Frage nach den entscheidenden Details für hohe Qualität 162

3 years ago
T | BICHLER - Workshops & Coachings
Der Vorschlag von Moments & Emotions #140 ist die sinnvolle Alternative. Alles, was man irgendwie würdig findet. Viel. Das erspart die Quälerei der Wahl und bleibt quantitativ völlig offen. Alles zusammen ergibt das Gesamtbild und man überläßt dem Betrachter seine Auswahl. (Für meine eigene Webseite habe ich das so gemacht. Auch wenn mir manchmal Zweifel kommen - es ist ebenfalls konsequent. Dazwischen gibt es eben keine überzeugende Lösung, wie du ja erkannt hast.)
#141Report
[gone] User_6449
3 years ago
Zitat: T | BICHLER ...
Ich bin ja eh chronisch unzufrieden mit meinen Arbeiten und versuche seit Tagen/Wochen beim Bau meiner neuen Webseite nicht wieder als Bildmessie zu enden. Vergeblich. Schon deutlich ausgedünt, sammeln sich die Galerien schon wieder an, wie Krimskrams in Pappkartons und ich bin faszinierend unfähig weiter die Spreu vom Weizen zu trennen.

Dazu ein Trick zu meiner Art der Bildauswahl:

Ich sammle alle Fotos, die mir als technisch brauchbar und zum Thema passend
erscheinen. Das können z.B. 100 oder mehr gesammelte Werke für eine Sedcard
oder eine Website sein.

Nun der Trick:

Wenn von diesen 100 Fotos nur 10 verwendet werden sollen, überlasse ich die
Auswahl einem Zufallsgenerator. Denn der irrt sich nie und liegt immer richtig,
weil ich ja zuvor alle 100 zur Auswahl stehenden Fotos für technisch brauchbar
und zum Thema passend befunden habe - Der Zufallsgenerator reduziert also
lediglich die Menge der geeigneten Fotos ...
#142Report
3 years ago
Jürgen Krall: #121
Kritiker haben eine Meinung und äußern diese.

Meine Rede. Kritiker haben Meinungen. Meinungen sind dann Gegenteil von Tatsachen und Gewissheiten. Sie sind immer subjektiv.

Und so sollte man sie auch sehen. Als subjektive Meinungen und u.U. Werturteile.

Die können sehr interessant sein. Die können banal sein. Die können dumm sein. Und auch das alles sind wieder subjektive Meinungen und Werturteile.

Für die Konstruktion einer Brücke gibt es - neben anderen - einige tatsächlich objektive Kritierien. Ein typisches ist: hält sie, oder stürzt sie ein?

Sowas gibt es bei Kunst nicht. Bei Kunst gibt es niemals objektive Kriterien - gäbe es sie, wäre es keine Kunst.
#143Report
3 years ago
@Moments & Emotions:
Irgendwo habe ich mal sinngemäß gelesen/gehört: "Wie gut dein Portfolio ist, bestimmt dein schlechtestes Bild".

Als absolute Regel taugt das m.E. zwar nicht, aber ich finde es trotzdem einen interessanten Denkanstoß... sowohl für die eigene Webseite, den MK- oder IG-Account, als auch für die Bildauswahl nach einem Shooting...

Ja. Das ist ein sehr brauchbarer Denkanstoß - hilft nur leider in keiner Weise dabei weiter, wie man "gute Bilder" und "schlechte Bilder" definieren kann.

Für jeden Betrachter (einschließlich des Fotografen) funktioniert das subjektiv ganz wunderbar. Denn die Qualität des ganzen Portfolios berechnet sich ja vom schlechtesten Bild an aufwärts. Alle anderen Bilder sind zwangsläufig besser als das schlechteste...

Eine Binsenweisheit, aber trotzdem brauchbar.

Nur: der X wird das Bild 1 als schlechtestes einstufen, der Y das Bild 2, der Z das Bild 3, und der A wird gar sagen: ich finde die alle gleich gut/schlecht.

Und mehr noch: der X stuft das Bild 1 als schlechtestes ein, und das Bild 7 als nächstes darüber. Der Y stuft das Bild 2 als schlechtestes ein, dann Bild 19 darüber, und Bild 7 als bestes Bild des ganzen Portfolios.

Hilft also in dieser Hinsicht schon mal gar nicht weiter.

Es wird aber noch blöder... Das Portfolio, das man zeigt, hat ja einen Zweck. Können ganz unterschiedliche Zwecke sein, aber dieser Zweck hat Einfluss darauf, was man im Portfolio zeigen sollte.

Will man "die besten Bilder" zeigen? Dann könnte die Auswahl z.B. thematisch recht einseitig werden. Das Portfolio darf, sagen wir 20 Bilder umfassen. Die besten 20 Bilder im bisherigen Bestand sind Konzertfotos. Weil: da ist der Fotograf am besten.
Nun will er aber mit dem Portfolio auch zeigen, wie er Menschen fotografiert. Models. Da hilft das wenig, außer irgendwie zu dokumentieren: "Der kann kein ganz schlechter Fotograf sein."

Vielleicht sind seine Portraits außerhalb von Musik/Bühnengeschehen aber ziemlich mau. Aber gerade da will er, aus welchem Grund auch immer, etwas zeigen.
Dann hat er 10 super gute Konzertfotos, und 10 Porttraitfotos, die da stark gegen abfallen. Dann muss er ein "schlechteres Portfolio" zeigen, als er eigentlich könnte. Ihm bleibt nur, hier wiederum nach der "Regel" zu verfahren.
Er kann auch noch ganz anders verfahren. Da hat er 08/15-Fotos von einem Mode-Event mit bekannten Models im Archiv. Fotografisch nix besonderes, aber nicht jeder hat Model X und Model Y auf eigenen Fotos. Um Models zu überzeugen, TfP zu modeln, kann das aber unter Umständen hilfreich sein.
#144Report
3 years ago
@Peter Herhold:
Ich sammle alle Fotos, die mir als technisch brauchbar und zum Thema passend erscheinen. Das können z.B. 100 oder mehr gesammelte Werke für eine Sedcard oder eine Website sein.

Nun der Trick:

Wenn von diesen 100 Fotos nur 10 verwendet werden sollen, überlasse ich die Auswahl einem Zufallsgenerator. Denn der irrt sich nie und liegt immer richtig, weil ich ja zuvor alle 100 zur Auswahl stehenden Fotos für technisch brauchbar und zum Thema passend befunden habe - Der Zufallsgenerator reduziert alsolediglich die Menge der geeigneten Fotos ...

Dann ist das Auswahlkriterium aber nur "brauchbar und zum Thema passend". Da aber kaum jemals alle 100 Fotos wirklich gleich gut sind (egal nach welchen Kriterien beurteilt), wird der Zufallsgenerator die Qualität auf den Durchschnitt senken.

Es gibt eine einfache Alternative, die nur ein bißchen mehr Zeit kostet.

Man sammelt die 100 Fotos zusammen, die als technisch brauchbar und zum Thema passend erscheinen.
Dann nimmt man zwei davon und gibt sich 30 Sekunden Zeit: Welches ist besser?

Das bessere kommt auf den Stapel, das schlechtere zur Seite. Dann die nächsten zwei Fotos. Das selbe Verfahren. Nach 25 Minuten hat man die Auswahl auf 50 Fotos reduziert.
Nun dasselbe Verfahren erneut. Nach 12,5 Minuten hat man sie auf 25 Fotos reduziert. Usw. usf.

Auf diese Weise bekommt man sehr gut die tatsächlich beste Auswahl. Und wird relativ wenig von anderen Kritierien beeinflusst als dem Kriterium "Was finde ich am besten?"

(Und je breiter das "Thema" gefasst ist, desto besser erkennt man, in welchem Segment des Themas man am besten ist.)
#145Report
3 years ago
Tom Rohwer
Eine nicht ganz ungefährliche Methode! :-D
Wenn Du zufällig beim ersten Durchgang die beiden besten Bilder miteinander vergleichst...
;-)

Die Methode funktioniert nur, wenn Du als Ziel hast das "eine beste Bild" herauszufiltern!
#146Report
[gone] User_6449
3 years ago
Zitat: Tom Rohwer ...

Dann ist das Auswahlkriterium aber nur "brauchbar und zum Thema passend".
Da aber kaum jemals alle 100 Fotos wirklich gleich gut sind (egal nach welchen
Kriterien beurteilt), wird der Zufallsgenerator die Qualität auf den Durchschnitt
senken.

Es kommt dabei tatsächlich auf den Durchschnitt an.

Denn der Fotograf hat ja alle 100 Fotos als "brauchbar und zum Thema
passend" befunden, lediglich die Reduzierung auf 10 fällt ihm schwer.

Bei 100 Fotos ein gewisses Niveau durchzuhalten wäre schon eine echte
Leistung - besser als 10 gelungene Fotos manuell auszusuchen, wenn die
restlichen 90 Müll sind.

Beispiel:

Ich habe auf meiner Sedcard nur noch 25 von ehemals 80 Fotos, weil ich
den Rest vor einiger Zeit einfach nach dem Zufallsprinzip gelöscht habe.
Die durchschnittliche Bildqualität und den üblichen Bildstil kann man
trotzdem noch erkennen.
#147Report
3 years ago
Tom Rohwer in 143: "Sowas gibt es bei Kunst nicht. Bei Kunst gibt es niemals objektive Kriterien - gäbe es sie, wäre es keine Kunst."

Da bin ich jetzt tatsächlich jahrelang irrtümlich davon ausgegangen, dass sich Kuratoren und Kunsttheoretikerinnen bemühen, das durchaus nicht einfache Gebiet der Kunst, objektiv zu erfassen. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass ein Hans Michael Koetzle, Klaus Honeff, eine Monika Faber, um nur drei Personen zu nennen, bei der Auswahl von Künstlern und deren Werken für eine Ausstellung und bei den Beschreibungen in einem Ausstellungskatalog oder eines Textes in einer Monographie, sich ausschliesslich auf persönliche subjektive Werte beschränken.

Nach Deiner Definiton müsste es in der Philosophie ebenfalls keine objektive Kriterien geben. Mit einer ausschliesslich exaktwissenschaftlichen Denkweise wird das wohl so sein. Aber vielleicht gibt es doch noch ein paar Dinge, die sich nicht exaktwissenschaftlich erfassen lassen. Die Menschheit scheint seit Anbeginn bestrebt, sich mit solchen Dingen auseinanderzusetzen.

Um Objektivität bemüht sein, trotz dem Wissen, dass es wohl kaum endgültig und abschliessend gelingen wird. Ungefähr so, wie es nicht endgültig und abschliessend gelingen wird, das vollkommene Kunstwerk zu schaffen.
#148Report
#149
3 years ago
zu 142ff
Sebastiao Salgado hatte für die Bilder seiner Genesis-Ausstellung 10.000 Fotos selbst ausgewählt und liess diese von Freunden auf 5.000 halbieren. Die wurden von weiteren Freunden auf 2.500 reduziert und zum Schluss hat seine Frau aus 1.500 verbliebenen Fotos 750 final ausgesucht, die in drei verschiedenen Ausstellungen a 250 Bildern um die Welt gingen.
#150Report
3 years ago
ebenso zu 142ff :-)

Nachdem Ihr es nun geschafft habt, zu definieren, welche Anzahl von Bildern gut sein darf (also zuletzt 750 aus 10000) brauchen wir ja nun nur noch die Kriterien nach denen ausgesucht wird.

Oder anders gesagt: Damit sind wir wieder am Anfang des Threads. :-)
#151Report
3 years ago
Eine nicht ganz ungefährliche Methode! :-D
Wenn Du zufällig beim ersten Durchgang die beiden besten Bilder miteinander vergleichst...
;-)

Die Methode funktioniert nur, wenn Du als Ziel hast das "eine beste Bild" herauszufiltern!

Nicht ganz unrichtig, wenn Du das 100prozentig verhindern willst, wird es etwas aufwändiger - dann nimmst Du zwei Bilder, packst das beste zur Seite. Dann nimmst Du aus den übrigen 99 Bildern wieder zwei Bilder, packts das beste zur Seite. Schließlich hast Du einen Stapel der 50 besten, mit denen setzt Du den Vorgang fort. Usw.

Dann hast Du eine mögliche "Verdurchschnittlichung" noch etwas stärker eliminiert.

Nachdem Ihr es nun geschafft habt, zu definieren, welche Anzahl von Bildern gut sein darf (also zuletzt 750 aus 10000) brauchen wir ja nun nur noch die Kriterien nach denen ausgesucht wird.

Das ist das Grundproblem. Und da wird es wieder zur subjektiven Auswahl. Egal ob ich nun nach meinen eigenen persönlichen subjektiven Kriterien bewerte, oder versuche, die Kriterien eines Kunden anzuwenden, wie ich es z.B. machen muss, wenn ich eine Bildagentur beliefere.
#152Report
3 years ago
Das "Grundproblem" ist, solche Sachen überhaupt allgemeingültig definieren zu wollen. ;-)

Man könnte stattdessen auch akzeptieren, dass Menschen und Geschmäcker verschieden sind und einfach "sein Ding" machen. Dann darf man immer noch versuchen, entsprechend der eigenen Ziele zu wachsen, braucht hierfür aber nicht mehr irgendwelche "Kriterien" anderer Menschen (und erst recht keines willkürlichen Internetpublikums).

Ist doch gerade das Schöne am Hobby: nicht nach irgendwelchen Vorgaben arbeiten zu müssen...
#153Report
[gone] User_6449
3 years ago
Zur Frage nach den "entscheidenden Details für hohe Qualität" und der
Bildauswahl, ist noch immer die Feuerzangenbowle empfehlenswert ... ;-)

https://www.youtube.com/watch?v=Q8imVWQgNJE
#154Report
3 years ago
@Moments & Emotions:
Das "Grundproblem" ist, solche Sachen überhaupt allgemeingültig definieren zu wollen. ;-)

Man könnte stattdessen auch akzeptieren, dass Menschen und Geschmäcker verschieden sind und einfach "sein Ding" machen. Dann darf man immer noch versuchen, entsprechend der eigenen Ziele zu wachsen, braucht hierfür aber nicht mehr irgendwelche "Kriterien" anderer Menschen (und erst recht keines willkürlichen Internetpublikums).

Du musst doch langsam mal einsehen, daß die Experten das können, und nur die Experten, weil die Nicht-Experten sowieso keine Ahnung haben und endlich die Meinung der Experten akzeptieren sollen...

Nur zur Erinnerung die schöne Geschichte von Pierre Brassau. Der Kunstkritiker Rolf Anderberg von "Göteborgs-Posten" schrieb zu den Bildern einer Ausstellung 1964 in Göteborg: „Brassau malt mit kräftigen Strichen, aber auch mit klarer Bestimmung. Seine Pinselstriche sind von hoher Wertigkeit. Pierre ist ein Künstler, der mit der Zartheit eines Balletttänzers führt.“

Die Bilder stammten in Wirklichkeit von einem 4jährigen Schimpansen namens "Peter" aus dem Göteborger Zoo...

Die Geschichte von dem Gemälde im Museum, das auf dem Kopf stehend aufgehängt worden war, ohne daß dies jemand bemerkte (bis meinereiner und meine Liebste davor standen), und was auch nicht wirklich jemanden im Museum interessierte, habe ich ja schon verschiedentlich zum besten gegeben... ;-)

Die meisten Kaiser sind sehr leicht bekleidet...
#155Report
3 years ago
#155 und den Gedanken kannst Du weiterspinnen. Wer legt denn fest, was richtig oder verkehrt herum ist? Kann ja alles durch aus gewollt sein unter dem Motto, "die Welt steht Kopf". Aber darüber mache ich mir gerade keinen Kopf ;-)
#156Report
3 years ago
Tom Rohwer in #155

Soviel nur zur "Wertigkeit" der Einschätzungen sogenannter "Kunstkritiker"...

Meine (ganz bescheidene) Einschätzung insoweit: Um so höher die Nachfrage, damit verbunden um so höher in aller Regel auch der erzielte Preis, desto WERTVOLLER der im Raum stehende Gegenstand. Egal ob es sich dabei um Fotografie, Malerei oder Skulpturen handelt. Der "Dreck" der sonst noch in Museen rum liegt ist darüber hinaus keines Wortes wert.

Wobei wir wieder bei der "Wertigkeit" wären...
#157Report
3 years ago
Endlich Bahn frei:
Emma Piepenbrink wusste schon immer, dass diese ihr unverständliche Kunst natürlich nur Scharlatanerie und Abzocke ist. Und Kunstwissenschaftler, Museumsmitarbeiter, Kritiker und Kunstfans alle nur Dummbatze sind! Beteiligt am großen System der Volkstäuschung. Verschwörer. Merkt doch jeder, aber keiner traut sich's zu sagen! (Außer Tom Rohwer und seine Mitwisser natürlich, mit dieser Predigt - und klarem Beweis - unermüdlich.)
Also weiter - hier kommt's endlich und deutlich auf'n Tisch! Kunst endet spätestens im 19. Jahrhundert! Oder etwa schon mit Michelangelo?

(Und dann geben wir einem Affen eine Kamera in die Hand und die entstehenden Fotos werden beweisen, dass ....)
#158Report
3 years ago
Vielleicht ist der "Kunstkritiker Rolf Anderberg" ja auch nur ein 6jähriges Wildschwein, das über blinkende, futterbestückte Tasten Textbausteine zusammensetzt.
#159Report
3 years ago
Vielleicht ist der "Kunstkritiker Rolf Anderberg" ja auch nur ein 6jähriges Wildschwein, das über blinkende, futterbestückte Tasten Textbausteine zusammensetzt.

Damals hat man noch mit der Schreibmaschine seine Artikel geschrieben, Textbausteine gab's noch nicht.

Und Anderberg war ein bekannter schwedischer Kunstkritiker. Und kein 6jähriges Wildschwein. ;-) Und es war ihm sehr peinlich...
#160Report

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