Fehlende Kritikfähigkeit, oder gar Selbstüberschätzung? 333

1 year ago
@Norbert Hess:
indem er die Gegenspieler tot läuft´

Du solltest mich schon korrekt zitieren. Ein Stürmer (diesen Begriff, diese Spieler Position verwendete ich dabei wohl überlegt explizit!) hat in aller erster Linie Tore zu schießen. Selbst wenn der 90 Minuten abwesend rum steht und in der Nachspielzeit das entscheidende Tor macht, ist er der ´Matchwinner´. Der kann gerne nach dem Spiel auch mehr wiegen als vor dem Anpfiff...

Ändert nichts daran, daß der "Nicht-Tor-Schießer" für die Mannschaft zehnmal wertvoller sein kann als der Spieler, der ein Tor schießt. Weil der andere dadurch, daß er Gegenspieler totläuft, drei, vier, fünf Tore ermöglicht, die sonst nicht gefallen wären.

Viele Feldspieler - auch Stürmer - schießen in der ganzen Saison nicht ein einziges Tor, und sind trotzdem für ihre Mannschaft unverzichtbar wertvoll. Und wertvoller als Egomanen Marke Ronaldo.
#261Report
1 year ago
@Ivanhoe:
Vielleicht hat er auch die Fotografie an den Nagel gehängt und erforscht jetzt Faultiere in Südamerika.

Vielleicht - und ich halte das für wahrscheinlicher - hat er keine Lust auf das Diskussionsniveau, das leider nicht selten die MK-Forums-Diskussionen prägt, fotografiert glücklich weiter und weiß seine Zeit besser zu nutzen, als sich hier pöbelnde Sprüche anzuhören.
#262Report
1 year ago
@Marcello #257:

Genau so! ;-)

Das ist doch nur eine Problem von Angebot und Nachfrage. Kommt der halt nicht wieder.

Wenn mir ein Restaurant sehr sympathisch ist, aber die Sauce finde ich wirklich versalzen, dann werde ich vielleicht so nett sein, eine kritische Rückmeldung geben. "Etwas weniger Salz an der Sauce wäre besser."

Das kann die Kellnerin dann auch an die Köchin weitergeben.

Ich bin mir dabei bewußt, daß 85 Prozent der Esser in Deutschland Mengen von Salz ins Essen kippen, mit denen der Salzbedarf von drei Tagen gedeckt wird - macht der Koch das aber nicht, kritisieren die Esser "Das schmeckt fade!" Auf dem Tisch steht ein Salzstreuer, wenn Du unbedingt alles versalzen willst - bitte, wir sind ein freies Land.

Generell tue ich mir das nicht an. Solange es genügend Konkurrenz gibt, probiere ich so lange Restaurants aus, bis ich die gefunden habe, die so kochen, daß es mir schmeckt. Der Gastro-Unternehmer muss schon selber rausfinden, was welche Zielgruppe will und wie er mit welchen Zielgruppen glücklich wird. Wenn ich als Unternehmensberater tätig werden soll, koste ich 200 € plus USt. pro Stunde. (Die Hälfte ist Schmerzzulage...)

In der Marktwirtschaft ist ein Kunde, der sich beschwert, unbezahlbar wertvoll. Denn er gibt dem Anbieter ein Feedback, das Korrekturen ermöglicht. Der Worst-Case sind Kunden, die unzufrieden sind, kein Wort sagen, gar aus Höflichkeit noch etwas Trinkgeld geben - und nie wiederkommen. (Und vielleicht, noch schlimmer, in ihrem Bekanntenkreis sagen "Nee, da ist das Essen nicht wirklich gut, lass uns lieber...")

Dann wundert sich der Gastwirt, wieso er kaum Stammgäste hat.

Aber man kann, und da könnten wir uns vielleicht sogar schnell einig werden, die MK nicht mit einem Restaurant vergleichen. Oder einer Bildagentur. Die haben Kunden. Die wollen da etwas erwerben, und deshalb erwarten sie möglichst gute Leistung zu möglichst günstigem Preis. Angebot, Nachfrage.

In der MK zeigen kreativ Tätige die Produkte ihres Schaffens. Aus Eitelkeit, um für sich zu werben, weil es ihnen einfach Spaß macht, und anderen eine Freude zu machen.

Dem MK-User kann es letztlich egal sein, ob ein anderer MK-User Bilder hochlädt, die er als "Schrott" empfindet. Dadurch geht ihm kein Speicherplatz verloren, und eigentlich kann er sich so sogar mit besseren Bildern abheben...
#263Report
1 year ago
@Rodivo:
Wenn ich merke, dass eine Aufnahme unter den gegebenen Umständen nur schlecht (zu hell, zu dunkel, farbstichig oder was auch immer) werden kann, dann mache ich sie gar nicht erst.

Das ist für ein Fotografie-Forum aber ein bißchen... ärmlich.

Ein alter Golfer-Spruch sagt: es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur unpassende Kleidung.

Als ebenso gebürtiger wie leidenschaftlicher Schleswig-Holsteiner erweitere ich das zu "Es gibt bei der Landschaftsfotografie kein schlechtes Wetter, sondern nur unpassende Kleidung und fehlende Fähigkeit/Übung, bei absolutem Scheißwetter immer noch ordentliche Fotos hinzukriegen".
Nur mal als Beispiel.

Wenn es unter den gegebenen Umständen zu hell, zu dunkel, zu farbstichig oder was auch immer ist - dann sollte ein guter Fotograf Wege finden, daß es nicht mehr zu hell, nicht mehr zu dunkel, nicht mehr zu farbstichig oder nicht mehr was auch immer ist.

Das ist nicht immer einfach - aber es ist immer eine engagierte und sachkundige Diskussion wert.

Der Amateurfotograf kann natürlich sagen "Ich stelle halt keine Leute in weißen Klamotten bei Sonnenschein auf einen grünen Rasen!" Der Berufsfotograf muss unter Umständen den langen Tisch mit 2 x 15 Stühlen und weißer Tischdecke fotografieren, an dem 2 x 15 Anzugträger in dunkelanthraziten Anzügen sitzen, indirektes Blitzen als Option schon deshalb ausfällt, weil die ganze Bude an Wänden und Decke dunkelbraun holzgetäfelt ist, und die Option, irgendwie Licht aufzustellen, schon deshalb ausfällt, weil man gerade mal vier Minuten Zeit bekommt für die Fotos, bevor man herauskomplimentiert wird.

Der eine oder andere der Anzugträger hat verwundert geguckt, als ich den Blitzkopf auf einen großen Spiegel an der Wand in der Mitte des Raumes richtete, der selbst gar nicht mit im Bild war, aber half, den ekligen Lichtabfall beim direkten Blitzen von Vorder- zu Hintergrund erstaunlich gut aufzufangen. Der Rest war EBV, damals noch in der Duka, mit Abwedeln etc.pp., und natürlich der gute alte Tri-X in gutem alten D-76. Das Ergebnis war das gewünschte eher langweile Foto der Tagung, in ordentlicher technischer Qualität, und problemlos druckbar.

Und wenn die schönsten Blickwinkel "Brautpaar vor dem Barock-Standesamtsgebäude" nun mal nur machbar sind, wenn die Scheißbraut in ihrem scheiß weißen Brautkleid bei scheiß Sonnenschein auf dem scheiß grasgrünen Rasen steht...

Dann issas so. Muss man durch.
#264Report
1 year ago
Weil ich glaube, dass ich nicht nur besser und überlegen bin, platziere ich einen negativen Kommentar! Doch statt Dankbarkeit zu zeigen und mir ein Mk VIP-Ticket zu schenken (was ich in meiner Selbstgerechtigkeit und Prätention erwartet habe), ist der Empfänger so anmaßend, dass er nicht nur meinen Kommentar löscht, sondern mich sogar ignoriert!
Was für eine Ungeheuerlichkeit! Was für ein Verbrechen!
Der Empfänger löscht doch tatsächlich meinen Kommentar und blockt mich dann auch noch! Der weiß wohl nicht mit wem er es zu tun hat!? Schließlich bin ich ein Top-Fotograf! Auf einer Stufe mit Lindbergh, Newton und v. Unwerth! Ja-haaa!
Doch was kann ich, Dauer-Schreiber und Träger der Gerd-Axel Griese Tapferkeitsmedaille da machen? Den Haag anrufen? Privat-Armee? NEIN!! Viel effektiver! Ich mache das zum Thema im Forum, mit dem Ziel, dass das angesagte Milieu darauf ebenso empört reagieren kann! So bekomme ich Trost und Solidarität, das ist Balsam für meine Künstlerseele. Und ich bin schließlich ein ganz großer Künstler-Fotograf mit ganz viel Ahnung und jede Menge Kundenaufträge!
Zusammen mit den anderen Spitzenkönnern zeigen wir es denen, die keine Kritik vertragen können und an Selbstüberschätzung leiden, jawohl! :))
#265Report
1 year ago
Tom Rohwer
#260 (Bildkommentare sind nicht notwendigerweise subjektiv - man kann auch objektive technische Feststellungen treffen. Das weiße Brautkleid hat einen Grünstich wäre eine objektive Feststellung, das kann man ja schließlich messen.)

Mit dem Messen können wäre ich mir da nicht so sicher.
Du bist doch ein großer Wikipedia-Fan. Dann schau doch
mal unter Farbstich nach. Da heißt es z. B.:
Bei einer Fotografie ist eine Abweichung im Farbton
des Bildes meist unerwünscht. - Meist unerwünscht - Da haben wir es
schon, das subjektive Moment. Und so enthält auch Dein scheinbar objektiver
Beispielsatz mit dem Brautkleid de facto eine (subjektive) Wertung.

Dieser Satz hätte in einem
halbwegs typischen Bildkommentar überhaupt nur
dann einen Sinn, wenn man ihn durch den Zusatz und das finde ich schlecht ergänzen könnte. - Schon wieder sind die Gänsefüsschen verschwunden -

Schließlich
würde ich auch nicht sagen das Bild ist quadratisch,
wenn ich nicht der Meinung wäre, es sollte rechteckig
sein.

Außerdem: Wie wollte man messen, ob der Hautton
meines Models ein wenig zu rot ist? Auch das ist letzten
Endes Geschmackssache.
#266Report
1 year ago
Tom Rohwer[#263]:
Das ist doch nur eine Problem

Freudsches Gendern?
#267Report
1 year ago
Tom Rohwer
Deinen opulenten Ausführungen in #264
entnehme ich, dass es für einen richtigen
Fotografen keine unlösbaren Probleme
gibt.

Das konnte ich nun wirklich nicht ahnen,
ich bin nur ein bescheidener Amateur.
#268Report
1 year ago
WANN WIRD HIER ENDLICH DER ÄRGER MIT DEN
ANFÜHRUNGSZEICHEN AUS DER WELT GESCHAFFT????

DAS GRENZT AN SABOTAGE!
#269Report
1 year ago
Nimm die 'einfachen' anstelle der "doppelten" - die überleben auch eine Änderung des Posts.
#270Report
1 year ago
#270 - Danke! Endlich mal was Konstruktives in diesem
trostlosen Forum!
#271Report
1 year ago
@Rodivo:
Deinen opulenten Ausführungen in #264 entnehme ich, dass es für einen richtigen Fotografen keine unlösbaren Probleme gibt.

Nein. Ein "richtiger Fotograf" sollte Lösungen suchen und möglichst auch finden. Wenn er keine Lösung für ein Problem findet, liegt es in der Regel daran, daß er (noch) nicht gut genug ist. Dann muss man dazu lernen.

Wer aber gleich immer "Das geht ja nicht!" sagt, der wird sich nicht weiterentwickeln.
#272Report
@ Rodivo

Du bist doch ein großer Wikipedia-Fan. Dann schau doch mal unter Farbstich nach. Da heißt es z. B.: Bei einer Fotografie ist eine Abweichung im Farbton
des Bildes meist unerwünscht.

Also wurde das eigentliche Problem nicht mal verstanden, obwohl auch das weiße Brautkleid auf grünem Rasen dies schon indizierte. Beim Model in 'Faultierpose' bekam ihr Rücken bzw. ihre dem Gras zugewandte Körperseite einen Grünstich - nicht aber Gesicht und Busen usw.
Das Problem ist also nicht der Weißabgleich, sondern die grüne Reflexion, deren Vermeidung ich mit zusätzlichem weißen Licht von unten angegangen wäre. Aber ich gestehe ganz offen, daß ich dies auch erst zu spät bemerkt hätte. Da bräuchte es also Lehrbuchinfo, um mit solch einer Situation umzugehen.
#273Report
1 year ago
Tom Rohwer

"Und wertvoller als Egomanen Marke Ronaldo"

Natürlich könnte auch ein "Nicht-Tor-Schießer" ( eine tolle Wortwahl, könnte das Unwort des Jahres 2023 werden, wenn wir in den nächsten Monaten mit keinen größeren Problemen konfrontiert werden) theoretisch zehnmal wertvoller sein.

Frage exklusiv nur an dich:
Warum bekommen dann "Egomanen wie Ronaldo" aber ein vielfaches dieser "Totläufer"(wie du diese nennst) an Gage? Vielleicht meldest du dich mal bei Real Madrid, dem FC Barcelona, einem der führenden Clubs in der Premiere League, beim PSG oder auch beim FC Bayern? Vielleicht sucht man dort einen so erfahrenen Fußball Fachmann wie dich noch. Bist wohl auch einer dieser 80 Millionen Bundestrainer, die es offensichtlich noch immer in unseren Landen gibt.

Aber glaube mir; da gehört etwas mehr dazu, als solche Phrasen zu dreschen, wie du hier gerade mal wieder.
Liest sich als wenn ich mich zu medizinischen Vorgängen äußern würde oder "meinen Senf" auch zu Themen in ganz anderen Bereichen. Übrigens nicht wenige unserer (Dax) Unternehmen werden von ähnlichen Phantasten geführt. Deshalb sind wir auch aktuell so erfolgreich im internationalen Vergleich.

Schluss damit. Hat mit dem ursprünglichen Thema schließlich rein gar nichts mehr zu tun und viele Mit Leser langweilen sich nur.
#274Report
1 year ago
SEE - Toxic Boomer#273

Ich bin kein Farbstich-Experte, aber wahrscheinlich sollte man sich
erst einmal klarmachen, dass es die 'richtige' Farbe nicht gibt.
(Eine Banalität, ich weiß.) Letztlich ist
immer das Licht entscheidend, im Freien also die Tageszeit. Fotografiere
ich mein Model abends im Freien, bekommt seine Haut
einen rötlichen Farbstich. Den kann ich gut finden - oder auch nicht.
Letzteres wäre ein Fall für Photoshop. Ich denke,
das kriegt man einigermaßen hin.

Liegt das Model beim Homeshooting mit Blitz auf einer
roten Decke, ist immer mit unerwünschten
Reflexionen zu rechnen. Will ich die auf
jeden Fall vermeiden, nehme ich eine andersfarbige
Decke, am besten eine dunkle. Das ist prinzipiell nichts anderes
als Fotografieren im Freien unter grünem Laub. Wahrscheinlich
würde ein Blitz helfen (im Freien).

Sollte ich mich in einem dieser
Punkte irren, darf man mich ruhig
korrigieren. Ich bin noch
halbwegs lernbereit.

An dem Faultierbild hat mich das Grün insgesamt
gestört, so sehr, dass ich nicht mal speziell
auf die Haut geachtet hab. Es hat keinen
Sinn, über ein Foto zu diskutieren, das
verdientermaßen seit Tagen verschwunden ist.
#275Report
1 year ago
Ach ja, kurz noch vielleicht zu dieser "Farbstich-Diskussion" hier:

Jeder kommt mal in die Bredouille und wird zum Hochzeitsfotografen. Ob man das will oder nicht. Das Problem "weißes Kleid und grüner Rasen" lässt sich ganz einfach auf zwei Arten lösen. Entweder man sucht eine andere Location aus. Eigentlich sollte es eine Selbstverständlichkeit sein im Vorfeld des Auftrages sich die Örtlichkeiten anzusehen um auch entsprechende Alternativ Lösungen parat zu haben. Gelingt es dann doch nicht das Brautpaar von einem besser geeigneteren Ort zu überzeugen, sollten die Fotos mit eventuellen Farbproblemen eben in schwarz weiß ausgearbeitet und angeboten werden.

"In 20 Jahren schaut ihr euch eh nur noch diese (s/w) Bilder an". Farben unterliegen bekanntlich einem jeweiligen zeitlich befristeten Trend. Ein Argument, welches eigentlich nahezu immer überzeugen kann und konnte.
Erfahrung schlägt manchmal eben auch heute noch diese "Googlerei"....
#276Report
@ Norbert Hess
Schwarzweiß wäre auch noch anderweitig eine Lösung : Das Brautkleid in Graustufen umsetzen, was aber zur hier kritisierten Turnszene auch nichts brächte, denn diese wirkt farbig klar besser.
#277Report
1 year ago
@SEE #273:

Danke, Du hast es verstanden.

Wenn man jemandem (nur mal als relativ drastisches Beispiel) in einem weißen Kleid bei Sonnenschein auf einen schön grasgrünen Rasen stellt, dann wird das weiße Kleid auch von unten mit grünem Licht beleuchtet, nämlich mit der Reflektion des weißen Tageslichts durch das grüne Gras.

Das ist letztlich nicht anders, als würde man unten zu Füßen der Braut grüne Lämpchen aufstellen, die das weiße Brautkleid grün anleuchten.

Das weiße Brautkleid ist ja nur deshalb "weiß", weil es (vereinfacht gesagt) alle Anteile des weißen Tageslichts reflektiert, und für das menschliche Auge also weiß wirkt. Stünde das weiße Brautkleid in einem abgedunkelten Raum und würde es mit knallblauem Licht angestrahlt, dann würde der Betrachter es blaut sehen - weil nur blaues Licht vorhanden ist, daß der "weiße" Stoff überhaupt reflektieren kann.
(Aus demselben Grund sieht auch alles falschfarbig aus, wenn die einzige Lichtquelle eine alte Jod-Lampen-Straßenlaterne ist, die nicht nur einen starken Farbstich ins gelbe hat, sondern vor allem auch Lücken im Spektrum.)

Das menschliche Gehirn nun macht die ganze Zeit das, was es eben immer macht: es korrigiert das, was die Augen an Informationen liefern, anhand dessen, was es gelernt hat.

Gelernt hat es zum Beispiel: Brautkleider sind weiß - jedenfalls dann, wenn sie nicht von vornherein unübersehbar lila, cremefarben, gelb, rosa oder was auch immer sind. Den dezenten objektiven Grünstich, den das grüne Gras verursacht, filtert das Gehirn aus.

Das funktioniert aber nur in begrenztem Rahmen. Farbnegativ-Filme und der Farb-Vergrößerungsprozess brauch(t)en immer eine Ausfilterung, sonst gab es gruselige Farbstiche, je nach Emulsion und Produktionscharge. Farbdias brauch(t)en das nicht. Warum nicht? Weil bei Dia dem Gehirn die Farbreferenz der Umgebung fehlt, da man für die Diaprojektion den Raum stark abdunkelt. Da macht das Gehirn sozusagen einen Farbabgleich - anhand dessen, was es im Laufe der Zeit gelernt hat. Bei farbigen Papierabzügen funktioniert das nicht - weil das Gehirn in der Umgebung Referenzfarben hat, und es also den grünen Farbstich im Brautkleid erkennt.

Der ja, physikalisch objektiv, eigentlich gar kein "Farbstich" ist - denn das Brautkleid IST in dem Moment, wo die Braut damit auf leuchtend grünem Rasen steht, objektiv grün(stichig). Es kann physikalisch nicht "weiß" sein, weil es ja mit Licht beleuchtet wird, das einen deutlichen Grünstich hat. Nämlich dem Tageslicht plus "Graslicht".

"Weiß" ist das Brautkleid ja überhaupt nur, weil sein Stoff alle Farben des ("weißen") Tageslichtspektrums reflektiert. (Im tieforangeroten Sonnenuntergangslicht wäre es objektiv orange-stichig weiß.)
#278Report
1 year ago
@Norbert Hess:
Ach ja, kurz noch vielleicht zu dieser "Farbstich-Diskussion" hier:

Jeder kommt mal in die Bredouille und wird zum Hochzeitsfotografen. Ob man das will oder nicht. Das Problem "weißes Kleid und grüner Rasen" lässt sich ganz einfach auf zwei Arten lösen.

Nö, das lässt sich auf mindestens vier Arten lösen. Wenn auch nicht wirklich "ganz einfach".

Entweder man sucht eine andere Location aus.

Funktioniert nicht, wenn das Brautpaar sich in den Kopf gesetzt hat, vor der Kirche X oder dem Standesamt Y auf dem schönen Rasen fotografiert zu werden.
Der Hinweis: "Das geht nicht, da bekommt Ihr Brautkleid einen Grünstich!" wird das Brautpaar eher nicht akzeptieren, weil es bei der Konkurrenz im Schaufenster Fotos von Bräuten in weißen Brautkleidern auf genau diesem grünen Rasen sehen kann, die keinen erkennbaren Grünstich im Weiß des Brautkleides haben.

Eigentlich sollte es eine Selbstverständlichkeit sein im Vorfeld des Auftrages sich die Örtlichkeiten anzusehen um auch entsprechende Alternativ Lösungen parat zu haben.

Eigentlich sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, daß ein Fotograf, der Auftragsarbeiten übernimmt, zumal Hochzeitsfotografie, schon gelernt hat, wie er das Problem löst... ;-) (Man übt halt so lange, bis man's kann...)

Gelingt es dann doch nicht das Brautpaar von einem besser geeigneteren Ort zu überzeugen, sollten die Fotos mit eventuellen Farbproblemen eben in schwarz weiß ausgearbeitet und angeboten werden.

Das ist jetzt nicht Dein Ernst, oder?

Da muss der Fotograf gar niemand von gar nix überzeugen - da muss er nur seinen verdammten Job machen.

Womit wir bei den beiden naheliegendsten Möglichkeiten wären, das Problem zu beseitigen.

a) Die EBV. Selektive Farbkorrektur für das Brautkleid und alle anderen Bildteile, die durch das grüne "Graslicht" einen störenden grünen Farbstich bekommen haben.

Das ist allerdings "Priefelkram", wie der Norddeutsche sagt, zumal wenn es nicht nur um eine Handvoll Bilder geht.

b) Die Methode, die man schon vor der Zeit der EBV angewendet hat: man reduziert den Einfluss des grünen "Graslichts" durch weiße Aufheller, die zusätzliches Licht auf das Motiv lenken, weißes Licht, weil's ja von oben kommt, ergo Sonnenlicht ist*, und obendrein auch noch einen Teil des grünen "Graslichts" abblocken, weil sie den Rasen schlicht zum Teil abdecken. (Natürlich außerhalb des Bildausschnitts.)

______________________________________
*) Das Sonnenlicht ist zwar auch nicht wirklich und vor allem nicht "immer" "objektiv weiß". Sonnenlicht hat eine Farbtemperatur zwischen ungefähr ~ 5000 und 12000 Kelvin. Je nach dem, ob der Himmel knallblau ist, oder man sich im Hochgebirge befindet, oder man schon warmes Sonnenuntergangslicht hat, usw. usf.
Früher nahm man zu dem Zweck dann Skylight- oder UV-Filter, die den Blauanteil des Tageslichts reduzierten. (Bzw. Filter, die den zu hohen Rot-Gelb-Anteil des Kunstlichts reduzierten. Bzw. man nahm bei Kunstlicht Kunstlichtfarbfilme, deren Emulsion von vornherein nicht auf einen Durchschnittswert von 5500 Kelvin ausgelegt sind, sondern auf ~ 3500 Kelvin.)
Heute macht man das mit dem Weißabgleich der Digitalkamera.
#279Report
1 year ago
@SEE:
@ Norbert Hess
Schwarzweiß wäre auch noch anderweitig eine Lösung : Das Brautkleid in Graustufen umsetzen, was aber zur hier kritisierten Turnszene auch nichts brächte, denn diese wirkt farbig klar besser.

Wenn (Hochzeits-)Fotografen ihre Kunden zu schwarz-weiß überreden müssen, weil sie mit der Farbkorrektur überfordert sind, dann...

...dann...

...dann...

... sollten sie vielleicht lieber weiter Urlaubsbildchen knipsen...

Das ist ja wie ein Elektriker, der dem Kunden sagt "Nehmen Sie doch einfach Dreifachsteckdosen-Verlängerungen!", weil er nicht weiß, wie man zusätzliche Steckosen in der Wand montiert.
#280Report

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