Die Bedeutung von Kunst geht verloren 103

5 years ago
Da das Wort "Kunst" ja auch im Threadtitel vorkommt.
Bisher habe ich nirgendwo gelesen, was der Threaderöffner
oder jemand anderes hier in der MK für Kunst erwartet und
machen möchte.

Ich lese sinngemäß immer nur, dass die Nacktheit künstlerisch
wertvoll dargestellt werden soll.
Ist das nicht für den sehr weiten und hohen Begriff der Kunst
sehr engstirnig und eingrenzend ?
5 years ago
Es wurde auf der letzten Seite schon negiert. Sexualität ist nicht nur Pimmel rein, sondern auch Kopfsache, und Dein Kink ist halt Reinheit und junge Nymphen, die unschuldig Hand in Hand nackig durch Schmetterlingswiesen springen, während Du Deinen Grashalm kaust und verzückt hinterdreinschaust. Nicht nur Nacktheit, gerade Sexualität hat eben viele Facetten, und Deine Liste gehört eindeutig dazu - Ergebenheit ist sogar sowas von ein Dauerbrenner... :D
5 years ago
Kunst umfasst viel, viel mehr als das Mittel der Nacktheit und
auch viel, viel mehr als das Thema Sexualität. Siehe antike Dramen.
5 years ago
@Casa
Du hast recht, wenn Du behauptest, dass niemand direkt geschrieben hat, dass Kunst und Akt unvereinbar seien. Andererseits werden hier von so einigen Diskutanten "schlechte Aktfotos" (Nacktfotos) und "künstlerische Portraits" (oder ähnliche) gegenübergestellt als gäbe es nichts anderes. Und es wird inflationär von "billiger Pornografie" geschrieben - während Du allerdings vorsichtiger bist und das Attribut "sexuell" benutzt. Letzteres ist für Aktfotos tatsächlich nicht zu widerlegen. Ich würde sogar noch weitergehen und behaupten, dass Fotos von schönen Menschen - auch angezogen oder "nur" als Gesichtsportrait - eine entsprechende Wirkung hervorrufen. Ich behaupte mal dass für mich und sicher auch für viele andere hier folgendes gilt:
Die Nahaufnahme einer Vagina ist weniger erotisch als das Bild einer Frau, die perfekte Proportionen hat und diese durch das Tragen hautenger Kleidung betont. Für andere mag das sinngemäß für männliche Modelle gelten. Letztlich könnte - je nach persönlichem Geschmack - jedes Bild in der MK als "sexuell" empfunden werden.

Ich sehe darin auch absolut kein Drama. Aber wie z.B. Fotocowboy richtig schrieb, haben manche Bilder andere Schwerpunkte. So ist es beispielsweise beim "klassischen Akt". Ich erinnere daran, dass ursprünglich Athleten dargestellt wurden - nackt und meist männlich! Sie wurden von meist männlichen Bildhauern in Stein gemeißelt. Natürlich gab es auch entsprechende Darstellung nackter Frauen - Lieblingsmodell war die Liebesgöttin Aphrodite/Venus. Skandalös: Alle diese Statuen wurden ohne Jugendschutz öffentlich gezeigt. :-)

Es ist übrigens das Problem des Betrachters, ob er beim Anblick eines Fotos Kunst sieht oder schlimme erotische Gedanken bekommt. So viel noch zu Deinem Begriff "Kopfsache". Es ist dann mal eine Frage, ob ein Bild, was das "Kopfkino" startet, deswegen ein schlechtes oder ein gutes Bild ist. Ich neige zu letzterem.
[gone] User_184280
5 years ago
@Runa Vera:
Etwas vereinfacht kann man sagen, dass Kunst im Museum hängt. D.h., sie wird entdeckt und von Kuratoren/Galeristen dem Markt angeboten.

Einen Fotografen in der MK kenne ich, der zumindest in bekannten Magazinen vertreten ist/war. Mehr sind mir noch nicht aufgefallen.
5 years ago
Pam

Das Kunst nur etwas ist das im Museum hängt ist nicht vereinfacht...sondern völlig falsch
5 years ago
Jetzt geht wieder mal alles durcheinander. Ecki, keiner Schreit nach Nacktverbot. Hab ich noch nie getan.
Ich vergleiche auch nicht Michelangelo mit dem Beate-Uhse-Katalog, aber nur mal so nebenbei als Gegensatz zur MK, David hat einen Mikropenis und keine stramme Latte, und Aphrodite wird auch nicht breitbeinig dargestellt während sie sich gerade eine Aubergine reinstopft, das schon mal ein Unterschied.
Michelangelo wird auch für seinen David länger als 5 Minuten gebraucht haben in denen er 150x den Auslöser betätigt bis die letzte Sackfalte im Fokus ist und hat seine Davids auch nicht in ganz Rom vor jede Haustür gestellt (ist wie mit Obelix' Hinkelsteinen, erst trendy und irgendwann kann die keiner mehr sehen). Und daß er gerne nackte Männer darstellte lag auch mit daran daß er schwul bis unter die Dachlatte war, damals wie heute auch nicht die Ausnahme.

Klar ist der Kunstbegriff relativ, aber das Durschschnittsaktfoto in der MK ist eben inflationär wie Obelix' Hinkelsteine, hat allein wegen der Masse keinen künstlerischen Wert und spricht eben eher die niederen als die feinen Sinne an.
Das Thema Jugendschutz ist dabei ganz woanders und nicht Thema dieses Threats.

Zuletzt gebe ich Dir recht daß auch ganz andere Aspekte der Personenfotografie etwas mit Sexualität und Erotik zu tun haben, da bin ich voll auf Deiner Seite. Etwas oder jemanden schön oder attraktiv finden ist genauso Ausdruck von Sexualität wie Schweinchenfotos. Umso mehr wundert es mich daß so viele abstreiten ihre Nacktfotos hätten etwas mit Sexualität zu tun, was auch ursprünglich der einzige Punkt war den ich hier anmerkte.
5 years ago
Nur mal eine Anmerkung zum Kunstbegriff:
Kunst ist kein deskriptiver Gegenstand, irgendein "Beweis", was Kunst sei oder nicht, ist nicht möglich. Das forentypisch defensive "Wer legt denn fest, was Kunst ist"-Mimimi ist also irreführend und kann rasch unter bullshit abgehakt werden. Interessant ist vielleicht, warum Ecki prototypisch auf die Frage nach Kunst mit der Gegenfrage reagiert, wieso denn nun Kunst und Akt angeblich unvereinbar seien, obwohl das niemand behauptet hat. Oder wieso

Verletzlichkeit, Unschuld, Reinheit, Intimität, Ergebenheit, Vertrauen usw.


vorzugsweise über Nacktheit zum Ausdruck zu bringen sind.

Vor allem: Wie naiv, von was für närrischer Einfalt man sein muss, ein Bild von einem knackigen Häschen zu machen und dann zu glauben, der Betrachter lenke seine Aufmerksamkeit auf Aspekte wie Verletzlichkeit, Reinheit, Intimität etc.
5 years ago
Gott sei dank habe ich keine Ahnung von Kunst. :-)
5 years ago
@Casa de Chrisso:
Der "klassische Akt" gehört für mich zu einer Zeit weit vor Michelangelo - und außerdem waren nicht alle Bildhauer, die männliche Statuen angefertigt haben, schwul. Trotzdem nehme ich mal Dein Beispiel als Steilvorlage für die These, dass nicht jeder Akt hauptsächlich auf Erotik zielt. Und ja, ich nehme mir jetzt die Freiheit, NICHT den von Dir verwendeten Begriff "Sexualität" einzusetzen. Du schreibst: " David hat einen Mikropenis und keine stramme Latte" - was wollte er wohl damit zum Ausdruck bringen? Erotik wohl nicht, oder?
5 years ago
@ aspan:

Nicht immer kommt man zum richtigen Ergebnis,
wenn man von sich selbst ausgeht.

...und warum bist Du nicht in der Lage einfach mal genau das zu verstehen,
was geschrieben steht und nicht Deine eigene sehr subjektive Interpretation
mit hineinzulesen ?
Wodurch wurde bei Dir diese Interpretation provoziert ?

.......wieso
Verletzlichkeit, Unschuld, Reinheit, Intimität, Ergebenheit, Vertrauen usw.
......vorzugsweise über Nacktheit zum Ausdruck zu bringen sind."

___________________________________________________________________________

Also von "vorzugsweise" schreib ich nun wirklich gar nichts,
sondern nur das:

"Nacktheit (hat) eben auch ganz andere Facetten"

Weitere fallen mir da auch noch ein: Stärke, Macht, Offenheit,
Selbstbewusstsein, Unsterblichkeit, Natürlichkeit, Menschlichkeit usw.
Natürlich nicht ausschließlich, aber im richtigen Zusammenhang passt das.
5 years ago
@ Eckes Vielleicht auch nur daß man Sinnlichkeit und Erotik auch subtiler darstellen kann. Daß viele gerade auch antike Künstler dem eigenen Geschlecht nicht abgeneigt waren ist bekannt, war sogar ganz normal und anerkannt wie man von den alten Griechen weiß. Insofern haben männliche Künstler auch gerne zur eigenen Sinnesfreude männliche Körper abgebildet, und daran ist auch überhaupt nichts falsch - hat nur eben auch wieder was mit Sexualität zu tun.
Und ich sage jetzt mal so frei heraus daß wenn ich ein Aktbild schieße es mir natürlich auf Erotik ankommt. Das ist für mich der Punkt. Aber nicht auf platte Wichsvorlage, und vor allem knipse ich nicht eine platte Wichsvorlage und behaupte dann es hätte nichts mit Erotik zu tun. Das ist scheinheilige in-die-Tasche-Lügerei. Würde ich Frauen zwischen die Beine fotografieren wäre das wenigste was ich auf das "warum?" antworten würde "Weil ich's halt geil finde". Traurig wenn man nicht mal so ehrlich sein kann.
Nochmal - ich finde Erotik voll gut und es ist toll wenn sie künstlerisch umgesetzt wird. Wenn sie vollkommen primitiv umgesetzt wird ist das weniger gut und kann in gewissen Mengen auf die Nerven gehen. Wenn man dann noch nicht einmal dazu steht und was von "künstlerischen Körperstudien die nichts mit Erotik zu tun haben" faselt macht's mich auch wütend, gerade bei genannter Qualität.
5 years ago
@ Casa:
Sexualität hat nun wirklich sehr viele Facetten.
Nicht alle mögen alles. Toleriert wird mehr und mehr.

Übrigens mit einem Aktbild eines greisen Mannes
verbinde ich bestimmt kaum oder gar keine Sexualität.
Auch nicht bei einer greisen Frau oder einer Skiläuferin.

Wieso forderst Du nun bei der Fotografie, dass es
dann nur eine (Deine) Art der Darstellung geben soll ?
Geschmäcker sind nunmal verschieden. Manche wollen
es direkt und andere mehr subtil. Daraus eine "Wertigkeit"
ableiten zu wollen ist irgendwie recht "ich"-bezogen.

Findest Du nicht ?

PS: Übrigens gilt auch für Dich (und mich und alle anderen natürlich):

"Nicht immer kommt man zum richtigen Ergebnis,
wenn man von sich selbst ausgeht."
5 years ago
@Casa de Chrisso:
Also als ob es irgendjemandem, der hier (N)A(c)ktbilder hochlädt, nicht um Erotik ginge. Sorry, aber wer diese Verbindung abstreitet und dafür irgendetwas aus dem Philosophenfass faselt ist für mich erst so richtig zwielichtig. :)

Kunst und Erotik schließen sich überhaupt nicht gegenseitig aus...
Ein beträchtlicher Teil der Kunst ist erotische Kunst.
5 years ago
@Casa de Chrisso:
Ecki, natürlich sind Akt und Kunst vereinbar, Sex und Kunst auch, keiner hat das Gegenteil behauptet. Nur hunderte Nacktbilder hochladen und zu behaupten das hätte nichts mit Sexualität zu tun ist etwas realitätsfern.

Zu behaupten, sie hätten nichts mit Kunst zu tun, ist genauso realitätsfern...
5 years ago
Das Kunst nur etwas ist das im Museum hängt ist nicht vereinfacht...sondern völlig falsch

Yepp. Und es ist so falsch wie die Idee, daß alles was im Museum hängt deshalb automatisch Kunst sei... ;-)
Es gibt schlicht keine allgemeinverbindliche Definition, was Kunst ist.
@ Casa de Chrisso
Vielen Dank für #53 ... genau so sehe ich das auch ! Sicher, es ist kein "muß ", aber die Sexualität kann bei der Schaffung von Kunst eben durchaus eine Rolle spielen ! Und wie auch im anderen thread diskutiert, kann eben auch jede andere bildliche Darstellung erotische Elemente beinhalten ("sex sells")
@ Fotocowboy
Da sehe ich keine Wertigkeitsdifferenz ... ob subtil oder direkt offensiv als "W!xvorlage" es ist beides erotisch und eben auch sexuell motiviert, die Fashionaufnahme genauso wie der explizit-freizügige Akt.
Macht es doch mal umgekehrt ... legt Schablonen über jedes Bild, sodaß man immer zuerst nur das Gesicht sieht. Dann stellt Euch den Körper dazu vor, danach darf die Schablone weg.
Habt Ihr immer richtig geraten, ob der Körper dann ganz nackt, oder teilweise oder ganz bedeckend bekleidet war ?
Kunst ist etwas was sich von der breiten Masse abhebt,ohne breite Masse auch keine Kunst
5 years ago
Heisse Diskussion jedenfalls.....;-)
und Kunst liegt doch tatsächlich im Sinne des Betrachters, gerade wenn man sich in der Kunstwelt umsieht.
Das "klassische" scheint dabei eher im Hintergrund zu schlummern...
Die Meinungen klaffen oft sehr weit auseinander und vieles hat eben mit der persönlichen Empfindung zu tun.
Das Beispiel mit David war nicht schlecht gewählt, und wer kann sich an eine gemeiselte Aphrodite mit Doppel D erinnern? In der Regel gilt auch heute noch 75 B als die optimale Konfektionsgröße für Dessous-Models, mehr hatte wohl auch keine der antiken Schönheiten zu bieten.
Aber da liegt bereits der Ansatz und ich glaube, es ist nicht nur meine Wahrnehmung, die mir zeigt, dass die natürlichen Formen eines Models hier weit weniger "gehyped" werden als die prallen , teilweise implantierten Brüste der "Mitbewerber" , die Geschmäcker sind ja Gottseidank auch unterschiedlich, aber ich frage mich tatsächlich immer häufiger, was das hier mit einer "Model-Kartei" zu tun hat...
Das "nicht professionelle" hat einen besonderen Reiz, allerdings sollte das Niveau nicht weiter ins Bodenlose sinken....
Wohl auch ein Grund, warum hier immer mehr "abwandern" oder ihre Kontakte lieber über Facebook suchen....

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