Zählt bei Shootings auch das Erlebnis ? 126

lechiam hat es auf den Punkt gebracht: "... wollen sich beide gerne wiedersehen?"

Den Luxus auf eine Session zu verzichten gönne ich mir von vorneherein, wenn ich das Gefühl bekomme etwas nur wegen des Ergebnisses zu machen. Dann mache ich es nicht.

Fotografie (als Kunstform) ist in meinem Sinn ein Erlebnis - ein Miteinander wirken, ein Visionen ausleben, der Kreativität so lange freien Lauf lassen bis sich gemeinsame Zufriedenheit einstellt. Emotionslosigkeit, Misstrauen, Unbehagen, whatever sind da dieksussionslos Killerkriterien. Kunst ist ein Prozess, der nicht planbar ist, weil - zumindest bei meiner Form - z-B. das Licht und die äußeren Bedingungen (z-B. Wetter, Location, andere Menschen) nur wage vorhersehbar sind. Auch das darauf Reagieren ist imho ein Teil des Gesamterlebnisses.

Und da es ein Miteinander ist, ist es auch eine Rücksichtnahme auf die Befindlichkeiten beider... mit offenem Ergebnis.... aus dem sich mitunter ganz neue, ungeahnte und (ergo wiederum) ungeplante Möglichkeiten eröffnen.

Ihr macht (denkt, schreibt) Euch das Leben selbst (zu) schwer.
#121Report
3 years ago
Weshalb ich dieses Interview hier verlinkt habe, sind diese beiden Passagen :

Das Ziel ist, beim Spielen an einen Punkt zu kommen, an dem man total schutzlos ist. Auch in „Richard III“ ziehe ich mich nur aus, um zu erzählen, dass ich mich Lady Ann gegenüber total angreifbar mache. Beim Spielen geht es mir vor allem um das eigene Erleben. Das gelingt am wenigsten, wenn ich mich maskiere. Wenn ich mich schütze, erlebe ich keine Intensität und das Gegenüber auch nicht. Das kann man auf alle Bereiche übertragen. Das sich Öffnen ist wie beim weiblichen Orgasmus. Ich bin zwar keine Frau, aber ich habe den Eindruck, dass man den nicht mit Anstrengung und Ehrgeiz erzwingen kann. Ich muss mich aufmachen und hingeben, sonst erlebe ich ihn nicht. Genauso wenig kann ich mich als Schauspieler hinsetzen und sagen: Jetzt will ich unbedingt weinen.
Ich stelle ja meinen Körper zur Verfügung, bin ein Mensch aus Fleisch und Blut. Wenn mir die Tränen kommen, dann ist das kein äußerlicher, technischer Vorgang, sondern ich verführe meinen Körper, über die Konzentration auf eine Situation zu reagieren. Und wenn ich spiele, dass ich Angst vor dem Tod habe, dann wird das Teil meines Erlebens.


Ein Gegenbeispiel dazu wäre, wenn eine Rolle geteilt wird und ein Double manche Szenen übernimmt (3 Berichte zum "walk of shame") :

https://www.n-tv.de/leute/Nackte-Cersei-leiht-sich-fremden-Koerper-article15337961.html

https://www.jolie.de/stars/cerseis-walk-of-shame-das-ist-lena-headeys-body-double

https://www.bild.de/unterhaltung/tv/gameofthrones/lena-headey-body-double-fuer-walk-of-shame-41399126.bild.html
#123Report
3 years ago
@Moments & Emotions
Außerhalb der MK-Blase gibt es glücklicherweise genügend Menschen, die sich zwischen "ergebnisorientertem Arbeiten" und "nicht Fotografie-bezogenen / oftmals sexuellen Interessen" noch jede Menge Anderes vorstellen können. :-)

Ergebnisorientiertes Arbeiten und erlebnisorientiertes Arbeiten schließen sich ja überhaupt nicht aus, ganz im Gegenteil.
Es ist doch gerade der große Reiz bei der Fotografie, daß sie einem immer wieder neue Begegnungen verschafft. Mit allen möglichen Menschen, Situationen, Gegenden, Zusammenhängen. Und wer gute Fotos machen will, der muß sich mit seinen Motiven beschäftigen und auseinandersetzen. Egal, ob das nun Models sind, oder einfach nur Menschen, Landschaften, Maschinen, Autos, Schiffe, Bäume, Blumen, ein Landesparteitag...
#124Report
3 years ago
@seekworld
- Das herumkommandieren bei dem einen Shooting empfand ich nicht als negative Erfahrung ... 1) der Fotograf schaut durch die Linse 2) lags an mir, weil ich keine Ideen zum beisteuern hatte
- Vertrauen ... ja, das ist wichtig ... und selbst für jemanden für den nur das Ergebnis zählt wäre eine unangenehme Erfahrung nicht so toll.


Es ist mir klar, daß das jetzt das Abstraktionsvermögen einiger MK-User übersteigen wird, aber trotzdem...
Ich habe vor vielen Jahren schon mal gelästert, daß Akt- und Erotik-Fotoshootings eine bemerkenswerte Ähnlichkeit mit S/M-"Sessions" haben... ;-)))))))))

Mehr oder weniger hübsche Frauen müssen sich ausziehen und nackt zeigen und bekommen Anweisungen, was sie zu tun haben. Das ist eigentlich S/M pur... ;-]]]]]]]]]

Psychischer Einsatz?
Nunja ... wenn man ein Thema als unangenehm empfindet - es also Überwindung kostet sollte man es nicht machen (ausser es dient irgendwelchen Therapiezwecken)


Auch das ist ein weites Feld, auf dem es kaum schwarz und weiß gibt, sondern viele Grautöne. Von Fotoshootings zu "Therapiezwecken" würde ich dringend abraten, es sei denn, das macht ein Psychotherapeut o.ä.

Was völlig anderes ist es, wenn sich Models oder Darsteller überwinden wollen, etwas zu tun, was ihnen nicht leicht fällt. Das kann intensive Fotos ergeben. "Etwas ausprobieren", "etwas wagen", die eigene Komfortzone verlassen - für engagierte Schauspieler ist das ihr täglich Brot.
Natürlich... wenn man für ein paar Likes auf Insta sich an den Rand einer Klippe stellt, obwohl man extreme Höhenangst hat ... SSKM ... jeder ist seines Glückes Schmied ;)

Das für "Likes" zu machen ist dämlich. Das zu machen, um sich mit der eigenen Höhenangst auseinanderzusetzen kann positive Effekte haben...
#125Report

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