. Ein reines Spielzeug war die Barbiepuppe noch nie. Auch wenn Mattel bemüht ist, dieses langsam zu ändern.

Wie gesagt #MeToo war nur der Beginn des genauer Hinschauens und ich bin auch sicher, das ein oder andere "Opfer" wollte sich mindestens nur einmal wieder in's Gespräch bringen. Deswegen diente mir der Hashtag nur als "Aufhänger" dieser Diskussion.

@Jörg M.

In manchen Städten kann man nicht mal mehr einer Frau seine Fotografen Visitenkarte überreichen
ohne das einem sonst etwas unterstellt wird.

Genau so etwas ist auch mir bereits passiert, aber warum ist das so (nicht erst seit #MeToo)? Weil wir (männlichen Fotografen) eben ein gewisses Bild in den Köpfen erzeugen mit dem was wir wollen und wie wir Arbeiten und Fotografieren.

Ich gebe zu, dass ich mit diesem Bild im Bekannten und Kollegenkreis durchaus kokettiere und spiele. Allerdings kennen diese Menschen mich auch etwas genauer.

@Michael Gundelach
[... eben ein gewisses Bild in den Köpfen erzeugen ...]
Naja das mehr oder weniger schlechte Bild was in den Köpfen herumschwirrt wird wohl eher von den 100ten "Billig-Tittenknipsern" erzeugt, verbreitet, die sich bei den großen Elektrokonzernen eine Kamera & Linse für 300€ ersteigern, wild rumknipsen und das dann in den sozialen Netzwerken mit Zensurbalken posten. Hier in der mk sind ja leider auch zu viele solcher Bilder täglich zu sehen.

ABER, diese "Titten-Knipser" werden ja schließlich von den "Models" bedient, die schnelles Geld wollen und sich NICHT darum scheren wie sie dargestellt werden!!


Ein Hoch auf #metoo.
Denn auch solche Formate wie GNTM in dem eine Heidi Klum junge Frauen halb nackt oder in sexy Dessous auf einem Bett quer durch die Strassen kutschiert ...

Wie werden hier diese Frauen VON EINER FRAU dargestellt und warum machen diese Frauen das mit? Mal gen zu schweigen von den Knebelverträgen....

Oh ein heisses Eisen.

metoo kann nicht nerven wenn da durch solche Leute wie Weinstein auffliegen.
Was an metoo , na sagen wir zumindest ein "Geschäckle" hatt ist halt das sich immer nur die melden die Ihre Karriere geschafft haben ....Es ist schon komisch wenn eine Schauspielerin 10 Weinsetin Filme macht und sich nach 20 Jahren über ihn beschwert. Ich hatte mal ein Model die ging zu einem Fotografen, das zweite mal obwohl er ihr beim ersten Shooting die Finger reinschieben wollte ...Zitat"ich dachte beimm zweiten mal macht er es nicht mehr"

Egal wie freizügig eine Frau sich darstellt bzw darstellen lässt, gibt das niemanden das Recht zu irgendwas.
Sie kann sich 25 Dildos gleichzeitig reinstecken, das heisst nicht das man sie angrabbeln kann. Genau das ist ja der Kern der metoo Debatte.
Das Problem ist halt dass es genug Freaks gibt die das nicht trennen können ....wenn man mal guckt was so bei Pornos gerade trend ist muss man sich nicht wundern dass es Freaks gibt die meinen sich alles rausnehmen zu können, besonders wenn sie in einer Machtposition sind.

Nebenbei, was mich an der metoo Debatte gewundert hat war, wie schnell sie wieder weg war.
Man wollte ja eigentlich zeigen die alltäglich die Übergriffe geworden sind, wie viele Frauen sowas erleben mussten.

@Ingo Müller - im-fotografie.de
Zugegeben #MeToo als Sache und Bewegung kann nicht nerven. Leider haben Medien und der Hype dem Schlagwort oft mehr geschadet als genutzt. However, die Bewegung selbst in in keinster Weise "wieder weg", sondern wird durchaus (endlich) sachlich angenommen und diskutiert.

Das Fotografen ihre Models nicht anzufassen haben versteht sich natürlich ebenfalls von selbst, auch wenn dies immer wieder vorkommt. Aber auch hier, das war nicht das, was ich als Gedanken anstoßen wollte mit diesem Thread.

Es zählt immer die Einvernehmlichkeit.
Schau Dich mal um wieviele Frauen eine devote Ader haben - der Erfolg von Shades of grey zeigt es ja - wieviele Frauen sich gerne präsentieren und in den Mittelpunkt stellen.
In der Fotografie trifft dann einfach Voyeur auf Exibitionistin.
"Mann" muss nur verstehen, daß das nur einvernehmlich geht und keinen Freibrief für jeden darstellt.
Auch freizügige Fotos sind keine Einladung an jeden anderen Mann. Sie entscheidet in jedem Moment was ok ist und das ist zu respektieren.
Von daher liegt bei männlichem Fehlverhalten nach Konsum von Pornos oder vlt nur anregender Fotografie der Fehler beim Täter und nicht bei den diesen Medien oder den Frauen, die dort zu sehen sind.
Eine Frau darf im Minirock herumlaufen oder von mir aus sogar nackt. Das gibt keinem das Recht sich respektlos zu verhalten.

Welcher Mann das nicht voneinander trennen kann muss den Kopf einschalten und nix anderes.

IMO wird so ein Fehlverhalten von verklemmtem und bigotten Umgang mit Sexualität nur gefördert.
Wer gelernt hat, daß Frauen selbstbestimmt mit ihrer Sexualität umgehen und es so viel unterschiedliche Facetten gibt, wie Menschen auf dem Planeten, dem wird der nötige Respekt leicht fallen.

Ich finde das thema: was für ein frauenbild wird durch die darstellung von frauen in der mk transportiert, sehr spannend und auch wichtig.
Schade finde ich, daß sich an dieser diskussion - wie allgemein üblich - keine oder nur einzelne frauen beteiligen, die natürlich mit dafür verantwortlich sind, welches frauenbild hier vorherrscht und vermittelt wird (und von denen ich auch gerne wissen würde, wieso sie das mitmachen).
Ich denke, daß durch das fehlen der weiblichen erfahrungen es hier einigen männern auch nicht möglich ist, die sichtweisen und erfahrungswelten von frauen überhaupt erstmal zu sehen und dann vielleicht auch noch zu verstehen.
Das hat nichts damit zu tun, daß fotosessions in der regel einvernehmlich und von allen beteiligten freiwillig stattfinden, das ist schließlich ein geschäft ob als pay oder tfp.
Ich denke, daß hier auch das - vermutlich nicht einmal bewußte - frauenbild derjenigen fotografen mitspielt, die diese fotos machen und publizieren und die trotz "respekt" und "akzeptanz" eben die frau als lüstern, jederzeit verfügbar=sexobjekt und oftmals devot zeigen.
Und selbst, wenn sich die männer in der mk von dem großteil der männer (und auch einiger frauen) unterscheiden sollten, die frau normalerweise auf der straße trifft und wo frauen oft weder mit respekt noch mit aktzeptanz behandelt werden, zeigt sich das in meinen augen in vielen der hier publizierten fotos nicht.
Meine erfahrung mit diesem portal ist allerdings, daß es genau so sein soll: eine seite für erotische bis pornografische und gegen frauen gewalttätige fotos.
Wäre schön, wenn es anders wäre.