Fehlende Kritikfähigkeit, oder gar Selbstüberschätzung? 333

[@563911] schrieb

Ich finde Bildkritik gut. Negativ wie positiv.


Da bin ich anderer Meinung. Ich kann mit der gängigen Bildkritik wie "abgeschnittener Fuss", "Horizont schief" oder "Foto hat was - liebe Grüsse !" nichts anfangen und schreibe sowas selber auch nicht.
Auch die Frage, ob meine Fotos nun die besten sind und ob noch Luft nach oben ist, interessiert mich nicht.
Fotos, die ich vielleicht vor zehn Jahren gemacht habe, gefallen mir vielleicht heute selber nicht mehr, manche Bearbeitung aus damaliger Zeit finde ich sogar peinlich - aber so what ?
Die Sache ist einfach die: Es gibt für Fotos keinen allgemein gültigen Maßstab - entweder sie gefallen dem Betrachter oder eben nicht.
#181Report
[gone] User_563911
1 year ago
Das verstehe ich und sehe es ein. Danke, für die Erklärung.das sage ich ohne Ironie. Ich hab übers Ziel hinausgeschossen und die Sinnhaftigkeit des Bildes kritisiert, die mir zwar verborgen für andere aber völlig klar sein kann. Das ist mein Fehler. Auch, wenn ich das Bild nicht verstehe, hätte meine Kritik etwas besser formuliert sein können. Wobei ich es unter dem Bild auch anders formuliert habe als hier im Forum.

Dennoch hab ich niemanden persönlich angegriffen. Man kann ja so, wie es jetzt ja getan hast erklären, warum Kritik unangemessen ist, statt zu beleidigen.
#182Report
[gone] User_563911
1 year ago
Abschließend, bevor ich dieses Kapitel hier schließe, wenn Kritik nicht erwünscht ist, sollte man die Kritik für die Kommentarfunktion deaktivieren. Für mich ist Feedback und Kritik wichtig um mich selbst zu verbessern. Wie soll man sonst was dazu lernen. Aber ich bin jetzt hier raus es bringt ja Nix. Alles Gute euch
#183Report
1 year ago
Ich habe ganz bestimmt auch nichts gegen nachvollziehbarer Kritik. Aber bei der Wortwahl sollte man schon abwägen, das man als Betrachter niemals weiß, warum gerade dieses Bild beim Shooting etwas Besonderes war. Es war einfach der Spaß des Models und natürliche und ehrliche Freude beim Shooten. Hier das Wort "Faultier" zu erwähnen, wo man null Ahnung hat in was für einer Situation, oder in was für einem Moment dieses Foto entstanden ist, halte ich für sehr naiv. Sorry !
#184Report
1 year ago
[@563911]
Manchmal sehe ich hier Bilder, bei denen es nicht um das Fotografieren als solches, sondern um nackte Haut geht.

Das ist genau der Punkt. Bei Fotos geht es nicht immer ums Fotografieren. Es geht nicht immer darum, die überwiegend als „richtig“ oder zumindest „gut“ akzeptierten Fotoregeln auf dem Weg zum Meisterwerk zu befolgen. Fotografie kann z. B. auch den Zweck der Dokumentation verfolgen. Da ist es unangebracht zu sagen: „Die Leiche sähe aber besser aus, wenn sie so und so läge. Können wir nicht mal eben…“.
Und auch in der Aktfotografie geht es nicht zwingend allein darum, ein Meisterwerk abzuliefern, das alle Fotografieregeln (und schon gar nicht alle Anstandsregeln) befolgt. Dass das Beachten und Einhalten dieser Regeln so ein Foto einem größeren Publikum gefällig machen würde, sei dahingestellt.

Und manchmal sehe ich hier Bilder, die einfach keinen Sinn ergeben.
So wie dieses:
Es macht einfach keinen Sinn!
Warum hängt sie da wie ein Faultier. Fuß angeschnitten, grüne Haut. Aber hauptsache nackt.

Oh, ich finde, es macht schon Sinn. Es drückt Lebensfreude aus. Übermut. Unbekümmertheit.
„Fuß angeschnitten“ und „grüne Haut“ sind die i-Tüpfelchen, die es näher an die fotografische Perfektion gerückt hätten, was für den Fotografen aber offensichtlich nicht vorrangig war.
#185Report
1 year ago
#176 Georg P. Sehr gut!! Auch meine Meinung!

Du fühlst dich allen Ernstes angegriffen!?? Austeilen, aber nicht einstecken können!?
Das sind mir die liebsten! Rückmeldung und Beurteilung geht auch über Pn. Da kann man auch lernen und sich verbessern. Und wenn man keine Kritik vertragen kann, und sich partout nicht verbessern will? Ändert das was an deinen Arbeiten? Genau! Jeder Jeck ist anders!


Im Forum ist unsachliche Kritik, Arroganz und Selbstgerechtigkeit geschützt! Von daher bist du hier vollkommen richtig! Werde zum Dauerschreiber! Herzlich Willkommen!
#186Report
[gone] User_563911
1 year ago
Abschließend, bevor ich dieses Kapitel hier schließe, wenn Kritik nicht erwünscht ist, sollte man die Kritik für die Kommentarfunktion deaktivieren. Für mich ist Feedback und Kritik wichtig um mich selbst zu verbessern. Wie soll man sonst was dazu lernen. Aber ich bin jetzt hier raus es bringt ja Nix. Alles Gute euch
#187Report
1 year ago
Schlimmer als negative Kritik
finde ich sowas:

"Erstklassik
Top Licht, Posing und Blick
bildhübsches Model
super Figur hübscher Busen
Top Location"

Einfach nur peinlich, zum Fremdschämen.
#188Report
Aber ich bin jetzt hier raus es bringt ja Nix


- unlogisch, wenn man vorher noch schreibt, wie wichtig einem doch Feedback und Kritik ist.
#189Report
Ohje,
mein Lieblingsthema.
#190Report
1 year ago
[@563911] es ist eine gute Übung, Bilder, ob vermeintlich gut oder schlecht, in seine Einzelteile zu zerlegen. Das macht man mit der Zeit automatisch. Aber ich glaube es ist wenig zielführend, die Ergebnisse mit anderen in sozialen Netzwerken zu teilen oder zu besprechen. Es führt quasi zwangsläufig zur Eskalation. Dazu haben einfach zu wenige eine Diskussion- und Streitkultur, die dies konstruktiv erlauben würden. Das sieht man ja bei den wenigen Teilnehmern hier im Forum. Gute Alternativen sind klassische Fototreffen, Fotogruppen, Fotoclubs, die sich physisch treffen und austauschen. Das Besprechen mit einem Mentor, Diskussionen bei Ausstellungen vor Ort, das Auseinandersetzen mit dem Künstler und Fotografen unmittelbar am Werk.

Mit der Zeit ignoriert man ohnehin Bilder, die wenig Ansätze zeigen für eine gestalterisch gute Arbeit. Man beschäftigt sich dann eher mit den Werken, die ohnehin schon gut sind und die sucht evtl. ein paar Haare in der Suppe ;-) dh man sucht nach Punkten, wie ein Werk noch besser hätte gestaltet werden können. Oft stellt man auch fest, das es so schon gut ist unter den Umständen. Manche Gegebenheiten erlauben einfach keine bessere Lösung. Es ist dann ein gutes Bilder aber zu einem sehr guten fehlen einfach Besonderheiten, wie zB. das richtige Tageslicht, der richtige Ort, ein anderes Model, Kleidung, die alleine schon etwas besonderes ist und und und..
#191Report
[gone] User_563911
1 year ago
Warum ist das denn unlogisch? Sollen wir uns im Kreis drehen?
Die MK ist die MK. Damit ist es für mich auch ok und abgehakt.
Aber für mein Verständnis… denn vllt hab ich einfach was falsch verstanden, was ja möglich ist:

Dieser Fred befasst sich mit fehlendem Kritikvermögen?
Ich habe ein Foto kritisiert. Nicht die Person dahinter. Mein Kommentar wurde umgehend gelöscht.
Nur darum ging es.

Des Weiteren:
Ich bin für jede Kritik an meinen Bildern offen. Nicht aber für falschen Anschuldigungen und Beleidigungen.

Danke mainpics, ich verstehe Deinen Post. Das ist für mich eine sachliche Antwort.
#192Report
[@563911] schrieb

ich habe ein Foto kritisiert. Nicht die Person dahinter. Mein Kommentar wurde umgehend gelöscht.


... ja und dann hast du hier indirekt die Person kritisiert, die das getan hast.
Ich denke, du hast eine Reihe guter Anmerkungen bekommen, auch der Hinweis auf den Begriff "Faultier" war dabei und selbst der angesprochene User hat dir geantwortet.
Dann aber lässt du es mit einem "ich bin jetzt hier raus es bringt ja Nix" einfach enden.
#193Report
[gone] User_563911
1 year ago
Ich entschuldige mich in aller Form.
Ich dachte hier könnte ich das schreiben, weil der Frad sich damit befasst. Dachte ich.
Und damit verlasse ich auch das gesamte Forum. Ich bin dafür anscheinend gemacht.
Zwischen Zeilen wird vieles gelesen.

Alles Gute Euch allen. Viel Spaß beim fotografieren.
#194Report
1 year ago
Zack rein, ein paar Statements und zack raus. Von umsichtiger Gesprächskultur ist, abgesehen von den Einsichten und Entschuldigungen, bei dieser Einlage wenig zu verspüren.
Ich finde, bei aller üblichen Kritik an den Forumsgesprächen, dass man hier daraus auch was mitnehmen kann. Ich habe jedenfalls in mancher Hinsicht meine Meinung revidiert und auch was gelernt seit ich hier bin. Wenn jemand darauf pocht, er sei lernfähig und schätzt kritische Auseinandersetzung, frage ich mich, wie das im Zack-Zack-Vorübergehen gelingen soll. Und welche Erwartung an die Einlassung zum Bild (und schnell noch zum Ganzen) hier geknüpft war. In einem Thread, der das Thema schon recht ausführlich diskutiert hat.
Vorschreiber aufmerksam zu lesen ist auch mühselig, zugegeben, aber diese Blitzeinwürfe (davor und danach aus Bequemlichkeit ignorierend) gehen mir immer wieder auf den Senkel.
#195Report
1 year ago
Es zeigt sich einmal mehr, dass Menschen, die "Kritikfähigkeit" anderer Menschen in Frage stellen, selbst am meisten Probleme mit Gegenwind haben. Das kritisierte Bild gefällt mir zumindest thematisch sehr gut. Es hebt sich ab von den vielen Bildern mit Standardposen, die sowohl die Sedcard von [@563911] als auch die Sedcards vieler anderer Fotografen (mich eingeschlossen) zieren.
#196Report
1 year ago
Jeder/jede, der/die ein eigenes Werk erschafft, legt wahnsinnig viel des eigenen Lebens davon in das Werk hinein. Inden Moment, wo das Werk an die Öffentlichkeit kommt, kann sich jeder/jede Bedrachtende ein eigenes Bild davon machen und eine eigene Meinung dazu bilden. Jede Kritik zu den Werk ist möglich aber nicht nötig. Denn wie diese beim Adressaten/der Adressatin ankommt, hat nichts mit dem Absendenden zu tun, sondern mit den Empfangenden.
Und mit dem Abstand zum Werk und der Zeit des Entstehens.
#197Report
1 year ago
Matthias Langer:
Jeder [...] der [...] ein eigenes Werk erschafft, legt wahnsinnig viel des eigenen Lebens davon in das Werk hinein.

Kann ich von mir nicht behaupten, was aber daran liegen mag, dass ich keine 'Werke erschaffe'.

Aber vorbildlich gegendert.
#198Report
Sehr gute Denkansätze. Sehr erfreulich.
MAINpics Marcello Rubini
Grundsätzlich, vermute ich, resultiert die fehlende Kritikfähigkeit aus den unterschiedlichen Erfahrungen und Lebensbereichen aus denen die Protagonisten kommen.
Wenn jemand ein Studium im künstlerisch, gestalterischen Zweig absolviert hat, schätzt Kritik von Kollegen. Wohingegen ein Mensch mit rationaler Ausbildung vermutlich damit ein riesiges Problem hat. Für die besteht die Welt aus 1+1 ergibt 2, Punkt und Ende der Diskussion. Die tuen sich auch schwer mit Kritik umzugehen, weil sie so eine noch nicht wirklich erfahren haben.
Den Bodensatz bilden die ''alles-was-man-nicht-versteht-ist-Kunst'' Fraktion. Technische Inkompetenz wird dort zur Kunstform erhoben.
Zum Schluss noch die ewigen Kinder, die von Oma und Opa für alles gelobt wurden, selbst wenn sie sich die Nase ordentlich geputzt haben. Es ist als ''fotografischer Superstar der Familie'' schwer sich in der echten Welt zurecht zu finden.

eckisfotos: #196 Nein nicht zwingend. Solche Aussagen kommen eher von der ''alles-was-man-nicht-versteht-ist-Kunst'' Fraktion und den Familiensuperstars. ;-)

Rodivo: Genau so isses.

[@563911]#187: Tja, das sind die Mysten des Universums die man nicht verstehen muss.
[@563911]#182: Ja, die Sinnhaftigkeit kann man gerade in der Modellfotografie durchaus kritisieren. Seit den 70ern ist wohl der natürliche Lebensraum nackter Frauen eine Industriebrache. Auch die Kopfweh-Pose und Geisterhände sind sehr beliebt. ;-)

Chris W. Braunschweiger: #181 (Zitat:) ''Die Sache ist einfach die: Es gibt für Fotos keinen allgemein gültigen Maßstab - entweder sie gefallen dem Betrachter oder eben nicht.'' (Zitat Ende)

Das sind zwei verschiedene Sachen die du da vermischt!
1. Persönlicher Geschmack (sollte in der Kritik deutlich gemacht werden).
2. Bildkomposition, Technik und Inhalt: Da gibt es durchaus allgemein gültige Maßstäbe. Für die ''alles-was-man-nicht-versteht-ist-Kunst'' Fraktion ist das natürlich schwer zu verstehen.
#199Report
@ Jürgen Krall

Wenn jemand ein Studium im künstlerisch, gestalterischen Zweig absolviert hat, schätzt Kritik von Kollegen. Wohingegen ein Mensch mit rationaler Ausbildung vermutlich damit ein riesiges Problem hat.

Genau, und ich führe das mal gerne detaillierter aus :
Nachdem das Tagebuchgekritzel des voll bekifften und zugedröhnten Künstlers Eingang fand in eine 10-seitige Expertise, aus der man dann erfuhr, wie um eine halbwegs plausible Erklärung ringend unter Beiziehung sozialpsychologischer und graphologischer Erkenntnisse, ritueller Bräuche und esoterischen Auspendelns diffuser Gefühlsschwankungen nach intensivster, aber gleichwohl fruchtloser Betrachtung der markantesten Pinselstriche, aber auch der feinsten Tüpfel sich die konkludente Schlußfolgerung breitmachte, daß das gelbe Dreieck für die Rosenmontagsliebesnacht mit Georgette G. stünde, die einen gelben Dreispitz trug, und das rote Quadrat für Pauline P., die ein Quartal zuvor mit dem, was sich hinter ihrem roten Blouson verbarg, den großen Künstler per T!t⊙enf;ck zur Extase trieb ...
Wie gut nur, daß es Kameras gibt, die so imstande sind, eine wenn auch nur für einen Augenblick wahrnehmbare Realität authentisch abzubilden ! Und wenn man die auf dem Bild dargestellte Lebensfreude und Ausgelassenheit direkt erkennen kann, dann sei dies vielleicht schnöde und banal ... ist mir aber egal !
#200Report

Topic has been closed