Frauenbild, MeToo und die medienverabeitende Zunft 732

[gone] User_184280
5 years ago
Hat unser schamanischer Nackttanz doch was gewirkt:

@Bäckermieze:
Hier sagt jemand in gefühlten 500 Worten: Ich ändere nichts, alle Versuche, etwas zu ändern, bringen nichts. Es bleibt alles, wie es ist, unter Nennung aller möglichen Buzz Words (Deutungshoheit muss natürlich doppelt gesetzt werden).
#681Report
5 years ago
@ pam: ich meine nicht alles, was er schrieb, ist gut, aber einiges hat durchaus Hand und Fuß, wie z.B. die Tatsache, dass wir an beestimmte Arten von Bildern gewöhnt sind und sei es ein Portrait für eine Gesichtscreme ,bei welchem das Model dennoch irgendwie leicht verführerisch dreinschaut. Das ist "normal", das wird erwartet. Das ist das was ich hauptsächlich gut fand,dass er das so klargestellt hat, dass so gut wie jedes Bild , egal ob TV,Zeitung oder Bus, oder eben hier sich irgendwie sexuell auflädt....auch wenn man es versucht ,slebst nicht zu implizieren. Dass er nichts ändern will,ist durchaus als kacke zu betrachten ja. da ich gerade aber leider nicht mehr viel zeit habe, brauchte ich ne kurze Antwort^^
#682Report
5 years ago
in gefühlten 500 Worten

Es sind 1340 Worte. Sagt zumindest "wc -w" ¹. Aber er kennt den Unterschied zwischen "dass" und "das", so dass ich ihn lesen kann, ohne Kopfschmerzen zu bekommen.

¹ Das ist ein Unix Programm "word count" - hat nichts mit Sanitäranlagen zu tun.
#683Report
5 years ago
Ich hab noch nie Werbung für Gesichtscreme gesehen, bei dem irgendwer verführerisch guckt.
Natürlich ist es ein Sender<->Empfänger Ding. Vieles kann von jedem als verführerisch gedeutet werden oder nicht.
Aber primär soll Werbung die Zielgruppe ansprechen, damit sie es kauft. Das die Haupt-Zielgruppe von Gesichtscreme für Frauen lesbische Damen sind bezweifle ich. Das es Männer sind auch.+Natürlich wird die porentief reine Haut regelrecht Präsentiert. Aber nur um anderen Damen ein Kaufargument zu liefern.
#684Report
5 years ago
@ Sanguis
Doch, das sehe ich genauso wie Baeckermieze ... z.B. bei Lippenstiftwerbung empfinde ich meist eine deutliche erotische Komponente ... und das Model in der Gesichtscreme-Reklame ist meist auch mit Mascara, Eyeliner usw. perfekt geschminkt.
Deshalb wurde hier auch schon ein und 2 Dutzend Seiten zuvor ausgeführt und heute von aspan perfekt zusammengefaßt, daß auch Glamour und Fashion definitiv sexy und somit auch frauenbildprägend wirken kann ... genau so ist z.B. auch meine SC.
Als "Antischocktherapie" müßten hier ebenso umfangreich wie die eigentlich monierten Frauenbildszenen ... ebenso zum "Showeffekt" beschmierte oder strangulierte, angequetschte oder wild bemalte, vor Dreck und Mehlstaub triefende Schwänze präsentiert werden.
#685Report
5 years ago
Ich glaub trotzdem eher das die Motivation ist, Frauen etwas zu verkaufen. Das geht am besten wenn Schön gestylte Frau+Gesichtscreme gezeigt wird.

Verführerisch im sexuellen Sinne würde sich wohl primär an Männer wenden. Was hätte eine Werbung für Frauengesichtscreme davon?
#686Report
5 years ago
@ Sanguis

Daß ein Mann den Eyeliner, Gesichtscreme und Lippenstift für seine Partnerin auswählt, ist zwar unwahrscheinlicher als daß er ihr Strape, einen Spitzen-BH oder ein Cocktailkleid mitbringt, aber gewiß hat die Reklame auch auf Männer Einfluß. Betrachtet mal bei Pornos nur die Gesichter ... und vergleicht das mit den Stylingmagazinen ...
#687Report
5 years ago
Das Aussehen mag gleich sein (Schöne Frau eben). Das bedeutet aber nicht das auch die Motivation es ist.
#688Report
5 years ago
Natürlich ist es sexuell! Die Bilder der Creme sollen suggerieren:" Seht her, alle Männer gucken Euch an wenn Ihr diese Creme Benutzt"
Aus dem gleichen Grund werden Deos für Männer, mit Waschbrettbäuchen von Männern beworben.
#689Report
...vor allem suggeriert es: "Ohne diese Creme seht ihr so scheiße aus, dass ihr an die Männer mit Waschbrettbäuchen der nächsten Werbung nicht im Traum dran kommt...."
#690Report
5 years ago
@Sanguis:
Verführerisch ist eben nicht nur eine Frage subjektiver Auslegung, und sie beginnt auch nicht erst dort, wo offensichtlich provokant/lasziv mit Augen und offenen Lippen gelockt oder ein Hintern in die Kamera gestreckt wird, der keinen Zweifel daran lässt, welches Körperteil jetzt wo reingehört.
Werbung für Kosmetika arbeitet mit Sinnlichkeit: Schöne Haut, bitte viel davon; astrale, klare Augen, gesund wirkende, definierte schlanke Menschen mit souveränem Wohlfühlblick, high key, uniforme Aufhellung allerseits. Google mal "Gesichtscreme Werbung", dann weißt du, was ich meine. Vom nach Altersklassen gestaffelten Zielpublikum mal abgesehen: Würdest du die Mehrheit der dort aufgeführten Frauen als unattraktiv bezeichnen? Vielleicht du persönlich, aber nicht die Mehrheit der Zielgruppe. Nur weil ihre Sinnlichkeit nicht offensiv um Sex wirbt, ist sie deswegen nicht weniger verführerisch. Das ist, was ich damit meinte, dass man als Konsument von Bildern von einem Frauenbild vorgeprägt wird: Für Menschen, die in westlich geprägten Industrienationen aufgewachsen sind, sind diese Bildmerkmale schlicht normal und darin längst in die Selbstverständlichkeit abgerutscht. Käme man aus einer konservativeren, religiös geprägten Kultur, die direkte Blicke und Nacktheit jeder Art verbietet, wäre die Wirkung der Bilder auf das Subjekt viel drastischer.

Um ein Beispiel zu zeigen, das sowohl technisch wie auch in der Bearbeitung professionell ist:
https://www.flickr.com/photos/sokolovkirill/42404382231/in/album-72157682021386195/

Keine Hupen hier, keine Hüften, kein netter Popo in enger Leggins und keine Körperhaltung, die bestimmte -Teile hervorhebt, aber ein Blick, der alles sagt: Ich bin jung, sehe gut aus, bin nicht die Hellste und stelle immer schön viel Fragen. - Das ist für die große Mehrheit der Männer Verführung.

Und klar ist die Motivation, Frauen etwas zu verkaufen - unter der Androhung, sonst nicht schön resp. schön genug zu sein. Schön für wen? In einer mehrheitlich männlich-heterosexuell geprägten Gesellschaft wahrscheinlich überwiegend für Männer, aber darauf würde ich es nicht begrenzen. Kommerzielle Models - meinetwegen im Fashion- und Kosmetikbereich - repräsentieren und erneuern laufend einen Idealstandard. Nichts, mit dem Konsumenten gleichauf liegen müssen, aber etwas, an dem sie sich orientieren und messen sollen, wobei der Druck auf Frauen, attraktiv zu sein, ungleich höher wie der auf Männer ist. Werbung arbeitet mit dem Säen von Zweifeln, und im Kosmetikbereich sorgen sich Menschen sicher nicht nur darum, für potentielle Sexualpartner attraktiv zu sein. Werbung setzt heute viel tiefer am Selbstbild an.
#691Report
5 years ago
Am besten laasen wir für uns nur noch Avatare_innen noch besser Strichfigur_innen auftreten. völlig frei von irgend etwas zeigen sie uns dann (hier etwas einfügen) von (irgendetwas hier einfügen). Auf allen Produkten sind dann auch nur noch Strichfigur_innen damit kein Produkt irgendwie diskriminiert oder benachteiligt wird. das muss natürlich auch bei Spielfilmen umgesetzt werden, oder beim Hocchzeitbild..... ^^ usw, usw, usw.............
Soll so unsere, die Zukunft sein?
#692Report
5 years ago
Die frage ist doch, ob Sexuallisierung was schlimmes ist, oder zumindest immer schlimm sein muss?
Betroffen sind meiner Meinung nach beide Geschlechter. Geschmückt haben wir uns schon immer, um unsere Attraktivität für das andere Geschlecht zu steigern. Selbst Tiere machen das! Ob das wirklich eine Reduzierung ist???
#693Report
5 years ago
@helmutphoto, die eigene Sicht auf das Rollenbild attraktiver Frauen in der Fotografie darzulegen und zum Schluss zu kommen, dass es zu Ungunsten von Frauen ausfällt, heißt nicht, irgendwas abschaffen zu
wollen. Nur, sich ernsthaft damit zu befassen, was ist. Nicht, was sein soll. Hier mit unsachlichen Übertreibungen Endzeitstimmung zu machen, ist dein Brei.

Aber nicht jeder Helmut ist ein Newton, und vielleicht wäre es ein Ende des status quo und überhaupt mal ein Schritt Richtung Zukunft, wenn nicht jedesmal einer rumflennt, wie achachschrecklich man eingeengt wird, sobald festgestellt wird, dass von Frauen auf Bildern oft nicht mehr als ein Stück Fleisch übrigbleibt. Und diskriminiert werden Menschen, nicht Produkte.

Nebenbei, ich stehe auch auf enge Outfits, tolle Hupen und knackige Bobbos. Meine Frau hat sowas, sonst hätt ich sie nicht gekauft. Ich würde mich nur nicht verblöden, Aktfotografie zu machen und mich als "kreativen" Menschen zu verkaufen. Denn in der Aktfotografie geht es zu weniger als 1% um Kreativität und zu über 10% um Sex mit sich selbst. Der Rest ist Neukombination des bereits Gesagten und Wiederholung.
#694Report
5 years ago
"Der Rest ist Neukombination des bereits Gesagten und Wiederholung." trifft auf den Rest der Fotografie und Kunst vermutlich auch zu. Unsere Sinneswahrnehmung ist beschränkt, die optische erst recht. Alleine durch diese Beschränkung sind Wiederholungen zwingend!
#695Report
5 years ago
@aspan
Mal angenommen Du müsstest Werbung für Frauengesichtscreme machen. Du musst verkaufen.
Da wäre es ausgesprochen dämlich, hässliche Frauen zu nehmen, oder? Werbung soll ja etwas über das Produkt aussagen.

Tut mir leid, an den sexuellen Gedanken glaube ich da nicht. Ich verstehe Eure Gedankengänge und als Nebeneffekt mag es reinspielen. Aber das es der Hauptgedanke ist glaube ich weiterhin nicht.

Da sehe ich eher Deo's, Parfüms usw... auch schon bei der Namensgebung. "Cool Water" oder Bruno Banani"... Axe "Golt Temptation" usw.
#696Report
5 years ago
@ aspan
^^ Bei "Produkte" gebe ich dir recht! Hatte da in dem Moment die Kinderschokoladen im Sinn... da sind zur Zeit Abbildung von Fußballern drauf. Hätte ich schreiben sollen, sorry.
^^Retour: Frauen kauft man nicht!
#697Report
5 years ago
Das ist eigentlich der Punkt! Attraktivität hat biologisch gesehen nur einen Zweck!
#698Report
5 years ago
Immerhin hat der Beitrag von aspan mal wieder dafür gesorgt, dass wir zur Ausgangsfrage zurückkommen. Ich habe den Beitrag gewissenhaft und komplett gelesen - muss aber auch gestehen, dass ich bei einigen Punkten nicht sicher bin, ob es sich um ironische Äußerungen handelt. Bei anderen (wenigen) Punkten, ist mir nicht klar geworden, worauf aspan hinaus wollte. Und trotz der Länge des Beitrags gab es Punkte, wo ich eine Begründung bzw. eine Herleitung für die jeweilige These/Behauptung vermisst habe. Wie andere schon festgestellt haben, handelt es sich zu großen Teilen um eine Zusammenfassung der bisher von anderen geschrieben Beiträge. Ich habe aber schon neues entdeckt.

Am besten hat mir der Anfang gefallen, weil aspan auch - wie ich - Probleme mit dem Zusammenhang zwischen MeToo und der Fotografie hat. Ich glaube, dass es Vergewaltigungen usw. schon vor der Fotografie gegeben hat und wohl auch bevor die großen Meister der Antike ihre Aktbilder gemalt oder gemeißelt haben.

Es darf doch auch ernsthaft bezweifelt werden, dass die Fotografie von Frauen bzw. die Kleidung, die von Frauen in der Öffentlichkeit getragen wird, Einfluss auf die mehr oder weniger aktuellen Ereignisse hatten. Die Existenz von so genannten "Besetzungscouchen" von Filmproduzenten (u.a.) war/ist doch nicht davon abhängig, ob es von dem Opfer Fotos in aufreizender Kleidung gibt. Vielmehr ist es doch so, dass der Täter gerade NICHT das Frauenbild hat, dass Frauen immer willig sind. Es wäre sonst ja gar nicht nötig, die Frau bezüglich der Rollenvergabe zu erpressen.

Irritiert hat mich auch die Erwähnung der "kommerziellen Fashionfotografie". Ich stelle mir - genau wie einige der Vorschreiber - die Frage, was für Bilder von Frauen man denn überhaupt noch machen darf bzw. zeigen darf. Nur noch in Burka? Konsequent weiter gedacht stellt sich dann wieder die Frage, die ich schon einmal stellte: Müssen Frauen in Deutschland mit Burka herumlaufen, weil einige (wenige?) Straftäter mit dem Bild einer modernen europäischen Frau nicht umgehen können oder wollen?

Die meisten Männer wissen doch genau, wer in einer wie auch immer gearteten Beziehung zwischen Mann und Frau das Sagen hat. Sie wissen, dass sie selbst immer verfügbar sind - nicht aber die Frau.
#699Report
[gone] User_184280
5 years ago
@Lichtsieb:
"Die frage ist doch, ob Sexuallisierung was schlimmes ist, oder zumindest immer schlimm sein muss?"

Bei #metoo geht es doch um den Machtmissbrauch von überwiegend weißen Männern gegenüber Frauen, die sexuelle Belästigung oder Schlimmeres in Kauf nehmen, weil sie hoffen, Karriere zu machen. Muss man deshalb gleich die Gattung der Produktwerbung feministisch hinterfragen? Dafür gibt es bereits einschlägige Webseiten.

@Ecki:
"die Frage, was für Bilder von Frauen man denn überhaupt noch machen darf bzw. zeigen darf. Nur noch in Burka?"

Damit schießt man komplett über das Ziel der Fragestellung hinaus. Was soll die politische Diskussion über Islamisierung mit dem privaten Hobby Fotografie zu tun haben?

Wenn ich mich mit einem Model unterhalte, um eine mögliche TfP-Zusammenarbeit auszuloten, dann suche ich nach Schnittmengen unserer Ziele und Interessen. Nur wenn das Model auch einen Bedarf an erotischen Bildern von sich hat, halte ich ein Aktshoot für sinnvoll.

Mein nächstes Projekt ist ein GG-Shoot, bei dem ich bewusst nicht zwei heterosexuelle Frauen beliebig zusammenwürfeln möchte, wobei nur ein doppelt schlechtes Aktshoot rauskommen kann. Nach einem halben Jahr Vorbereitung gibt es jetzt einen Termin. Die meiste Zeit habe ich damit verbracht, zu verdeutlichen, welchen Ausdruck die Bilder haben sollen.
#700Report

Topic has been closed